Pflegehund macht "ins Bett" - hochheben schwierig

  • Ich finde das bischen Geknurre nicht so dramatisch, LiLuu. Hätten die beiden ein ernsthaftes Problem miteinander, würden die sich nicht auf's Knurren und Zähne zeigen beschränken.
    Dein Hund hatte bisher alle Privilegien für sich und möchte am liebsten, dass es so bleibt. Dein Pflegi hätte von dem Kuchen jetzt, wo er da ist, auch gerne ein großes Stück ab. Beides ist verständlich.
    Wenn Du beide Hunde fair behandelst, wird sich das bald lösen.


    Für den Fall, dass Deine Hündin vor dem Korb des Pflegis Position bezieht, würde ich sie da freundlich wegschicken. Anders rum genauso.


    Da Dir der dreckige Hund scheinbar keine Ruhe lässt, möchte ich Dir folgende Einkaufsliste ans Herz legen:
    - Fohlen- bzw. Streichelbürste (kleine Kardätsche, mit weichen Borsten) für Glanz im Fell und zum Gewöhnen an die Bürste
    - kleiner Gummistriegel für Ponys (schwarzer, ovaler Striegel mit ringartig angelegten Gummizähnen) zum Entdrecken und gleichzeitigem Massieren
    - Staubtuch um mach dem Bürsten übrig gebliebene Staub- und Fellreste aufzunehmen


    Im Gegensatz zum Baden (unangenehm, beängstigend, riecht komisch) finden die meisten Hunde die o. g. Bürsten ziemlich gut. Der Gummistriegel ist dabei für die meisten Hunde der absolute Hammer wegen der Massage. Ausserdem kostet alles zusammen nur etwa 5 €.


    Bürsten könnte für eure Freundschaft gesünder sein. :bussi:

  • Gibt doch auch so Welpenpads zum Stubenreinheitstraining. Schätze mal, der Hund hat einfach nicht gelernt, draußen zu machen, wenn er Zwinger gewöhnt war - hatte ja keine Chance, die Geschäfte woanders zu erledigen. Also Welpi-Stubenreinheitstraininng, sprich erstmal zeigen, wo sie hinmachen darf, und das Pad dann immer weiter Richtung Türe schieben, wenn Du derzeit mit ihr nicht raus magst.


    Leg so ein Ding hin, und mach vorher z.B. ein Papiertuch feucht in ihrer letzten Pfütze, und reib damit übers frische Welpenpad, sodaß das Ding ein bisserl nach Pipi "duftet" - und wenn sie nächstes Mal Anstalten macht, zu pinkeln, leg ihr das Ding vor die Nase oder führe sie dort hin, evtl. versteht sie ja, daß sie da drauf machen darf (meist bevorzugen sie ja weiche Untergründe, daher sicher auch das Pipi auf der Decke).


    Gebadet hab ich meine Fussel auch erstmal, gleich, als sie ankam am nächsten Tag (hab sie nachts um 23 Uhr übernommen, die kam ausm Tierheim in der Tschechei, dann noch die Heimfahrt......), aber die hatte auch nur 7 Kilo, das hebt sich leichter, und die fand eh alles toll, was mit ihr passiert ist *gg.


    Ich würd auch ein weiches Tuch nehmen, ne Schüssel mit Wasser, und wenn sie sich von Dir grad streicheln läßt auf der Decke, mit dem feuchten Tuch in der Hand übers Fell massieren mit dem Strich. Evtl. vorher dran riechen lassen, damit sie sieht, daß das Ding ungefährlich ist (also auch kein Shampoo oder so fürs Erste).


    Vielleicht findet sie das sogar angenehm? Ansonsten vermindert sich der schlechte Geruch sicher nochmal, wenn der Hund ein paar Tage/Wochen anständiges Futter kriegt, und die Reste ausm Körper raus sind von dem Zeugs, was er bislang bekommen hat.


    Und sobald sie mit Dir rausgeht, schau, daß Du nen Fluß in der Nähe hast o.ä. und sie vielleicht rein mag :-) Hochheben mit nem noch fremden großen Hund, der eh schon alles unheimlich findet, das Risiko würde ich nicht eingehen. Nicht nur wegen des zu zerstörenden Vertrauens, aber auch, weil s echt gefährlich werden kann - wenn, dann nur mit Mauli! Aber das wär halt dann auch wieder "Augen zu und durch", weil Du keine Gewöhnungszeit hattest, wenn Du es gleich machen willst - auch net so toll, dan lieber mit feuchtem Tuch abwaschen/abwischen...


    PS: am besten auch entwurmen, meine Fussel war angeblich entwurmt worden dort, aber in den Haufen wimmelte es nur so - das trägt sicherlich auch nicht zur besseren Duftnote bei, und bei Dir hast noch die Ansteckungsgefahr für den Ersthund....

  • Danke noch mal für die vielen Tipps :)


    Welpenpad - noch nie gehört, werde ich direkt mal suchen, klingt super! Und ich besorg mir auf jeden Fall auch die Striegel und versuch es mal mit dem Lappen für das Gröbste.


    Ich will auch, wie ihr sagt, ungern das Vertrauen durch das Bad zerstören und ihr habt Recht, dann ist ihr Geruch weg..
    glaube das wäre schlimm für sie. Hab ihr gestern ein Vetbed hingelegt von meiner Hündin, war aber schon gewaschen und ewig nicht mehr in Gebrauch. Trotzdem hat sie es erstmal markiert.


    Mit Leberwurst aus der Tube kann ich sie ganz gut locken, ich hoffe, das beschleunigt die Gewöhnung an die Leine etwas. :)


    Liebe Grüße

  • Wollte nur sagen, dass ich es toll finde, dass du einen Pflegi aufgenommen hast und dir so viel Mühe gibst!
    Spannend, deine Berichte zu lesen :bindafür:

  • Danke MyBubble :)


    So, ich habe jetzt Welpenpads besorgt und einen Gummistriegel besorgt. Auf die Welpenpads markierte sie gleich, deshalb hab ich jetzt alle ein bisschen mit ihrem Pipigeruch bestückt, gottseidank sind die geruchsneutralisierend :D


    Den Striegel findet sie auch in Ordnung.


    Während sie gestern schon eine Etage tiefer kam im Hausflur, mussten wir heut wieder etwas weiter vorn anfangen. Sie kam immerhin von der ersten Treppe 5 Stufen nach unten.
    Habe vorhin die Wohnungstür mal aufgelassen, da lief sie auch von allein ein paar Stufen runter.


    Sie zieht die Leine mittlerweile wie ein Profi hinterher, auch drauftreten ist kein Problem.


    Ich frag mich grad, welche Reihenfolge für die Leine besser ist.
    Zuerst in der Wohnung die Leine in die Hand nehmen und ein paar Runden laufen? Oder zuerst im Flur die Treppen hoch und runter laufen?
    Das Problem ist, wenn ich die Leine in der Hand habe, kommt sie zwar etwas mit, aber sobald sie sich das Leckerchen abgeholt hat, geht sie zurück auf ihren Platz, da wos sicher ist. Da kommt es dann schon aus Versehen mal vor, dass auf der Leine kurz etwas Zug ist, was sie glaube ich verunsichert. Aber die Treppen im Flur runter zu gehen, ist natürlich ohne die Leine auch sinnlos.


    Wie kann man ihr denn zeigen, dass es nicht schlimm ist, wenn es an der Leine mal Widerstand gibt? Also nicht falsch verstehen, ich zieh da nicht extra dran, versuche sie ganz locker zu halten. Aber ab und an passiert es aus Versehen. Sie hüpft dann nicht erschrocken zurück oder so, aber sie versucht schon, schneller in ihre Ecke zu kommen und schaut dann verunsichert.


    Liebe Grüße :)

  • Versuch mal, wenn Zug auf die Leine kam, erst ein Ä-ä (für Neinnein, oder irgendein NEIN-Marker, womit Ihr halt dann auch später arbeiten wollt), sofort ein Leckerli in dem Laufen entgegengesetzter Richtung (!sonst lernt sie, der Zug in Laufrichtung wird bestätigt! Zurücklaufen zu Dir wird bestätigt, Leinenzug lockern wird bestätigt, aber nicht die schnelle Flucht zurück auf die Decke, weg von Dir.) zu werfen.


    Dann trainierst quasi gleich die Leinenführigkeit mit und zeigst ihr, daß der Zug aber nix Gefährliches ist, weil das, was sie danach anbietet, bestätigt wird. Dabei dient das geworfene Leckerli natürlich erstmal als Lockmittel, aber das kann man ja dann wieder abbauen, indem man ein "Da lang!" vorher einbaut, sodaß das Leckerli schnell vom Lockmittel zur Bestätigung wird.


    Weiß nicht, ob das die optimale Lösung ist, aber fällt mir halt so spontan ein. Probier´s mal, vielleicht hilft´s...


    Ansonsten, wenn Du zum ersten Mal raus (Garten) gehst, würd ich mit ihr laufen wie mit nem Welpen: dem Hund folgen, damit kein Zug auf die Leine kommt, und er Leine mit Freude verbindet. Kannst ihr dabei freudig ein Leckerli zeigen (das Du vorher neben Dir unbemerkt hast fallenlassen!), und sie kommt her und kann es holen. Zeigen, daß es bei Dir schön ist, sodaß sie mit Dir mitgeht, aber keinen Zug entstehen lassen. Wenn sie wo hin möchte, geh mit ihr, und bewundere, was auch immer sie entdeckt hat. Am besten recht lange Leine, damit sie etwas Spielraum hat, und so schnell kein Zug drauf kommt. Wenn sie da keienn Angst mehr hat, dann kannst das Spielchen mit minimalem zug an irgendeiner Stelle draußen austesten: wenn sie dann dort auch sofort zu Dir zurückkommt, und die Bestätigung annimmt, dann kannst sie mal ein paar Schritte zu führen versuchen, und gucken, ob sie mitkommt. Toll bestätigen, wieder reingehen und Leine weg.


    Und wenn Du die Leine dranmachst, mach es spannend: "schau mal, jetzt gehen wir raus! Wollen wir mal gucken, was wir alles da draußen finden?" irgendso ein Käse halt, damit sie merkt, Du freust Dich voll drauf, mit ihr zusammen rauszugehen, immer, wenn sie die Leine um kriegt. :-) Auch so wird die Leine toll, und ein versehentlicher Zug beeindruckt sie evtl. weniger.

  • Danke für den Tipp, das funktioniert tatsächlich! Sie lässt sich dann super mit einem Leckerchen von dem komischen Zug auf der Leine ablenken :) Und siehe da, ist dann gar nicht mehr so schlimm.


    Ich würd so gern bis Sonntag mal mit ihr draußen gewesen sein. Sie wird nachts immer so um 3 wach und sehr aktiv... Glaube, sie braucht mal etwas Auslastung. Und die Leckerchen brauche ich schon, um das mit der Leine zu trainieren..

  • Puhh, also auf Rat der Tierschutzleute, durch die ich an Pflegi gekommen bin, bin ich heute mit ihr raus gegangen in den Garten.
    Ich musste sie die Treppen runter am Geschirr nehmen, sonst wäre sie nicht mitgekommen, aber als sie die offene Tür sah, lief sie dann neugierig raus. Erst dachte ich ,alles gut. Sie schnüffelte hier und da war ganz interessiert. Bis sie irgendwann Panik bekam und in die Büsche lief... Es sind hier drei Gärten hintereinander, insgesamt alle eingezäunt, aber jeder Garten von einem anderen Haus. Übergang durch Treppen oder Büsche. Jedenfalls wollte ich nicht, dass sie in den Garten hinter unserem geht, wollte sie aus den Büschen locken. Das hat nicht funktioniert, deshalb hab ich sie rausziehen wollen. Da bekam sie noch mehr Panik und wand sich so sehr, dass sie aus ihrem Geschirr ausgebrochen ist...


    Ich bin dann hitnerher und konnte sie im hintersten Garten wieder dran machen. So hoch sind die Zäune auch nicht, dass man nicht in Panik hätte drüber kommen können.


    Es dauerte dann eine halbe oder dreiviertel Stunde, bis ich sie wieder oben in unserem Garten hatte. Hab sie sich ausruhen lassen, wollet sie mit Leckerchen locken, ging aber immer nur ein kleines Stück, dann musste ich sie wieder am Geschirr mitnehmen.


    Zurück in unserem Garten öffnete mein Freund die Hintertür, letztes Mal (am Tag, an dem sie angekommen ist) ist sie direkt rein, weil es so schön dunkel ist. Heute nicht. Sie hat sich wieder auf edn Boden fallen gelassen und platt gemacht. Naja, irgendwann mussten wir aber auch mal wieder rein, war ja jetzt schon fast ne Stunde. Deshalb wollte ich sie ein letztes Mal am Geschirr rein schieben. Tja, da sprang sie durch die Luft und schnappte wild um sich, hat mich auch erwischt - tat weh, hat jetzt zwar nicht geblutet zum Glück, wird aber sicher ein blauer Fleck. Hab sie dann an der Leine reingezogen und die ersten Treppen hoch, die letzten lief sie dann von allein.


    Glaube, es war die falsche Entscheidung, gleich raus zu gehen und ich werde es auch in den nächsten Tagen nicht wiederholen.


    Bin grad innerlich etwas verzweifelt, weil ich nicht weiß, wie ich als nächstes vorgehen soll....

  • Oh jeh, schade, dass es so gelaufen ist.
    Viel helfen kann ich dir leider nicht, aber ich würde versuchen nur freiwillig mit ihr raus zu gehen. Wenn sie sich momentan eh drinnen löst kommt es doch auf ein paar Tage nicht mehr an. Es schien ja schon gut geklappt zu haben mit dem locken an der Leine.


    Vielleicht besorgt ihr euch ein Ausbruchsicheres Geschirr? Nicht das sie in Panik irgendwann mal vor ein Auto rennt...

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