Alles anzeigenIch habs da ja eher mit RedPaula.
Ich denke, daß auch viele Halter (und besonders HalterINNEN) da mit der falschen Einstellung rangehen. Wenn ich schon UNWOHLSEIN lese!! Das regt mich ja schon beim Menschen auf.....
Das ist ein vollkommen normaler Vorgang, und hat in keinster Weise zwangsweise ein "Unwohlsein" zur Folge. Wenn der Hund zu leiden scheint, dann kann man noch recht viel für ihn tun: Globuli, Entspannung, Ablenkung durch Spiel und viel Rausgehen (selbst daheim kann man Wohnzimmer-Agility machen), gemeinsames Spiel mit anderen Hündinnen (wo ja nix passieren kann), Reinsteigern abbrechen (z.B. ewiges Markieren oder Schnuppern), Beschäftigen durch Arbeiten (Trailen, Fährten, Unterordnung, was auch immer). Da gibt´s so viele Möglichkeiten, dem Hund in dem Moment das Leben leichter zu machen!
Aber wenn man natürlich danebensteht, und jedes Fiepen (und sei es nur, weil die Halterin grad Leberwurstbrot ißt und den Hund ins Körbchen verfrachtet hat, und er jetzt fiepend bettelt!) als Unwohlseins-Leidens-Ausdruck interpretiert, und jede Handlung des Hundes unter dem Gesichtspunkt der Läufigkeit interpretiert und manchmal dann halt auch mißinterpretiert - ich mein, der Hund merkt doch auch, daß irgendwas nicht stimmt! Nicht, weil er sich komisch fühlt, sondern weil Fraule dauernd um ihn rumschleicht und eine seltsame Erwartungshaltung zeigt *gggg
Und nicht Gassi gehen wollen? Dann schnapp ich mir die Kröte halt, trag sie ins Auto und geh ins Feld - wo´s nach Mäusen duftet, fällt der schon was Anderes ein als einen auf leidend zu machen! Außerdem: wenn der Hund net raus mag, dann macht er halt Pipi, und dann geh mer wieder rein. und machen drinnen Halligalli, um abzulenken und geistig auszulasten.
Und ganz ehrlich, Anja - wegen anderer rücksichtsloser Hundehalter soll ICH meinen Hund kastrieren = verstümmeln? Ne, echt net! Die sollen gefällst ihre "Viecher" in den Griff kriegen, wenn nicht, scheuch ich sie weg und fertig. Ich lasse mich da durch andere Leute nicht einschränken, sondern ich hab meinen Hund im Griff, und sie sind für ihre Hunde zuständig. Hab auch ne Nachbarin mit nem Yorkie-Rüden, der jedes Mal hohle dreht, wenn Biene läufig ist (sie mag ihn auch schon immer gern - aber in der Zeit gehen wir halt, wenn wir uns echt mal treffen, angeleint aneinander vorbei und fertig). Na und? Wir gehen zu anderen Zeiten raus, und der Kerle hat sich zumindest so weit dran gewöhnt (inzwischen), daß er wieder normal frißt, auch wenn sie läufig ist.
Läufigkeit ist keine Krankheit, ebensowenig wie eine Schwangerschaft ne Krankheit darstellt!
Es zwingt dich keiner deine Hündin zu kastrieren, aber die Toleranz für andere Hundehalter und ihre Entscheidungen sollte da sein. Ich gratuliere dir dazu, wenn deine Hunde keine Probleme mit hormonellem Chaos haben und du mit Globulis und positiver Einstellung Progesterondominanz behandeln kannst.
Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Hündinnen gibt, denen es "schlecht" geht in dieser Phase. Dazu zählen für mich Gewichtsabnahm, extreme Lethargie, Krämpfe, Übelkeit und heftige Scheinschwangerschaften, die behandlungswürdig sind.
Und auch wenn man die menschliche Menstruation nicht im Ansatz mit der Läufigkeit der Hündin vergleichen kann (weil ganz anderer Zykluszeitpunkt ...), so wird mir wohl die ein oder andere Fau zustimmen, dass Dinge - nur weil die Natur sie so bestimmt hat - nicht automatisch dazu führen, dass man sich nicht krank fühlt - wie viele Fauen nehmen - trotz stark in der Kritik stehend - jeden Monat Hormone deswegen? Und um zu den Hunden zurückzukommen .... wer hängt schon gerne 3 Monate am Stück durch und bemuttert gerne Spielzeuge? Ich denke auch für einen Hund gibt es Schönere Dinge im Leben.
Wir haben zwei intakte Hündinnen, die mehr oder weniger kaum Probleme mit der Läufigkeit und der Zeit danach haben, außer, dass sie etwas träge werden. Unsere dritte dagegen hatte einen extrem kurzen Zyklus (alle 3-4 Monate!) und war sehr schlecht beieinander. Die Kastration bei ihr haben wir bis heute nie bereut, sie hat deutlich an Lebensqualität gewonnen und endlich ein konstantes Körpergewicht.
Ich finde deine Einstellung sehr unfair. Kastration ist und bleibt immer eine Einzelfallentscheidung und man sollte sich mit einem vorschnellen Urteil einfach etwas zurückhalten. Es gibt eben auch Hündinnen, bei denen Management und "extreme Beschäftigung" nicht ausreichen.