Was sollte ein 1-Jähriger Hund können? Das erste Jahr - was ist euch wichtig?

  • Meine Schwester hat vor ein paar Wochen einen Welpen zu sich geholt und mich gefragt jetzt gefragt, wann ich Lucy dieses & jenes beigebracht habe - Lucy ist nun zehn Monate alt - und nun bin ich ein wenig am Reflektieren, wie so das letzte Jahr gelaufen ist.


    Fände ich interessant, zu vergleichen. Ich habe hauptsächlich die Sozialisation (und Alltäglichkeiten) auf dem Plan gehabt und fange jetzt erst mit Tricks oder Ähnlichem an. =)




    Wie ist das bei euch?


    Was sollte für euch ein 1-Jähriger Hund können?

  • Im ersten Jahr lernt ein Hund bei mir vor allem eins: ALLTAG.


    Ruhe halten, wenn gerade nichts ist und zwar überall.
    Verschiedenste Situationen auszuhalten.
    Autofahren.
    Leinenführigkeit.
    Alleinebleiben.
    Kommen, wenn ich rufe.
    Ein Verhalten abbrechen, wenn ich es sage.


    Kleine Übungen für die sportliche Ausbildung mache ich auch. Aber alles auf rein spielerischer Basis. Quasi nebenbei auf dem Spaziergang.
    Mit einem Jahr ging es dann so richtig los mit dem Hundesport.

  • Mir ist im ersten Jahr die Einordnung in das Leben am wichtigsten.
    Tagesstrukturen, Beziehung zu mir, Hausstandsregeln.


    Dann natürlich Vertrautmachen mit dem, was außerhalb des Hauses auf den Hund zukommt, das kann ja individuell verschieden sein. Gezielte, qualitatv hochwertige Kontakte zu möglichst erwachsenen, sozio-positiven Hunden. Da finde ich, ist weniger meistens mehr.


    Und ganz viel Ruhe, Schlafen, Verarbeiten dürfen, Langeweile haben dürfen.


    Erzieherische Grundsachen sind bei mir eigentlich nur ein ordentliches Abbruchsignal und der Rückruf.
    Und das von klein an und von leicht bis schwer.
    Dann auf die Decke schicken als Kommando und auf jeden Fall die ersten Ansätze von Alleinebleiben.


    Dressursachen wie Sitz, Platz und Fuß, Apportieren usw. mache ich vielleicht ab und an in kleinen Ansätzen schon mal, aber meistens doch erst viel später, weil mir das einfach nicht wichtig ist.



    Mein letzter Welpe hat im ersten Jahr sehr viel geschlafen und ist ein sehr ruhiger und entspannter Hund.

  • sehe ich ganz genau so, zuerst mal muß der Welpe ankommen und die "Hausregeln" lernen, dann Leinenführigkeit und ein guter Rückruf, wichtig sind mir noch ein funktionierendes Abbruch und ein Stoppsignal und " den Rest krieje mer später"

  • Unser Krümel ist jetzt fast 5 Monate alt und ich kann mich den anderen hier nur anschließen. Er hat vor allem gelernt in der Wohnung ruhig zu sein (kein Rumbellen aber auch kein wildes Rumhüpfen durch die Wohnung oder auf Frauchen ;) ).


    Autofahren konnte er schon als wir ihn bekamen, ich hab ihm noch Straßenbahn fahren beigebracht, weil er mit mir 2x die Woche ins Büro fährt.


    Er beherrscht (theoretisch und meistens auch praktisch) ein Abbruchsignal, kann Sitz und Platz und Ansätze von Bleib. Ach ja, er kann auch High Five geben, das hat er aber von allein angeboten.
    Alleine bleiben klappt inzwischen auch gut (seit ca 3 Wochen).


    Draußen trainieren wir täglich den Rückruf, nicht zu jedem Vogel/Hund/Spaziergänger/Kind etc hinzurennen und wir beginnen gerade mit Leinenführigkeit und Anti-Staubsauger-Training (= Impulskontrolle um nicht alles ungefragt zu futtern, va keine Giftköder).


    Wenn er das in den nächsten 6-7 Monaten alles halbwegs zuverlässig beherrscht, bin ich schon mehr als zufrieden. :bindafür:

  • Auf jeden Fall ist es wichtig, von Anfang an die Regeln aufzustellen und quasi schon prophylaktisch auf die Zeit hin zu arbeiten, wo alles schwerer aber auch wichtiger wird und man die zunächst spielerisch erlernten Dinge auch im Alltag echt nutzen möchte.


    Wie sagte Tomasini letztens so schön: Die Pubertät beginnt am Tag es Einzugs.


    Also bis zur Pubertät sollten die Grundsätze gut verankert sein, denn es macht keinen Sinn, erst ab der Pubertät erzieherisch Gas machen zu wollen. Die Basis wird ja viel früher gelegt.
    Also lieber von Anfang an weniger Freiraum und strengere Regeln, dann nachher mehr erlauben ist einfacher als andersrum.

  • Meine Hündin ist jetzt 10 Monate alt und kann eigentlich schon alles, was mir für unser Zusammenleben wichtig ist:


    - Alleine bleiben
    - sich im Haus ruhig verhalten
    - darf überall mithin, wo es passt
    - kennt Restaurants, Cafes und verhält sich dort ruhig
    - fährt problemlos Auto
    - wartet alleine im Auto
    - hat mit keinem anderen Hund ein Problem
    - ist leinenführig
    - bleibt auf den Feldwegen und geht nicht ins Feld


    Kommandos sind mir nur Folgende wichtig, mehr brauche ich nicht:


    - hier
    - sitz
    - bleib
    - warte
    - pfui

  • wichtig war mir vor allem, dass der Hund mit meinem Alltag klar kommt.
    Das heißt bei uns:
    auch mal alleine bleiben kann
    in der Wohnung (nicht nur in unserer, auch bei Beusch) ruhig sein
    auch größere Menschenansammlungen ertragen (hier wird gerne und groß Geburtstag gefeiert)
    dass sie am Stall klar kommt, die Pferde nicht jagt, auch mal da ruhig wartet, am Pferd mitlaufen ohne zu jagen
    Auto fahren
    in der Stadt ruhig und unauffällig verhalten, inklusive ruhig sein im Restaurant und Aufzug fahren
    gutes Verhalten Kindern gegenüber
    Bus und Bahn fahren, selten, aber kommt vor
    mitkommen in Bauhaus, Tiermarkt und ähnliches
    kommen, wenn man gerufen wird
    mit etwas aufhören, wenn es gesagt wird
    ordentlich, ohne ziehen, an der Leine laufen


    wie man sieht, ne ganze Menge. Ich habe daher auch eigentlich kaum was anderes trainiert. Klar, bisschen Sitz und Platz war dabei, aber das würde ich bei nem weiteren Hund nicht mehr so in der Form machen. Vor allem da es dann Richtung Sport ging und ich eigentlich alles wieder neu aufbauen konnte. :roll:


    So richtig kam der Jagdtrieb hier erst im zweiten Jahr auf, wahrscheinlich habe ich aber auch einfach nur die Ansätze nicht gesehen im ersten Jahr. Da würde ich bei nem weiteren Hund auch vermehrt ein Auge drauf haben.

  • Im ersten Jahr ist mir wichtig, dass der jeweilige Hund den Alltag kennen lernt. Seine Umwelt, unterschiedliche Plätze, so viele Geräusche und Eindrücke wie möglich. Das er einfach gut sozialisiert und an alles gewöhnt wird, was für sein restliches Leben eine Rolle spielt.
    Ich setze im ersten Jahr quasi das Fundament für das ganze, restliche Leben meines Hundes.
    Dazu gehört auch: Alleinbleiben, Leinenführigkeit und - vor allem - wie man sich im Freilauf verhält. Was erwünscht und nicht erwünscht ist, Impulskontrolle, und auch ganz wichtig: Ruhe.
    Ich möchte einen ausgeglichenen Hund haben, der später in keiner Situation Angst haben muss. Und das zu erreichen ist zu, sagen wir mal 90% meine Arbeit in den ersten Lebensmonaten.
    Tricksen, "Arbeiten" usw. usf. spielt bei uns noch kein großartige Rolle. Wir machen mal ein bisschen was zum Spaß an der Freude, das wars dann aber auch schon. Damit fange ich erst an, wenn sie etwa ein Jahr alt ist.

  • Mein Rüde ist nun auch 1 Jahr
    vieles hat er uns einfach auch Charakterlich geschenkt (angeboren), Grundsätzlich war/ist Jamie sehr einfach und unkompliziert

    Was er lernte
    *Strukturierten Alltag kennenlernen
    *Ruhe aushalten, in jeglichen Situationen
    *Hundekommunikation -innerartlich, wissen wann er sich wie verhalten muss
    *Streit aus dem weg gehen -innerartlich
    *Leinenführigkeit
    *Grundsignale
    *Seinen Namen kennen

    *Rückruf (auch unter Ablenkung -im Spiel-)
    *Abbruchkommando (auch funktionierend beim Jagen)
    *Nicht zu jedem Mensch/Hund hinrennen wollen
    *Treppen laufen
    *Fahrstuhlfahren
    *Signal zum stoppen
    *Signal zum langsamer machen
    *Signale aus der Distanz (z.B ablegen auf Entfernung)
    *Orte besuchen mit viel Menschen (z.B Hauptbahnhof)
    *Ordentlicher Stadtbummel (langsam laufen, alle paar Meter anhalten)
    *Nichts von Fremden nehmen
    *Nichts vom Boden fressen


    *Autofahren
    *paar Stunden alleine bleiben
    *BINDUNG zu den Bezugspersonen
    *VERTRAUEN zu mir
    *Richtig aus dem Kofferraum aussteigen
    *Wenn es Klingelt auf dem Platz liegen bleiben
    *Nicht bellen bei jedem Geräusch
    *Seitenwechsel nach rechts oder nach links mit und ohne Leine
    *Frei bei Fuß laufen
    *Frei hinter mir laufen




    "Probleme" an denen wir noch Arbeiten; die jetzt erst aufkamen oder die einfach noch nicht abgehakt sind
    *dass Kinder nicht gefährlich sind
    *dass nicht alle Männer schrecklich sind
    *Beim Fahrradfahren nicht schnüffeln zu wollen
    *Den Jagdtrieb besser unter "Kontrolle" haben




    So ich hoffe das war jetzt alles, mehr fällt mir nicht mehr ein.
    Normal bin ich fan davon, dass mein Junghund (besonders Welpen) einfach seine Namen kennen und der Rückruf aus jeder Situation funktioniert. Ansonsten sollte ein Hund im 1 Jahr einfach nur die Welt entdecken und Bindung/Vertrauen aufbauen.
    Bei uns kamen viele extra Punkte hinzu, die unumgänglich sind für unseren Alltag, denn Jamie lebt in einem 20+ Pfotenhaushalt.


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