Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Zitat

    Ich find das gar nicht spannend, ich find das einfach nur doof :p :lol: . Hatte aber überlegt, mit Grisu auch mal im Hundeverein aufzuschlagen, so lange der "arbeitet" und in Ruhe gelassen wird, ist der absolut unproblematisch. Dann kannst du das interessante Objekt aus der Nähe begutachten :D


    Warum denn nicht? :smile:
    Vielleicht würde ihn gerade die Arbeit in der Gruppe und der bloße Aufenthalt am Verein im Beisein anderer Hunde in Richtung Akzeptanz (bzw "ist mir scheißegal"-Einstellung) weiterbringen... Wir haben ja ein paar Trainer, die da wirklich ein Händchen für haben und sich das dann im Training mal anschauen könnten. Unsere Vorsitzende hat auch einen Hund, der nicht ganz ohne ist was das betrifft, sie kann ihn aber mittlerweile sehr gut händeln. Vielleicht fragst du dort mal =). Wenn sie dir nicht weiterhelfen kann, hat sie vielleicht Ideen, an wen du dich sonst noch wenden könntest.

  • Ein Mensch mit Hund kommt.


    Ich gehe aufs Feld und ÜBE! : Hunde können an uns vorbeigehen, ist absolut okay.


    Mensch mit Hund bleibt stehen: NUN Kommse doch mal


    Ich : "Ich übe"
    Mensch:"Meiner macht nichts" (den Satz hasse ich)


    Ich: "Meiner schon"


    Mensch: "Meiner läuft immer ohne Leine! Überall!! Sie müssen das auch so machen-"


    Ich "Okay!"
    Mache alle ab: der nette überallfreilaufende, wird in die Seite geboxt, von meinem, "der lernt das jetzt", vom andern in den Nacken gestubst, weil der den einfach nur blöd findet und vom Dritten formal angeknurrt, weils einfach toll ist, wenn einer so bräsig dasteht.


    Toll, wie die spielen...


    Mensch geht dann recht schnell weiter, und nimmt die Mütze jetzt immer ganz tief ins Gesicht, wenn wir uns treffen.

  • Auch schön.


    Ich gehe mit den beiden NETTEN Hunden, treffe einen Hundehalter mit 2 Hunden, die Hunde schnüffel und so...und hinter uns kommt ein Herr mit einem Hund.


    Der Halter zu mir: "Oh, ich gehe, mit dem ist nicht gut Kirschen essen." geht...


    Ich bleibe stehen und warte auf meinen Mann, mit unserem "Sonnenscheinchen"


    Ist der Ruf erst ruiniert.............

  • Ich respektiere das voll und ganz, wenn jemand keinen Kontakt wünscht - derjenige weiß am Besten was geht und was nicht.
    Ich fände deutliche Erkennungszeichen echt prima. Hund und oder Halter mit rotem Schal oder Halsband = kein Kontakt :D
    Meine ist verträglich, kommt aber trotzdem immer erst mal an die Leine, bis ich mit dem HH reden konnte, dann je nach Vereinbarung.

  • Oh, ein Thema für uns. :D
    Skadi ist zwar alles andere als generell unverträglich, aber es gibt zwei Dinge, die in ihren Augen absolut nicht gehen und die auf's härteste sanktioniert gehören: Unhöflichkeit (und das beinhaltet alles wuselige, aufdringliche oder anbiedernde Verhalten vor allem aktiver Unterwerfung - wehe vor allem dem Hund, der versucht Küsse zu verteilen... :roll: ) und ihr etwas (auch nur vermeindlich) fressbares streitig machen.
    Bei letzterem ist sie extrem kompromislos, attakiert selbst Hunde, die nur zufällig an ihr vorbei laufen, während sie etwas potentiell essbares am Boden findet, explodiert ohne große Vorwarnung und macht auch Löcher. Daher trägt sie überall dort, wo ich Futter auch nur im Ansatz vermute einen Maulkorb, wenn andere (fremde) Hund anwesend sind.
    Früher hat sie selbst meinen Futterbeutel verteidigt und andere Hunde weggeschnappt/vermöbelt, wenn ich sie in deren Anwesenheit daraus belohnt habe, das ist aber dank intensievem Training inzwischen komplett Geschichte. Selbst wenn mir etwas in Anwesenheit von mehreren Hunden direkt vor ihr auf den Boden fällt, ignoriert sie das inzwischen zuverlässig selbstständig - vorausgesetzt, die anderen anwesenden Hunde verhalten nicht völlig dreist.


    Bei ersterem (also beim aufdringlichen, unhöflichem Verhalten anderer Hunde) wird zwar recht deutlich, aber auch nur kurz gedroht und dann gemaßregelt. Flucht lässt sie hierbei nicht gelten - sie fordert passives Unterwerfen ein.
    Und ja, allen Abstreitungen der Existenz diese Verhaltens zum Trotz, sie dreht Hunde aktiv auf dem Rücken. Dazu fasst sie in die Halsfalte oder ins Ohr und und zieht nach unten. Hunde, die sich daraufhin fallen lassen und eben wirklich passiv unterwerfen (also geduckt, auf der Seite oder auf dem Rücken erstarren) passiert dabei nichts weiter: Sie steht dann eine Weile drohend drüber, gibt aber schnell wieder frei und gut ist. Aber Hunde, die (wie verständlicherweise in den meisten Fällen) ihrem Ziehen nicht nachgeben und gegenhalten um zu fliehen, haben hinterher eventuell auch Löcher.
    Grundsätzlich hätte ich gegen ein statusbewusstes Auftreten nichts - die Hunde, denen sie so begegnet sind in der Regel schon solche, die klare Grenzen gut gebrauchen können. Aber sie müsste für Kleinigkeiten ja nicht gleich die Höchststrafe verhängen. Auch dürfte sie in meinen Augen gerne etwas länger voher Drohen und den entsprechenden Hunden so wenigstens die Chance geben adäquat zu reagieren und/oder wenigstens eine Flucht zuzulassen. Und Löcher müssten auch nicht sein. :roll:


    Da ich mir den Wunschhund nun aber nicht backen kann, trägt sie auch bei Begegnungen mit unbekannten Hunden erstmal einen Maulkorb, bis ich das Verhalten des fremden Hundes einschätzen kann.
    Das spielt allerdings vor allem bei geplanten Treffen und auf dem Hundeplatz eine Rolle.
    Im Alltag weiche ich potentiell gefährdeten Hunde (vor allem Retriever und Junghunde) rechtzeitig aus, kommuniziere optisch oder verbal, dass ich keinen Kontakt wünsche und im Notfall schicke ich sie hinter mich und blocke/fange den fremden Hund ab. Dadurch, dass Skadi sehr gut gehorcht und froh ist, wenn ich die Situation für sie löse, fahre ich mir diesem Modell sehr gut, so dass ich ihr den Dauermaulkorb ersparen kann.


    Der Maulkorb ist übrigens nicht nur reines Management. Durch ihn hatte ich die Sicherheit direkt in den kritischen Situationen angemessenes Verhalten zu trainieren, ohne die anwesenden Hunde zu gefärden.
    So konnte Skadi z.B. langsam aber sicher wieder lernen ordentliches Drohverhalten zu zeigen (was je nach Stresslevel und Abgespanntheit ihrerseits zwar immer noch ab und an ausgelassen wird, aber immerhin wieder zum Standartreportoire ihres Ausdrucksverhaltens gehört) und auch die Erfahrung machen, dass man durchaus auch seine Ziele erreicht, ohne gleich komplett auszurasten. Oder dass das Futter in meinem Futterbeutel selbstverständlich auch für andere Hunde tabu ist und dass ich das auch ganz gut selber durchsetzen kann. Oder dass es sich lohnt, wenn andere Hunde in meiner Nähe und von mir Futter bekommen, weil man dann auch was (besseres) abstaubt. Oder auch, dass ich durchaus gut in der Lage bin sie vor aufdringlichen Zuneigungsattacken von Fremdhunden zu schützen, solange sie in meiner Nähe ist.


    Aber obwohl ich sehr gut im Alltag zurecht komme - hier hab ich mich zu fast 100% wieder erkannt:



    So oder ähnlich habe ich (und tue es noch) dutzende innere Dialoge geführt. Letzendlich hilft da nur lächeln und winken :lol:

  • Zitat

    Ich fände deutliche Erkennungszeichen echt prima. Hund und oder Halter mit rotem Schal oder Halsband = kein Kontakt :D


    So etwas gibt es meines Wissens in Form einer gelben Schleife an der Leine. Würde mir hier aber nichts nützen, da die anderen Hundehalter nicht wissen, wofür die Schleife gut ist. Meine erster Hund war einer der ersten Hunde hier im Dorf, die im Dunkeln ein Leuchthalsband trugen. Er wurde mehr als einmal als Weihnachtsbaum bezeichnet ...


    Mit einem absolut unverträglichen Hund kann ich jetzt auch dienen. Nach langen 3 Jahren haben Basko und ich uns zusammengerauft und ich würde ihn um nichts in der Welt wieder hergeben. Aber ich habe auch schon gesagt, dass mein nächster Hund doch lieber verträglich mit Artgenossen sein sollte ...


    Basko findet grundsätzlich erst einmal jeden anderen Hund absolut doof und würde sofort mit Beschädigungsabsicht draufgehen, wenn er die Möglichkeit hätte. Große Hunde gehen überhaupt nicht, erst recht keine großen Rüden. Dummerweise sieht er gar nicht so böse aus und hat ein wirklich hübsches Gesicht. Und das Schlimmste - er zeigt nicht, dass er andere Hunde blöd findet. Er bellt nicht, er knurrt nicht, er springt nicht in die Leine - er setzt sich hin und wartet scheinbar ruhig darauf, dass der andere in seine Reichweite kommt. Und ich bin in den Augen der anderen Hundehalter eine überängstliche Hundehalterin, die von Hunden absolut keine Ahnung hat, weil - der sitzt doch da ganz brav ...


    Ich habe lange Zeit geglaubt, es würde reichen, wenn Basko immer angeleint ist. Mittlerweile trägt er im Dorf und in der Nähe des Dorfes immer einen Maulkorb, den ich abnehme, wenn wir den Ort hinter uns gelassen haben und keine Querwege mehr kommen. Ich kann Basko mit seinen 34 kg zwar halten, aber das nützt mir auch nichts, wenn die anderen mit ihrem Hund trotz meiner überdeutlichen Warnungen quasi in uns reinrennen.

    Ich werde auch nie verstehen, warum manche Leute den tieferen Sinn der Worte "Bitte behalten Sie Ihren Hund bei sich, meiner mag keine Hunde" nicht verstehen. Ich kriege auch öfter mal zu hören, dass ich doch nicht immer vor anderen Hunden wegrennen kann (ich wechsele bei Hundesichtung halt auch die Straßenseite oder weiche ins Feld aus) und mit meinem Hund lieber mal in die Hundeschule gehen soll. Manchmal nervt es schon sehr, von anderen Hundehaltern (teilweise mit erstem Hund) als absolut unfähige Anfängerin dargestellt zu werden. Übrigens ist Basko mein dritter Hund, aber seine Vorgänger waren doch eher normale Exemplare. Mein erster Hund war ein wirklich großer und stattlicher Rüde, der vom ersten Tag an überall frei laufen konnte, ohne dass ich mit ihm irgendetwas trainiert hatte. Wir waren auch nicht in der Hundeschule gewesen zwecks Hundeerziehung. Er war halt einfach so toll drauf, genau so, wie Basko ein eher schwieriger Hund ist.

  • Liv, Deine Geschichten sind der Knaller :lachtot: ... "Sonnenscheinchen" :lachtot: ... wobei ich den Herrn mit den Kirschen ja fast weise finde. Würden doch nur alle HH so reagieren und sich einfach verzischen, ein Traum!


    Lotte, oder so sein wie Du, vielen Dank für Dein Beitrag. Genau die Einstellung wünsch ich mir jeden Tag bei den HH die uns so begegnen :smile:


    Lionn, hast Du zwei Tyrannosaurier an der Leine hängen?


    Brazzi, wie schön von Dir zu lesen. Erinnere mich noch an viele Fotos von Skadi. Du weißt, ich war schon immer parteiisch. Insofern. Was erlauben diese Hunde sich auch der armen Skadi gegenüber? Umöglich |)
    Spannend finde ich, dass sie Flucht und Unterwerfung nicht toleriert. Muss dann halt der Skadi-way-of-life sein, ne? Für andere HH muss das doch auch total irritierend sein, weil die sie doch erstmal gar nicht lesen können, oder?


    Elke, an den beschriebenen ersten Hund kann ich mich noch wunderbar erinnern. Ich denke oft an ihn. Rocko war wunderschön und so freundlich. Ich bin mir sicher er hat Dir alles mitgegeben, was Du nun für Basko brauchst. Der klingt nach einer echten Herausforderung. Das mit dem Absitzen kenne ich übrigens auch. Ich persönliche führe das in dem Moment auf Jagdverhalten zurück. Hund gibt keinen Ton von sich, sitzt ab, fixiert, bleibt äußerlich ruhig aber wenn man ihn kennt, weiß man, der ist auf Hochbetrieb. Er würde dann die kleinste Chance nutzen und mit voller Fahrt draufgehen. Weil wir ihm die kleinste Chance nicht bieten und er sich weiterhin völlig geräuschlos (aber nicht ruhig!) verhält, glaubt das aber keiner. Jaja, kenn ich. Man ist dann die hysterische Alte, die ihren Hund nicht lesen kann. Aber was soll's, lieber bin ich die hysterische Alte ohne Hundeplan als das irgendein armer Hund ein paar Körperöffnungen mehr geschnitzt bekommt |)

  • Ich würde hier gern wertfrei mitlesen, denn unser Familienhund (obwohl von Welpe an gehabt) war auch 100% unverträglich. Er ist zwar vor ein paar Jahren mit 14 gestorben, aber da ich sehr involviert war (trotz Teenageralter damals) und wir in Berlin gewohnt haben (Slalom), würde ich gern etwas Austausch nachholen bei Bedarf!


    Euch viel Kraft und Geduld!

  • Wir gehören seit dem Frühjahr auch dazu :verzweifelt:


    Mein Rüde vorher war mit allem und jedem verträglich. Wenn er einen nicht leiden konnte, hat er ihn ignoriert. Ich fand das schon immer klasse. Aber jetzt weiß ich es nachträglich noch viel mehr zu schätzen. Im April ist die kleine Furie dazu gekommen. Schon allein sie mit meinen Rüden "bekannt" zu machen, hat Wochen gedauert. Jetzt ist sie gut 8 Monate da und er ist in ihren Augne nur geduldet. Wenn ihr danach ist, sucht sie auch mal Körperkontakt. Aber wenn ihr das kleinste bisschen nicht passt, wird es schon wieder kritisch. Länger unbeaufsichtigt ist nicht drin.


    Fremde Hunde gehen gar nicht. Sie stürzt sich auf alles, wenn man sie lassen würde. Wir haben hier Hundehalter, die mich beim Training unterstützen und unterstützen wollten. Sehr ruhige souveräne Hunde, wo wir es mal mit Maulkorb getestet haben. Auch ohne Leine, um Leinenaggression auszuschließen. Sie stürzt sich sofort auf alles und versucht überall zu zubeißen, wo sie rankommt. Ich find das furchtbar :xface:


    Kein Spaziergang ist wirklich entspannt. Die Augen haben immer einen rundum Blick, ableinen ist auf normalen Spaziergängen gar nicht drin. Wenn wir aufs Feld fahren, läuft sie an der Schlepp. Nach den mittlerweile vergangenen 8 Monate, haben wir immerhin ihre Individualdistanz verkleinert. Am Anfang hat es gereicht, wenn sie in weter Entfernung einen Hund gesehen hat, selbst nur für Sekunden und sie ist völlig ausgetickt. Da guckt sie mittlerweile nur noch angespannt. Bei Hunden in Entfernung bis ca. 50m ist jetzt in Ordnung. Aber alles drunter und sie fährt unglaublich hoch. Da ich zeitgleich fast immer (schaffe es leider zeitlich nicht sehr oft getrennt mit ihnen zu gehen) noch den Rüden dabei hab, ist man dann auch beim Einwirken eingeschränkt. Es nervt einfach nur und ich ziehe den Hut, die schon seit langer Zeit so einen Hund haben!

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