Hallo liebe Hundefreunde,
ich hätte sehr gern ein paar Einschätzungen zu unserer jetzigen Situation und wäre für Ratschläge sehr dankbar!
Unseren Labrador-Collie-Bub Sparky haben wir jetzt seit gut einem Jahr. Wir haben ihn von Freunden adoptiert, die (ungeplant) Nachwuchs bekommen haben. Er ist bei uns seit seinem vierten Lebensmonat und war also bisher Einzelhund, ist voller Energie und Lebensfreude, da er nie schlechte Erfahrungen machen musste.
Nun dachten wir es wäre schön für uns und ihn, einen Zweithund zu adoptieren. Also schauten wir, ohne wirklich einen Plan zu haben, bei einer Pflegestelle in der Nähe vorbei und lernten die kleine, schüchterne Dackelmix-Hündin Lina kennen. Wir durften auch gleich einen Spaziergang mit ihr machen und unser Bub begrüßte sie freundlich. Während wir spazieren gingen machte es auch den Eindruck als ob die beiden ein bisschen spielen und miteinander rennen wollen (ging allerdings schlecht da sie an der Leine bleiben musste) Auf der Pflegestation selbst verkroch die kleine Lina sich in einer Ecke, wirkte tot-traurig und traumatisiert. Sie tat uns unendlich leid!
Ich fragte bei der Pflegemutter nach ob wir denn ein zweites Mal kommen dürften zum Spazierengehen.
Sie fragte wozu, wir hätten sie ja jetzt gesehen. Im übrigen gäb es noch zwei weitere Interessenten und eigentlich sollte die Kleine bis Ende der Woche weg sein weil dann schon drei neue Hunde aus Rumänien einziehen würden, man solle sich also möglichst rasch entscheiden. Auf meine Frage ob es denn möglich wäre ein Probe-Wochenende zu machen damit man sieht wie die beiden in der Wohnung klar kommen sagte sie dass sie das auf keinen Fall mache. Es würde der Hündin nicht gut tun hin und her geschoben zu werden und wenn sie jetzt auszieht solle das auch dauerhaft sein. Wir sollten uns das überlegen und ihr in ein paar Tagen Bescheid geben...
Als wir heim fuhren waren wir sehr unentschlossen was zu tun wäre. Nach ein paar Tagen aber meldete die Pflegemutter sich von selbst und gab Bescheid dass die anderen Interessenten abgesagt hätten und ob wir sie nehmen wollen. Also enschieden wir uns es zu wagen.
Seit dem Einzug der kleinen Lina sind nun bald zwei Wochen verstrichen.
Wenn wir mit den beiden draußen im Park sind läuft alles ganz gut. Lina taut etwas auf und genießt es in der Natur zu sein.
In der Wohnung allerdings ist es nicht so einfach. Während unser Sparky sie draußen ignoriert und in Ruhe lässt wird er in der Wohnung eifersüchtig.
Er scheucht sie herum und knurrt sie sofort an wenn sie mit einem Spielzeug spielen möchte und nimmt es ihr weg. Nun verkriecht sie sich immer öfter in einer Ecke oder unter dem Bett (der einzige Platz wo Sparky nicht hinkommt) und wenn sie auf uns zukommen möchte drängt sich Sparky sofort dazwischen. Sie ist kleiner als er und auf einem Auge blind, ist also körperlich weit unterlegen. Sparky wird auch mal roh, er beißt zwar nicht richtig zu sondern umgreift sie nur mit dem Maul aber tatscht auch immer wieder mit der Pfote auf ihr rum und verscheucht sie unters Bett.
Nun fragen wir uns natürlich ob die beiden überhaupt Freunde werden können oder ob es nicht besser gewesen wäre eine Hündin in seinem Alter (Lina ist bereits 6 Jahre alt) und in seiner Größe zu holen? Oder ist es jetzt noch zu früh die beiden zu beurteilen und das ist normal in der Anfangsphase?
Ich ärgere mich mittlerweile über die Pflegestation die uns nicht die Möglichkeit gegeben hat die beiden Hunde langsam zusammen zu führen um schauen zu können ob es klappt und auch über mich selbst dass ich mich drauf eingelassen habe. Aber bei dem Gedanken die Kleine wieder abgeben zu müssen hab ich ein ganz flaues Gefühl. Allerdings weiß ich auch nicht so recht, ob es ihr bei uns gut geht oder ob sie vielleicht in einer anderen Familie ganz andere Möglichkeiten der Entfaltung hätte... und für Sparky wollten wir ja eigentlich eine Spielkameradin...
Was denkt ihr? Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit der Eingewöhnung des Zweithundes gemacht?