Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Unsere Gesellschaft ist einfach nicht (mehr) darauf eingestellt, mit Krankheit und Leid umzugehen. Deshalb wird das Thema lieber totgeschwiegen. Ich habe diese Erfahrung leider auch selber machen müssen. Mein verstorbener Mann, der in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist und dort praktisch sein ganzes Leben verbracht hat mit der dorfüblichen Vereinsmeierei, ist schon in jungen Jahren schwer erkrankt und war aufgrund seiner Krankheit sichtbar behindert. Mit seinen sich immer mehr verschlimmernden Behinderungen konnte seine Umwelt absolut nicht umgehen. Bis auf 4 Leute haben sich alle seine früheren Freunde, Arbeitskollegen, Feuerwehrkameraden etc. komplett zurückgezogen und teilweise fast die Straßenseite gewechselt, wenn sie uns auf der Straße begegnet sind. Das war für mich einfach unbegreiflich.

    Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Es geht aber auch anders. Ich wohne in einem 200 Einwohner Dorf. Man kümmert sich um den Nachbarn, wenn es erwünscht ist. Manch Neuzugezogener will lieber auf Abstand bleiben.
    In unserem Bekanntenkreis ist auch ein körperlich behinderter Mann. Wenn wir Frauen im Frauenurlaub sind hat dieser Mann richtig (positiven) Stress weil jeden Tag jemand kommt und sich um ihn kümmert, ihn wohin mitnimmt usw. :D
    Ich empfinde es als sehr schön, dass bei uns so ein gutes Nachbarschaftsverhältnis herrscht, aber ev. will das auch nicht jeder.

  • Ich höre das häufiger von Menschen, die offensichtlich krank sind.
    Nachbarn wechseln die Straßenseite, ehemalige Kollegen legen am Telefon auf ... ich vermute da viel Unsicherheit, aber für die Betroffenen ist das sehr verletzend.

  • Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Es geht aber auch anders. Ich wohne in einem 200 Einwohner Dorf. Man kümmert sich um den Nachbarn, wenn es erwünscht ist. Manch Neuzugezogener will lieber auf Abstand bleiben.In unserem Bekanntenkreis ist auch ein körperlich behinderter Mann. Wenn wir Frauen im Frauenurlaub sind hat dieser Mann richtig (positiven) Stress weil jeden Tag jemand kommt und sich um ihn kümmert, ihn wohin mitnimmt usw. :D
    Ich empfinde es als sehr schön, dass bei uns so ein gutes Nachbarschaftsverhältnis herrscht, aber ev. will das auch nicht jeder.

    Der Pastor hat mir im Vorbereitungsgespräch auf die Beisetzung damals erklärt, dass es vermutlich am jungen Alter meines Mannes lag. Mein Mann ist wenige Tage nach seinem 41. Geburtstag verstorben, sein früherer Freundeskreis und viele Feuerwehrkameraden waren in etwa im selben Alter. Laut dem Pastor können junge Leute bis ca. 20 Jahre relativ unbefangen mit dem Thema Krankheit und Tod umgehen, ältere Leute über 60 Jahre auch. Die Altersgruppe dazwischen verdrängt den Gedanken an Krankheit und Tod lieber.


    Mein Mann war übrigens nicht neu zugezogen, die Neugezogene war ich (und ich bleibe tatsächlich lieber auf Abstand). Mein Mann hatte wie gesagt sein ganzes Leben im diesem Dorf verbracht, war in jungen (gesunden) Jahren überaus beliebt und auf jeder Feier gerne gesehen. Seine Krankheit hat es jedoch mit sich gebracht, dass er körperlich sehr schnell abgebaut hat und sehr früh im Rollstuhl saß. Damit konnte sein Umfeld vermutlich nicht umgehen.


    Das war jetzt aber wirklich genug off topic von mir.

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