Hallo zusammen,
na, ich dachte ich mach' den Threadtitel mal passend zu meinem Thema Welpe und Hundebegegnungen an der Leine, das Problem hat quasi geupgraded.
Nun sind wir mit 5 Monaten so langesam aus dem Welpenalter raus, die Brut- und Setzzeit ist vorbei und man trifft freilaufend im Wald zwangsläufig auf andere freilaufende Hunde.
Jetzt besucht ja nicht jeder Hundeschulen und liest in Hundeforen, etc. - aber ich dachte, es sei wenigstens so allgemein bekannter Hundehalter-Knigge, dass man seinen unangeleinten Hund nicht einfach zu einem angeleinten hinrennen lässt? Dass man schon gar nicht mehrere Hunde zu einem angeleinten lässt? Dass man seinen Hund ranruft und kurz abspricht, ob Kontakt gewünscht ist? Bzw. wenn man das mal nicht rechtzeitig managen kann, dann zumindest mal Kontakt aufnimmt? Aber nun ja, die Illusionen hatte ich ja auch, was Leinenkontakt angeht. Ist es denn so schwer, mal kurz dran zu denken, dass das Gegenüber eventuell einen Grund hat, warum der Hund an der Leine ist? Alt, verletzt, krank, läufig, unverträglich, gerade im Training, starker Jagdtrieb, oder Frauchen/Herrchen hat's einfach mal eilig und keine Zeit zum Spielen?
"Wir wissen ja, dass unsere nichts machen!" wurde mir da vorhin erklärt, als ich meinen Hund dann freigab (naja, es war kein Freigeben im klassischen Sinn, sondern einfach nur semi-hektisch Leine abmachen), nachdem die drei anderen schon an uns dran waren und ich mir (und ich bin eigentlich ein Mensch, der andere Leute ihr Ding machen lässt und nicht mit Erziehungsauftrag durch die Lande zieht) nicht verkneifen konnte rüberzurufen, dass es ja netter ist, wenn man sich vorher abspricht und nicht einfach die Hunde ranlaufen lässt.
Aber klar, "unsere" waren halt alle größer als meiner und zu dritt - wer da im Fall der Fälle den Kürzeren gezogen hätte, wäre auch klar gewesen.
Gut, ich hab mich vielleicht ein bisschen dämlich verhalten, weil ich den heranlaufenden Hunden den Rücken gekehrt und mich quasi drauf verlassen habe, dass die anderen Halter ihre Hunde im Griff haben und ohne Kontakt an uns vorbeigehen. (Grundsätzlich mag ich ja schon dran glauben, dass wer freiläuft hört und einigermaßen verträglich ist.) Mein Hund ist nämlich noch mal abgedreht und hat gerade sehr interessiert an einer Pflanze geschnüffelt also für meine Verhältnisse deutlich beschwichtigt und eher wenig Interesse gezeigt, so lange die andere Hunde eben noch nicht so nah waren, dass er sie nicht mehr ignorieren konnte. Nun ja, es wurde dann eben ein bisschen gerannt und geschnüffelt, und die anderen 3 Hunde waren von dem wilden Jungspund nun aber auch nicht so begeistert, dass sie sich zu einem richtigen Spiel hätten hinreißen lassen. Ich hab nach ein paar Minuten dann meinen Hund einmal gerufen und bin gegangen. Er kam erst hinterhergerannt (ich: stolz!), drehte dann nochmal ab (ich: Scheiße, na gut, ich lauf mal schneller und hoffe, dass uns nicht noch ein Eichhörnchen in die Quere kommt), und kam dann natürlich (allerdings schon mit ziemlichem Abstand) endgültig angerannt. (Und ich hatte nicht mal ein Super-Rückruf-Leckerli mit, sonder nur olles Trockenfutter. )
So, genug lamentiert, ich gestehe ja, mich nerven solche Situationen, weil es mir dann schwerfällt souverän meine Vorstellungen umzusetzen (in dem Fall: Er darf nach Freigabe spielen) weil mein Hund dann eben - durchaus ja altersgerecht - nicht ansprechbar ist. (Deswegen nehme ich ihn ja auch schon beim Verdacht auf einen anderen Hund an die Leine, weil ich weiß, dass er sonst hinrennt.) Das nimmt mir dann ein bisschen die Freude an eigentlich ja netten Hundebegegnungen, wenn das so unkontrolliert abläuft. Ich will da auch überhaupt nicht unentspannt sein, aber ich geh mal stark davon aus, dass ich mir langfristig gesehen mehr Probleme schaffe, als wenn ich jetzt einfach alles im warsten Sinne des Wortes laufen lasse.
Nun ja, 3 Seiten später zu meiner eigentlichen Frage: Gibt es einen guten Weg, solche Begegnungen zu managen, für den Fall, dass ich meinen Hund an der Leine behalten möchte (und bei kommender Pubertät und evtl. stärker werdendem Jagdtrieb würde ich nicht ausschließen, dass ich ihn im Wald eben erstmal eine Zeit nicht freilassen kann)? Meinen Hund abzublocken kriege ich ehrlich gesagt fast nicht hin, der ist so klein und wendig und zugegebenermaßen fällt es mir schwer, in so einer Situation auch noch meine Körpersprache zu kontrollieren. Nur kann es ja nicht die Lösung sein, dass ich zum Ableinen "gezwungen" bin, aber natürlich will ich vermeiden, dass er in der Leine hängt und bedrängt wird. Theoretisch wird das kleine Terriertierchen immer so lütt bleiben, dass ich ihn hochnehmen und wegtragen kann, aber ist das sinnvoll?
Es grüßt hysterisch Neu-Hundehalterin
Ann