Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Hier ist das auch so mit dem Blickkontakt. Und vor Allem frontales aufeinander zugehen und dabei vom anderen fixiert werden. Da rastet er aus.


    Ich hatte letztens eh so ein Erlebnis wo ich mal wieder gemerkt habe wie wenig manche Menschen Hunde lesen können.
    Es gibt hier einen jungen JRT, der läuft meist mit etwas älteren Leuten mit. Er ist nie angeleint und folgt soweit dass er nicht weg rennt. Das Gespann 3 alte Herren und besagter Hund kommt uns entgegen. JRT stocksteif, aufgestellte Rute stakst auf uns zu. Hecci beginnt selber zu staksen und ich bugsiere ihn ins Fuss und will an denen vorbei (der Weg ist so ca 2-3m breit, rechts und links jeweils Sträucher). Herren und JRT bleiben stehen, mitten auf der Strasse und gucken alle zu mir. Der Hund steht also einen Meter von meinem entfernt, starrt ihn immernoch stocksteif an. Meiner explodiert,ich versuche ihn weiter zu zerren. Die Herren so "na das ist aber ein aggressiver, der sollte einen Maulkorb tragen, der hat ihm ja nichtmal was getan, das geht ja garnicht".


    Dafür war ich letztens ganz stolz als wir auf einer engen Passage beim Wandern einen Jäger mit seinem Hund trafen. Der Herr hat seinen Hund sofort ins Fuss auf die abgewandte Seite geholt und wir konnten so die wirklich enge Stelle queren, ohne Problem. Zwischen dem Mann und mir war kaum Platz, aber da er sofort gut reagiert hat gab es null Probleme.
    Dafür hatten wir in den letzten Wochen so tolle Erlebnisse wie Labbi wird mal hallo sagen geschickt obwohl wir mit zwei Hunden überdeutlich ausgewichen sind. Dachte die Frau wir finden es so komisch einen Hang hochzulaufen und uns da hinzustellen damit sie mit Hund passieren kann? Auf der anderen Seite ging es eine Schlucht runter, warum zur Hölle muss man den Hund hallo sagen schicken?
    Noch besser war ein Paar deren Hund in einer ähnlichen Situation einen halben Meter vor meinem Hund stehen blieb und ihn angaffte. Auf mein "Könnens denn Bitte weiter gehen?" wurde der Hund mit "xy komm, xy geh weiter, xy guck den nichtmehr so an, wir müssen weeeeiter" zugebrabbelt. Herrgottnochmal dann schubs oder zieh den Hund weiter. Ich steh ganz gern mit meinem im Gebüsch und warte bis XY sich bequemt weiter zu gehen...

  • @Avocado, diese Leute kann ich auch nicht leiden. Die lassen ihren Hund schon ewig nonverbal "Arschloch" sagen und meckern dann, wenn der bedrohte und beschimpfte Hund irgendwann mal laut "Selber Arschloch!" zurückbrüllt. :roll:

  • @Avocado Ich fühle mit dir...
    Meiner Erfahrung nach können echt viele Leute ihre Hunde gar nicht lesen. Würde sogar fast sagen 90% |) Und Gefühl für Mitmensch/Hund und Umwelt ist auch eher sehr selten vorhanden.
    Der Kontrast wenn man dann mal wen der mitdenkt triffts ist schon krass. Und wie gut die Begegnungen zwischen den Vierbeinern dann laufen ist auch ein schöner Beweis dafür wie einfach alles sein könnte :pfeif:
    Hab diese mitdenkenden Menschen echt gern. Bedanke mich dann auch meist und freu mich mega weils einfach so so selten ist.
    Hecci is so toll geworden! Lass dir von so doofen Nullnummern keine schlechte Laune machen. :bussi:

  • Ich finde es ja immer toll, wenn man mal NETTEN Kontakt zu Mit-Hundehaltern aufbauen kann, denen man früher weiträumig aus dem Weg gegangen ist.


    Wir haben hier ein älteres Ehepaar mit (wie ich seit heute weis) 4 Hunden. Zwei Chowchows und zwei kleine Mischlinge (6-10kg). Ich hab die Hunde immer nur auf Entfernung gesehen (immer im Zweierpack, ein Chow und ein Mix) und hab garnicht gerafft, dass die VIER Hunde haben und immer 2x2 Gassi gehen. Vor allem habe ich mich immer gewundert, warum Shira MAL total austickt und der kleine Mischling ebenfalls, und MAL von beiden Hunden keine Reaktion kommt außer neutrales Desinteresse.


    Heute habe ich die Dame mal getroffen, jeder auf einer Straßenseite, und habe sie mal aktiv angesprochen "komisch, dass die sich mal hassen und mal nicht". Da hat sie mich aufgeklärt, dass es VERSCHIEDENE HUNDE sind :headbash: Die beiden Mischlinge sehen sich so ähnlich und mir ist nie aufgefallen, dass einer Stehohren hat (Hündin, zickig und unverträglich) und einer Schlappohren (Rüde, freundlich und ruhig). Und die Chows sind ebenfalls ein unkastrierter Rüde (nett) und eine unkastrierte Hündin (zickig).


    Damit wäre das Rätsel auch geklärt |) Und wir haben uns über die Straße hinweg sehr nett unterhalten. Sie mit zwei ruhigen Hunden und ich mit einer irgendwann sehr gelangweilt auf dem Bürgersteig liegenden Shira.


    Das macht das Gassigehen hier für mich und meinen Freund VIEL entspannter! Jetzt wissen wir: Spitze Ohren = "böse", Schlappohren = "kein Problem". Und ich weis, dass die Halterin totaaaal nett und entspannt ist, weil sie selbst so eine unverträgliche Mistzicke hat


    Reden bewirkt Wunder :bindafür:

  • Das ist natürlich der Idealfall!
    Sowas freut mich auch immer :)


    Reden hilft aber leider nicht immer, da der Gegenüber ja auch offen dafür sein muss.
    Ich hab leider die Erfahrung gemacht das es oft nicht hilft. Umso mehr freu ich mich dann natürlich wenn es mal geht und hilft :)



    Wir hatten vorhin so eine schöne Situation in denen mein kleinen Knallkopf vorbildlich das Weggucken vom andern Hund zeigen konnte. Da war echt schön! Der andere Hund hat aber auch einen wirklich guten Übungskandidaten gestellt :)
    Insgesamt sind Hundebegegnungen bei uns immer noch doof und werden es wohl immer bleiben. Der große Lerneffekt bleibt dank zu viel Gestresstheit leider bis jetzt aus.
    Dafür läuft das Management gut und wir hören natürlich auch nicht auf zu üben, es läuft halt nur nebenbei und ich hack nicht mehr auf dem Thema rum. Bringt eh nix...

  • Hi


    Ich hätte mal eine Frage an die Experten hier.


    Mias Unverträglichkeit haben wir dank neuer hundetrainerin sehr gut in den Griff bekommen.


    Gerade jetzt im Camping Urlaub in der Schweiz hatten wir Unmengen an Hundebegegnungen die oftmals richtig toll abgelaufen sind.


    Sie fixiert sich sehr auf uns und meist schaut sie bei einer Hundebegegnung direkt zur mir als wollte sie die Frage stellen „soll ich den jetzt auffressen oder ist alles ok“


    Ich bin absolut beeindruckt von Mias Entwicklung in den letzten 2-3 Monaten.


    Wenn da nicht ein Aber wäre:


    Eben sind wir einem Nachbarn mit seinem 22 Monate alten Boxer begegnet. Seit wir Mia haben dreht sie total durch sobald sie ihn sieht. Alle - wirklich alle anderen Hunde ignoriert sie mitlerweile wenn wir ein paar Meter Abstand halten.


    Also dachte ich probieren wir es mal aus. Ich die Straße gewechselt, den Nachbarn gegrüßt und parallel zu ihm weiter gegangen.


    Mia stand sofort die pure Verzweiflung im Gesicht. Sie fing an zu bellen, riss sich in die Leine, ich bin mir sicher hätte ich sie los gemacht, hätte es Tote gegeben. So extrem sieht man sie sonst nie. Pure Verzweiflung und Aggression.


    Das Herrchen des Boxer“ich weiß ja gar nicht warum das bei denen nicht klappt man sieht doch wie sich meiner freut wie er mit dem Schwanz wedelt“ das typische halt - der hat vor lauter Aufregung so gewedelt das er bald abgehoben hätte. Von Freude war da für mich nichts zu sehen.


    Ich frage mich aber - warum reagiert sie da so extrem. Mia ist mit einigen Wunden nach deutschland gekommen. Kann es möglich sein, dass diese von einem ähnlich aussehenden Hund zugeführt wurden? Können Hunde solche Assoziationen bilden?


    Das sie oft unverträglich reagiert bin ich ja gewohnt. Dieses „der oder ich“ passiert aber nur bei dem Boxer.


    Man sieht ihr da regelrecht an:“wenn ich den erwische ist er tot, das ist hier kein Spaß“. Das ist schon recht erschreckend.

  • Ich frage mich aber - warum reagiert sie da so extrem. Mia ist mit einigen Wunden nach deutschland gekommen. Kann es möglich sein, dass diese von einem ähnlich aussehenden Hund zugeführt wurden? Können Hunde solche Assoziationen bilden?

    Naja... Kommuniktion beim Hund läuft schon ab, bevor Hunde sich überhaupt treffen.
    Vielleicht hat der Boxer mal sein Pipi wo und wie verteilt, womit Mia gar nicht einverstanden war. Das hat sie sich gemerkt und dann war sie schon auf 180 bevor sie ihn das erste Mal getroffen hat.



    Alma hat auch so einen Erzfeind. Ich seh es genau an ihrer Körpersprache, wenn der Hund an der Stelle gepieselt hat. :ugly:

  • Kann natürlich sein aber sie reagiert ja oft abweisend anderen Hunden gegenüber. Aber seit ich das besser einschätzen kann, mach ich mir eigentlich nie sorgen dass da ernsthaft was passieren könnte.


    Aber bei dem bin ich mir sicher da würde sie gnadenlos drauf gehen.

  • Mia ist mit einigen Wunden nach deutschland gekommen. Kann es möglich sein, dass diese von einem ähnlich aussehenden Hund zugeführt wurden? Können Hunde solche Assoziationen bilden?

    Bei Ayu ist das ganz eindeutig der Fall.
    Er verallgemeinert nach optischen Kriterien -im Positiven wie im Negativen. Ganz klar.


    Aber es kann auch schlicht an genau diesem Hund liegen.
    Um das zu klären müsstest du schauen wie sie auf andere Boxer, ähnlicher Farbe und Statur, reagiert.

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