Junghund "verlernt" alleine bleiben

  • Das Problem ist, wenn du jetzt schon darauf eingehst und sein Aktivitätslevel seinen Anforderungen anpasst, dann werden die Probleme nur grösser. ER manipuliert ja, das du mehr mit ihm machst. was bedeutet, das nicht du etwas mit ihm machst, sondern das er lenkt was gemacht wird. wenn du seine anforderungen nicht erfüllst, nervt er dich einfach so lange, bist du tust was er will- er führt ;) das muss sich ändern. ihn mit rausnehmen und rauchen ist sicher kein problem. alle zwei stunden mit ihm rausgehen, weil hundi sonst scheisse baut ist ein problem.

  • Für mich hört sich das nach chronischem Stress an, der im Übrigen äusserst ungesund ist.

    Chronischer Stress... hmm... hätte ich jetzt so gar nicht eingeschätzt. Natürlich ist es was anderes wenn ein Hund im Büro dabei ist, und täglich mehr sieht als ein Hund der nur das Heim und Feld kennt. Aber wie gesagt, er war von klein auf dabei, und fühlt sich hier auch wohl. Und außerdem was habe ich denn für eine Wahl? Zu hause kann ich ihn ja nicht so lange lassen. Und ich habe mir ihn ja auch mit dem Hintergrund geholt, dass er mit ins Büro kommen darf.


    Und das mit dem alle 2 stunden rausgehen : er ist von 10-13 Uhr mit im Büro... also gehe ich einmal mit ihm zwischen drin raus. Ist das wirklich zu viel?

  • Dein Hund ist in der Pubertät, das heißt er kann es tatsächlich vergessen haben, alleine zu sein. Von daher würde ich es auch ganz neu aufbauen (und die eigene Frustration runterschlucken ;)).


    Beim Thema Bürohund bin ich inzwischen etwas anderer Meinung. Für mich war es auch ein Traum. ABER: Nicht für jeden Hund ist sowas das richtige. Ich dachte auch, es gäbe nichts schöneres für den Hund, wie den ganzen Tag dabei zu sein ... denkste! Meine Hündin war von Welpenalter an mit, ich hab ihr das Büro so angenehm wie möglich gemacht. Hat alles nix genutzt. Mein Hund kommt im Büro nicht zu Ruhe, quengelt, meldet, ist ständig auf 180. Im Büro hat sie auch nie länger als ne Std geschlafen (zuhause schläft sie teils 4Std am Stück!!). Das Ganze ist dann letztes Jahr eskaliert. Jetzt bleibt sie zuhause und es geht ihr großartig damit. Ich kann meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass ich halbtags im Büro bin und den Rest daheim arbeite.
    Sie hatte so wie muecke schreibt richtigen Stress. Und ich hab sehr lange gebracht, bis ichs bemerkt und vor allem akzeptiert hab. Die Situation jetzt ist für mich weniger praktisch und mein Traum ist gestorben, aber die Hauptsache ist dem Hund gehts gut!


    Wie sieht es denn konkret aus bei euch im Büro? Habt ihr viel Publikumsverkehr? Leute, die regelmäßig durch die Gänge laufen, an der Tür vorbei? Hört er dich? Für mich klingt das so, als würde er - wie meine Hündin - ständig in Hab-Acht-Stellung sein, weil er deine Stimme hört, weil er darauf wartet, dass endlich die Tür aufgeht. Und irgendwo muss diese Energie, die sich da aufbaut, raus ... also wird die Einrichtung auseinander genommen.


    Vom Ballspielen würde ich übrigens auch ablassen. Das puscht viel zu sehr und macht es nur schlimmer. Du solltest eher was machen, was ihn entspannt, damit der Hund runter kommt.


    Also, meiner Meinung nach musst du hier dringend was umstellen. Der Hund ist von 10-13 Uhr bei dir im Büro? Und dann bringst du ihn nach Hause? Warum lässt du ihn nicht bis 13 Uhr daheim, fährst schnell zu ihm um ihn rauszulassen? Wenn du das Alleinsein gut trainierst brauchst du das später noch nichtmal. 6 Std sollten drin sein.
    Das wäre mein Mittel der Wahl. Meine Hündin bleibt 6 Std alleine und kommt mir völlig verschlafen entgegen. Ein schlechtes Gewissen braucht man da nicht haben.

  • Hallo!


    Bei uns war das recht ähnlich, auch mit ca 9 oder 10 Monaten bis zu nem Jahr ca hat Alf zu Hause auch die Langewiele gepackt und er hat das ein oder andere Buch geschreddert oder auch mal nen Schuh.


    Um zu schauen, ob er Stress hat oder eher nicht haben wir zunächst eine Videoüberwachung eingerichtet (über Web-Cam und Smartphone). Da er auch in dieser Phase wie vorher auch sehr entspannt rumlag, schlief und dann mal durchs Haus tapste ganz gechillt und keine Anzeichen von Stress zeigte (wenn wir ihn überwacht haben, hat er natürlich nichts kaputt gemacht...), haben wir ihm einfach nur die Möglichkeiten genommen, sich Dinge aus Regalen und Schränken zu holen, alles weggeräumt was locker rumlag und zudem die Zeitspannen verkürzt.
    Ab und an hat er noch nen Kong zum ausschlecken bekommen, das würde ich aber nur bei HUnden machen, die das in Ruhe machen und nicht dann anfangen, das Ding durch die Gegend zu schleudern und damit hochfahren.
    Ich würde den Hund auch räumlich einschränken, das war damals bei uns nicht möglich (Loft ohne Türen....). Auf einen Bereich, in dem ohnehin nicht viel Blödsinn anzustellen ist, Flur zB oder Flur und HWR oder oder oder... Alleine bleiben soll Ruhe bedeuten, da braucht es nicht endlos viel Platz, nur einen gemütlichen Korb, Wasser und vielleicht was zu kauen.


    Sollte der Hund Stressanzeichen zeigen, ist das alles aber hinfällig und man sollte das Alleinbleiben neu aufbauen.



    Das Programm, das du so hast für ihn, halte ich auch für etwas viel oder zumindest grenzwertig, allerdings finde ich auch schwierig das einzuschätzen und denke zudem, dass es auch imemr auf die Lebensumstände der Hundehalter ankommt. Das MUSS jetzt mMn nicht unbeding in Zusammenhang mit dem "Problem" beim Alleinbleiben stehen denke ich, KANN aber.
    Wenn er mit bellen und "nörgeln" Aktion einfordert alle paar Stunden würde ich da aber schon gegensteuern und generell daran arbeiten, wer da die Entscheidungen trifft, Hund oder Mensch. Und zudem die Frustrationstoleranz des Hundes trainieren. Möglich ist ja theoretisch auch, dass er es gewohnt ist, dass relatv häufig was für ihn interessantes passiert und er dann eim alleine sein einfach Frust schiebt, weil eben dann mal ein paar Stunden gar nix los ist.
    In der Pubertät haben sich die Racker eh schon nicht so gut im Griff, das ist ganz normal, aber bei euch scheint es ein/zwei Ansätze zu geben, die es eben auch sein könnten. Für eine genauere Einschätzung müsste man den Hund eben wieder sehen...


    Ich persönlich würde zweigleisig fahren: die Frustrationstoleranz trainieren und ihm ein bisschen der Entscheidungsgewalt abnehmen und zudem zu Hause scheuen, ob er Stress hat und ihn da räumlich einschränken und die Möglichkeiten nehmen, an Dinge zu gelangen.

  • BZw, warum werde ich da korrigiert? Was soll das?

    Ähm, weil das ein Diskussionsforum ist und Du nicht die Lehrerin bist deren Meinung hier alle folgen müssen :???:


    Als "Hundetrainerin" sollte Dir bekannt sein, dass zwischen Auslastung und Überlastung ein ganz schmaler Grad liegt. Und wenn Du einfach nur schreibst "laste ihn aus bis er umfällt" muss ich mich ernsthaft wundern.


    Mich wundert auch dass Du zunächst von der großen Auslastung bis zum Umfallen schreibst und dann plötzlich zurückruderst und schreibst dass die TS aufpassen muss, dass ihr Hund nicht immer mehr Auslastung einfordert.

  • Ich würde auch das Programm drastisch reduzieren. Ich finde es auch extrem viel für einen Hund in diesem Alter. Newton ist 11 Monate alt. Unser Programm sieht wie folgt aus: Morgens knappe 30 Minuten Gassirunde an der kurzen Leine. Danach ist er mit auf der Arbeit, wo zu 80% der Zeit Ruhe angesagt ist. Nachmittags ca. 45 bis max 60 min. Freilauf. Danach noch zwei kurze Gänge von max. 10 min. zum Lösen. Mit diesem Programm schläft Newton die restliche Zeit des Tages plus die ganze Nacht.
    Ich finde auch, dass der Grad zwischen Unter- und Überforderung sehr schmal ist. Es hat auch ne Weile gedauert bis wir das richtige Maß gefunden haben.

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