Pflegehund macht "ins Bett" - hochheben schwierig

  • Trockenshampoo ist für Notfälle eine gute Idee.
    Oder mit einer Schüssel Wasser und Waschlappen waschen.


    Gerade wenn sie im Zwinger gelebt hat, erlebt sie nun einen totalen Kulturschock.



    Stell dir vor. Man steckt dich in einen Karton, bringt dich in einem fremden Land bei fremden Menschen unter



    Du kannst sie nicht verstehen, das Essen schmeckt ganz anders, sogar das Wasser ist nicht mehr so wie früher


    Dann wird sie im.Zwinger ihr Geschäft erledigt haben.


    Hast du alte Denken, zum Tauschen?
    Gibt bei Kik und teils billige Fleecedecken.


    Das du das Geschirr dran lässt ist super, hast du ein Sicherheitsgeschirr?


    Sonst ich habe noch eines für Hunde mit über 20kg.
    Melden dich per PN, das hat noch einen weiteren Bauchgurt, da kommt keiner raus


    Vor allem habt Geduldet mit ihr führt sie langsam an wichtiges ran und lässt sie schlafen.


    Morgen kannst du in der Apotheke noch Rescue Tropfen holen, oder Adaptiert-Spray, beides soll den Stress mindern

  • Meinen letzten Pflegehund hätte ich auch sofort in die Dusche stellen können. Der hat nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, war sehr vertrauensvoll und mutig.


    Deine Lütte scheint im Moment jedoch einfach nur Angst vor allem zu haben. Ihr solltet ihr erstmal erlauben, sich komplett zurück zu ziehen, wenn sie das will.
    Du solltest sie erstmal auf ihrer Decke in Ruhe lassen, nicht dort streicheln oder von Hand füttern und vor allem nicht waschen oder baden. Putzmittel bereitstellen, Fenster auf, Nase zu und durch! Damit, dass ein Pflegehund kräftig mieft und ggf. in die Bude macht, muß man als Pflegestelle zumindest vorrübergehend leben. Wenn Du putzen mußt, locke sie vorsichtig auf eine Decke in einer anderen Ecke.


    Stell', was sie braucht in Reichweite hin und versuche sie dann erst mal nicht zu beachten und vor allem nicht zu beobachten. Der Hund kann derzeit nicht einordnen, was mit ihm geschieht und auch nicht das euer Tun zu seinem Besten ist. Je weniger ihr euch aufdrängt, desto leichter kann sie Vertrauen fassen und von sich aus auf euch zugehen.

  • Danke für die vielen Antworten.


    Sie zeigt sich mittlerweile gar nicht mehr so ängstlich, sondern immer neugieriger. Sie kam gestern von allein in den Wohnungsflur und ins Arbeitszimmer. Da hat meine Hündin sie dann allerdings angebrummt. Sie kam trotzdem immer wieder mal gucken. Vorhin ist sie mir aber z.B. auch aus dem Wohnzimmer gefolgt :)


    Sie macht seit dem zweiten Tag auch nicht mehr auf ihren Platz sondern woanders im Wohnzimmer :)


    Ich glaube, sie langweilt sich teilweise - sie gähnt oft extra laut und erwartungsvoll, wenn keiner im Raum ist, läuft sie munter rum und beschnuppert alles, geht dann auch in den Flur weiterschnuppern, hat heute auch schon einen Fuß ins Bad und in die Küche gesetzt. Ich hab dann mal die Wohnungstür aufgemacht und Leckerchen gestreut, da kam sie auch in den Hausflur und ist sogar eine Etage tiefer gewandert.


    Weil sie mich immer so aufmerksam und auffordernd angesehen hat, bin ich dann gestern Abend zu ihr an die Decke gekommen und hab sie gekrault. Sie ist dann mit ihrer Nase an meiner Hand eingeschlafen und ich durfte auch ihren Bauch kraulen, das hat sie sichtlich genossen.


    Sie kommt auf jeden Fall langsam aus sich raus.


    Heute mittag hab ich ihr das Geschirr eine Zeit lang abgemacht, weil ich gesehen habe, dass ihre Haut unter der Achsel etwas rötlich ist. Vermutlich hat das Geschirr gescheuert. Habe es ihr dann ein paar mal an- und abgemacht mit Leckerchen und auch das klappte ohne großen Stress ihrerseits.


    Ich bin ganz erstaunt, wie schnell sie Fortschritte macht und mir sicher, dass ich sie in ein paar Tagen auch hochheben und waschen kann. Wobei sie eigentlich gar nicht mehr wirklich stinkt und das sicher noch mal eine Tortur wird.



    Hat noch jemand einen Tipp, wie ich die Leinenführigkeit aufbauen kann?
    Habe nachmittags die Leine ans Geschirr gemacht, damit sie sich an das Gefühl gewöhnt. Damit war sie dann eben auch im Flur. Jetzt habe ich beides wieder abgemacht, damit die Haut unter der Achsel sich beruhigen kann.
    Würde jetzt einfach irgendwann anfangen, die Leine in die Hand zu nehmen und sie mit Leckerchen weiterzulocken.



    Achso und wie sollte ich das Anbrummen am besten handhaben? Hat da jemand Tipps? Wäre super dankbar!


    Meine brummt sie an, wenn sie ihrer Meinung nach mir, dem Arbeits- und Schlafzimmer (da lässt sie andere immer nur ungern rein) oder ihrem Körbchen nähert, aber auch die Neue zieht die Lefzen hoch, wenn meine zu nahe an ihren Wassernapf oder ihren Platz kommt. Gestern saß ich mit meiner Hündin im Arbeitszimmer, als die Neue reinkam. Meine bekam ihren neidischen Blick, brummte ganz tief und starrte sie an. Da brummte die Neue mit dem gleichen Blick zurück.


    Habe es bei beiden unterbunden, weiß aber nicht, ob das richtig war. Wir können sie sonst eine Rangordnung herstellen? Sie spielen ja nicht, haben sich noch nicht einmal beschnuppert deswegen. Raus geht ja noch nicht.
    Ich möchte halt auch nicht, dass sie sich irgendwann richtig in die Haare kriegen, das könnte böse ausgehen. Sind beides Mädels, meine 50cm und die Neue etwas größer, vielleicht 55cm.


    Liebe Grüße :)

  • Ich würde das Brummen nicht grundsätzlich unterbinden, sondern danach entscheiden, ob du es für angemessen hältst oder nicht.
    Wenn es in Stänkern ausartet, dann schon.


    Beispiel: Wenn deine Hündin in ihrem Körbchen liegt und die andere auch reinwill, worauf sie angebrummt wird, dann heißt das einfach: "Ich will hier alleine liegen".
    Das finde ich OK, vor allem, wenn die Neue das versteht und sich daraufhin verzieht.


    Wenn sie sich aber einfach nur normal im Raum bewegt und dafür angebrummt wird, dann würde ich den Brummer dafür tadeln (meist reicht ja ein Räuspern plus strenger Blick oder so etwas).
    Wenn es ärger wird, sezte ich den Stänkerer schon mal kurz vor die Tür (wer stänkert, fliegt raus).


    Das nur mal als Beispiel für den Unterschied zwischen "ich will das nicht" und "stänkern". Ich finde ja, dass auch Hunde Rechte haben, und das sollen sie auch sagen können. In einem gewissen Rahmen natürlich - angemessen eben.


    Wobei sie eigentlich gar nicht mehr wirklich stinkt und das sicher noch mal eine Tortur wird.

    Dann würde ich sie nicht baden. Ylvi habe ich noch nie gebadet, dabei war sie der schmutzigste Hund, den ich je hatte.

  • Ich hab's ähnlich gehalten, wie Fusselnase.


    Knurrt ein Hund, weil der andere sich aufdrängt, ist das ok. Knurrt er, weil er Frauchen, das Sofa oder eine andere Ressource nicht teilen möchte, sollte es unterbunden werden.


    Um dem Frieden auf die Sprünge zu helfen, sollte jeder Hund einen Platz haben, auf den der andere nicht darf. Zudem solltest Du getrennt füttern und kein Spielzeug liegen lassen. Wenn Du Dich mit einem der Hunde beschäftigst, sollte sich der andere nicht dazwischen drängeln dürfen.


    Ich bin auch immer noch gegen das Baden. Der Hund hört in sauberer Umgebung und bei gutem Futter schnell von allein auf zu stinken.


    Die Frage mit der Gewöhnung an die Leine verstehe nicht ganz. Du machst das doch soweit ganz gut... ?

  • Na zum Umgang kamen ja schon viele gute Tipps.
    Mir fällt nur was ganz praktisches ein.
    Im Sanitätshaus bekommst Du für kleines Geld Einweg Inkontinenzunterlagen.
    Die haben uns als Sam wegen seiner Lähmung undicht war sehr gute Dienste geleistet.
    Neben das Lager ein dicht schliessender Eimer mit Müllbeutel, dann muss man nicht jedes mal die Decke waschen.


    Gruß Wolf

  • Danke noch mal für die Tipps :)


    Dann werd ich das so machen.


    Ans Baden denke ich nur immer noch, weil sie wirklich extrem dreckig ist. Wenn man sie anfasst, hat man gleich graue Finger und sie lag eben eine Zeit lang in ihren Exkrementen auf dem Transport.


    Pflegi hat ihren eigenen Platz, den sie praktisch nie verlässt, außer sie wird eben grad mutig und geht auf Erkundungstour, dann kommt sie aber ganz schnell zurück dahin - könnte ja unsicher sein ;)
    Meine Hündin hat auch ihren eigenen Platz, zum einen im selben Raum, zum anderen im Arbeits- und Schlafzimmer.


    Es ist so, dass Pflegi sich den Platz hinter der Tür zwischen Wand und Sofa ausgesucht hat, da hatte ich vorher Decken platziert. Sobald meine Hündin aber reinkommt bzw. in der Tür steht, wird Pflegi gleich angespannt. Wenn meine Hündin dann zu lang im Raum steht, also parallel zu Pflegis Platz, auch wenn sie nicht hinschaut, zucken schon Pflegis Lefzen.


    Eben war meine Hündin auf dem Sofa, Pflegi lag neben dem Sofa, die beiden waren quasi nur von der Armlehne getrennt. Da setzte sie Pflegi auf, sah meine Hündin und knurrte gleich..


    Meine brummt aber auch sofort, wenn Pflegi die Arbeitszimmerschwelle übertritt.


    Es gab im Grunde noch keine Situation, zu der beide gleichzeitig rumlaufen, außer meine Hündin kehrt Pflegi den Rücken zu. :/


    Können die so überhaupt jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen?


    Die Inkontinenzunterlagen sind eine gute Idee, vielleicht ja eine Alternative zur Zeitung, auch wenn sie nicht mehr auf ihre Decke macht, vielleicht hilft es ja an ihrem neuen Toiletten-Plätzchen, danke! :)


    Liebe Grüße

  • Können die so überhaupt jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen?


    Klar. Das braucht seine Zeit. Solange es nicht schlimmer wird, würde ich einfach abwarten und weiter beobachten. Und wie NufNuf schrieb nichts herumliegen lassen, was zu Streit führen könnte.


    Und lass sie erstmal dreckig. Wenn du meinst, dass es möglich ist, kannst du sie ja ein bisschen mit einem leicht feuchten warmen Waschlappen abreiben. Aber vorsichtig, sie wird das nicht kennen und kann natürlich verunsichert reagieren. Aber so, wie du schreibt, glaube ich, dass du schon das richtige Gefühl dafür hast.
    Ich würde es jetzt nicht riskieren, das langsam aufgebaute Vertrauen wieder zunichte zu machen. Zumal du ihr mit dem Baden den Eigengeruch nimmst, was einen Hund zusätzlich verunsichern kann.

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