Welcher Hundesport für aktiven - aber hibbeligen - Hund?

  • Geordy ist mit deutlich weniger Gewicht ja eher ein "Sprunghund", hat wenig Freude an häufigen UO-Wiederholungen für den Feinschliff und tut zumindest so, als wäre seine Nase nur Dekoration. Aber er ist sehr bewegungsfreudig, dreht schnell hoch, ist gerne hektisch.
    Geordy macht THS. Allerdings ohne Treppchen-Ambitionen meinerseits. Als Zuschauer haben wir 5 Jahre lang sämtliche Turniere auch anderer Sportarten in erreichbarer Nähe besucht und Menschen- und Hundemenge plus aufgeheizter Stimmung geübt. Als er im letzten Frühjahr dann chillend auf der Bank gesessen hat und den hochgedrehten Hunden auf dem Turnierplatz zugeschaut hat, hab ichs gewagt und wir sind im Sommer nur mit dem Hindernislauf selbst gestartet.
    Ich hatte dabei im Kopf, dass es mir immer noch passieren kann, dass der nach dem Start wie angestochene Socke über den Turnierplatz fegt und sämtliche Hunde aufmischt. Hat er nicht. Er war am Start absolut vorbildlich, hat leinenlos gesessen, ohne dass ich ihn festzuhalten brauchte. Er ist den Hindernislauf leise auf meiner Höhe gelaufen (und das kann er deutlich schneller ;)) und hat sich über jedes Hindernis führen lassen. Nun, die Zuschauer halten ihn jetzt wahrscheinlich für eine trieblose, lahme Schnecke. Aber ich war schwer begeistert von dieser Leistung. Denn das, was so mancher Collie auf Turnieren zeigt, nämlich quasi durchkläffen von Anfang bis Ende, das hätte Geordy auch schon mit 18 Monaten hingekriegt.


    Was ich sagen will: auch mit nem Hibbelpott kann man das schaffen. Geordy hat auch Spaß. Aber es ist schwerer und dauert unter Umständen.


    Allerdings wird man schätzungsweise auf THS oder Agilityturnieren nicht so böse angeguckt, wenn Hund hektisch kläfft. Denn leider ist das ja durchaus üblich, was es einem noch schwerer macht, wenn man genau das nicht will. Für Retriever und Dummyleute ist aber ja schon Popowackeln und ein leiser Fieper ein absolutes NoGo. Das hätte ich mir mit Geordy niemals angetan.

  • Ein bisschen kläffen und Trieb gehört auf den Agiplartz aber auch dazu. Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache ... ne Schlaftablette will ich nicht. Natürlich sollte es in Bahnen geschehen, wo ein Hund noch ansprechbar ist. Das MUSS er sein, denn sonst kann man die heutigen Parcours nicht mehr bewältigen.


    Aber kläffen und aufdrehen heißt nicht immer automatisch, dass der Hund sich die Birne wegkläfft.


    Und ich muss auch dazu sagen, dass NICHTS - weder Obi, noch Tricks, noch Mantrailing meine Shelties so zufrieden und ausgeglichen macht wie eine Tainingsstunde auf dem Agilityplatz, wo sie sich sowohl geistig, als auch körperlich wirklich auspowern können.


    Deswegen würde ich Agility aber nicht für jeden Hund empfehlen. Trotzdem kann man auch nicht pauschalisieren und sagen, dass hibbelige Hunde im Agi nichts zu suchen haben. Ist aber nur meine Meinung und ich weiß, dass der allgemeine DF-Konsens ein anderer ist.

  • Gernell wichtig, als Grundstock für alles weitere, ist eben ein sauberer und gescheiter Aufbau.
    Dass die Hunde nicht verheizt werden. Und ich sehe schon nen Unterschied zwischen THS und Agi. THS ist für mich nochmal weniger triebig, eher "koordiniert"... nicht, dass man im Agi den Kopf ausschaltet und den Hund mal machen lässt. Nein nein, das meine ich nicht.
    Aber ich finde THS doch irgendwo nocht etwas ruhiger.


    Ruby würde dort auch lernen, bzw. wäre es mir wichtig: Ich setze dich ab, du läufst dann los, wenn ich dir das Zeichen dazu gebe, du löst NICHT selbst auf etc. .
    Auch unheimlich viel Kopfarbeit und anstrengend: Ich muss warten, ruhig sein, bis ich los kann.


    Fenja ist nach einer Agieinheit übrigens auch platt.
    Sie wird dort nicht so hoch gepusht, wie es z.B. in der Rettungshundearbeit der Fall war (was aber eher daran lag, dass sie am Ende Menschen gefunden hatte, die Essen hatten... das hat sie beim Agi so ja nicht. ;) ).
    Ich würde es ausprobieren. Feststellen, dass es doch nichts für euch ist, kannst du dann ja immer noch und es beenden.

  • Genau ...


    ich finde halt nur, dass Agility (richtig gemacht und Stangen auf Wettkampfhöhe) richtiger Leistungssport ist und ich finde Labbis sind dafür einfach nicht so gut gebaut. Das soll nicht heißen, dass sie es nicht können - sondern, dass man sich halt sehr genau überlegen muss, was man seinem Hund da "antut".


    Und nur mal "hopp, hopp" hat wiederum nichts mit Agi zutun und auch nichts mit sinnvoller Beschäftigung. Ein richtiger Aufbau der Geräte dauert locker ein Jahr .... nichts ist grusliger als ein schlechter Aufbau im Agi.


    Das wollte ich nur nochmal zu bedenken geben.

  • Aber kläffen und aufdrehen heißt nicht immer automatisch, dass der Hund sich die Birne wegkläfft.


    Die, die durchgängig kläffen, teils auch noch bei der UO, die haben vielleicht die Birne noch nicht eingebüßt, aber gesund kann das nicht sein.


    Und hat man einen Hund wie Geordy z.B. der eh schon hochdreht und nur ob einer Hürde auf dem leeren Platz das Kläffen anfängt, dann muß der in meinen Augen erstmal lernen, was ne Schlaftablette ist. Denn sauberer Aufbau ist damit schon fast unmöglich.


    Wenn ein Ruhepol wie Finlay, der normalerweise gern mal im Hänger fährt statt zu laufen oder sich auf normalen Spaziergängen von Schnecken überholen lässt, vor dem Start drei Freudenbeller kundtut und dann lossprintet, ist das für mich ganz was anderes.

  • Labbis müssen das einsetzen ihrer nase erst lernen, die Augen Benutzung kommt ja daher, dass sie das bei der Jagd an besten können müssen, Sie können eine Flugbahn verfolgen, sich merken wo der Dummy Liegt und wenn ein labbi gut markiert hat braucht er sehr wenig Nase einsetzen. Aber sie können es lernen und ich würde zur 2. Trainerin geben, mantrailen in Kombination mit nur positiv endet nur in total aufgeregten hunden vorm Start.

  • Das sind alles ganz interessante Punkte für mich.


    Beim Dummytraining habe ich oft das Gefühl, Ruby ist danach total aufgedreht. Sie braucht zwischendurch auch immer mal Pausen, in denen sie sich abreagieren kann (z.B. auf einem Ast kaut oder sie rennt eben mal ein paar Runden). Ohne diese Pausen ist sie oft gar nicht mehr ansprechbar, geschweige denn dass sie noch irgendwas korrekt macht. Und so ist das Training einfach schlecht und für uns beide nicht von Erfolg geprägt. Ich muss mir also immer auch Zeit für diese Pausen einplanen - und trotzdem ist sie (weil wir ja aufhören wenn es gerade am schönsten ist und gut geklappt hat) danach total irre.


    Nun bin ich ja aber auch kein Trainer, ich mache das nach Gefühl mit ihr. Vielleicht wäre so eine ruhigere Arbeit dann auch besser, wenn sie denn richtig aufgebaut wird.


    Ich denke, ich spreche nochmal mit der THS Trainerin über meine Sorgen und schaue mal, was sie dazu meint.
    Trailen behalte ich mir im Hinterkopf, da die Gruppe sowieso erst im April starten würde.


    Zum Thema Trainer/Hundeschule habt ihr keine Tipps? Worauf sollte ich z.B. achten wenn ich mir THS bei ihr anschaue?

  • Worauf sollte ich z.B. achten wenn ich mir THS bei ihr anschaue?


    mir ist immer wichtig:


    - geht der Trainer auf unterschiedliche Paaare ein?
    - hat er nur seine 0 8 15 Strategie oder ist er beim Training flexibel?


    Ich hatte z.B. Trainer, die in der U O meinten, mit "Leinenimpulsen" zu arbeiten, oder welche, die meinten "Die THS UO muss ja eh nicht so 100% sein"
    ist nur beides nicht das, was ich möchte
    und sowas muss einfach passen, damit alle Spaß beim Training haben

  • Achso, übrigens will ich meinen Hund nicht zwingend 'auslasten', ich möchte nur, dass wir gemeinsam etwas machen, uns das Spaß macht und Hund auch was lernt dabei.
    Kann sein, dass Ruby erst ihre Nase entdecken muss wie Hummel auch schon schrieb. Bisher hat sie das halt noch nicht. :D

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