Kastration bei Hündin - brauche dringend Rat!


  • Es zwingt dich keiner deine Hündin zu kastrieren, aber die Toleranz für andere Hundehalter und ihre Entscheidungen sollte da sein. Ich gratuliere dir dazu, wenn deine Hunde keine Probleme mit hormonellem Chaos haben und du mit Globulis und positiver Einstellung Progesterondominanz behandeln kannst.


    Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Hündinnen gibt, denen es "schlecht" geht in dieser Phase. Dazu zählen für mich Gewichtsabnahm, extreme Lethargie, Krämpfe, Übelkeit und heftige Scheinschwangerschaften, die behandlungswürdig sind.


    Und auch wenn man die menschliche Menstruation nicht im Ansatz mit der Läufigkeit der Hündin vergleichen kann (weil ganz anderer Zykluszeitpunkt ...), so wird mir wohl die ein oder andere Fau zustimmen, dass Dinge - nur weil die Natur sie so bestimmt hat - nicht automatisch dazu führen, dass man sich nicht krank fühlt - wie viele Fauen nehmen - trotz stark in der Kritik stehend - jeden Monat Hormone deswegen? Und um zu den Hunden zurückzukommen .... wer hängt schon gerne 3 Monate am Stück durch und bemuttert gerne Spielzeuge? Ich denke auch für einen Hund gibt es Schönere Dinge im Leben.


    Wir haben zwei intakte Hündinnen, die mehr oder weniger kaum Probleme mit der Läufigkeit und der Zeit danach haben, außer, dass sie etwas träge werden. Unsere dritte dagegen hatte einen extrem kurzen Zyklus (alle 3-4 Monate!) und war sehr schlecht beieinander. Die Kastration bei ihr haben wir bis heute nie bereut, sie hat deutlich an Lebensqualität gewonnen und endlich ein konstantes Körpergewicht.


    Ich finde deine Einstellung sehr unfair. Kastration ist und bleibt immer eine Einzelfallentscheidung und man sollte sich mit einem vorschnellen Urteil einfach etwas zurückhalten. Es gibt eben auch Hündinnen, bei denen Management und "extreme Beschäftigung" nicht ausreichen.

  • Erstmal ein großes Danke an alle für eure hilfreichen Antworten! :)


    Ich werde mir das mit der Kastration nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen und auch ihre nächste Läufigkeit erstmal abwarten. Vielleicht wendet sich das Ganze doch noch zum besseren.



  • Ganz schön gewagte Thesen...


    Wahrscheinlich ist dannbei deiner Hündin die Scheinschwangerschaft nur leicht ausgeprägt gewesen.
    Mal schnappen und ins Feld gehen ist ja schön und gut, hab ich bei meiner Hündin auch gemacht, die ist fünf Schritte immer hinter mir hergeschlurft, die konnte manzu nichts animieren.


    Und auch wie schon geschrieben, wenn man es nicht mit uns Menschen vergleichen kann- ich habe mir schon öfters gewünscht, ein Mann zu sein, denn ich bin da jeden Monat krank,ich hab Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen....das ist zwar natürlich, schränkt mich trotzdem immens ein!
    Und auch wenn eine Schwangerschaft natürlich ist, es gibt ja sehr viele Schwangerschaftsbeschwerden und am Ende tut es furchtbar weh, wenn das Kind kommt....



    Meine Hündin kann seit der Kastration ein normales, freudiges Leben führen, das war in den drei Läufigkeiten davor nicht so, es war total schlimm und wenn man das nicht selbst erlebt hat, sollte man das nicht verurteilen.

  • Aus Erfahrung mit meiner Hündin kann ich dir leider sagen, dass es (zumindest bei uns) bei jeder laeufigkeit schlimmer geworden ist.
    Aber vielleicht findet ihr ja das ultimative wundermittel ich drück auf alle fälle die Daumen ;-)


    Was ich nur bedenken würde (abgesehen davon, dass Narkose und op nicht zu unterschätzen sind und je älter ein Hund ist desto schwieriger) angenommen die Hündin wird "normal" zweimal im Jahr läufig und leidet dann jeweils drei Monate extrem, dann ist das die Hälfte ihres Lebens... Daumen mal pi ein Hund der 15 Jahre alt wird, verbringt also fast sieben Jahre damit stofftiere zu bemuttern, depressiv herumzuhaengen,...

  • Es gibt Scheinträchtigkeiten, die sind so belastend für Hündin und Halter,
    dass eine medizinische Indikation gegeben ist und der TA für Kastration
    entscheidet und das ist in Ordnung.
    Natürlich hat das nichts mit Krankheit im ursprünglichen Sinne zu tun,
    sondern mit dem TschG.
    Früher durfte man auch die 5 Kralle, kurz nach der Geburt entfernen,
    außerdem Ruten, Ohren ect.pp., alles nicht mehr möglich.
    Es sind und bleiben Amputationen, die Kastration gehört mit dazu,
    ein extremer. einschneidender Eingriff in das Leben eines Hundes.


    Normal bin ich auch gegen Kastrationen, weil sie bei uns zu leichtfertig,
    zu viel und zu schnell gemacht werden. Alles was bei "3" nicht auf den
    Bäumen ist, wird gnadenlos kastriert, dabei zählt eigentlich nur der
    Wunsch des HB, obwohl letztlich der TA entscheiden sollte.
    Das muss man abgrenzen von den Fällen die eine echte mediz.
    Indikation haben.

  • Also ich bin selbst noch unentschlossen. Allerdings finde ich den Vergleich mit dem Menschen unangebracht und unüberlegt. Wenn ich einen "Paarungspartner" will dann nehm ich mir einen, wenn ich eine Familie gründen will dann tu ich das, und wenn ich ein Kind möchte dann bekomm ich eines. Der Hund kann darüber nicht entscheiden, und ihm diese Dinge zu verwehren obwohl er den biologischen Drang hat ist ebenfalls unnatürlich und ein extremer Einschnitt. Die Natur bestimmt einfach nicht ob und wie ein Hund eine Familie gründet oder sich paart. Das bestimmt der Mensch.
    Ich glaube auch nicht dass es nur aus Geldgier geraten wird zu kastrieren. Ich habe meine Hündin aus dem (inländischen) Tierschutz und einen Kastrationsgutschein mitbekommen vom Tierschutzhaus. Die werden sicherlich nicht reich deswegen. Vielleicht ist das aber auch in Österreich anders. Trotzdem ist es auch für mich keine leichte Entscheidung. Schwierig, schwierig....


    LG Sani

  • Somit habe ich Glück, das Paula nur alle 8 Monate läufig wird :smile: Sie ist im Dezember das 3. x läufig gewesen. Bisher war jede Läufigkeit mit Scheinschwangerschaft anders :ka:
    Man muss es halt beobachten, wie die Hündin damit klar kommt und man muss auch abwägen, was letztendlich für die Hündin besser ist..einen operativen Eingriff unter Umständen mit Folgen oder intakt mit unwohl sein und Stress für die gewisse Zeit.
    Eine OP kann gut oder nicht gut für die Hündin ausgehen, man weiß es leider nicht vorher :ka: Ich kenne viele kastrierte Hündinnen, den geht es super gut ! Einige sind nach dem Eingriff anders, haben sich vom Fell geändert, tröpfeln und spielen nicht mehr.


    Ich kann jetzt nur für mich sprechen ! Ich bin gegen eine Kastration bei einer gesunden Hündin aus Bequemlichkeit. Wenn meine Hündin in der Zeit keine oder homöopathische Mittel braucht, bleibt sie intakt. Wird es so schlimm, das sie harte Medikamente zum durch stehen der Zeit braucht, werde ich ein Gespräch mit einem TA suchen und mich beraten lassen. Wenn sie etwas mit der Gebärmutter oder dem Gesäuge hat, wird nicht mehr überlegt und gesprochen, dann wird sie umgehend kastriert. Dann ist mir auch völlig Pampe, was andere dazu sagen. Ich kann nicht nie sagen....aber wenn es so bleibt wie die letzten Male, sehe ich einer OP ab.


    Jeder muss es für seinen Hund entscheiden und hoffen, das es die richtige Entscheidung ist. Man kennt seinen Hund besser als andere Leute.

  • Zitat

    Wird es so schlimm, das sie harte Medikamente zum durch stehen der Zeit braucht, werde ich ein Gespräch mit einem TA suchen und mich beraten lassen.


    Hoffentlich hast du dann einen Tierarzt, der das Vertrauen auch wert ist. Die Sorte, die wirklich nur aus medizinischen Gründen kastriert, ist dünn gesät.

    Zitat


    Ich glaube auch nicht dass es nur aus Geldgier geraten wird zu kastrieren. Ich habe meine Hündin aus dem (inländischen) Tierschutz und einen Kastrationsgutschein mitbekommen vom Tierschutzhaus.


    Der so genannte Tierschutz ist nochmal ein anderes Kapitel. Da spielt Profitgier mal keine so große Rolle, dafür oft ideologische Verblendung.


  • Der so genannte Tierschutz ist nochmal ein anderes Kapitel. Da spielt Profitgier mal keine so große Rolle, dafür oft ideologische Verblendung.


    Also ich mache ja nun auch Tierschutz-Inland,
    nur als "ideologische Verblendung" konnte ich mich noch nicht outen.
    Kannst Du mich bitte mal an Deinem Gedankengut teilhaben lassen,
    wie Du darauf kommst ?

  • Ich kenne persönlich ein Beispiel, bei dem sich ein junges Paar zwei Geschwisterhunde aus dem Ausland holte, Rüde und Hündin, beide acht Monate alt, Hündin wurde dann bei denen läufig, sie hatten aber von der Orga den Rat bekommen, die Hündin wenn überhaupt erst nach ein bis zwei Läufigkeiten zu kastrieren, wegen der "Entwicklung".
    Dann war es so, dass sie es natürlich nicht hinbekommen haben und der Rüde die Schwester mehrmals gedeckt hat, sie wurde dann in der Läufigkeit kastriert, bei der Op hat es sehr doll geblutet und naja...
    Da hat, finde ich, diese spezielle Orga mehr Leid geschaffen, als sie durch den tollen Ratschlag verhindert hat oder?
    Das ist vielleicht ein Fall von ideologischer Verblendung, sonst hätte man das Paar einschätzen können, dass sie eine hundertprozentige Trennung der beiden bis zur Kastration nicht schaffen können.

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