Kein Hunde- und Menschenkontakt an der Leine

  • Hallo, ich habe ein dezentes Problem mit der Leinenführigkeit :D


    Balou und ich üben fleißig, an lockerer Leine zu laufen und es wird schon besser. An kurzer Leine klappt es über kürzere Distanzen gut.
    Sobald wir jedoch einen anderen Hund sichten (hier laufen generell an der Straße fast alle ohne Leine außer Balou :( ), hängt sich Balou in die Leine und versucht alles, um zu dem anderen Hund zu kommen. Ich lasse ihn dann sitzen, weil ich mit ihm nicht anständig voran komme. Ist das richtig?
    Ach ja und gestern hatten wir eine extrem doofe Begegnung: wir zwei gingen an der Straße lang richtung Wald, lange Leine. Plötzlich kam eine junge "Fußhupe" (nicht abwertend, aber ich kenne die Rasse nicht :) ) aus ihrem Garten auf den Gehweg gerannt, wild kläffend und völlig außer Rand und Band. Wir kamen weder vor noch zurück. Die Besitzerin stand lächelnd im Garten und rief, Hundi reagierte null. Wir wechselten die Straßenseite, Hund rannte hinterher! Bin dann mit meinem an der Leine zerrenden Hund weiter in den Wald bis uns Hundi endlich nicht weiter verfolgte... Wie soll man in so einer Situation handeln?
    Auf dem Rückweg ging ich von Anfang an auf der anderen Straßenseite und stellte mich dem Hundi entgegen, als er rüberrante und rief "Hey!". Er machte sofort kehrt :) Die HH kriegte ihn nicht zu sich gerufen.
    Also in der zweiten Situation war Balou relativ entspannt, in der ersten nur am zerren.
    Bin offen für Ratschläge :)

  • Das Absitzen lassen finde ich gut, meinem Hund fällt es da leichter die Aufmerksamkeit auf mich zu richten, als wenn ich weiter laufen möchte. Ich habe erst das ruhig sitzen bleiben belohnt und dann das mich anschauen.


    Das Problem beim Absitzen lassen ist nur (zumindestens bei mir in der Gegend), dass viele ihre Hunde reinbrettern lassen, auch an der Leine "nur mal hallo sagen wollen" etc... Deswegen bin ich dazu übergangen, dass weitergehen zu belohnen, da auch die Bitten den Hund nicht zu uns zu lassen, ignoriert wurden.


    Es ist halt auch schwer andere Hunde abzublocken, wenn der eigene Hund unbedingt hin will... Aber prinzipiell würde ich jedes ruhige Verhalten und jede Umorientierung zu mir, belohnen.


    Manchmal kannst du nichts anderes machen, als deinen Hund weiterzuziehen, bis er wieder ansprechbar ist, da es anscheinend eine Zumutung sein kann, seinen Hund nicht zu meinem (oder deinem) zu lassen.


    Auf jeden Fall immer dran bleiben und sich versuchen, sich nicht allzu sehr über die Idioten aufzuregen ;)

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die fürs Training unschönen Situationen mit Hunden, die man einfach nicht fernhalten kann, bei sonst sehr konsequentem Training nicht ganz soooo tragisch sind.


    Ich persönlich finde Absitzen nicht so praktisch, aber das muss ja jeder selber wissen. In deinem Fall vermutlich aber besser, als ihn weiter zu zerren. Ich bin immer einfach weiter gegangen und habe jede Orientierung zu mir gelobt und dafür gesorgt, dass Alf zu 99% eben keinen Kontakt hat und in Situationen wo Hunde einfach angerannt kamen entweder frühzeitig abgeleint oder zumindest noch vesucht mich dazwischen zu stellen und den Kontakt so kurz wie möglich zu halten. Das weitergehen kannst du dann ja üben, wenn ihr so weit seid!


    Nun hatte ich allerdings auch keinen Welpen/Junghund, der unbedingt zu jedem HUnd wollte, ich tippe aber mal, dass auch der lernt, dass an der Leine eben nix mit anderen Hunden läuft, evtl dauert es nur länger.



    Auch im Freilauf habe ich von Anfang an daruf bestanden, dass Alf sich erst kurz zu mir orientiert und dann auf eine Freigabe wartet. Er schaut sich also um, holt sich meist ein Leckerlie ab und geht dann erst flitzen zu anderen Hunden, wenn er darf. Ich finde das unterstützt auch die Begegnungen an der Leine, weil es eine Umorientierung bei Hundesichtungen fördert, die du dir dann iwann zu Nutze machen könntest.


    Grundsätzlich finde ich aber, dass du eig schon alles richtig machst. Bei einem Hund, der aber soooo geeerneeee da hiiiiiin wiiiiill, wird es einfach etwas dauern. Ist Balu noch jung? Hab ich das überlesen? Häufig wird das extreme Interesse auch mit dem erwachsen werden weniger und man hat es dann leichter beim Training.


    Vielleicht ist noch ein Kommando fürs anschauen was für euch, "Schau" zB. Wo es dann mega leckeres Leckerlie gibt (bei Alf wäre das Dose aus der Tube) Sobald du die Aufmerksamkeit bei dir hast, sollte es ja ienfacher werden...


    Viel Erfog noch beim Training :)

  • Wir handhaben das eig. exakt genau so wie Kieselchen. Sowohl an der Leine, als auch im Freilauf. Carlie ist auch kein Hund, der unbedingt zu anderen Menschen oder Hunden hin will. Wenn sie dann aber Kontakt hat, freut sie sich auch über Streicheleinheiten oder übers Spielen mit anderen Hunden.
    Das "Sitzen lassen" ist in eurer Situation vllt. ganz sinnvoll, wenn du sonst keinen Meter weit kommst. Ist er in der Situation dann für dich ansprechbar bzw. bekommst du da dann seine Aufmerksamkeit?

  • Wir handhaben das eig. exakt genau so wie Kieselchen. Sowohl an der Leine, als auch im Freilauf. Carlie ist auch kein Hund, der unbedingt zu anderen Menschen oder Hunden hin will. Wenn sie dann aber Kontakt hat, freut sie sich auch über Streicheleinheiten oder übers Spielen mit anderen Hunden.


    Das "Sitzen lassen" ist in eurer Situation vllt. ganz sinnvoll, wenn du sonst keinen Meter weit kommst. Ist er in der Situation dann für dich ansprechbar bzw. bekommst du da dann seine Aufmerksamkeit?

    Ja, Balou ist gerade sechs Monate alt geworden. Ansonsten hört er ganz gut, wenn wir ohne Leine im Wald einen Hund treffen, lasse ich ihn auch auf Kommando hin, nicht einfach so. Und wenn mir der Hund warum auch immer nicht passt, darf er halt nicht hin. Leine dran und umdrehen.
    Wenn er den Hund sieht und unbedingt hinwill, macht er Sitz, aber mehr hört er nicht.
    Vorhin hatten wir wieder diese Situation, nur dass er nicht einmal sitzen blieb, sondern immer wieder aufstand und rumfiepte.
    Es ging ein alter Rüde vorbei...
    Er will mit jedem Hund spielen und ist dementsprechend schlecht zu halten und ruhig zu kriegen. Wenn er mal das Glück hat und jemand passendes da ist und er spielen darf, übertreibt er auch immer. Wenn der andere Hund keine Lust mehr hat, rennt er diesen trotzdem weiter um :(

  • @Kieselchen
    Na ja, leider kann ich meinen ja auch von den anderen Hunden fast nicht fernhalten :D
    Deshalb stört es mich schon, wenn mir einer zwischen den Beinen rumäuft, an der Straße, wo ich Balou nicht freilassen kann und dieser mir fast die Arme ausreisst :D

  • Also mein Avon, Flat Coated Retriver, ist ein ganz stürmischer und jeder Hund und Mensch sollte - wenn es nach ihm ginge - begrüßt werden :roll:
    Er neigt dann auch dazu nach vorne zu stürmen, einfach stehen zu bleiben und nach hinten zu schauen - je nachdem wo sich das Zielobjekt befindet.
    Wenn er nach vorn geht, versuche ich ihn zu blocken - meist sehe ich ja vorraus, wenn er nach vorne sprintet. Wenn er nach hinten will, versuche ich ihn zu locken und vorwärts zu bekommen, da versuche ich "allesW außer ihn gewähren zu lassen.
    Zu anderen Hunden oder Menschen soll er nicht an der Leine, bzw sollen die personen ihn ignorieren und nicht noch "heißer" machen. Hunden gehe ich dann aus dem weg und belohne, wenn wir passiert sind.
    Beim Freilaufenden Hund wird es dann schwieriger, meinen Blocken und den anderen Hund blocken. In erster Linie würde ich so vorgehen, dass ich meinen blocke und versuche die Aufmerksamkeit zu bekommen und nebenbei mit dem Bein den anderen Hund wegzudrängen. Aber so eine Situation hatten wir - zum Glück - noch nicht. Wenn Sepp dabei wäre würde es alles andere als gut ausgehen... :xface:

  • Glaub ich ;) Iwas ist mit den jungen Geistern aber immer, nimm es nicht zu schwer ;)


    Macht er dann von sich aus Sitz und du fügst dich dem oder macht er Sitz weil du es ihm sagst? Hatte bisher verstanden, dass du ihm das sagst, bin mir da jetzt aber nicht mehr so siher.
    Ich denke einen jungen Hund, der quasi protestierend gegen das Weitergehen den Po auf die Erde drückt, würde ich im Geschirr am Rückensteg packen und schlicht mit etwas Krafteinsatz weitergehen. Noch entscheide das nämlich ich, wo wir wann stehen bleiben, wenn die Leine dran ist :D


    Wenn er im freilauf selbst entscheidet, ob er zu nem Hund rennt und dann nicht reagiert auf Rückruf, käme bei mir wieder ne Schlepp dran. Alf hatte (wie jeder normale Junghund) immer mal so Phasen, wo er mal wieder zwei Tage mit Leine laufen musste, um zu kapieren, dass erst Leckerlie abholen und dann toben eigentlich viel besser ist als eigenständig hinrennen und kein Leckerlie vorher bekommen.

  • Ja dann :) war mir nur nicht ganz sicher!
    Aber dann seid ihr doch offenbar auf einem guten Weg! Halte durch, sei konsequent und baue das weiter aus und dann sollte das alles laufen eigentlich!

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