Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Das klingt toll Vakuole! :bindafür:


    Hier haben wir große Fortschritte gemacht. Lola braucht einen Abstand von ca zwei Meter, dass sie sich auf mich statt auf den fremden Hund konzentrieren kann. Nachdem letzte Woche kurz nacheinander zwei Tut-Nixe in uns reingebrettert sind und sich der Eine auch kaum abblocken ließ, dachte ich wir müssen komplett von vorne anfangen. Lola war völlig außer sich. Aber über die Woche hat alles ganz gut geklappt und auch das Aufeinander treffen mit der Hündin vom Onkel meines Mannes hat klasse funktioniert. Bin ganz stolz! Heute gab es nen kleinen "Rückschritt". Wir waren zum Grillen eingeladen. Dort war ein Hund, den wir gut kennen und mit dem es keine Probleme gibt. Alles war ziemlich entspannt, bis aus dem Nachbargarten ne fremde Hündin in den Garten kam. Lola voll Karacho drauf los. Nach kurzer "Schlägerei", ohne Beißen, ließ sich Lola anrufen und legte sich bei mir ab. Bin gespannt wie die Woche weiter geht...

  • Vakuole, das ist echt klasse, dass ihr aus der Gruppe rausgewachsen seid. Gratuliere :respekt: .


    Bei uns sind die meisten Begegnungen mittlerweile auch eher unspektakulär. Das kann zum einen an Baskos fortgeschrittenem Alter liegen, zum anderen kann es auch sein, dass er einfach weiß, dass er jüngeren großen Hunden nicht mehr gewachsen ist. Oder er ist doch einfach ein klein wenig netter geworden :D .


    Ich habe in den letzten Wochen mehrmals den Maulkorb nicht aufgesetzt, wenn uns in der Feldmark andere Hunde entgegenkamen. Entweder weil ich die Halter kannte und wusste, dass sie genügend Abstand zu uns halten würden, oder weil der andere Hund Basko komplett ignoriert hat. Das sind quasi die einzigen Hunde, die Basko mag. Jedenfalls ist er ohne Maulkorb viel entspannter. Direkt auf den anderen Hund zulaufen - also ohne seitliches Ausweichen - würde ich aber auch mit Maulkorb nicht machen. Sicher ist sicher.

  • Freut mich das es bei euch so gut läuft ! Könnt ihr mir vielleicht sagen wie lange ihr schon an dem Problem arbeitet ?


    Bei mir läuft ganz gut. Das er erstmal bellt wenn er einen Hund in der Nähe entdeckt ist klar und ich akzeptiere es mittlerweile und rege mich nicht mehr innerlich auf. Er ist halt ein Spitz und meldet.


    ich bekomme ihn dann doch recht schnell ruhig und das ist die Hauptsache. Abrufen im Freilauf ist noch nicht so wie es will, aber ich arbeite weiter daran.


    Die Woche oder die nächste kommt meine Trainerin nochmal zu mir nach Hause und wir üben sozusagen vor der Haustür, da ist es ja am schlimmsten.


    Bin mal gespannt wie es wird. Danach ist erstmal Urlaub angesagt :bindafür:

  • Freut mich das es bei euch so gut läuft ! Könnt ihr mir vielleicht sagen wie lange ihr schon an dem Problem arbeitet ?

    Bei uns hat es ca. etwas über 1 Jahre gedauert - Alma ist letztes Jahr im Mai eingezogen.



    Ein "Tut-nix" wird sie nie werden ;) , aber wie gesagt aktuell Lämmchen.

  • Arbeiten tun wir bis heute bei Naikey dran.


    Die ersten 2 Jahre waren wirklich Übel, danach waren wir Trainingstechnisch, soweit das ich mit dem Zustand hätte Leben können. Nach 4 Jahren waren wir soweit das wir im Alltag ruhig zusammenleben konnten. Es gab aber immer noch eine lange Liste mit Dingen die man mit Naikey lieber vermied. Nach 5 Jahren sind die letzten Einschränkungen gefallen. Mit Management ist jetzt alles Möglich vom Hundeplatz, Hundewiese über Hundemessen bis zum Freilauf mit fremden Hunden. Jetzt arbeiten wir nur noch daran das Management abzubauen.

  • Wir arbeiten seit drei Jahren an unserem Problem. Da wurde Lola das erste Mal heftig gebissen, mit Nähen etc. Danach war sie sehr unsicher. Dann bekam sie Mamatumore und musste beim Entfernen gleich kastriert werden. Kurz nach der OP wurde sie wieder gebissen, so dass die op-naht neu gespült und vernäht werden musste. Da war es bei ihr erstmal aus mit fremden Hunden. Bekannte waren nach wie vor OK. Jetzt sucht sie öfter ihren Schutz bei mir und sie braucht noch ihren Sicherheitsabstand zu fremden Hunden. Dieser verringert sich aber stetig. Wir brauchen Zeit.

  • Mit Management ist jetzt alles Möglich vom Hundeplatz, Hundewiese über Hundemessen bis zum Freilauf mit fremden Hunden.

    :respekt:
    So weit geht meine Erwartungshaltung an den Hund gar nicht
    Mir reicht, dass ich fremde Hunde an der Leine kreuzen kann ohne ein pöbelndes etwas an der Leine zu haben und in Ruhe auf dem Hundeplatz arbeiten kann.


    Hundemessen oder Hundewiesen würde hier nie gehen, dass wäre einfach nur Stress für alle.

  • Da mag ich dir jetzt einfach mal Hoffnungen machen , vor einigen Jahren hätte ich dasselbe über Naikey gesagt. Nach einem Jahr Training waren wir bei weitem nicht soweit wie du und Alma.

  • Juhu....danke für eure Antworten !


    Das gibt mir wirklich zuversicht das das mit Leo irgendwann nochmal richtig gut wird !


    Er braucht viel Zeit und ich gebe sie uns. Ich weiß das er mir erst 100 % vertrauen muss und dann wird es richtig fluppen ;)

  • Ich geb ja offen zu...ich weis garnicht genau, wann Shiras Probleme angefangen haben.


    Das erste mal "eklig" zu einem anderen Hund war sie glaube ich kurz nach der zweiten Läufigkeit, müsste so 6 Jahre her sein. Nachbars-Goldi, den sie sonst mochte, kein problem - beide abgeleint. Und sie geht hin...und verkloppt ihn. Stand dezent unter Schock :shocked:


    Nach der dritten Läufigkeit fing sie glaube ich an, gezielt Hündinnen scheiße zu finden. Nach der vierten wurde es noch mehr... Und danach wurde sie wegen Gebärmutterentzündung kastriert, aber besser wurde das nicht mehr.


    Ich war halt auch total überfordert damit. Ich hatte mich auf viele Probleme eingestellt, aber UNVERTRÄGLICHKEIT? NEEEEE! Vor allem weil ich mir so viel Mühe gegeben hatte, sie möglichst umfassend auf Artgenossen zu sozialisieren. Mit guten Gassigruppen mit Leuten aus dem Forum, mit vielen Hundebekanntschaften hier vor Ort und und und ... Ich war so stolz, dass sie sich mit allem und jedem gut vertrug, und dann das...


    Ich denke, ich hab da anfangs auch falsch reagiert. Nämlich mit PANIK! Nachdem ich merkte, dass sie nicht mehr alle toll findet, habe ich sie großteils von anderen Hunden ferngehalten (riesen Fehler!) oder direkt mit klopfendem Herzen angeleint und die Flucht angetreten, wenn uns ein (fremder) Hund begegnet ist. So Blödsinn, den man halt als Ersthundehalter macht :ops:


    Dann sind wir für knapp 2 Jahre weggezogen, in eine Gegend, wo man sogut wie nie Hunde getroffen hat. Außer den Beagle der Nachbarn und die beiden haben sich gegenseitig gehasst. In der Zeit hatte Madame also quasi garkeine positiven Begegnungen mehr, und auch kein wirkliches Training, weil "unnötig" |)


    Ich hab da echt ne Menge verbockt... Dann kam noch Frodo dazu (Hund meiner Mutter, die aber seit bald einem Jahr so krank ist, dass ich ihn eigentlich immer mitnehme zum Gassigehen), der zwar 100%ig mit jedem Hund verträglich ist, egal ob Rüde oder Hündin, aber ein absolut grandioser Leinenpöbler. Da hat Madame sich dann noch wunderbar einen neuen Schwung "Leinenpöbeln für Spezialisten" abgeschaut. Nur dass sie eben nicht nur pöbelt, sondern auch ohne Leine die Pöbelkandidaten vermutlich instant angeht. Ich hab's nie drauf ankommen lassen... Da wurden Spaziergänge für mich dann der pure Horror, da wir hier in der Siedlung so viele Hunde haben, dass man quasi immer irgendwem begegnet.


    Aktives halbwegs-intensives Training machen wir jetzt hm... gut über ein Jahr, glaube ich. Ist auch ein langer Lernprozess für mich, oder: IN ERSTER LINIE für mich. Ihre Signale rechtzeitig erkennen vor allem. Anfangs dachte ich "Die tickt einfach aus, ohne Vorwarnung!" - Mittlerweile weis ich, dass das Blödsinn ist und sie schon lange lange vorher Signale gibt, auf die ich richtig reagieren muss.


    Mittlerweile denke ich, haben wir es gut im Griff. Bei 10 Hundebegegnungen mit "doofen Hunden" (fast alles Hündinnen) kann ich Austicker in 9 Fällen verhindern. Beim 10ten Mal bin ich dann doch gelegentlich zu langsam oder die Situation ist einfach doof.


    Zumindest hat sie mittlerweile auch einige Hunde hier, mit denen sie sich super versteht, an der Leine neutral bleibt und im Freilauf nett ist. Das gleicht es ein bisschen aus. Und in fremder Umgebung reagiert sie auf Hunde sowieso vieeeeel weniger extrem, als hier zuhause bei den üblichen Verdächtigen.


    Jetzt ist sie 8 Jahre alt und somit schon langsam im Seniorenregiment. Und ich habe mich damit abgefunden, dass sie nie "entspannt" sein wird mit fremden Hunden und mit Hündinnen zu 99% einfach unverträglich ist, ABER einschätzbar, um blöde Situationen einfach zu vermeiden.

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