Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Nalabaer Das Gefühl, dass der Spaziergang zum Spießrutenlauf wird, man ständig angespannt ist, die Umgebung scannt und es überhaupt keinen Spaß macht, mit dem Hund gemeinsam unterwegs zu sein, kenne ich auch. Nicht von meinen eigenen Hunden, aber von einem Sitterhund, der einfach alles furchtbar findet, was vier Beine und 'nen Puls hat.


    Was mir wahnsinnig gut geholfen hat und für dich vielleicht auch ein bisschen Erleichterung bringt: Ich hab' mich mal in einer ruhigen Minute hingesetzt und eine Liste gemacht, was denn das Schlimmste wäre, was draußen passieren könnte. Sozusagen ein paar knappe "Worst-Case-Szenarios". Bei dem Hund waren das für mich: 1. mir reißt's die Leine aus der Hand, wenn er plötzlich irgendwohin springt und er rennt weg; 2. er beißt einen Menschen oder einen fremden Hund.


    Und dann hab' ich genau die beiden Sachen extra doll abgesichert (also in dem Fall: doppelte Sicherung des Hundes mit zwei Leinen und stabiler Maulkorb). Mich hat das viel ruhiger gemacht – und das hat sich dann natürlich auch auf den Hund ausgewirkt –, weil ich mit zunehmender Routine wusste, dass nix wirklich, wirklich Übles passieren kann. Anderer Hund prescht plötzlich aus dem Gebüsch und kracht überschwänglich in meinen Sitterhund rein? Egal, das wird dann vielleicht mal kurz laut und peinlich, aber der fremde Hund muss hinterher wenigstens nicht tierärztlich zusammengeflickt werden. Jemand tritt von hinten an den Hund ran, ich bemerke es nicht rechtzeitig und die Person beugt sich über ihn? Ist vielleicht kurz doof für den Hund und ich sollte nächstes Mal besser aufpassen, aber niemand wird verletzt. Und so könnte man die Liste fortführen...


    Im Endeffekt ist der Hund immer noch einer, auf den man beim Spaziergang achten muss und der vermutlich nie ein locker-flockig netter Mitläufer wird, aber für mich ist es mittlerweile viel, viel entspannter, mich draußen mit ihm zu bewegen. Und genau die Sicherheit und Gelassenheit hilft auch enorm dabei, dass ich ganz ruhig stehen bleiben bzw. geordnet ausweichen und anderen Hundehaltern "Nein! Sie nehmen ihren Hund jetzt hier weg, 'meiner' ist unverträglich und will keinen Kontakt" sagen kann, wenn jemand meint, er müsste trotz gegenteiliger Bitte seinen Hund zu uns schicken – anstatt hektisch zu werden und mit einem Auge nach einem Fluchtweg zu schielen, wie ich das anfangs gemacht habe.


    Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute mit deinem Hund! :smile:


  • Vorn meine Freundin mit Gina, hinten Herr Blond. Die zwei waren heute zum ersten Mal zusammen draußen unterwegs, und beide haben es super gemacht. Gina ist ja futteraggressiv und hängt extrem an mir, Topi ist immer sehr speziell, wenn irgendwas anders ist als sonst. Kleiner Sheldon Cooper. :herzen1:
    Wir sind eine knappe Stunde zusammen gelaufen und keiner der Hunde hat doof getan. Meine Streberlinge.

  • @Mona X


    Ländlich in der Stadt bedeutet also viele Hundebegegnungen oder ? Ich denke aber wenn du dran bleibst, kann das sicher wieder werden. Nach so nem Vorfall und dann auch noch krank, haut es einen natürlich zurück.
    Wenn aber dann wieder viel positives läuft, was bedeutet, der Hund macht keine schlechten Erfahrungen mehr, merkt das es ok ist und nix mehr passiert, wird es auch wieder besser. :smile: :gut:


    @Sunti
    Toll gemacht habt ihr das und vor allem die zwei "Streberlinge" :bindafür: :applaus: :applaus: :applaus:

  • Yeah yeah yeah yeah yeah! :hurra:
    Ist etwas OT, weils nix mit Ayus aggressivivem Verhalten zu tun hat.
    Aber eben doch mit meinem vorigen Posts.
    Haha! :applaus: Grad waren wir auf Ayus lertzter Runde, in Bremen fällt der erste Schnee :schneewerfen_wald: und Ayu war suuuuuper!
    Ja, er hat auch gegrummelwufft, aber er war insgesamt einfach wieder viel entspannter und nicht so leicht abzulenken. :bindafür:
    Uuuund ganz zauberhaft! :cuinlove: Er hat Schneeflocken gejagt. :herzen1:

  • jööööö...Ist das schön zu lesen :herzen1: Er hatte wohl sehr grosse Freude mit dem Schnee ...herrlich :herzen1: Das gibt einen doch auch was zurück :smile:

  • Ich kann nur sagen, dass das Auto, was ich jetzt seit einem Jahr habe, eine riesige Erleichterung für mich darstellt. Ich bin SO froh, denn ich packe einfach meinen Hund ins Auto, fahr raus aufs Land und gehe da irgendwo einsam spazieren. Da kann er rennen und flitzen und ich bin einfach tiefenentspannt und kann mich freuen.
    Es ist bei uns nämlich so schade, dass ich meinen Shiba (was ja bei vielen gar nicht geht) so sicher frei laufen lassen kann, er sich von Rotwild abrufen lässt (war natürlich Arbeit) und er sehr gut auf mich achtet und draußen motiviert Dinge mit mir tut. Aber unser Problem sind halt immer die anderen Hundehalter, die ihre Hunde nicht anleinen. Wie oft hatte ich das schon, dass scheinbar super horchende Hunde ins Fuß genommen worden sind und dann beim Vorbeigehen auf unserer Höhe doch zu meinem hingestartet sind. Das geht bei uns halt direkt schief. Wir wohnen ja nicht in der Stadt, sondern außerhalb. Vorstadtähnlich bis ländlich, jedenfalls keine 10 Minuten mit dem Auto und es ist absolut ländlich.

  • Wie oft hatte ich das schon, dass scheinbar super horchende Hunde ins Fuß genommen worden sind und dann beim Vorbeigehen auf unserer Höhe doch zu meinem hingestartet sind.

    Gestern noch erlebt :D
    Ich habe einen den Weihnachtsspaziergang aus unserem Verein geleitet. Hunde alle angeleint. Wir trafen dann im Wald auf den Weihnachtsspaziergang einer ansässigen Hundeschule. Lief auch gut. Es ging mit ca 20 Hunden aneinander vorbei ohne Muckern. Ganz hinten in der entgegenkommenden Gruppe lief allerdings eine Frau mit Kinderwagen, die ihre beiden Jack Russel Terrier nicht angeleint hatte. Bis kurz vor der Begegnung blieben die beiden auch im Gehorsam, lösten sich dann aber immer mehr von ihr und kamen unserer Gruppe immer näher, machten dann aber kurz vorher zum Glück einen Rückzieher. Ich hatte aber schon ein bisschen die Schweißperlen auf der Stirn, weil ich mir gar nicht ausmalen möchte, welche Gruppendynamik die zwei hätten in Gang setzen können. Aber einer tanzt halt immer aus der Reihe :roll:

  • Oh je.. also da verstehe ich auch die Halterin einfach nicht. Bei einer großen Gruppe würde ich ja meine Hunde erstrecht anleinen und mich nicht auf deren Gehorsam verlassen :/
    Aber gut, manche wollen, können oder sehen einfach nicht.

  • Eben grad zum ersten mal bei einem neuen Tierarzt.
    Ich ruf vorher an und sag, dass mein Hund vollkommen unverträglich ist und nicht gleichzeitig mit anderen im Wartezimmer sein kann.
    Wir bekommen einen Termin vor der Sprechstunde, warten soll Ayu erstmal noch mit meinem Freund im Auto. Ist eigentlich nicht nötig, Ayuin hat nichts gegen Ärzte, aber ich freu mich einfach wie bemüht und nett die Helferin ist und lass es mir nach kurzem Widerspruch recht sein.
    Dann sind wir da.
    Der Tierarzt kommt 30 min später als üblich, mit mir warten schließlich schon 9 andere Leute, als die Tür auf geht.
    Es gibt keinen zweiten Eingang in die Praxis und das Wartezimmer ist zugleich der Flur, durch den wir müssten. Prima, links und rechts die Wartenden, die langsam mehr werden.
    Nachdem ich endlich, den Plan der Helferin, Ayu doch auch wenn er bellt einfach schnell in der Mitte durch zu führen, durch den nachdrücklichen Verweis auf die 10-12(?) anderen Tiere (u.a. zwei Kätzchen die noch nie beim Arzt waren...) , die er damit in Angst versetzen würde abwimmeln konnte, sollen wir nun nach der Sprechstunde nochmal wiederkommen.
    Naa schön. :roll: Der Arzt soll ja besonders gut sein.

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