Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Dass Hunde beim Spiel körperlich werden und etwas machen, was 'schubsen' ähnlich ist, da gehe ich mit.


    Aber beim Maßregeln? Also beim souveränen Maßregeln. Da werden die Hunde im Extremfall schon mal körperlich, ja. Aber da muss doch echt schon was krasses gewesen sein. Zumindest bei mir fällt das sonst unter 'Überreaktion'.


    Ich hoffe man versteht was ich meine. Mir ist es einfach ein absolutes Rätsel wann Hunde sich zum Maßregeln schubsen. Deshalb störe ich mich auch echt an der Erklärung. Erstrecht im Fernsehen...


    Also die einzige Situation, in der hier gestupst wird - und es ist immer Max - ist wenn er Aufmerksamkeit oder sowas wie Rückversicherung möchte. Dann stupst er sacht mit der Nase/Schnauze mein Bein an, oder Dexter hinterm Ohr.
    Bei mir möchte er dann eine kurze Ansprache bzw Blickkontakt, ggf. auch mal auf den Arm, bei Dexter möchte er dann gerne ein Stück mit ihm zusammen nebeneinander laufen.
    Aber als Maßregelung empfinde ich das nicht :ka:

  • Habt ihr alle so empfindliche Hunde?

    Jo xD Also, ob's gleich ein Trauma gäbe, weiß ich nicht, aber entweder, Marley ist so weit ansprechbar, dass ich ihn nicht anstupsen brauche oder er ist so in seinem Film, dass ich ihn schon sehr, sehr fest stupsen müsste, damit ihn das interessiert. Und wenn ich das täte, hätte ich wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit eher Meideverhalten als zunehmende positive Aufmerksamkeit.


    Ich find stupsen, wie gesagt, nicht per se schlimm. Es muss halt zu Hund und Halter passen, für beide ein klares Mittel der Kommunikation und dann noch der Situation angemessen sein.

  • Für mich ist das immer schwer nachzuvollziehen, weil ich ja doch eher den Typ unkaputtbar hier sitzen habe.
    Aber der Westi meiner Tante hätte da wahrscheinlich auch Meideverhalten gezeigt. Der hat schon geknurrt, wenn ihn zwei Leute gestreichelt haben oder wenn man etwas zu grob gekrault hat.


    Benni zeigt nur Meideverhalten, wenn ich an seiner Schnute oder den Augen rumfummeln will. Aber nur, weil er da keine Lust drauf hat.
    Und wir schieben und stubsen in der Wohnung oft genug, Benni steht nämlich gerne träumend irgendwo im Weg. xD

  • Naja, das ist mit dem Stupsen wie mit dem Clicken -- entweder man baut es richtig auf und setzt es richtig ein, dass es gut funktioniert, fair ist und eine definierte Info hat (und ja, das geht auch bei "bösen", "negativen" Signalen), dann ist es etwas, was gut verstanden wird und zu einer offenen, freien Reaktion führt. Macht man Fehler, macht man es "einfach irgendwie", verfehlt es seinen Zweck.


    Ich finde es aber immer wieder amüsant, was es für festgefahrene Meinungen gibt, die dann mit Polemik hochgehalten werden, über "brutale" Menschen, die zu "Handgreiflichkeiten" neigen. Muss es wirklich immer sein, dass man andere Menschen pauschal abwertet?

  • Ich finde es aber immer wieder amüsant, was es für festgefahrene Meinungen gibt, die dann mit Polemik hochgehalten werden, über "brutale" Menschen, die zu "Handgreiflichkeiten" neigen. Muss es wirklich immer sein, dass man andere Menschen pauschal abwertet?

    Aber es gibt sie doch zu Hauf, diese Menschen die es ohne Sinn und Verstand adaptieren. Klar sollte man nicht alle über einen Kamm scheren.
    Es kommt aber auch auf den jeweils eigenen Erfahrungsschatz an. Ich kenn` und sehe z.B. hier in meinem Umfeld Niemanden der die Stubserei in einer "angepassten", angemessenen" Intensität ausführt und schon gar nicht gut aufgebaut, als Abbruch. Körperlichkeiten machen für mich mehr kaputt, als falsch angewendete Techniken der positiven Verstärkung.
    Und nur darum geht`s mir persönlich, zu sagen dass ich es als Erziehungsmittel kritisch sehe, ohne Wertung Derer die es für sich und ihren Hund vertreten können. Und ich denke, es geht den Anderen auch nur um die Leute, die diese Stubserei anwenden, um den Hund zu Erziehungszwecken (z.B. um dem Hund die Leinenführigkeit beizubringen etc.), nicht um die persönliche Integrität zu wahren oder Andere zu schützen, ins Meideverhalten zu bringen. Darum zu sagen, dass Handgreiflichkeiten für sie inakzeptabel sind. Ob sie dabei übertreiben, also alle Anderen über einen Kamm scheren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber grundsätzlich sowas (es geht hier nicht um Anwendung dessen zur Gefahrenabwehr) abzulehnen muss erlaubt sein.
    Ich toleriere die Erziehung mittels Strafe, weil die Leute es anscheinend vertreten und verantworten können.
    Und ja ich habe zurückgerudert, ich habe noch vor kurzem eine strengere Meinung über diese Art der Behandlung, unserer angeblich besten Freunde gehabt und alle verurteilt die handgreiflich werden, aber nun gemerkt, dass ich mit Schwarz-weiß-Denken nicht ganz richtig liege.
    Ich will nicht polemisieren, aber richtig aufgebaut und angemessen angewendet, wie Du schreibst (was wünschenswert wäre) ist doch eher die Ausnahme. Wobei ich da nix beweisen kann. Aber niemand muss sich irgendeinen Schuh anziehen, wenn er nicht passt.

  • Naja, das ist mit dem Stupsen wie mit dem Clicken -- entweder man baut es richtig auf und setzt es richtig ein, dass es gut funktioniert, fair ist und eine definierte Info hat (und ja, das geht auch bei "bösen", "negativen" Signalen), dann ist es etwas, was gut verstanden wird und zu einer offenen, freien Reaktion führt. Macht man Fehler, macht man es "einfach irgendwie", verfehlt es seinen Zweck.


    Ich finde es aber immer wieder amüsant, was es für festgefahrene Meinungen gibt, die dann mit Polemik hochgehalten werden, über "brutale" Menschen, die zu "Handgreiflichkeiten" neigen. Muss es wirklich immer sein, dass man andere Menschen pauschal abwertet?

    Wieder rein aus Interesse. Wenn ich doch auch Schubsen aufbauen muss, warum dann nicht gleich einen ordentlichen Abbruch?


    Wie gesagt, wenn ich zu langsam bin, dann tippe ich (die Große) auch an. Aber das scheint mit dem beschriebenen Schubser nicht vergleichbar zu sein.
    Und da frage ich mich schon, was für einen Sinn es macht einen negativen körperlichen Reiz aufzubauen, wenn ich auch den positiven Abbruch aufbauen kann.


    Dürfte zeitlich ja keinen Unterschied machen.


    Also echtes Interesse- ergibt für mich nämlich keinen Sinn so.

  • Ein Abbruch kann ja verschieden aufgebaut werden.


    Wobei ich schubsen für nicht zielführend dabei halte. Stupsen schon eher.


    Ich bin immer dafür sowohl die Kommandos als auch einen Abbruch gescheit aufzubauen.


    "einfach so mal schubsen" ist in der Tat auch in meinen Augen sinnfrei.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob wir aneinander vorbeireden oder ob du meine Frage nicht verstehst (nicht böse gemeint).


    Einen Abbruch kann man verschieden aufbauen- da bin ich absolut bei dir. Genauso, dass alles korrekt und gut aufgebaut werden sollte.
    Mir fehlt allerdings das Verständnis, welchen Mehrwert dann ein Stubsen/Schubsen gegenüber z.B. einem Wort hat.

    Weiter vorne schreibst du eben nicht von Konditionierung, stattdessen vom schneller zum Ziel kommen. Ein ordentlicher Aufbau bedeutet aber doch gerade Konditionierung auf etwas (Wort, Schubser o.ä.).

    Denn ob der Hund wirklich versteht was man durch den Schubser will ist doch die große Frage.
    Ich bin wirklich niemand der sagt 'du tierquäler hast den Hund angefasst'. ich selber tippe ja (wie schon geschrieben). Allerdings nicht als Erziehungsmethode, sondern weil mein Timing nicht schnell genug war. Dadurch lernt der Hund an sich gar nichts.
    Um Eindruck zu hinterlassen und es zur Erziehung zu nutzen müsste ich schon mehrmals massiv werden (negative Konditionierung) und dann wäre ich wieder an dem Punkt, an dem man auch einfach positives Wort nutzen kann.

    Und noch mal. Ich erziehe nicht rein positiv. Aber das verstehe ich einfach absolut nicht.
    Und ich will dich wirklich nicht ärgern.

  • Achso - dann hab ich es wirklich falsch verstanden. Ich kann auch ein gezieltest Stupsen in einer Situation als Korrektur anwenden. Und hier meine ich mit Aufbau eben, dass man sich dafür niedrigschwellige Reize sucht. Dann achtet man darauf, dass der Hund sich danach beruhigt und dann setzt man das Signal davor - schwups - und wenn man es eben richtig macht und es genau zu dem Hundetyp passt, hat man deutlich schneller als mit einem positiv Aufbau einen Abbruch. Weil in dem Stups schon die Untersbrechung liegt und diese dann vom Menschen und dessen Präsenz (ohne weitere Aktion) ausgebaut werden kann zu einem wirklichen Verzicht und einer Beruhigung.


    Ich mag solche Beschreibungen nur nicht, weil dann 298319232 Leute kommen die Dinge sagen wie "meinen würde das nicht interessieren" (ja, kann sein, dann schaffst du entweder die falsche Situation, oder der Hund ist tatsächlich vom Typ her kein körperlicher) - oder Leute sagen: Das geht ja nur wenn man brutal und schmerzhaft stupst... und so weiter. Darum ist es recht müßig, es detailliert zu erklären und zudem besteht auch die Gefahr, dass es unbedarft ausprobiert wird. Auch nicht im Sinne des Erfinders.


    Also - darum mag ich sowas eigentlich gar nicht beschreiben.

  • Mir fehlt allerdings das Verständnis, welchen Mehrwert dann ein Stubsen/Schubsen gegenüber z.B. einem Wort hat.

    Schubsen wäre beim Hund eher schlecht, denn dadurch hat man keinen Abbruch, sondern fordert den Hund eher heraus, dass er irgendwann zum Gegenangriff übergeht.
    Das schönste Beispiel dafür war eine Userin hier im Forum mit ihrem Milo, der dann aufgrund solcher ständiger Schubser und immer stärker werdenden Aggressionen weggegeben werden musste.


    Ein Stups ist kurz und prägnant und somit sehr effektiv um den Hund schnell aus einem bestimmten Verhalten herauszuholen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

    Denn ob der Hund wirklich versteht was man durch den Schubser will ist doch die große Frage.

    Bei einem Schubser versteht er nichts.

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