Hund in Position drücken - Verwirrung nach Hundeschule

  • Hallihallo!


    Ich hab mit dem Doctor (8 Monate) schon öfter die Erfahrung gemacht, dass er, wenn ich ihn körperlich zu irgendwelchen Handlungen bringe, er auch beim 100. Mal nicht checkt, was er machen soll. Wenn ich ihn aber, mit und ohne Leckerchen, in eine Position locke und ihn dann belohne, kapiert er es eigentlich ziemlich schnell.
    Das war beim Pfötchengeben so, beim Platzmachen und auch beim Rückwärtsgehen (da musste ich mir einen total umständlichen Übungsaufbau zusammensuchen mit Leckerli, Clicker, Besenstiel und über Wochen hinweg trainieren. Aber nun kann er es.)


    Die aktuelle Situation ist folgende:
    Gestern habe ich einen neuen Junghundkurs bei einer neuen Trainerin angefangen. Es ist ein Kurs der auf einem vorherigen Kurs aufbaut. Und alle anderen Teilnehmer, bis auf uns, haben den ersten Kurs schon mitgemacht. Deswegen hängen wir bei den speziellen Techniken, die die schon erarbeitet haben, etwas hinterher. Wobei ich nicht behaupten würde, dass ich und mein Hund deswegen nix können.


    Eine Sache, die die da schon viel geübt haben, ist, dass der Hund direkt neben dem Menschen mit Körperkontakt absitzt. Wenn der Mensch sich bewegt, soll der Hund hinterherkommen und die Position wieder einnehmen. Kennen wir nicht, haben wir noch nie gemacht. Nun soll ich das also machen und den Hund erstmal, ohne Kommando, in diese Position reindrücken. Findet der schon komisch und will er nicht so richtig. Klappt aber. Nun soll ich einen Schritt zur Seite machen und der Hund soll hinterher. Er kommt auch so ein bisschen in meine Richtung, bricht aber nach vorne aus. Ich soll ihn mir also wieder schnappen und wieder in die Position drücken. Das machen wir so fünfmal hintereinander, der Hund checkt es nicht, wird immer frustrierter. Legt sich auf den Boden, nimmt sich irgendeinen Stock ... Ich sage "Er kapiert's nicht.". Die Trainerin meint aber, dass er sich sträubt. Wir hätten die Übung jetzt schon oft genug gemacht. Er müsse wissen, was von ihm verlangt wird.


    Sie will das dann mit ihm vormachen. Mit durchschnittlichem Erfolg. Mein Hund such dabei immer wieer meinen Blick und guckt fragend an und als er zu mir zurückdarf, springt er an mir hoch. Das macht er eigentlich nie - auch nicht zur Begrüßung. Bin der Meinung, er tut aus aus Ratlosigkeit und Überforderung.


    Naja, das klingt jetzt alles heftig. Aber bevor mir jetzt alle von dem Kurs abraten:
    Ich finde die Trainerin schon ziemlich gut. Am Anfang der Stunde hatten sich alle Hunde ziemlich gezofft. Sie hat die Situation mit ein paar Handgriffen aufgelöst, was mich sehr beeindruckt hat. Ich kann mir da schon einiges abgucken. Auch im Vorgespräch war der Eindruck eher positiv.


    Nur in der einen Situation hat sie falsch reagiert und ich hab mich belabern lassen, anstatt auf mein Gefühl zu hören.
    Es kann ja gut sein, dass manche Hunde gut darauf reagieren, wenn man sie in eine bestimmte Position bugsiert. Meiner findet das halt blöd und verwirrend.


    Ich bin wirklich nicht zimperlich. Und kleine Strafen im richtigen Moment gehören für mich zur Hundeerziehung dazu - nämlich dann, wenn der Hund etwas lassen soll. Aber ich fühle mich überhaupt nicht wohl dabei, meinen Hund zu einer gewünschten Handlung zu zwingen, und habe auch nicht den Eindruck, dass meiner etwas dabei lernt.


    Nach der Stunde waren sowohl ich als auch der Hund ziemlich müde und geschafft und wir mussten uns beide erstmal erholen. Das ist bei uns immer so, wenn wir einen sinnlosen Kampf austragen. Jetzt bin ich gerade dabei, ihm diese "Grundposition" zu Hause mit viele Liebe beizubringen, damit er sich daran gewöhnt. Das heißt ich drücke ihn sanft an mich, lasse ihn neben mir sitzen und drücke ihn, wenn nötig, nur ganz zart ein wenig runter. Danach knuddel ich ihn in der Position ganz lieb durch und kraule ihm die Brust. Ich hoffe, dass er so lernt, diese Position mit Zuneigung und Zusammengehörigkeit zu verbinden, statt mit Zwang - wie es in der Hundeschule ja leider passiert ist.


    Hab aber noch keine Ahnung, wie ich ihn jetzt dazu kriegen soll, dass er mir von alleine in diese Position folgt. Wie anfangs gesagt, lernt er einfach nix, wenn er es nicht von allein gemacht hat. Ich tendiere dazu, mir das Ganze zu erklickern und dann mit einem Kommando zu belegen.
    Was ich mich aber frage: Wie kriege ich ihn denn jetzt dazu, dass er mir folgt und immer wieder diese Position einnimmt?
    Und was ich mich noch frage: Was ist überhaupt der Sinn der Übung?


    Naja, sorry, dass ich hier so verworrenes Zeug von mir gebe. Ich muss mich erstmal ein wenig sortieren. Werde die Fragen bei der Trainerin auch mal ansprechen. Aber vielleicht hat hier jemand schon Ähnliches erlebt oder hat Erfahrung mit der "Technik", die wir hier offenbar erlernen sollen und hat eine Meinung dazu.

  • Naja, das klingt jetzt alles heftig. Aber bevor mir jetzt alle von dem Kurs abraten:
    Ich finde die Trainerin schon ziemlich gut.


    Aber vielleicht hat hier jemand schon Ähnliches erlebt oder hat Erfahrung mit der "Technik", die wir hier offenbar erlernen sollen und hat eine Meinung dazu.


    klar


    Wer mit solchen Methoden arbeitet, bekommt kein Geld mehr von mir.


    Ich möchte, dass mein Hund zwanglos lernt, meine Kommandos auszuführen und Spaß dabei hat.
    Dies ist dort jedoch nicht gegeben, weshalb ich dir raten würde, deine Prioritäten zu überdenken ...


    Möchtest du deinem Hund mit Zwang Kommandos beibringen? Wieso?

  • Ich hab das ganz klassisch mit Leckerchen aufgebaut. SIgnal gegeben (Bei mit "Bei Fuß"), an meinen Schenkel geklopft. Hund kommt, Belohnung. "Sitz" gesagt, Hund setzt sich neben mich, Belohnung. Wenn es nicht eng genug war, bin ich anfangs ganz eng an sie heran getreten und habe sie dafür belohnt, in der Hoffnung, dass sie versteht, dass ich es gern enger hätte. Oder auch nochmal mit Schenkel klopfen.
    Dann ein Schritt vortwärts, "Komm" gesagt, Hund kam, "Sitz" gesagt, Hund sitzt.
    Das mit dem Sitzen wenn ich stehe kam recht schnell durch damaliges Leinenführigkeitstraining, damals noch mit Trainer. Dabei hieß Fußstampfen "Hinsetzen". Das hat sie schnell verstanden und heute ist auch das Stampfen nicht mehr nötig.


    So in der Art haben wir das aufgebaut, genauso mit seitwärts gehen und rückwärts gehen. Das Sitzen wenn ich stehe üben wir aber generell, auch an Straßenübergängen oder wenn sie an lockerer Leine neben mir läuft. Sie soll sich immer setzen, wenn ich stehe, zumindest an kurzer Leine und wenn sie neben mir geht (Wobei wir nochmal unterscheiden zwischen "Fuß" gehen und locker frei neben mir gehen)
    Ich halte das Verhalten für sehr nützlich vor allem im Straßenverkehr, in der Stadt und in Öffentlichen Verkehrsmitteln.


    Viel Erfolg!

  • Ich sehe es wie Manu. Mit Zwang ein Kommando beibringen, hat in meinen Augen keinen Sinn.


    Außerdem frage ich mich, was diese Übung überhaupt soll?
    willst du die BH machen?


    Ich bin da ja nicht so 1000%ig. Meine Hunde müssen alltagstauglich sein, Kommandos, die wirklch Sinn machen, befolgen und das reicht mir, aber da ist jeder Mensch anders

  • Ehrlich gesagt, würde ich mir von keinem Trainer der Welt vorschreiben lassen, ob ich mit (sanfter) Gewalt meinem Hund die Kommandos beibringe, oder ob ich das mit Leckerli und Lob mache.


    Auch würde ich meinen Hund nicht zur Vorführung an eine Trainerin abgeben. Wenn, dann kann sie mir das mit ihrem eigenen Hund zeigen.

  • Ich halte von solche Methoden auch nichts, das ist das selbe wie den Hund am Hintern in die Sitzposition zu drücken, die Vorderbeine nach vornzuziehen und ihn dabei am Nacken herabzudrücken, damit er Platz macht etc.


    Ich habe mit Banks das "Ran" (Korrekte sitzen im Fuß) so beigebracht:
    Ausrüstung: Leckerlie, Clicker, ruhiges Umfeld, eine Wand, Kommode, Schrank o.ä.


    Dann hab ich mich mit ca. 30 cm Abstand seitlich zur Wand/Kommode/Schrank gestellt, den Hund gerufen und mit dem Lecker an meine Seite gelockt. Wenn er auf der richtigen Höhe war, Hand nach oben ziehen, der Hund folgt mit der Nase und setzt sich. Click -> Keks
    Das ganze ein paarmal wiederholen.
    Dann: Aufstellung die selbe, nur habe ich diesmal kein Lecker mehr in der Hand. Ich tu nur noch so als ob (kram halt im Leckerliebeutel herum), "zieh" den Hund dann wie am unsichtbaren Faden wieder mit der Hand in die richtige Position, Click -> Keks
    Dann hab ich das ganze mit dem Klopfen an meinen Oberschenkel und dem Kommando verknüpft. Dann irgendwann die seitliche Begrenzung weggelassen, dann den Clicker, dann das ganze nach draußen verlagert...


    Inzwischen setzt der 5 Monate alte Wicht sich voller Freude ordentlich an mein Bein und schaut zu mir hoch. :-)

  • Ich finde die Erklärung inkl Anleitung von MyBubble gut.


    Zur Trainerin wenn du etwas so nicht willst du aber von dem rest überzeugt bist sagen... und auch erklären warum ev. weis sie nicht das dein Hund net so lernen kann....viele Wege führen nach Rom....


    (trotzdem wär ich nicht überzeugt ich hab lieber wenn der z.B. am Boden mit Lerckerlitube vorm Hund robbt um diesen von seiner Gitterfucht zu therapieren (hat geklappt es war net meiner nach 4x hin und hergehen auf Staumauer ars mit anderen Hunden kein Problem mehr).


    lg LinouAlexandra

  • Es gibt so einige Hunde, die diese "körperliche Manipulation" nicht so gut finden.
    Auch wenn es von ihren Menschen nicht böse gemeint ist und die Berührung noch nicht einmal weh tut.
    Aber, es gibt auch unter uns Menschen, die es nicht mögen, wenn sie in eine bestimmte Position geschoben, gezogen oder gesetzt werden. So ist es auch bei Hunden.


    Wenn man es trotzdem weiter macht, wird der Hund die Positon zwar einnehmen, aber er wird dies ständig mit einem eher "negativen Gefühl" verknüpft haben.



    Es gibt wohl die Möglichkeit, mit so einem Hund sämtliche Positionen und Bewegungsabläufen zu erclickern.
    Da sollte man sich allerdings bewußt machen, in wievielen kleinen Schritten eine Übung "zerlegt" werden soll. Das ist auch oft vom Hund selbst abhänging. Als Halter muß man sich halt auf DEN Hund einstellen. Und nebenbei noch so eine Ahnung davon haben, wie das Ergebnis am Ende aussehen soll.


    Die Grundstellung übe ich zum Beispiel mit einem Beintarget.
    Da wird ganz am Anfang die Hilfe mit dem Bein gegeben. Das läßt sich später auch besser "abbauen", als eine Handhilfe, bzw. beim Fuß laufen wird das Bein eh benötigt, sprich, es bewegt sich.


    Das mag am Anfang etwas komisch aussehen, und dauert sicherlich auch eine Weile länger, als wenn man den Hund in die Position zurecht rückt.
    Aber, wenn es einmal verstanden worden ist, dann suchen viele Hunde diese Position von selbst auf.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower


  • Ich habe mit Banks das "Ran" (Korrekte sitzen im Fuß) so beigebracht:
    Ausrüstung: Leckerlie, Clicker, ruhiges Umfeld, eine Wand, Kommode, Schrank o.ä.


    Auch schlaue Strategie, ist mir gar nicht eingefallen :D

  • Dabei nicht vergessen:
    Auch da gibt es Hunde, die diese "Eingrenzung" mit der Wand, oder einem Möbelstück, nicht mögen ;)
    Wer so einen Hund hat, wird auch damit nicht weiter kommen.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

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