10 Wochen alter Border Collie dreht ab und zu durch, oder verhalte ich mich falsch?

  • Meine Schulkameradin will sich auch einen BC holen, auch der erste Hund.
    Ich habe ihr das Buch "Border Collie Zwischen Genie und Wahnsinn" dringend empfohlen und möchte es auch Deiner Oma und Dir empfehlen!!

  • Lass uns an deiner Weisheit teilhaben, Liv. Welche Art Mensch denn?-s-

    So ein bescheuerter wie ich. :D


    Werden Memoaren :applaus:


    PS: der BC ist der langweiligste Hund und nervigste Hund den ich kenne. Als Welpe immer am "HOCHDREHEN", als Junghund immer am "JAGEN" und "sich Fehlverhalten angewöhnen" und im späteren Leben entweder ein Genialer Hütehund am Vieh, oder ein nerviger Kläffer am Agilitiparcoursrand oder eine verhaltensgestörte Ballzurückbringmaschine.


    Im Alter werden sie dann ruhiger und auch normaler, wenn sie vorher ihr Leben lang gemanaged wurden und nicht komplett mit den Nerven runter sind.

  • Und ich kenne, oh Wunder, Border Collies die weder hütrn noch Agility machen und nicht 24/7 überfordert sind sondern absolut ausgeglichen.. solls auch geben. Oder Leute gebsn die das hinkriegen.

  • Die Frage ist schon mal von wo der Border kommt, wie
    er aufgewachsen ist, welche Line, wie sie erzogen sind...
    Und die Frage ist, ob sie glücklich dabei sind oder das Schicksal
    so hinnehmen...

  • Und ich kenne, oh Wunder, Border Collies die weder hütrn noch Agility machen und nicht 24/7 überfordert sind sondern absolut ausgeglichen.. solls auch geben. Oder Leute gebsn die das hinkriegen.

    Ja, gibt es :D

  • Glückwunsch zum Neuzugang ;-)


    Du hast ja schon viel Input bekommen und du darfst den Usern ihren manchmal harschen Ton nicht übel nehmen. Leider ist es aber oft so, dass gerade der Border, der nun ein absoluter Spezialist ist, hauptsächlich wegen seinem Äußeren und total navi angeschafft wird und sehr häufig werden diese Hunde einfach nicht glücklich.


    Der erste gute Schritt von dir war, dass du dir hier Hilfe suchst und ja auch bereit bis diese anzunehmen.


    Ich selbst habe zwei Border Collies (beide hüten nicht) und nach fast drei Jahren mit dieser Rasse und einigen Fehlern, möchte ich dir einfach mal kurz meine Erfahrungen wiederspiegeln.


    Persönlich hab ich das Glück, dass meine Hunde keine Schafe brauchen. Eliot kommt vom Hinterhofzüchter, auch vermutlich zu früh von der Mutter getrennt, taub und eine Odysee über Familie mit drei Kindern, die ihn als Kettenhund hielten und Tierheim (2x vermittelt) bis er dann bei mir landete.


    Eine Katastrophe von Hund und dennoch mein Seelenhund. Anfangs hat er alle Bewegungsreize gejagt, Schatten gejagt, war kaum zur Ruhe zu bekommen und der typische aufgedrehte Border Collie. Zum Glück hab ich hier Leute gefunden, die sich mit der Rasse auskennen. Such dir wirklich jemand, der Ahnung hat und der dir hilft, dadurch erleichterst du euch das Leben wahnsinnig.


    Dreamy hab ich übernommen als er 6 Monate alt war. Auch er hat zu allererst Ruhe lernen müssen bei mir.
    Das ist wirklich das A und O bei diesen Hunden. Von selbst Pause machen ist anfangs nicht, man muss sie zwingen.
    Aber, sie lernen das mit entsprechender Konsequenz sehr gut.
    Härte ist beim Border, wie hier schon erwähnt völlig fehl am Platz. Brauchen Sie auch nicht.


    Zum Auslasstungsprogramm, wenn er älter ist. Lass dich bloß nicht Kirre machen.
    Ich höre immer wieder... "Boah zwei Border Collies, die brauchen viel Auslauf. 5Std doch mindestens"


    Nöö, brauchen sie nicht. Meine haben das Minimum von 2 Stunden täglich. Mal mehr, aber auch mal weniger.
    An reinem Spaziergang eben. Und dann kommt noch die Kopfarbeit dazu.
    Wir haben viel ausprobiert und meinen beiden tut ruhige Arbeit am besten. Also Nasenarbeit. Beide trailen 1x die Woche und suchen regelmäßig Dummys bzw. arbeiten in der Geruchsdifferenzierung. Aber in Maßen.


    Dadurch hab ich zwei ausgeglichene Hunde, die mich mittlerweile überall mit hin begleiten können.


    Du siehst, es geht, aber man muss sich immer wieder bewusst machen, welche Hunde man da hat und was sie brauchen. Und wie man am ehsten damit umgehen muss.


    Was weißt du über die Herkunft deines Hundes? Arbeiten die Eltern an Schafen?
    Es gibt nämlich je nach Herkunft eben auch Border Collies, die du ohne Schafe nicht wirklich glücklich bekommst. Darüber solltest du dich bei Ico vielleicht noch informieren, falls es nicht bekannt ist.

  • ...Diese Rasse fasziniert eine ganz gewisse Spezie Mensch.
    ...


    Hähä- da hast Du recht. Ich hab mich neulich sogar dabei erwischt, wie ich beim Anblick eines Thread-Titels dachte: "ach, wieder so ein Aussie-Halter....." *gggg Und ich mach den Thread auf, und es ging - um nen Aussie...... So ist mir das schon öfter passiert hier. :-)


    Irgendwie passen die Leute, und das, was sie schreiben etc., anscheinend echt oft zu einer bestimmten Rasse an Hund *gg (und das soll ja wohl auch so sein, daß jeder nen Hund hat, der zu ihm paßt!)


    An den TS noch ein Wort zum Thema Chefsein. Stell Dir einach vor, wer im wahren Leben ein guter Chef ist.


    Ist es ein Choleriker, der sich jedes Mal aufführt wie´s berühmte HB-Männchen, wenn Du was falsch machst? Der Dich tyrannisiert, wenn Du die gestellte Aufgabe nicht umgehend erledigst? Der Dich beschimpft, wenn Du was falsch machst? Meist sind das solche Leute, die eigentlich psychisch in keinster Weise der Rolle eines Vorgesetzten, der Personal führen soll (das Fach an der Uni im BWL-Studium heißt nicht umsonst Personalführung und nicht Chefsein!), gewachsen sind, und meinen, sich mit diesen Verhaltensweisen das Schild CHEF sprichwörtlich an die Brust heften zu müssen. Das sind Leute, die sich schon mit "Ja, Chef" oder "Ja, Frau Doktor Müller" ansprechen lassen, auf Titeln bestehen, nur auf Termin ihren Mitarbeitern zum Gespräch zur Verfügung stehen, und alles tun, um zu zeigen, daß SIE die Macht haben (wollen *gg). Also kurz: Menschen, die eigentlich vollkommen unfähig sind, zu führen...... *ggggg (leider gibt´s die in der Realität im Berufsleben viel zu viele..... - Aber das is n anderes Kapitel)


    Oder ist es der Chef, der Dir zeigt und erklärt, was Du tun sollst, der Dich lobt, wenn Du es gut machst, der nochmal zeigt, wie´s geht, wenns noch nicht so ganz klappt, der Dich ermutigt, neue Aufgaben anzugehen, der berechenbar und lobt, wenns angebracht ist, aber Tadel mit Respekt vor dir als Person anbringt, der Dich motzenden Kunden gegenüber als Auszubildenden beschützt und sich vor Dich stellt, und Dir damit die Sicherheit gibt, daß Dir hier nichts passieren wird, und generell viel Geduld mitbringt. Ich glaube, bei Letzterem (auch, wenn ihn seltener gibt!) wird sich jeder wohler fühlen, und der braucht keinen "Herrn Doktor" und kein "Chef"-Schild am Revers, um respektiert zu werden, für den arbeiten die Mitarbeiter gerne und vertrauen ihm.


    Vielleicht gibt Dir dieser Vergleich ein bißchen einen Einblick, wie Du Dich Deinem Hund gegenüber verhalten kannst, um ihm ein zuverlässiger (An-)führer zu sein, ihn zuverlässig und sicher durch Leben zu führen.


    Und nochwas: wenn Du schon Strafen anwendest (ich bin ja eher immer dafür, falsches Verhalten im Keim zu ersticken, und dem Hund eine Alternative anzubieten, zB wenn er nicht aufs Sofa darf, ausbremsen, wenn er in die Richtung geht, und sein Körbchen anieten), dann bitte richtig: ERST zeigt man dem Hund, was das richtige Verhalten ist und achtet darauf, daß er es wirklich in allen Leenslagen (sprich er hat es generalisiert!) verstanden hat - DANN erst kann man, wenn er das Gewünschte doch nicht tut, Konsequenzen zeigen. Aber auch hier heißt für mich Konsequenzen eher, daß ich hingehe und den Hund so lange anguck, bis er sich hingesetzt hat, als Zeichen dafür, daß ich es tatsächlich will von ihm. Also nicht Alpha-werfen oder ähnliche Fiesheiten.


    Wenn Du nämlich fürs Beißen/Kneifen den Hund runterdrückst, denkt der Hund nur: "mitten im Spiel wird mein Halter plötzlich so grob????" und wird völlig verunsichert, weil Du unberechenbar erscheinst - mit dem Erfolg, daß er halt irgendwann nimmer mit Dir spielt. Denn er hat nur gelernt, daß Du unberechenbar bist - aber Du wolltest doch, daß er lernt, nicht mehr zu beißen, oder? Er weiß nicht, was genau er falsch gemacht hat, weil ers ja noch nicht weiß /gelernt hat, und damit wirst Du für den Hund aus seiner Sicht vollkommen unberechenbar. Und beim falschen (bzw. dann irgendwann erwachsenen) Hund kann das dann so enden, daß der sich irgendwann rumdreht, und Du seine Zähne irgendwo sitzen hast, wo sie nicht hingehören. Deswegen sind Strafen auf diese Art und Weise grundsätzlich gaaanz schlecht.


    Besser ist es, so gut aufzupassen auf seinen Hund, daß es erst gar nicht zu einem unerwünschten bzw. Fehlverhalten kommt und er sich keinen Unsinn erst angewöhnt - dann brauchst Du nämlich sein (in Deinen Augen) "Fehlverhalten" hinterher nicht wieder auszubügeln..... Damit spart man sich nen Haufen Arbeit, und der Hund wird nicht verunsichert.


    So - und jetzt noch viel Freude mit Eurem Kleinen! Ich find´s gut, daß Du Dich jetzt schlau machst und Tips annimmst - das wird schon mit Euch!

  • "Man wächst mit seinen Aufgaben", das schaffen andere und du, IcoTheBorder, kannst das auch schaffen!


    (Besorge dir die empfohlenen Bücher, besuche eine gute Welpenschule, setze dich mit den Bedürfnissen eines Welpen und der Rasse auseinander, dazu gehören auch Ruhezeiten und stramme fünf Minuten, 1000malige Wiederholungen bei der Erziehung, mit Erziehung meine ich die Hausregeln und kein Sitz, Platz und Co.)


    LG Themis

  • Als ich mich hier das erste mal angemeldet habe war ich auch erst 14 (und JA ich habe meine emailadresse und mein passwort vergessen :tropf: ). meinen ersten eigenen Hund habe ich mit 13 bekommen und er war ein total gestörter Terrier und ich und meine Mutter so unglaublich naiv. Am Anfang war ich suuper überfordert aber man wächst ja mit seinen Aufgaben!
    Mittlerweile bin ich ausgezogen, habe meine Hündin die einzog als ich 16 war mitgenommen und nächstes Jahr zieht bei uns wohl das erste mal ein Welpe ein. Ich bin an meinen Hunden unglaublich gewachsen, auch wenn die beiden (gerade der Terrier) es oftmals nicht leicht mit mir hatten. Mein Tipp ist lass dir nicht erzählen das du dies und das machen musst sondern geh nach deinem Gefühl. Du sagst ja selber du willst in Ico einen Freund haben, dann behandel ihn auch so. Meine Hunde waren beide höchst problematisch und mir wurde viel geraten a la alphawurf,"da muss man sich durchsetzen" etc. Meine Hündin (und auch der Terrierbub als ich noch zuhause gewohnt habe) hat höchsten Respekt vor mir und ich musste mich nie körperlich behaupten. Einfach drauf einlassen, Bücher lesen, in eine GUTE Hundeschule gehen die über positive Verstärkung arbeitet und dann wird das schon ;)
    Ich würd mich freuen wenn wir von euch noch hören (vielleicht ein Fototagebuch im Pfotoberech :herzen1: )
    LG
    Obnoxious

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