Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Wenn ich hier so mitlese habe ich den Eindruck, dass Angst und Unsicherheit echt noch um einiges schwieriger ist als Schutztrieb.

    Finde ich auch, zumindest, was die "Trainierbarkeit" angeht. Angst ist ja nicht rational, da dringt wenig zum Hund durch und die Gefahr des "Reinsteigerns" ist bei manchen Hunden echt groß.


    Schutztrieb ist ja ursprünglich gewollt und durch Zucht geformt, wenn man da bei der Wahl der Hunderasse drauf eingestellt war, kann man mit Erziehung wirklich eine ganze Menge Probleme mit wenig Aufwand beheben/umgehen.


  • Würdest du mir erklären was TTouch ist? Körperbandagen sind ja klar, nur unter TTouch kann ich mir nichts vorstellen (jaaa ich könnte die bekannte Suchmaschine benutzten, die bringt aber keinen Erfahrungsbericht mit) =)



    Gerade im Junghunde-Thread schreib ich es gerne: Shira findet Menschen in Ordnung bis überflüssig. Ist ja auch OK, das sie Menschen nicht liebt, so will es der Standard und deswegen hab ich mir die Rasse auch rausgesucht.
    Nur hat sie ja leider als Welpe/mit 4Monaten schlechte Erfahrungen bei uns gemacht -direkt in der erste Woche :verzweifelt:
    Meinen Onkel (Problem-Auslöser hat das volles Programm mit Anschreien, bedrohen, usw. durchgezogen) liebt sie mitlerweile, und ich muss gestehen: Keine Ahnung wie ich das gepackt hab.


    Ich sehe bei Shira die Kontaktaufnahme als kniffelig. Sie findet Menschen ja nicht wirklich doof, sie hat ja Interesse hinzugehen. Die Kontaktaufnahme findet meistens gerade wegem ihrem Interesse statt, nur muss das bei ihr ganz langsam und ruhig verlaufen sonst ist sie raus :ka:
    Daher lobe ich sie bei Interesse (natürlich nur wenn alle einverstanden sind!) und auch wenn der Mensch sich daneben benimmt (zu schnell, vornüberbeugen,....), bleibt sie souverän kriegt sie auch lob.
    Mitlerweile kann ich sie ja auch gut lesen, und merke wenn sie stark verunsichert ist oder eben nur zurückhaltend.
    Ich würde das aber gerne Gegenkonditionieren, trau mich nur noch nicht ran!

  • @Flintstone01
    Ja Unsicherheit und Angst ist echt ein wenig schlimmer, weil man ja nicht vorbereit ist und dazu dauert es auch lange bis das wieder weggeht wenn überhaupt.
    Nur schade das man meistens was braucht, um die Probleme richtig zu merken, vorallem woran es genau liegt.
    Ich habe auch was gebraucht ,bis ich gemerkt habe das Amy total unsicher ist in vielen Punkten.

  • Der Mensch, den Layla am wenigsten auf dieser Welt leiden kann, ist leider der beste Kumpel meines Mannes. Ist relativ unpraktisch, aber es muss irgendwie gehen.

  • Hallo,
    ich habe einen bald 2 Jahre alten Wolfsspitz. So mit 5-6 Monaten fing er an, Menschen zu verbellen. Das steigerte sich immer mehr. Als er ca. 1 Jahr alt war, zogen wir um in die nähe der innenstadt unserer Kleinstadt. Ab da war es so, dass er alles und jeden verbellte, sich richtig in die leine stellte und sich nur schwer beruhigen konnte. Vorbei gehen an anderen Menschen war undenkbar und ich verbrachte unsere spaziergänge damit, die Straßenseite zu wechseln und den Leuten auszuweichen. Natürlich war auch für Vermieter und die neuen Nachbarn nix mit süßem kuschelhund, sondern eher so "rette sich wer kann, die gehen wieder Gassi!" :ops:


    das war im September 2014. Ich habe begonnen, jede Menschensichtung zu clickern und hochwertig zu belohnen. Mittlerweile machen wir stadttraining in unserer Fußgängerzone. Ich möchte eigentlich schon, dass mein Hund sich später auch in größeren Städten zurecht finden kann, man weiss ja nie was das leben noch so bringt.


    natürlich hat er zwischendurch auch mal einen Rückfall, zb wenn jemand sehr plötzlich auftaucht oder sich sehr komisch verhält. Und nachts ist er nochmal wachsamer und misstrauischer als am Tag.

  • Mac hat Angst vor Menschen, er zieht weg und möchte halt einfach nur weglaufen. Am schlimmsten sind Menschen und vor allem am Tag ist es schlimmer wie wenns dunkel ist
    Ich versuche immer einen großen Bogen um sie zu machen, gelingt leider nicht immer...
    Bei Menschen, eigentlich Frauen, die er kennt, baut er langsam vertrauen auf.
    z.B. die Mädls aus der Hundeschule!!!

  • @Lichking


    Soweit ich weiss hat ein Wolfsspitz ja auch ein Schutztrieb könnte natürlich auch Unsicherheit sein.
    Ist ja toll das ihr Fortschritte macht ;).
    Bei Amy ist ja auch das Problem das sie so niedlich aussieht, und die Leute sich dann noch mehr erschrecken wenn sie loslegt.


    @Reddy
    Hört sich ja nicht gut an aber ihr kriegt das bestimmt hin :smile: .
    @tami2904
    Hört sich ja echt schrecklich an.
    Schön das er langsam vertrauen fasst.

  • Ich hab eine Hündin mit Deprivatiomsschaden. Die ersten fünf Monate war sie nur mit Hunden in Zwingern, was bedeutet, dass sie Hunde über alles liebt, aber sonst nichts kannte. Menschen sind das größte Problem. Solange sie sich in Begleitung eines Hundes befinden werden sie geduldet, solange sie sich ruhig verhalten und akzeptiert, wenn sie zwischenzeitlich Leckerli verteilen. Menschen ohne Hund sind der Horror. Im Feld sind sie nicht so dramatisch, dann kann Zolly wachsam aber still an ihnen vorbei gehen, aber sobald sie angeschaut oder angesprochen oder angeschnalzt wird dreht sie am Rad. Springt in die Leine, kläfft, knurrt und stellt nen mega Kamm. Da ist mehr als einer schon nen Schritt rückwärts gesprungen. Im Schlosspark (morgens und spät abends Pipi-Runde) ists ganz böse. Wenn wir reinkommen und am geenüberliegenden Ende kommt auch jemand rein wird der schon direkt verbellt, obwohl er noch bestimmt 80 bis 100 Meter weg ist (bin schlecht mit Entfernungen abschätzen). Wenn jemand auf einer Bank sitzt wird derjenige verbellt sobald er sich bewegt, oder wenns ne Bank ist wo eher selten jemand sitzt, wird derjenige prinzipiell verbellt. Jemand der Hüte oder Mäntel trägt, wird ohnehin nicht ihr Freund. In der Stadt verbellt sie so schnell niemanden, außer jemand käme jetzt direkt auf sie zu um sie zu streicheln oder so, aber das ist bisher noch nicht vorgekommen. Aber dort hat sie zu viele Eindrücke und traut sich wohl nicht, etwas zu sagen... Wie es aussehen würde, mit ihr in ein Cafe zu gehen, kann ich nicht sagen, hab ich den ganzen Winter über nicht gemacht. Letztes Jahr im Sommer das Eiscafé war kein Problem, aber bei ihr ändert sich sowas immer gerne mal.


    Ableinen kann ich sie also gar nicht, weil sie alles stellen würde was auf zwei Beinen geht und der Rückruf funktioniert ohnehin nur wenn keine Ablenkung da ist und in solchen Situation spult sie nur noch ihr Programm ab, da ist alles weg, was wir im ganzen letzten Jahr erarbeitet haben. Also ist sie immer an der Schlepp und an unübersichtlichen Stellen oder an der Straße oder wenn uns jemand entgegen kommt, an der kurzen Leine. Blöd ist, dass dadurch praktisch keine Hundekontakte möglich sind, obwohl sie so gerne mit anderen Hunden spielt und rennt... Nur einmal die Woche ist Hundeschule, da sind andere Hunde dabei, aber da kann sie auch nicht spielen.


    Achso, das Problem ist von anfang an da, nur hat sich das Stellen und Verbellen erst eingestellt als sie etwa zwei Monate bei mir war und etwas selbstsicherer geworden ist. Sie scheint ein Herdenschutzhund/Windhund-Mix zu sein und ist auch extrem selbstständig, was in Kombination mit ihrer Unsicherheit absolut kontraproduktiv ist.


    Wie trainieren wir? Naja, Radfahrer haben wir super trainiert bekommen mit zur Seite gehen und hinsetzen, gucken und bis der Radfahrer vorbei ist, immer wieder Leckerli rein und dann weitergehen. Ist manchmal nervig wenn bei gutem Wetter alle paar Minuten Radfahrer kommen, aber was solls. Immerhin lässt sie die in Ruhe. Bei Joggern geht das ähnlich, aber da stelle ich mich oft zusätzlich noch auf die Schlepp oder halte sie kurz fest, kommt drauf an wie nervös Zolly zu sein scheint. Bei Fußgängern geht die Taktik oft nicht so ganz auf. Dann setz ich Zolly ab und warte umd das nehmen dann einige zum Anlass mich anzuquatschen oder den Hund zu locken, was natürlich überhaupt nich gewünscht ist, also geht das da recht zäh. Wenn Kinder dabei sind, gehts gar nicht, die gehören bitteschön auf den Mond oder sonstwo hin, aber nicht in Zollys Sichtweite. Sie hasst Kinder...(gut dass ich nie geplant habe, welche zu bekommen). Allerdings hab ich auch keine zum üben, also kann ich nur gucken, dass ich die Kinder, die wir unterwegs treffen, von ihr fern halte.


    Absolutes Traumziel wäre, dass sie irgendwann Menschen soweit ignoriert, dass sie sie einfach vobei gehen lassen kann oder notfalls weit genug ausweicht, sodass es für sie noch ertragbar ist, damit ich sie dann auch mal mit anderen Hunden rennen lassen kann ohne ständig schauen zu müssen, dass keiner in Sichtweite ist... Aber bis dahin ists noch ein weiter weiter Weg und dann sollte auch der Rückruf besser sitzen oder zumindest Sitz oder Platz auf Entfernung, damiz ich sie abholen kann (dass scheint für sie etwas einfacher zu sein als der Rückruf)

  • @Reddy
    Bei Amy ist es nicht viel anders ;(.
    Obwohl Amy ja vorher bei Leuten gelebt hat ,die sie als Welpe an hatten ,und mit ihr gearbeitet haben.
    Menschen,Hunde sind ihr grösstes Problem und vor lauten Geräuschen hat sie auch panische Angst, manchmal denke ich mir die Vorbesitzer haben sie nur im Keller gehalten :( .
    Kinder mag sie auch nicht wirklich deswegen gehe ich die lieber aus dem weg.
    Ich mache es auch so wie du mit den Radfahrern das ist auch bei ihr besser geworden.
    Ableinen kann ich sie auch nicht wirklich nur wenn ich sehr gute Übersicht habe.

  • Hallo,
    ich habe einen bald 2 Jahre alten Wolfsspitz. So mit 5-6 Monaten fing er an, Menschen zu verbellen. Das steigerte sich immer mehr. Als er ca. 1 Jahr alt war, zogen wir um in die nähe der innenstadt unserer Kleinstadt. Ab da war es so, dass er alles und jeden verbellte, sich richtig in die leine stellte und sich nur schwer beruhigen konnte. Vorbei gehen an anderen Menschen war undenkbar und ich verbrachte unsere spaziergänge damit, die Straßenseite zu wechseln und den Leuten auszuweichen. Natürlich war auch für Vermieter und die neuen Nachbarn nix mit süßem kuschelhund, sondern eher so "rette sich wer kann, die gehen wieder Gassi!" :ops:


    das war im September 2014. Ich habe begonnen, jede Menschensichtung zu clickern und hochwertig zu belohnen. Mittlerweile machen wir stadttraining in unserer Fußgängerzone. Ich möchte eigentlich schon, dass mein Hund sich später auch in größeren Städten zurecht finden kann, man weiss ja nie was das leben noch so bringt.


    natürlich hat er zwischendurch auch mal einen Rückfall, zb wenn jemand sehr plötzlich auftaucht oder sich sehr komisch verhält. Und nachts ist er nochmal wachsamer und misstrauischer als am Tag.

    Kenn ich :D. Meine ist nachts auch angespannter nachts als am Tag. Die guckt sich wirklich dann dauern um und kommt i-wie nicht zur Ruhe.
    Aber schön zu lesen, dass ich schon so weit seid mit ihm in die Stadt zu gehen. Mit meiner könnte ich das noch nicht. Die würde sich bestimmt hinter mich verkrümmeln und nur hervor kommen, wenn ihr jemand nicht geheuer ist um ihn zu verbellen ~.~.


    @Reddy: In den ersten Monaten war sie aber eventuel auch deswegen so ruhig, war sie noch total gestresst war. Schon mal daran gedacht? Ich würde sie auch nicht unbedingt in die Stadt mitnehmen- sie bellt dort wahrscheinlich deswegen nicht, weil sie einfach viel zu gestresst ist. Also so könnte ich mir das vorstellen.


    Lg,
    Desiree

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