Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Welchen Grund gibt es denn dafür, dass du diesen riesigen Schritt machen willst und nicht weiter langsam gewöhnen?
    Zwischen "angeleint spazieren gehen" und auf engem, territorial besetzen Raum sich frei begegnen liegen ja Welten. Warum nicht erstmal ohne Leine zusammen spazieren gehen, sodass es überhaupt mal zum Direktkontakt kommen kann?

    ich glaub du missverstehst mich. Ich will uns alle Zeit der Welt lassen und frage nur nach Tipps wie es andere gelöst haben. Da ich bei meinem eigenen Hund immer so bisschen betriebsblind bin

  • Morgens ist zumindest bei uns wesentlich weniger los. Einzelne Spaziergänger oder Radfahrer werden sogar von Fino deutlich kritischer geprüft, als die geballten Mengen die wir Tagsüber treffen.


    Er ist ein kleiner Bürokrat , als jetzt lange Zeit Kühlschrank Wetter war waren sämtliche Radfahrer und sonstige Menschen auf unserer Morgenrunde verschwunden. Wir waren wirklich allein auf Feld und Flur. Daran hatte sich Fino gewöhnt und plötzlich waren die wieder da. Jetzt sogar noch in größerer Anzahl, weil es langsam zur Gassi Zeit hell ist. Fand er jetzt auch nicht unbedingt lustig.

  • @Chocoaussie ich persönlich bevorzuge da andere Wege: Vor dem Maulkorb würde ich mich niemals nicht scheuen, falls Collin ihn noch nicht gut kennt würde ich das dringend sauber aufbauen.
    Dann würde ich Gassi gehen etc. solange, bis du dir draussen sicher bist, dass es klappt. Dann würde ich es tatsächlich so planen, dass die Hündin (und der Mann :hust: ) eine Weile bei euch sein können, solange, bis sich die Aufrregung legt.
    Meiner Erfahrung nach, stellt man schwierige Hunde besser vor vollendete Tatsachen - sie sollen nun mal in diesem Bereich kein Entscheidungsrecht haben.



    Zur Aufregung: Sieht bei uns genau so aus :hust: Und wenn uns mal jemand wirklich in der Pampa entgegenkommt, wo wir sonst nie jemanden treffen, dann ist die Aufregung gross :roll:
    Mein Hund ist aber auch klug: Morgens im Dunkeln ist sie immer total gemütlich unterwegs, weil sie einfach weiss, dass sie zu 100 Prozent an der Leine bleibt und ausser bissle schlendern genau nichts passiert.
    Wenn wir hingegen im hellen rausgehen, ist sie frühmorgens immer übermütig, finde ich auch immer süss :ops: :cuinlove:


    Momentan bin ich einfach super happy mit ihr. Sie kann 99% der Hunde gut kreuzen, sie kann in einer Hundegruppe (mit Mauli) problemlos frei mitlaufen. Klar haben wir da immer ein Auge drauf - aber das ganze ist so entspannt, das hätte ich vor 3 oder 2 Jahren noch nicht zu träumen gewagt...


    Kürzlich hatten wir zum Beispiel eine Situation, wo sie echt einen Hund unnötig grob abgefertigt hat und der hat sich das nicht gefallen lassen |) . Eine Millisekunde hatte ich einen Herzstillstand aber siehe da: Sie nahm die Korrektur kommentarlos an und zeigte sich weiterhin freundlich! Nichts mit einfach draufprügeln oder ähnliches :hurra:
    Ich bin furchtbar stolz auf meine Kleine :herzen1:


    Bald stehen Hundebegegnungen an, das wird auch wieder spannend - ich werde berichten =)

  • Einzelne Spaziergänger oder Radfahrer werden sogar von Fino deutlich kritischer geprüft, als die geballten Mengen die wir Tagsüber treffen.

    Das ist bei Ayu auch grad so und ich bin mir unsicher wie ich damit am sinnvollsten umgehen sollte.
    Ich nehme ja an, dass er es einfach direkt aufgibt auf Menschen/ Hunde zu reagieren, wenn sie zu viele sind.
    Es stresst ihn und darum hält er sich dann lieber an mich und meine aufmunternden Worte.
    Meint ihr ich sollte ihm das zur Gewöhnung eher zumuten oder lieber nicht?

  • Diesen 1,2, viele Effekt habe ich bei Naikey früher nicht ausgenutzt, was seine Unverträglichkeit mit Hunden anging.


    Heute beiß ich mir deshalb ein wenig in den Hintern wäre vielleicht doch nicht so blöd gewesen zumindest in vorsichtiger Dosierung. Er ist ja durch viel und jahrelanges Training in kleinsten Schritten völlig unauffällig solang es nicht um Freilauf mit fremden Hunden geht aber wir gehen seit einigen Wochen auf den Hundeplatz und ich muss sagen er hat nochmal einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht in Sachen Gelassenheit.


    Letztens ist ein Ridgeback zu Naikey abgedampft, während Naikey 30 Schritte von mir entfernt in der Ablage lag und mein Hund hat den Proll gänzlich ignoriert. Kein vertreiben , kein verkloppen, keine Hysterie einfach nur völlige Ignoranz. Am Anfang war er doch ziemlich gestresst von der Hundeplatz Situation aber mittlerweile nimmt er es entspannt.


    Faszinierenderweise überträgt er diese Gelassenheit und dieses Selbstbewusstsein auch auf den Alltag. Von Zeit zu Zeit rieche ich jetzt sogar einen Funken Souveränität gegenüber fremden Hunden.


    Fino guckt halt schief würde aber niemals nie einen normalen Passanten anmachen. Von daher ignoriere ich das einfach.

  • Danke für deine Antwort 'MoniqueG'!
    Ich neige auch eher dazu. Hab das im letzten Jahr (bis Ayu gebissen wurde und ich sehr viel ändern musste) auch mit super guten Ergebnissen so gemacht.
    Wollt aber jetzt gern noch mal weitere Meinungen einholen, vielleicht auch um zu hören, worauf ich speziell achten sollte, wo andere, für ihre Hunde, da Grenzen zögen usw.

  • Darf ich mich hier mal kurz auskotzen? Danke.
    Freitags laufen wir ins Büro, so auch heute. Mieses Wetter und kurz vor 7 losgelaufen, da dachte ich doch tatsächlich das wird ein entspannter Weg.
    10m aus dem Haus raus kommt uns direkt nen Radfahrer mit Hund an der Leine entgegen. Fix die Straßenseite gewechselt, Glück gehabt das grad keine Autos kamen, und trotzdem tickt die Knallschote komplett aus. Hatte recht wenig Lust auf "Diskussionen" mit einem nicht ansprechbaren Hund und noch weniger Lust auf ne eingesaute Hose oder ein Hund der mich in Richtung Straße zieht, also Griff ins Halsband und einfach weitergelaufen mit nem keifenden Hund. Normal weitergelaufen, Hund konnte sich lösen und war, wie immer, im Anschluss deutlich entspannter.
    Bis wir 5 Minuten später unsere nächste Begegnung hatten. Ca 100m entfernt stand eine junge Frau evtl. Teenager am Straßenrand mit Hund in Labbigröße. Diesmal war es der andere Hund der direkt aufdrehte und sich keinen Meter von der Stelle bewegen lies als die Halterin den Rückwärtsgang einlegen wollte.
    Knallschote hatte ihn inzwischen gesehen, aber der Abstand war groß genug um ansprechbar zu sein. Ich bleibe stehen, sie setzt sich hin und ich beginne Leckerchen in meinen Hund zu schieben was auch angenommen wird. Gefühlte 5 Minuten später hatte es dann die andere Halterin geschafft den Rückwärtsgang einzulegen und wir sind normal weiter. 2 Minuten lang war ich stolz weil das mit dem freiwilligen Sitzen und Schönfüttern so gut klappt, dann kamen wir an der Stelle an wo vorher der andere Hund war. Tjo... die Knallschote wollte sowas von unbedingt genau da schnüffeln wo der andere Hund war das sie auch nen Containerschiff in die Richtung gezogen hätte. Umlenken? Freigabe? Leinenführigkeit? Nope. Also den Hund an die andere Seite am Kurzführer genommen, so dass sie einfach nicht hin konnte und weitergelaufen... clever, hm? Naja, nicht ganz, denn 10m später kam ja ne Brücke mit 1m breitem Fußweg wo sie dann natürlich doch nachschnüffeln konnte mit Zug auf der Leine.
    Wir setzen unseren Weg fort, sie beruhigt sich etwas aber läuft noch immer nicht so an der Leine wie sie es kann.
    300m später die nächste Hundebegegnung, halb verdeckt durch parkende Autos und immerhin auf der anderen Straßenseite. Zeigen & Benennen ging nicht, also einfach weitergelaufen. Hund will sich aufregen, kassiert nen Anschiss und wir gehen gesittet weiter um vor uns direkt die nächsten 2 Hund zu treffen, welche sich bereits über die Straße hinweg anpöbeln. Hund 1 verschwindet mit Herrchen hinterm Haus im Garten, Hund 2 dreht um und entfernt sich. Wir gehen weiter und passieren das Haus von Hund 1 und natürlich kommt dieser nun unangeleint an den Zaun geschossen. Luna hat es nicht kommen sehen und sich einfach nur erschreckt und zwar so sehr, dass nicht zurückgepöbelt wurde. Auf dem letzte Kilometer zum Büro wurde dann noch ein lautes Mofa angekläfft und die Aufregung verschaffte sich Platz in einem großen Haufen Dünnpfiff den Herrchen natürlich trotzdem weggemacht hat...
    Das Beste kam aber noch. Gegenüber vom Büro ist eine Schule. wir dran vorbei um zum Zebrastreifen zu kommen, da hält plötzlich nen Schulbus auf unserer Höhe, die Türen gehen auf und eine Horde Kinder schießt an uns vorbei auf den Schulhof :shocked: Die Knallschote wollte einfach nur noch weg.
    Im Büro wurde dann auch direkt die Lieblingskollegin ignoriert und seitdem liegt sie auf ihrer Decke und pennt.
    Freue mich schon auf den Heimweg denn..... es kann ja nur besser werden :applaus:

  • Bei so vielen negativen Hundebegegnungen auf dem Weg zur Arbeit wäre ich dort wahrscheinlich nie angekommen.


    Ich hoffe, euer Rückweg war wenigstens etwas entspannter.

  • sagt mal, habt ihr Erfahrungen mit ortsgebundenheit von Unverträglichkeit /pöbelei ?


    Ich bin ja immer wieder erstaunt. Bei uns zuhause auf den bekannten Strecken und mit den bekannten Hunden ist shira ja doch ein ordentlicher Pöbler und direkt extrem angespannt, läuft nicht weiter bei Sichtkontakt, ist schwer ansprechbar...


    Heute waren wir bei meinem Freund Gassi. Da sind wir so 1 Tag pro Woche. Eine neue Strecke und zwei Hunden begegnet, die nur 3 Meter an uns vorbei gelaufen sind. Sie hat zwar interessiert und kritisch geschaut (beides Hündinnen), war aber ruhig und ansprechbar. Kein pöbeln, alles gut.


    Das hätte ich zuhause auch so gerne :verzweifelt:

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