Die alte Leier... Kastration (Rüde) - ja oder nein?

  • Hallo Zusammen,


    ich bin hier neu im Forum und habe die ein oder andere Baustelle. Diese hier liegt aktuell sehr auf dem Herzen...auch wenn es für viele ein leidiges Thema ist.
    Wir stehen aber auch nun mal vor dieser Überlegung "Kastra-ja oder nein".
    Ich habe mir schon lange Gedanken darum gemacht und letztes Jahr im Juni einen Chip setzen lassen, bevor man nachher eine Entscheidung trifft, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
    Carlo ist ein inzwischen 3jähriger Rüde. Der Chip wirkt nun definitiv nicht mehr. Der Frühling, die läufigen Hündinnen überall... nun ist seine Männlichkeit wieder unübersehbar - im wahrsten Sinne des Wortes.
    Ich bin auch gegen das Kastrieren aus Bequemlichkeitsgründen! Für mich persönlich wäre es eine Art des eigenen Versagens.... mir stellt sich die Frage "wo hören die Bequemlichkeitsgründe auf und wo beginnen die tatsächliche Indikation (ob medizinisch oder auch nicht)".
    Carlo rammelt nichts und niemanden, er winselt nicht rum, er frisst normal und ist auch nicht psychisch angeschlagen, soweit ich das beurteilen kann.
    Unsere Probleme sind folgende. 1. Er ist draußen stark unkonzentriert (die Leinenführigkeit lässt mehr als zu wünschen übrig) und ist schwer - manchmal gar nicht - abrufbar. Das war mit dem Chip besser!
    2. Er tröpfelt das ganze Jahr die ganze Hütte voll (trotzregelmäßiger Behandlungen mit Vorhautspülungen).
    3. Und der dritte, für uns schlimmste, Grund ist, dass er draußen unaufhörlich Urin aufleckt! Er zieht sich quasi die einzelnen Grashalme genüsslich schmatzend durch die Schnute -bei jeder Pfütze die er findet.
    Jetzt kommen bestimmt Argumente wie "Erziehungssache" usw.
    Glaubt mir, wir haben (abgesehen von dem Hinzuziehen eines Trainers in Einzelstunden) alles probiert. Er weiß auch ganz genau, dass wir das nicht tolerieren, wenn er jegliche Urinpfütze aufleckt... Konsequenzen bzw. Positivuntermalungen durch Leckerlis, wenn er es doch mal auf Kommando sein gelassen hat, gab es jedes Mal... inzwischen ist es sogar schon so weit, dass er wegrennt, wenn er sieht das wir auf ihn zukommen, weil er wieder auf kein Kommando diesbezüglich hört.
    Aber er tut es immer wieder. Als wenn er nicht anders könnte (hormonbedingt ist meine Vermutung). Irgendwann hat er sich an irgendeinen Mist angesteckt, wenn das so weitergeht...
    Ich bin kurz davor einen zweiten Chip setzen zu lassen, weil ich mich nicht durchringen kann ihn endgültig kastrieren zu lassen.
    Aber die Spaziergänge machen einfach keinen Spaß mehr, denn Urinpfützen sind überall.
    Rüden pöbelt er auch inzwischen an, aber das sind alles Sachen, die mich nicht stören bzw, die man gut händeln kann. Schließlich ist er ja nun mal ein Rüde.
    Aber das Thema bzw. die jetzige Situation kosten uns aktuell echt wieder Nerven.
    Meine Hoffnung ist, dass er evtl. nach einem zweiten Chip älter und vielleicht etwas ruhiger ist/wird. Ist aber einfach nur eine Hoffnung, die wahrscheinlich aus unserer Verzweiflung entsteht!
    Oder wie seht Ihr das?Ich überlege schon, ob wir übertreiben - aber ich kann ihn doch nicht jeden Tag mehrere Urinpfützen auflecken lassen, oder?
    Ich bin mir der Risiken durchaus bewusst, die eine Kastra mit sich bringen würde. Die Hormonumstellung durch den Chip hat gezeigt, dass er keine größeren Probleme bekommen hat; außer das er vielleicht minimal ängstlicher wurde.
    Ansonsten war er einfach entspannter, leinenführiger, hat nicht einen Tropfen Sekret mehr verloren und er hat seinen Lappen (den wir übrigens mehrmals täglich in typischer Labbimanier übergezogen bekommen ) nicht einmal mehr in Urinpfützen getaucht!! Das war so göttlich.
    Aber für mich befinden wir uns genau an dieser Grenze zwischen Bequemlichkeitsgründe und Indikation für eine Kastra.


    Was meint Ihr?


    Danke vorab für eure Meinungen!!

  • Ist Carlo ein Labbi?
    Was macht ihr ausser Gassi gehen mit ihm?

    Ja, Carlo ist ein Labbi. Puh...wo fange ich an. Wir apportieren, bald auch wieder in einem Kurs (die Schnupperstunde in der neuen HuSchu steht schon an). Carlo kann außerdem dutzende Tricks (neue kommen regelmäßig dazu) und er liebt es Spielis oder Leckerlis zu suchen... Das machen wir aber nur noch in der Wohnung, da wir draußen hauptsächlich mit Dummys arbeiten und einfach nur Leckerlis suchen irgendwie ein Rückschlag wäre :D .
    Ja... des Weiteren versuchen wir regelmäßig mit den Freunden die auch (große) Hunde haben spazieren zu gehen.
    Wir lassen ihn schwimmen bzw. machen Wasserapport.
    Natürlich gibt es auch mal ruhigere Tage für ihn (da er leider auch schon an Spondylosen leidet), aber grundsätzlich versuche ich ihn artgerecht auszulasten.

  • Hier lese ich doch mal mit. Wir stehen mit den genau selben Argumenten da. Und sind schwer am überlegen :/

    Habt Ihr auch so einen Süchtel in Sachen "Urin auflecken"?
    Mein Beileid! ;)

  • Was genau stört dich jetzt? Dass er dauernd stehen bleibt um zu Schnuppern? Oder die Tatsache, dass er es überhaupt macht? Mir ist das Problem noch nicht klar.

  • Was genau stört dich jetzt? Dass er dauernd stehen bleibt um zu Schnuppern? Oder die Tatsache, dass er es überhaupt macht? Mir ist das Problem noch nicht klar.

    Schnuppern? Nee....Das Schnuppern an sich würde mich überhaupt gar nicht stören! ..bzw. stört mich auch nicht.
    Das größte Problem das wir haben (hatte ich in Punkt 3 benannt), ist das er jede Urinpfütze aufleckt. Wirklich jede, die er findet.

  • Ich lese hier auch mal mit. Wir sind auch ständig am Überlegen, ob wir unseren Kleinpudelrüde nicht kastrieren lassen sollen. Er ist inzwischen 3 1/2 Jahre alt. Zweimal hatte er einen Chip (zuerst ein halbes, dann für ein ganzes Jahr). Mein Mann wollte ihn eigentlich immer wieder neu chippen lassen. Da war ich aber dagegen, denn man kennt ja noch keine Spätfolgen von den Hormonpräparaten. Außerdem fand ich die Hormonschwankungen echt übel. Ich kam mir vor wie in Zeiten der Pubertät. Da wir uns bei manchen Verhaltensweisen nicht sicher sind, ob sie von einer Unsicherheit herrühren, ist er im Moment nicht kastriert und auch nicht gechippt. Aber die Überlegung bleibt noch im Hinterkopf. Wir haben aber auch die 1 1/2 Jahre Hormonchip genutzt und weiter mit ihm gearbeitet. Sowohl an der Erziehung als auch sonst. Das merkt man. Nur habe ich manchmal das Gefühl, dass er auf Spaziergängen gestresst ist. Deshalb ist das Thema Kastration noch nicht vom Tisch.
    Lg pudelnatze

  • Schnuppern? Nee....Das Schnuppern an sich würde mich überhaupt gar nicht stören! ..bzw. stört mich auch nicht.Das größte Problem das wir haben (hatte ich in Punkt 3 benannt), ist das er jede Urinpfütze aufleckt. Wirklich jede, die er findet.

    Und wenn du s verbietest?

  • Und wenn du s verbietest?

    Wie gesagt, haben wir (meines Erachtens) alles probiert. Er weiß es auch, dass wir das nicht dulden. Man merkt richtig, wie er uns mit den Augen verfolgt, wenn er wieder eine Pfütze gefunden hat... Sind wir mehr als 2m entfernt, ist es ihm sogar egal, ob wir ihn sehen und ausschimpfen. Auch die Konsequenzen (ausschimpfen, anleinen, anleinen und nach Hause gehen, ihn ignorieren usw.) lassen ihn kalt. Als wenn er keinen Respekt vor uns hätte.
    Aber in allen anderen Bereichen hört er ja (größtenteils) auch.
    Wir haben ja schon angefangen ihn dabei in die Seite zu knuffen, obwohl ich nichts davon halte. Aber man weiß wirklich nicht weiter. Und dann hat ja man so Stimmen im Kopf, die sagen "im Wolfsrudel wird auch in die Seite geknufft, wenn der Rangniedrigere nicht hört..." usw. Aber grundsätzlich halte ich sowas eigentlich nicht für notwendig und mag das auch nicht.
    Nur man wird echt hilflos.....

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