Kastration bei Hündin - brauche dringend Rat!

  • Hallo liebe DogForum-Gemeinde :)

    Ich fang einfach mal an!
    Meine Shiba Inu Hündin ist jetzt bald 2 1/2 Jahre alt und hat schon 3 oder 4 Läufigkeiten hinter sich. An sich ist sie ein seeehr aufgeweckter Hund (was auch schön ist), aber sobald sie läufig wird dreht sie immer extrem auf.
    Sie ist dann jeden Tag, fast den ganzen Tag, extrem unruhig, nur am Winseln und rammelt ständig ihr Bodenkissen :verzweifelt: (das ganze geht ca. 3 Wochen lang)
    Meine Hundeschullehrerin (zugleich auch meine Tierärztin) hatte mir damals geraten, eventuell über eine Kastration nachzudenken, da es für den Hund vielleicht zu stressig ist.
    Nun meine Frage an euch, da ich den Tierärzten nicht immer traue (wegen Profit), sollte ich es in Erwägung ziehen oder nicht?


    danke für's lesen und hoffentlich hilfreiche Antworten :)

  • Frag fünf Leute und jeder wird dir was anderes erzählen. Eigentlich hilft es nur, wenn du dich selbst etwas schlau machst und für dich entscheidest.


    Vorteile:
    - keine Läufigkeit, keine lästigen Rüden, kein "Aufpassen"
    - keine Scheinschwangerschaft und die damit einhergehenden hormonellen Schwankungen
    - kein Risiko für Läufigkeitsdiabetes
    - keine Pyometrarisiko
    - ab einem gewissen Zeitpunkt ggfs. auch ein positiver Effekt auf das Tumorrisiko der Mammaleiste (in deinem Fall nicht mehr)


    Nachteile:
    - manchmal Wesensveränderungen
    - Risiko der Inkontinenz
    - erhöhtes Risiko für Schilddrüüsenunterfunktion
    - Fellveränderung
    - veränderter Stoffwechsel

  • Hallo Bonadea, danke für deine schnelle Antwort :)


    Da hast du Recht, im Endeffekt liegt die Entscheidung bei mir.
    Hatte das mit der Wesensveränderung oft gelesen und ehrlich gesagt am meisten Angst davor (wenn es ins negative geht).
    Aber mir stellt sich dennoch die Frage, aus psychologischer Sicht, ob es für den Hund wirklich so stressig sein kann, dass man ihn lieber kastriert?

  • Also ich kenne eine ganze Reihe kastrierter Hündinnen, die sich nicht wesentlich verändert haben. Aber wissen tut man es halt erst hinterher.


    Ich denke, wenn es "nur" die 3 Wochen sind und der Hund dabei nicht abnimmt oder sich offensichtlich unwohl fühlt, kann man das schon "so laufen lassen". Manche zeigen ja aber in der Scheinschwangerschaft im Anschluss regelrechte Depriphasen, die 3 Monate dauern können, da kann in Einzelfällen eine Kastration schon Sinn machen.

  • Zitat

    Aber mir stellt sich dennoch die Frage, aus psychologischer Sicht, ob es für den Hund wirklich so stressig sein kann, dass man ihn lieber kastriert?


    Würde man sich selbst kastrieren lassen, weil Verknalltsein immer so stressig ist? :D
    Also ich würde sagen, der Stress ist erträglich. Und auch Scheinträchtigkeit ist kein Grund. Das kann man auch konservativ behandeln.

  • Ich habe meine Hündin mit 3,5 Jahren nach 5 laeufigkeiten Anfang Dezember kastrieren lassen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.
    Kann nur sagen wie es bei uns war: ca ein Monat vor der laeufigkeit "pms" mit erhöhter zickigkeit, natürlich scheinschwangerschaft und scheinmutterschaft mit ("nur") psychischen Veränderungen (Depression, ..) das Problem War auch, dass rueden noch 3!! Monate nach Beginn der Blutung an ihr gehangen sind und sie (sonst sehr verträglich) schon präventiv alle anderen Hunde böse verbellt hat.
    Auch Bachblueten, tcm Kräuter und Homöopathische meds haben nicht geholfen.
    Bis jetzt kann ich nur sagen, sie ist entspannter ohne das ganze hormonchaos.


    Lass dir bitte von niemandem etwas einreden, du kennst deine Hündin am besten. Ich persönlich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben.
    Ja sicher hätte ich mir auch eine bis an ihr lebensende intakte Hündin gewünscht aber ist halt nicht...

  • Zitat

    Kann nur sagen wie es bei uns war: ca ein Monat vor der laeufigkeit "pms" mit erhöhter zickigkeit, natürlich scheinschwangerschaft und scheinmutterschaft mit ("nur") psychischen Veränderungen (Depression,


    Bei Menschen hat Sport, Licht und Ernährung einen großen Einfluss. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Hunden ähnlich ist.
    Hast du darauf geachtet? Proteinreiche Nahrung, Omega 3, viel Bewegung bei Tageslicht..
    Und es ist ja auch nicht so, dass der Wegfall des Östrogen durch Kastration keine Probleme machen würde. Hormonell hast du dann einen alten Hund (wie eine Frau in/nach den Wechseljahren), die Schutzfunktion des Östrogen fällt aus, das hat Einfluss auf die Knochen/Gelenke und macht den Körper anfälliger für Arthrose.. ganz zu schweigen von der Inkontinenz und was nicht noch alles.


  • Bei Menschen hat Sport, Licht und Ernährung einen großen Einfluss. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Hunden ähnlich ist.
    Hast du darauf geachtet? Proteinreiche Nahrung, Omega 3, viel Bewegung bei Tageslicht..
    Und es ist ja auch nicht so, dass der Wegfall des Östrogen durch Kastration keine Probleme machen würde. Hormonell hast du dann einen alten Hund (wie eine Frau in/nach den Wechseljahren), die Schutzfunktion des Östrogen fällt aus, das hat Einfluss auf die Knochen/Gelenke und macht den Körper anfälliger für Arthrose.. ganz zu schweigen von der Inkontinenz und was nicht noch alles.


    Der Hund ist bereits kastriert.

  • Ich bin bei Hündinnen eher Pro-Kastration.
    Eine Wesensveränderung gibt es meist nicht, wenn zum richtigen Zeitpunkt kastriert wird. Das Inkontinenzrisiko steigt, das liegt aber nur an TA-Fehlern. Deswegen würde ich das in einer Tierklinik machen. Auch sind da die Möglichkeiten mit der Narkose oft besser.
    Die Läufigkeit und auch Scheinschwangerschaften haben einfach für eine Hündin keinen einzigen Vorteil (wenn das Erwachsenwerden abgeschlossen ist), sondern nur Nachteile (andere Rüden, Unwohlsein usw. ). Vor allem wenn man nicht züchten möchte, ist es einfach nutzlos und die Kastra erspart viel Stress.

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