So mal meine Gedanken:
Eigentlich mag ich den Begriff "Angsthund" nicht. Aber er wird heutzutage verwendet, um einen gewissen Typ Hund zu beschreiben und jeder meint zu wissen, was ein Angsthund dann sei.
Ich mag diesen Begriff deswegen nicht, weil er Hunde abstempelt. Weil Halter von Angsthunden den Hund gerne auf seine Ängste reduzieren, gerne zum Problemhund machen, gerne irgendwo herumtherapieren, und dabei das viele Normale im "Angsthund" nicht mehr sehen können oder wollen.
Deswegen zeige ich Bonnie nur von ihrer anderen, viel stärkeren Seite: Ihre Lebensfreude, ihr Lachen, ihr Mut. All das will leben, das will gefördert sein.
Ja, häufig gibt es Situationen, da hat sie große Angst. Vor Menschen, vor unbekannten Dingen. Ja, vieles konnte sie nicht lernen in ihrer Kindheit und Vergangenheit im Keller. Aber sie kann es jetzt. Lernen und Freude haben und schelmisch sein.
Wer sich dabei ertappt zu sagen oder zu denken "aber so ist doch kein Angsthund", ist in die Falle der Begrifflichkeiten getappt.
Ein Angsthund braucht keine Dauertherapie, kein Mitleid, sondern einen Menschen, der den Hund im Gesamten so nimmt wie er ist. Und da gehört nicht nur die Angst dazu, sondern die Lebendigkeit auch.
Heute, nach über einem Jahr bei mir, war sie zum ersten Mal bewußt in der Lage, 2x ein Leckerchen aus der Hand meiner Freundin zu nehmen. :)