ZitatWollte nur mal nachfragen, ob diese UNverträglichkeit seit Junghundealter besteht bzw. gab es einen Auslöser.
Beim Schnauzerli hat es sich schon im ganz frühen Junghundealter abgezeichnet, dass andere Hunde eher Punchingball als Spielkamerad waren. Er hat damals immer wieder gemobbt, den ersten richtigen Beißvorfall mit Beschädigungsabsicht gab es, da war er noch kein Jahr alt. Er ist unser erster Hund und mit etwas mehr Erfahrung hätten wir dagegen anwirken können, denke ich heute - damals konnten wir (trotz vieler Trainer) irgendwie nur zuschauen, was sich da so entwickelt. Am Anfang gab es auch immer noch viele positive Kontakte, spielen, rennen, raufen (immer schon sehr grob), aber mal der eine, mal der andere oben - nicht immer nur Gary.
Letztendlich war es ein Teufelskreis: Je häufiger es Stress mit anderen Hunden gab, desto weniger Kontakt durfte Gary haben (auch mit Maulkorb ist die Wucht eines schwarzen 40-Kilo-Schnauzers mehr als beachtlich - da macht kein Hundehalter lange mit, so sehr man auch gern sozialisieren will!), desto mehr Stress gab es. Früher konnte ich mir sicher sein, dass es nur Rüden ab einer bestimmten Größe betraf. Heute, Gary ist inzwischen 7 Jahre alt, bin ich auch bei kleinen Rüden vorsichtig und auch bei Hündinnen.
In unserem Alltag hilft es, dass das Schnauzerli ziemlich gut erzogen ist. Außerdem ist er kein Leinenrüpel. Ist die Leine dran, ist es für ihn sogar eher ein Zeichen, dass er sich nicht kümmern muss und wir können ziemlich easy an anderen Hunden vorbeigehen. Wir wohnen inzwischen auf dem Land, so dass das Schnauzertier sehr häufig frei laufen darf, weil ich die Umgebung ständig (!) abscanne. Das ist nicht erholsam und entspannt. Auch weil ich immer einen halben Herzinfarkt bekomme, wenn dann doch plötzlich mal ein Rad hinter mir auftaucht, weil ich zwei Minuten mal nicht nach hinten geschaut habe. Glücklicherweise haben solche "Hochgeschwindigkeitsfahrräder" nur selten einen Hund dabei ... In unserem Rahmen genieße ich die Spaziergänge trotzdem, auch wenn ich mir damals ganz andere Vorstellungen von der Hundehaltung gemacht habe (meine Idee war eigentlich eher, immer mit anderen Hundehaltern durch die Gegend zu streifen ).
Einen Maulkorb tragen wir im Normalfall übrigens nicht. Das hätte sicher den ein oder anderen Vorfall verhindert, er beudeutet für Gary aber schon eine ziemliche Einschränkung und ich sehe nicht ein, warum ich meinen Hund damit "quälen" muss, weil andere ihre Hunde nicht im Griff haben. Ich rufe den Besitzern schon lange sehr unmissverständlich zu, dass mein Hund beißt. Die allermeisten sind dann doch beeindruckt, wenn sie das so deutlich hören, und versuchen dann zumindest, ihre Hunde wieder zu sich zu holen.
Mich persönlich würden einfach nur die Motive des Schnauzertiers interessieren - ich versteh ihn da einfach nicht. Er ist ja durchaus an anderen interessiert und sieht zunächst zwar etwas gespannt, aber durchaus freundlich/freudig aus. Im direkten Kontakt geht er dann aber ohne weitere Vorwarnung zum Angriff über und es ist ihm dann auch ziemlich egal, wenn der andere sich unterwirft oder abhauen will, er kennt kein Ende (das muss ich setzen). Zum Glück wurde bisher kein Hund wirklich schlimm verletzt ("nur" kleinere Wunden im Nackenbereich, die genäht oder getackert werden mussten). Und meist ist es sogar so, dass Garys Verletzungen im Vergleich oft etwas größer/schlimmer waren.
LG
das Krümelmonster