Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Lucy_Lou ich drück die Daumen das es ne nette Dame ist! Muss ja nicht schiefgehen ;) ich han hier z.B. eine Schäfimixdame mit mustergültigem sozialverhalten sitzen :)


    Und der "Border-collie-mix" der klein flauschig und niedlich aussieht is der Arsch, der bedingt verträglich ist und echt nich so Teller sozialverhalten hat |)

  • Leider muss ich mich hier anschliessen... :fear:


    Meine zarte, sanfte Vicky hat sich als rasende Furie entpuppt bei Hunde-Begegnungen. Anfangs war sie noch rel. ruhig, begegnete jedoch fremden Hunden sehr steif und leise knurrend.
    Nach einigen unliebsamen Ereignissen in den letzten Wochen ist sie unterdessen überzeugt, dass sie Smilla und mich vor "bösen" Hunden beschützen muss.
    Der eine Vorfall betraf eine "Tut-nix" Hundehalterin, welche sich mit ihrer schwarzen, alten Labi-Hündin mitten durch unser Rudel von insgesamt 5 Kleinhunden quetschte auf einem engen Waldpfad, statt zu warten, bis ich auch Smilla anleinen konnte.
    Vicky war bereits an der Leine, musste jedoch mitansehen, wie sich Smilla wutschnaubend (und als einzige noch unangeleint, ging alles viel zu schnell...) auf die schwarze Hündin stürzte, die tatsächlich völlig harmlos war. Smilla biss sie trotzdem in die Hinterbeine, was Vicky offenbar furchtbar aufregte.
    Nach diesem Erlebnis begann Vicky schon zu toben, wenn sie von weitem nur einen fremden Hund sah, vor allem bei schwarzen.


    Der zweite Vorfall geschah kürzlich, als wir eine Hundehalterin trafen, deren Hündin unsere Hunde eigentlich bereits kannte, aber Vicky war ja neu. Auch hier stürzte sich Smilla todesmutig auf die Hündin, welche Smilla mal eben kurz auf den Rücken drehte, ohne sie zu verletzen. Auch das regte Vicky natürlich fürchterlich auf...


    Seitdem wird sie zur Furie, wenn sie andere Hunde sieht. Natürlich nehme ich sie rechtzeitig an die Leine, auch bei unübersichtlichen Kurven, um plötzlichen Begegnungen vorzubeugen.
    Ich lenke beide Hunde ab, indem ich sie warten lasse und ihnen Leckerli anbiete. Auf breiten Strassen mit Platz zum Ausweichen klappt das recht gut, bei schmalen Strassen wirds im wahrsten Sinne des Wortes "eng"...


    Interessanterweise reagiert Vicky bei Hunden in Gärten überhaupt nicht. Die Hunde im Garten hinter Gitter bellen und kläffen wie verrückt, Vicky läuft schweigend hocherhobenen Hauptes an ihnen vorbei. Offenbar weiss sie ganz genau, dass die Hunde hinter Gittern "ihrem" Rudel nicht gefährlich werden können.


    Tja, da habe ich noch einiges an Arbeit vor mir... :verzweifelt: hat jemand noch ultimative Tipps ausser Ablenkung?

  • Tipps ausser Ablenkung habe ich leider nicht wirklich. Wir haben zu Beginn auch mit Absitzen probiert, aber herausgefunden, dass es unserem Rüden leichter fällt, wenn er in Bewegung ist. Deswegen laufen wir im Fuss und ich fördere/belohne jeden Blickkontakt. Er sucht nun schon meist selbst den Blickkontakt zu mir, sobald ein Hund auftaucht. Bei manchen Hunde fällt es ihm aber noch schwer, lässt sich aber dann fast immer durch mich ablenken.


    Zusätzlich habe ich auch an mir gearbeitet. Wir besuchen seit 1 Jahr regelmässig die Hundeschule um an der ganzen Problematik zu arbeiten. Schnell wurde mir auch gesagt, dass ich zu wenig sicher laufe. Nun mache ich bewusst bei Hundebegegnungen sichere/feste Schritte und mache mich mit der Körperhaltung so gross es geht. :hust: Und sobald wir einen Hund sehen, gebe ich ihm quasi Rückmeldung, dass er Bescheid weiss, dass ich es gesehen habe und er sich nicht kümmern muss. Also mit ruhiger, aber sicherer Stimme: Ich hab es gesehen, ich schaue für uns!


    @Morelka
    Wie lang hast du Vicky schon?

  • hat jemand noch ultimative Tipps ausser Ablenkung?

    Ich bin ja ein Freund von der Hund muss lernen sich mit der Situation auseinander zu setzen, seinen Frust lernen auszuhalten und zu lernen hier passiert nichts, anstatt ausschliesslich "stupide" abzulenken.
    Ablenken lässt sich Alma eh schlecht Die hat eher das Gefühl, je mehr ich sie davon "abschirme und ablenke" umso schlimmer muss das sein :roll: .
    (Ich hätte sie auch stupide Deckeln können, aber ich finde, damit ist dem Hund auf dauer auch nicht geholfen - besonders bei Unsicherheit).


    Das zu Trainieren ist aber im Alltag schwer möglich. Wir haben das in der Hundeschule mit kontrolliertem Begegungstraining geübt. Einfach weil man es da Kontrollieren kann, wie nah die Hunde sich kommen, wer bleibt wann wie wo stehen usw.
    Gepaart mit einer klaren Linie von ja (Markerwort)/nein (Abbruch) im Verhalten, sind wir inzwischen Recht weit gekommen.


    Den für euch passenden Weg müsst ihr gucken, das ist extrem individuell.

  • Darf ich fragen, warum Smilla 2x die Chance hatte, Hunde zu vermöbeln?! O_o
    Warum war sie da nicht gesichert, sie wird ja nicht jetzt erst damit angefangen haben(?).


    Ansonsten - Abstand vergrößern, gucken, wann der Hund ansprechbar bleibt... - wir hatten auch in der HuSchu im Begegnungstraining geübt, allerdings kannte sie da dann alle Hunde und wusste, dass es ums trainieren geht.


    Auf der 'Straße' ist es noch was ganz anderes.


    Darum - seitdem - außer Zoey ist wirklich eindeutig freundlich in der Körperhaltung - meiden wir einfach alle Hunde, die uns so begegnen, bzw. machen es mit Zeigen&Benennen... .


    Aber auf nem Bürgersteig nen anderen Hund ruhig passieren geht noch lange nicht.
    Gerade, wenn der dann auch anfängt zu toben, ist alles vorbei.

  • Tja, da habe ich noch einiges an Arbeit vor mir... :verzweifelt: hat jemand noch ultimative Tipps ausser Ablenkung?

    Ja sicher ist es ein weiter Weg. Aber bestimmt machbar! :dafuer:
    Also, wenn ich merke, dass es Ayu zu viel wird, er sonst bellen würde und ich ihn nicht aus der Situation bringen kann oder es einfach grenzwertig für ihn ist, bekommt er einen Kauknochen.
    Klingt sehr platt, hat bei uns aber diesen Bellautomatismus unterbrochen und tatsächlich brachte uns das, zusätzlich zu viel, viel Übung, einen großen Schritt vorwärts.
    Ansonsten vielleicht ein Zergel?
    Ayu hat noch einen Ball, den er liebend gern trägt und der ihm bei etwas Abstand wichtiger war/ist, als andere Hunde zu verbellen.
    Bei allem musst du naklar trotzdem schauen dein Hundi nicht zu überfordern!!
    Es sollte nicht zu Situationen kommen in denen sie droht oder gar mehr!
    Uns haben da solche Ablenkuns-/Stimmungsaufhellungs-Hilfsmittel durchaus gute Dienste leisten können.
    Aber das ist halt eben auch wieder immer sehr individuell.


    Ich würde dir gern noch das Buch: Das Aggressionsverhalten des Hundes von James O’Heare empfehlen.


    Bei uns läufts grad übrigens richtig toll :D ,hihi! :herzen1:
    Neuerdings klappts sogar schon immer öfter, dass Ayu nichtmal mehr antwortet, wenn er von anderen verbellt wird :applaus: und heut früh folgten uns zwei bellende Hunde und auch das konnte er aushalten. :hurra:


    Alles ein weiter Weg. =) Aber er kann und sollte schön sein. :herzen1:


    Alles Gute euch! Pass gut auf die Kleine auf! :bussi:

  • PS: In heiklen Situationen lenkt es Ayu auch gut ab und heitert ihn auf, wenn ich ihn etwas machen lasse, was er gut kann und gern tut.
    Außerdem wars sehr wichtig für uns, dass er lernte auf ein Signal hin Blickkontakt mit mir zu halten. Zwar find ichs selbst absurd. Aber was er grad nicht sieht, ist für ihn praktisch auch nicht mehr existent. Selbst wenn er zB genau weiß, dass der andere Hund nur hinter einem Stein, oder einem Auto etc. verborgen ist. Ist das Grusel außer Sicht, beruhigt sich Ayu direkt.

  • Vielen Dank für Eure Inputs.
    Ich liege eigentlich voll auf dieser Linie, die Ihr ansprecht, zeigen, benennen, ablenken, ruhig bleiben (bin ich sowieso, die Selbstbeherrschung kommt vom jahrelangen Umgang mit Pferden), in Schutz nehmen und nach Möglichkeit ausweichen (wenn das geht... gibt halt manchmal Umstände, in denen man nicht ausweichen kann).


    Darf ich fragen, warum Smilla 2x die Chance hatte, Hunde zu vermöbeln?! O_o
    Warum war sie da nicht gesichert, sie wird ja nicht jetzt erst damit angefangen haben(?).

    Beim ersten Vorfall, wie ich ja schrieb, wartete die "Tut-Nix" HH nicht ab, bis ich auch Smilla anleinen konnte, sondern stürzte sich einfach Hals-über-Kopf in unsere 5er-Gruppe rein.
    Zwei Hunde hat man halt nun mal nicht innert 5 Sekunden angeleint, sondern braucht vielleicht 10 oder 15 Sekunden dafür... diese Zeit gab mir aber die blöde "Tut-Nix-Tussi" nicht. :verzweifelt:
    Sie hätte ja nur kurz stehenbleiben müssen, bis beide Hunde an der Leine waren. Die andern drei waren sowieso schon angeleint, liefen gar nicht frei.


    Beim zweiten Vorfall war es eine bereits bekannte Hündin, aber halt eine neue Konstellation, weil Vicky neu dazu gekommen ist. Früher war Morelka immer diejenige, welche solche Situationen voll unter Kontrolle hatte mit ihrer ruhigen Souveränität. Davon konnte Smilla in den ersten 6 Monaten profitieren, solange Morelka noch lebte.
    Jetzt ist eine ganz neue Dynamik in mein "Rudel" reingekommen, die sich zuerst festigen muss. Morelka fehlt halt an allen Ecken und Enden... :tropf:


    Vorhin hatte ich aber wieder mal ein Erfolgs-Erlebnis mit einem "grossen, schwarzen" Hund... das lässt hoffen!!
    Ich war mit beiden Mädels unterwegs, als ich einen jungen Labrador daher kommen sah. Ich wich auf eine Wiese aus (zum Glück war da genügend Platz), blieb stehen, leinte beide Mädels an und sprach sie an:"Lueget mol, do chunnt ä Hund, schön warte, gäll, dä macht gar nüt." Dazu gab es die "Spezial-Gutelis", die es nur bei Hunde-Begegnungen gibt, Fleisch-Sticks, mjammmm.
    Beide Mädels guckten zum Hund rüber, Vicky knurrte leise, drehte sich aber immer wieder zu mir um, sobald ich sie ansprach. So konnte der Hund schön vorbei marschieren, ohne dass meine beiden tobten.
    Das Schönste kam dann aber hinterher: Ich machte meine Runde, der andere HH mit dem Labi (1-jähriger Rüde) eine andere, am Ende trafen wir uns unvermutet wieder am Anfang der Wege. Mailo (der Labi) tauchte unvermutet quer über eine Wiese auf, zum grossen Erstaunen meiner Mädels. Beide hielten sich den Riesenkerl (Vicky angeleint, Smilla frei) mit gefletschten Zähnen vom Leib, was dieser auch problemlos akzeptierte.
    Ein 3kg-Hund hat nun mal gegen einen 35 kg-Kerl keine Chancen, da reicht schon ein Pfotenhieb im Spiel für ein gebrochenes Rückgrat.


    Deshalb kommt beim Training für Hunde-Begegnungen mit Kleinhunden eine zusätzliche Dimension hinzu, die andere mit "Normalhunden" vermutlich gar nicht bemerken. Wie bringt man seinen Zwergen bei, dass es unnötig ist, sich schon 100 m VOR einer Begegnung aufzuregen und zu kläffen. Das ärgert den andern Hund ja erst recht. Bei Hündinnen führt das rel. rasch zu beiderseitigen Aggressionen. Rüden sind meiner Erfahrung nach viel mehr gentleman-like.


    Jedenfalls liefen wir dann die letzten 100 m noch gemeinsam. Mailo versuchte ausdauernd, meine beiden Mädels zum Spielen zu überreden, aber diese zeigten ihm die Zähne und hielten ihn auf Distanz, blieben aber nicht aggressiv, sondern achteten nur auf genügend Abstand, damit er sie nicht überrennen konnte.
    Solch ein Verhalten finde ich absolut ok, dieses Recht darf ich meinen 3kg-Hunden zugestehen.
    Ich will nur nicht, dass sie schon im Vorneherein ohne jeden Grund gegen einen andern Hund vorgehen und diesen attackieren.


    Es ist ein Balancieren auf dem Hochseil... einerseits dürfen (und müssen notgedrungen) meine Zwerge andere Hunde auf Abstand halten. Aber wieviel "Aggression" ist nötig, bzw. können sie zeigen, ohne dass sie darauf gleich von andern Hunden attackiert werden, bzw. schlimmstenfalls sogar selber zubeissen?


    Ein gut sozialisierter Rüde akzeptiert diese Abwehr-Haltung, aber Hündinnen können darauf recht rasch zickig und genervt reagieren. Deshalb muss ich meinen beiden Mädels Mässigung beibringen und ihnen zeigen, dass ich schon dafür sorge, dass sie nicht von grossen Hunden überrannt oder angegriffen werden.

  • Deshalb kommt beim Training für Hunde-Begegnungen mit Kleinhunden eine zusätzliche Dimension hinzu, die andere mit "Normalhunden" vermutlich gar nicht bemerken. Wie bringt man seinen Zwergen bei, dass es unnötig ist, sich schon 100 m VOR einer Begegnung aufzuregen und zu kläffen.

    Warum sollte das ein Kleinhundproblem sein?
    Nur so als Frage, erschliesst sich mir nicht ganz :???: .

  • Warum sollte das ein Kleinhundproblem sein?Nur so als Frage, erschliesst sich mir nicht ganz :???: .

    Weil sich zwei 20 kg-Hunde auf gleicher Augenhöhe begegnen, ein Kleinhund aber gegen einen grossen Hund bereits in Gefahr schwebt nur durch den reinen Gewichtsunterschied.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!