Bin ich zu streng? Hat mich mein Hund "satt"? Ich brauche Hilfe...

  • Hallo ihr Lieben :),


    Ich habe ein paar Problem mit meinem 4 Monate alten Sheltie-Welpen, Sammy.Sammy ist unser A-Wurf und leider auch der Einzige, weil seine Schwester leider nach 5 Tagen starb.

    • Während der Aufzucht war ich bei ihm.
    • Ich bin die einzige, die mit ihm rausgeht (2 mal die Woche ist meine Mutter mit den anderen Rüden dabei).
    • Ich bin die einzige, die ihm sein Hundefutter gibt (auch aus der Hand - habe von jemanden gehört, das würde die Bindung stärken)
    • Schlafen tut er auch bei mir.
    • Trainieren tu auch nur ich mit ihm.
    • Gekuschelt habe ich auch immer mit ihm, wenn er wollte (auch das bald als einzige, weil er die meiste Zeit bei mir war und mit mir unterwegs war).


    Zuerst noch ein paar Informationen:
    Wir haben noch zwei weitere Rüden.
    Ray, der älteste der Rüden ist durch den Neuzugang eher gereizt, weil dieser ihn nicht in Ruhe lässt (Er lag deswegen schon häufiger unter ihm) - Wir trennen die beiden dann, bis sich die Situation wieder beruhigt hat.Nach einer halben Stunde rennt Sammy aber wieder zu ihm und reizt ihn.


    Fox ist Sammys Vater, mit dem er alles machen darf, ohne das dieser ihn zurechtweißt - Ist vermutlich ein Fehler, aber dort bin ich es dann, die den Welpen zurechtweißt, wenn dieser zu heftig wird.Meine Familie besteht aus meinen Eltern, meiner Schwester und mir.


    Mein Vater zeigt bei den Hunden keinerlei Konsequenz.Sie dürfen Bellen, an der Leine hin und her laufen (Wenn er mal mit ihnen geht), auf den Tisch springen - wenn wir essen (was meiner Meinung gar nicht geht), in die Finger zwacken wenn es Leckerchen gibt usw...


    Meine Mutter ist da schon strenger, aber auch ängstlicher.Wenn sie z.B. draußen einen Hund trifft, rennt sie immer weg, weil Ray und Fox sofort anfangen zu bellen.


    Meine Schwester ist die Bezugsperson von Fox, den sie behandelt wie ein Baby.Bei den anderen beiden ist sie in der Erziehung konsequent.


    Sammy ist in der „Auslindung“.

    • Zu beginn nahm er Leckerchen sehr vorsichtig, mit vorherigen Kommando (Sitz, Platz und Bleib funktionierten immer besser)
    • Er achtete auf mich, wenn ich mit ihm arbeitete.
    • Küchenbank und Tisch waren Tabu.
    • Wenn es Futter gab, saß er sich freiwillig vor den Futternapf, bis ich ihm das OK gab. Ich bin die Einzige die ihm Futter gibt.
    • Beim Spaziergang gab es noch ein paar Probleme (Angst vor Autos und anderen Hunden), was sich aber Stück für Stück besserte.
    • Er schlief bei mir und folgte mir auch auf Schritt und Tritt, jammerte wenn ich ging.
    • Bürsten funktionierte auch.


    Nun ist es aber anders.
    Mein Vater lässt nun auch bei ihm alles durch (Vom Tisch füttern, bellen lassen etc.)
    Meine Schwester ignoriert ihn, weil sie sich nur um Fox kümmert.
    Zu meiner Mutter hat er ein „normales“ Verhältnis“.

    • Sein Hundefutter mag er nun nicht mehr - Ist klar: Wurst, Fleisch, Käse, Kartoffeln etc. schmecken ja auch besser.
    • Spazieren gehen ist sehr schwer, weil er jetzt anfängt zu bocken und läuft wie er mag - schaut er sich vermutlich von den großen ab.
    • Nach Leckerchen wird geschnappt.
    • Wenn ich ihn bürste fängt er an zu knurren und schnappt.
    • Neue Kommandos sind nicht mehr erlernbar, weil er anfängt mich zu ignorieren.


    Und das „Ignorieren“ ist für mich Momentan das schlimmste an der Sache, er hört beinahe gar nicht mehr auf mich.
    Er rennt nur noch meiner Schwester und meinem Vater hinterher.
    Er duckt sich bei ihnen leicht ab, legt die Ohren an, der ganze Hund wackelt mit der Rute mit und dann kriecht er ihnen auf den Schoß, damit er ihnen den Mund ablecken kann - wenn mein Vater mit ihm spielt wirkt er regelrecht so, als wäre er „vom Glück geküsst“.
    Nach mir wird geschnappt, wenn ich versuche mit ihm zu spielen.
    Wenn sie ihn rufen, rennt er wie ein Blitz durch die Wohnung.
    Wenn ich ihn dann aber z.B. zum trainieren rufe, interessiert es ihn nicht, er dreht mir den Rücken zu.
    Bestraft meine Schwester ihn, rennt er sofort wieder zu ihr - pinkelt ihr dann aber doch auf den Teppich.
    Ich bin im Moment die Peson im Haus, die ihn auch am meisten Maßregelt (Verständlich, mein Hund, dann kümmere ich mich auch um die Erziehung).
    Wenn ich ihn aber bestrafe, rennt er weg und sucht Schutz bei meinem Vater oder meiner Schwester - er kommt dann auch ca. eine Stunde nicht zu mir (wenn er denn mal hört).
    Den Schutz den er Sucht, bekommt er auch dann bei ihnen. Er wird dann gestreichelt und ich bekomme Ärger - wie konnte ich nur, der arme, arme Hund.


    Ich brauche dringend Hilfe :hilfe: ...
    Bin ich vllt. doch nicht konsequent genug (oder eher ZU streng)?
    Habe ich ihn zu sehr bedrängt, so dass er mich „satt hat“?


    Ich danke schon mal für die Hilfe.
    Und entschuldigt bitte dieses geschriebene Hin und Her, ich hoffe ihr versteht Alles.


    Schöne Grüße,
    Linda
    :ops:

  • Dir kann keiner helfen. Dein Hund verhält sich opportunistisch und das ist völlig normal. Er pickt sich das Beste raus. Er merkt genau, dass ihr nicht an einem Strang zieht, sondern dass er die anderen Familienmitglieder manipulieren kann. Außerdem schaut er sich natürlich die Unarten der anderen Hunde ab. Wird ja von den anderen Familienmitgliedern auch so toleriert.
    Es wird sich nur was ändern, wenn ihr euch als Familie an einen Tisch setzt und gemeinsame Regeln festlegt, die für alle Hunde gelten und auch von allen durchgesetzt werden.


    Du schreibst der Welpe ist aus eurem A-Wurf. Ich lese aber nichts davon, dass ihr eine Hündin besitzt? Wie man auf die Idee kommt, Welpen großziehen zu wollen, wenn man schon die erwachsenen Hunde in der Familie nicht in den Griff bekommt und sich da schon alle uneinig sind, frage ich mal besser nicht.

  • Puh, totales Chaos. Kein Wunder, dass der Hund nicht durchblickt. Wer ist die meiste Zeit des Tages bei den Hunden?


    Zuviel "Training" solltest du den Kerl gar nicht überstülpen wollen mit 4 Monaten. Sitz und Platz und wasweißich ist nicht wichtig.


    Wichtig ist Ruhe, eine klare Linie, ein bisschen Arbeit an der Leinenführigkeit, das lernen der Hausregeln und der Rückruf.


    Und genau diese wichtigen Sachen finden bei euch nicht statt. Es herrscht Chaos, der kleine geht einfach wieder zum Altrüden und macht was er will, die erwachsenen Hunde können schon nicht an der Leine gehen... klingt alles chaotisch.


    Wie alt bist du? Der Hund ist ja nicht blöd und weiß, wer die Erwachsenen sind...


    Bindung kommt von Vertrauen und Sicherheit.

  • Ohne eine Einigung betreff der Hundeerziehung in eurer Familie sehe ich keine Möglichkeit, wie du dein Problem lösen kannst?!? Die Aufgabenverteilung müsste genau geregelt sein. Wo lebt die Hündin eures A-Wurfes?!?

  • Ich schließe mich meinen Vorrednern absolut an. Solange das in eurer Familie SO läuft, wird dir absolut niemand helfen können. Das ist - gelinde gesagt - eine Katastrophe, wie bei euch mit den Hunden umgegangen wird. Nicht, weil ihr sie schlecht behandelt oder sie Futter vom Tisch bekommen, sondern weil ihr überhaupt nicht an einem Strang zieht. Die Hunde können ja nur am Rad drehen!
    Da darf ich das, da darf ich das nicht, da muss ich sitzen, da darf ich bellen, da nicht, da darf ich ziehen, da nicht... Wie soll denn ein so junger Hund da noch durchblicken? Und natürlich pickt er sich dann das raus, was für ihn am gewinnbringensten erscheint. Ist doch nur logisch.
    Ob du zu streng mit ihm bist, kann hier keiner beurteilen. Das kommt auch darauf an, was du mit ihm machst und von ihm verlangst. Er ist ein Baby, auch mit 4 Monaten noch. Aber wenn jetzt alles schief läuft (wonach es ja aktuell leider aussieht) dann wirst du später definitiv eine richtige Aufgabe kriegen, das irgendwie wieder grade zu biegen.


    Ich sehe, du bist in meinem Alter. Ich würde mal ein echtes Machtwort bei euch zu Hause sprechen. Wenn es DEIN Hund ist, dann hat dir da niemand in die Erziehung zu funken. Ich würde durchdrehen, bei solchen Verhältnissen in der Familie. Ehrlich.

  • Klingt alles chaotisch, ja. Aber wenn dein Welpe so auf dich reagiert, machst du wohl irgendwas falsch. Ich lese ständig nur bestrafen, maßregeln...da hätte ich auch keinen Bock mehr auf dich, wenn doch alle anderen viel netter zu mir sind. Erziehung erfordert kein streng/hart sein (konsequent schon, aber das wird leider oft verwechselt), keine bestrafungen und Maßregelungen - das kann man doch gerade bei einem Welpen alles spielerisch machen?

  • Bestraft meine Schwester ihn, rennt er sofort wieder zu ihr - pinkelt ihr dann aber doch auf den Teppich.
    Ich bin im Moment die Peson im Haus, die ihn auch am meisten Maßregelt (Verständlich, mein Hund, dann kümmere ich mich auch um die Erziehung).
    Wenn ich ihn aber bestrafe, rennt er weg und sucht Schutz bei meinem Vater oder meiner Schwester - er kommt dann auch ca. eine Stunde nicht zu mir (wenn er denn mal hört).
    Den Schutz den er Sucht, bekommt er auch dann bei ihnen. Er wird dann gestreichelt und ich bekomme Ärger - wie konnte ich nur, der arme, arme Hund.


    Ich brauche dringend Hilfe


    Er rennt nur noch meiner Schwester und meinem Vater hinterher.
    Er duckt sich bei ihnen leicht ab, legt die Ohren an, der ganze Hund wackelt mit der Rute mit und dann kriecht er ihnen auf den Schoß, damit er ihnen den Mund ablecken kann - wenn mein Vater mit ihm spielt wirkt er regelrecht so, als wäre er „vom Glück geküsst“.



    Hallo,


    die Sache mit dem A-Wurf habe ich auch keineswegs verstanden, aber egal, das ist eigentlich auch nicht sooo wichtig.


    Dass du/deine Familie Hilfe benötigt, verstehe ich vollkommen, aber ich bekomme beim Lesen das Gefühl, dass so viel im Argen liegt, dass dringend eine gute Hundetrainerin ins Haus kommen und euch etwas über Hundeverhalten und Erziehung erklären sollte.
    Das kann kein Forum vollumfänglich leisten.


    Der junge Hund wird viel zu oft bestraft/gemaßregelt, aber er macht nichts falsch, es ist ein Hundekind.
    Vor lauter Verzweiflung beschwichtigt er schon, pinkelt auf den Teppich und ergreift die Flucht.


    Alles keine guten Voraussetzungen für einen guten Start ins Hundeleben :verzweifelt: !
    Der Grundstein einer Mensch-Hund-Beziehung wird jetzt gelegt und ihr seid auf dem besten Wege, Fehler zu begehen, die sich auswirken werden.


    Es ist noch kein Meister von Himmel gefallen, aber man kann noch Meister werden, indem man sich den einen Fachmann (Hundetrainer) hinzuzieht.


    Achtet darauf, dass dieser Hundetrainer über positive Verstärkung, nicht über Strafe arbeitet:


    Adressen:
    http://www.trainieren-statt-dominieren.de/unterstuetzer
    http://www.cumcane.de/index.php/netzwerk
    http://chakanyuka.de/empfehlenswerte-hundeschulen/
    http://www.animal-learn.de/links.html


    Ich denke, es sollte genügen, wenn jemand 5 x zu euch kommen würde, anschließend könntet ihr noch zur Hundeschule gehen.


    LG Themis

  • Hallo,


    zunächst mal möchte ich anmerken, dass man in einer Familie, in der mehrere Hunde zusammenleben nicht im Schema "Mein Hund - Dein Hund" denken kann. Jeder ist für jeden Hund zuständig und so sieht es auch der Hund. Klar sollte es immer einen Hauptverantwortlichen für jeden Hund geben, aber im Endeffekt wirken ja alle bei der Erziehung des Hundes mit, siehst du ja.


    Bei uns in der Familie ist es sehr sehr ähnlich. Wobei wir bzw. die drei Hunde nicht unter einem Dach leben. Meine Eltern und meine Schwester erachten es nicht für nötig ihre Hunde zu erziehen. Dementsprechend verhalten sich die Kleinen. Denke, dass muss ich hier nicht schildern. Ich hingegen nehme es mit Newtons Erziehung schon sehr genau, vor allem weil ich nach dem Grundgehorsam noch weitere Ausbildung (Dummy-Training, Therapiebegleithund) mit ihm anstrebe. Dafür muss der Grundgehorsam absolut sitzen.


    Aus eigener Erfahrung kann ich dir daher hier nur einen Rat geben: Zieh aus! Deine Eltern werden ihre Einstellung zu den Hunden nicht ändern, auch wenn du 100 Hundetrainer ins Haus schleppst. Das geht vllt dann die ersten drei Wochen gut und dann ist man wieder im alten Trott. Wenn du nicht ausziehen kannst, weil du finanziell noch von den Eltern abhängig bist, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als die Situation so zu akzeptieren wie sie ist und die Zähne zusammenzubeißen. Klar kann man sich mal zusammen an den Tisch setzen und Regeln aushandeln, aber sobald nur einer nicht 100%ig dahinter steht, wird er sie nicht umsetzen und dann ist schnell alles wieder beim Alten.


    Lg,
    Rafaela

  • Zieh aus! Deine Eltern werden ihre Einstellung zu den Hunden nicht ändern, auch wenn du 100 Hundetrainer ins Haus schleppst.


    Ein möglicher Auszug würde dem jungen Hund auch nichts nutzen, wenn die TE weiterhin maßregelt und "falsches Verhalten" bestraft.
    Deswegen meine Empfehlung, eine Trainerin hinzuzuziehen.
    Hier läuft grundsätzlich etwas falsch, wenn der Hund schon vor der TE wegrennt und Schutz bei anderen Familienmitgliedern sucht.
    Wenn sie meint, dass der Hund so aussähe, als ob er "vor Glück küsse", wenn er bei den Anderen beschwichtigend auf den Schoß klettert, fehlt es an Grundwissen, was dringend angeeignet werden sollte.


    Daran ändert auch ein Auszug nichts.
    Hier benötigen alle Hilfe, denn auch die Schwester straft den Hund, sodass er auf den Teppich pinkelt.
    Eine Hundetrainerin wäre noch die beste Lösung, denn sie ist neutral gegenüber allen Familienmitgliedern.



    LG Themis

  • Wie alt ist die TE den? Vom schreiben her schätze ich sie auf 13-14 Jahre ein?
    Ausziehen würde ich da nicht, beim Lesen kommt mir nur der Gedanke das besser der oder die Hunde auszieht, dessen Leben besteht ja nur aus Strafe und Maßregelung.

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