Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • tschuldigung, hab mich falsch ausgedrückt, die angstdistanz wird eben nicht verkleinert, sondern wegen dem futter unterschritten.


    ich mag eine übung sehr gerne, funktioniert auch gut:


    ich gebe dem fremden, angstmachenden menschen den futterbeutel, so dass es für den hund sichtbar ist. dieser mensch geht nun in der umgebung den beutel verstecken. danach suche ich mit dem hund den futterbeutel. so bleibt stets eine distanz zum fremden, er tut aber trotzdem etwas gutes.

  • Mantrailing scheint bei unsicheren Hunden sehr gut zu sein.

    Ich habe mich da mal mit einer Trainerin unterhalten und sie meinte, dass man das so pauschal nicht sagen kann. In meinem Fall hat sie uns davon abgeraten. Das würde dann funktinoieren, wenn der Hund grundsätzlich Spaß an der Nasenarbeit hat. Das ist bei uns leider nicht so, mein Hund ist Nasen-Legasteniker. Man könnte es ihm sicherlich über die Arbeitsschiene beibringen, aber ob das dann irgendwas bringt, ist fraglich. Wobei bei uns noch gravierend erschwerend dazukommt, dass meiner unfähig ist, zu generalisieren, er würde dann zwar im besten Fall lernen, dass beim Suchen Menschen "toll" (oder ok) sind, aber das gilt noch lange nicht beim Spaziergang.


    Wir haben das Menschenproblem inzwischen sehr gut händelbar mit einer eigenen Variante von Zeigen und Benennen hinbekommen. Wir mussten zwar zwischenzeitlich mal den Weg über ein Verbot nehmen, d.h. ich habe jedes Fixieren oder mehr konsequent abgebrochen und unterbunden, aber als dem Hund dann klar war, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist, war es umso leichter für ihn, ein Alternativverhalten zu festigen. Jetzt wird jeder Mensch, Jogger, Fahrrad... benannt und man sieht richtig, wie das dem Hund hilft, v.a. weil er nicht mehr so überrascht wird. Er findet zwar Menschen immer noch doof, aber erträglich. Ich glaube, viel mehr kann ich nicht erwarten, aber das reicht ja auch.

  • Ich denke, wenn Fremde z.B. ein ganz bisschen Ahnung hätten und mit ihr Clickern würden (Futter dann werfen) oder in angebrachter Körperhaltung Tricks abfragen, aber die Übung dann auch ohne Bedrohen beenden könnten, (also einfach niemals Betteln belohnen) dann wären die sofort ihre neuen besten Freunde. Solange sie sich verstanden fühlt, ist meine dann gar nicht sooo krass drauf zum Glück. Aber solche Leute gibts halt selten. Nicht mal meine Tante, die Oberhundeflüsterin mit eigenem Sitter- und THP-Geschäft hat meine Hündin so verschreckt, dass sie sich an diesen Menschen wohl niemals gewöhnen wird.

  • Senta ist nie in diesen Konflikt gekommen. War der Mensch gruselig, wurde sich dem auch nicht für Futter genähert. Punkt.




    Bei der blonden Katastrophe würde Futter von Fremden vermutlich dazu führen, dass er hinrennt, das Futter inklusive Hand inhaliert und dann, wenn sein Hirn wieder anspringt (das schaltet sich bei Futter gern mal aus), merkt, er ist zu nah dran, nicht mehr weiß, was er tun soll und dann herzhaft in die Person reinhackt. Deshalb arbeite ich mit ihm ganz anders.

  • Nachtrag: Statt "Nicht mal meine Tante" sollte dort "Sogar meine Tante" stehen. :ops:

  • hab zwar vorhin noch gerade gesagt wir machen keine grosse fortschritte. heute musste ich meinen hund ins büro mitnehmen, da war sonst immer krawall (auch nach 14 monate hat sich hundi nicht an den chef gewohnt, wobei, ich mich auch nach 15 jahren nicht :D ), aber heute reagiert sie kaum auf den menschen.


    wir fahren ja seit 3 wochen so richtig runter, kein büro mehr für den hund (heute ist eine notlösung, ging nicht anders) und nur 3x 15 minuten gassi. es scheint sich positiv auf den hund auszuwirken.

  • @anfängerinAlina mit dem Betteln kenne ich ^^".
    Ich habe auch vor einpaar Monaten so versucht. Also, dass die fremden Personen ihr das Futter geben ohne sie anzuschauen. Hat nicht wirklich geklappt... hin und wieder hat sie trotzdem gebellt bzw. fühlte sich unsicher auch wenn die Person ihr noch so hochwertiges Futter gegeben hat.
    Wie gesagt, wir haben schon alles probiert von Cesars Methode bis weiß nicht mehr.
    Bei mir hat nur die Gegenkonditionierung, heißt, dass ich dem Hund das Futter gebe, wenn er Fremde sieht. Wir hatten auch schon zwei super Erfolgserlebnisse bei deinen ich richtig stolz auf sie war. Hoffe irgendwann legt sich diese Unsicherheit ganz :gott:
    Kannst es ja mal probieren, vielleicht funktioniert es bei dir auch?
    Lg,
    Desiree

  • Mh, also ich habe beides. Rider findet Menschen grundsätzlich erstmal gut. Sind sie ihm wirklich sympathisch, wird er schon fast distanzlos :hust: Findet er die Menschen "doof", geht er auf Distanz und "straft" sie mit Ignoranz .


    Roonie ist da etwas schwieriger. Sie findet fremde Menschen auch nicht grundsätzlich doof, aber ist viel unsicherer dabei. Bekommen wir besuch, wird dieser erstmal verbellt. Steht sie dann direkt vor dem Menschen, geht sie hin und springt sie an, lässt sich aber nicht anfassen bzw weicht aus. Verhält sich der Mensch aus Hundesicht unproblematisch nimmt sie Kontakt auf, lässt sich aber trotzdem nicht anfassen.


    Mein Vorgehen kommt auf den Besuch an. Ist es jemand der Angst vor Hunden hat, schicke ich beide in ihre Box bis der Besuch z.B am Tisch sitzt. Dann dreht sie oft eine kurze Kontrollrunde, legt sich dann aber schnell entspannt ab. "Kritisch" kann es nur noch werden wenn der Besuch z.B von der Toilette zurück kommt.


    Sind es "Hundeleute" oder Leute denen das nichts ausmacht, sage ich ihnen sie sollen im Eingang stehen bleiben und dann gibt es Keksparty. Jede nette Kontaktaufnahme wird gemarkert und die Kekse fliegen von der Situation weg. Sind es nette Leute die ggf sich ruhig beschnüffeln lassen und vllt auch was füttern bricht das Eis aber recht schnell.
    Spätestens wenn Ruhe eingekehrt ist lässt sie sich dann in der Regel auch streicheln.




    Draußen wird aber grundsätzlich jeder verbellt :hust: Reagiere ich schnell genug (mit Marker) geht es eigentlich, mache ich nichts steigert sie sich immer mehr hinein :muede:

  • Ist doch prima wenn das funktioniert. :smile:


    Würde es funktionieren wenn der Fremde zwar Keks-Automat wäre, aber das Futter wirft, halt nicht direkt zum Hund, wäre ja aus Hundesicht eine bedrohliche Geste auf den Hund zu, sondern so, dass der Hund dem Keks hinterher, möglichst nicht am Fremden vorbei, muss?
    (Rein interessehalber, ich kann´s nicht testen, wenn ich einen schüchternen Hund treffe, sind immer andere Hunde drumrum und der Keks schneller weg als der Schüchterne sich traut ;) )

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