Züchtersuche - Ich bin genervt und traurig

  • Hallo Zusammen!


    Ich bin neu hier, muss aber trotzdem direkt dampf ablassen.


    Seit meiner Geburt 1983 hatte ich immer Hunde um mich, unseren eigenen und auch fast jeder in unserer Familie hatte Hunde. 2010 ist mein Westie gestorben, da war ich noch mitten im Studium und obwohl ich wusste, dass ich au jeden Fall wieder einen Hund haben möchte, wusste ich auch, dass ich für die zeitintensive Welpenphase zwischenzeitlich keine Zeit hatte.


    Jetzt stehen ende diesen Monats meine Examensklausuren an, diesen Folgen 5 Monate des Wartens auf die mündliche Prüfung und daher stand für mich, seit ich im Frühjahr den Termin für die Prüfungen bekommen habe, fest, dass ich in diesem Sommer wieder einen Welpen bekomme - mein Freund, mit dem ich zusammenwohne und auch meine Familie, stehen voll dahinter.


    Leider muss ich feststellen, dass ich als relativ junger Mensch, der in geordenten Verhältnissen lebt, anscheinend nicht gut genug für die meisten Züchter bin. Ich habe bereits Anfang des Jahres angefangen, mir Züchter rauszusuchen, da ich auch eine ganz genaue Vorstellung davon habe, wie mein neuer Welpe sein soll. Was ich allerdings mit Züchtern, bisher nur per Tel erlebt habe, regt mich nur noch auf.


    - 1. Züchter im Frühjahr per Tel: Ich werde ausgefragt bzgl meines beruflichen und familiären Umfeldes, was für mich VÖLLIG in Ordnung ist, aber auf meine Frage nach dem Preis für einen Welpen des Züchters kippt die Stimmung merklich. Mir ist bewusst, dass es sich um einen 4-stelligen Betrag handelt, wenn ich bei einem Züchter anrufe, aber trotzdem möchte ich den genauen Preis wissen weil der nun einmal zu den wesentlichen Bestandteilen eines Vertrages gehört und für mich eine selbstverständliche Auskunft ist - von mir wird ja auch wie selbstverständlich erwartet, dass ich Auskunft über meine Verhältnisse gebe. Allerdings kann ich mir dann am Tel anhören, wem der Preis wichtig sei, würde dann wahrscheinlich auch beim Tierarzt erst nach dem Preis fragen bevor er sein Tier behandeln ließe und solche Besitzer wolle man nicht für die Welpen. das hat mich erstmal sprachlos zurückgelassen.


    - 2. Züchter im Frühjahr per Tel: sehr nettes, sehr langes Gespräch, Wurf wurde für Anfang Mai erwartet, ich war interessentin Nr. 3 und sollte "auf jeden Fall" benachrichtigt werden, wenn die Welpen da sind. Mitte Mai habe ich eine eMail geschrieben, von der guten Frau aber nie eine Antwort bekommen und auch wie wieder etwas gehört.


    - 3. Züchterin, Mitte Mai per Tel.: ein Volltreffer, nette Frau, super Gespräch, endlich mal zu hören bekommen, dass es toll ist, dass sich jmd Jüngeres und nicht nur Rentner einen Welpen anschaffen wollen, auch nette Auskunft über Preis und Vertragsmodalitäten bekommen, allerdings war ich "nur" Interessentin Nr. 6. da ich niemand bin, der zig Eisen im Feuer hat, habe ich nicht weiter gesucht und auf den Wurf für mitte diesen Monats (heute ist Stichtag) gehofft. Letzte Woche bekam ich eine eMail von der Züchterin, dass die Hündin nicht sehr viel weiter zugenommen hat und auch die Tierärztin mit einem sehr kleinen Wurf rechnet, einen Röntgen möchten sie nicht machen. Natürlich kann da niemand etwas für, aber genauso natürlich war ich enttäuscht. Und da jetzt die Zeit läuft, habe ich weiter gesucht, per VdH und Kft.


    - 4. Züchterin, letzte Woche per Kontaktformular auf Ihrer Homepage kontaktiert: ich habe einiges über mich, meine Lebensverhältnisse ect. erzählt und Interesse an einem Welpen bekundet und um mehr Informationen gebeten, insbes., ob bereits alle vergeben sind. Als Antwort kam genau ein Satz: Informationen nur per Telefon.
    Wenn man schon ein Kontaktformular auf seiner HP hat, kann man auch wenigstens freundlich aufs Telefon verweisen, aber vllt bin ich auch mittlerweile empfindlich.


    - 5. Züchterin, heute per Tel: sie hat noch einen Welpen der noch nicht "reserviert" ist und mir sehr, sehr gut gefallen hat. Per mail hatte sie mich schon zu sich eingeladen und ich habe angerufen um den Termin zu machen und noch zwei fragen beantwortet zu bekommen, von denen einer auch der Preis war. Wieder änderte sich bei dieser Frage die Stimmung: eigentlich würde da am Telefon generell keine Information drüber gegeben werden, aber weil es sich jetzt um den letzten Welpen handelte, mache sie eine Ausnahme und nannte mir auch den Preis. Ich fragte, wie sie es mit dem Vertrag handhabt und ob sie eine "Anzahlung" nehme, weil ich dann direkt Geld mitbringen würde (das wäre nämlich die Modalität bei der 3. Züchterin gewesen, was für mich auch völlig ok ist). Worauf mir empört erklärt wurde, dass man den Vertrag erst bei Abholung des Welpen mache und auch dann erst das Geld zu zahlen sei, weil sie sich "bis zum letzten Tag" (Zitat) vorbehalten wolle, den Welpen doch nicht abzugeben, weshalb ihr auch so wichtig sein, die potenziellen neuen Besitzer vorher live "unter die Lupe" zu nehmen.
    Jetzt hab ich einen Termin und zumindest mein Freund will da schon gar nicht hin, er meinte, wir verlieben uns dann in den Hund und kriegen am Tag vorher ne Absage, weil sich vllt doch noch ein Rentner meldet, den die Züchterin dann für "geeigneter" hält.


    Ich weiß jetzt mittlerweile nicht mehr, was ich machen soll. Ich bin extrem gereizt bei dem Thema und während ich das schreibe kommen mir (vllt vor Wut, keine Ahnung) die Tränen, weil ich mich fühle wie ein Bettler, der mit 1200,-€ auf der Hand überall klingelt und nur abgewiesen wird.


    Ich habe ab Juli bis November Zeit ohne Ende für einen Welpen, danach folgt meine Promotion, in der ich auch nur halbtags arbeiten werde und dann sind wir 3 1/2 Jahre weiter... ein Hund, der 3 1/2 Jahre ist, kann auch einige Stunden alleine bleiben während man arbeiten ist, zumal ich noch meine Mutter als Verstärkung habe und meinen Freund, der Schicht arbeitet und daher eh zu unterschiedlichen Zeiten zuhause ist... ich habe an Jahren gesehen teilweise längere Erfahrung mit Hunden als mancher Züchter, weil ich es anders nicht kenne (bis auf die letzten 4 Jahre) und trotzdem merke ich, dass ich ein Interessent zweiter Klasse bin, und das macht mich gerade richtig fertig.


    Und wenn ich dann lese "Kauft nur bei seriösen Züchtern", etwas das ich eigentlich genauso sehe, werde ich noch wütender.
    Wer weiß wofür diese Odyssee am Ende gut ist, vllt war "mein" Hund auch einfach noch nicht dabei. Aber es ist echt zermürbend.


    In dem Sinne,
    ich hoffe sehr mein nächster Post wird "Hurra, hier ist mein Welpe" lauten :-))


    Viele Grüße,
    Jessica

  • Wenn du den ungefähren Kaufpreis doch kennst, dann stell die Frage doch besser erst beim persönlichen Kennenlernen und nicht bereits beim ersten Kontakt am Telefon.
    Das vereinfacht den Punkt sicher deutlich. Viele Züchter reagieren einfach wahnsinnig empfindlich auf Preisanfragen per Telefon


    Ich drück euch die Daumen, dass ihr den passenden Züchter und Welpen findet, bin aber neugierig, welche Rasse wirds denn? :smile:

  • Darf ich fragen warum du auch ständig nach dem Preis fragst? Dass der sich in einer bestimmten Spanne bewegt ist klar. Deshalb würde ich das wenn beim ersten Treffen fragen.


    Auch ich hätte einen gewissen Beigeschmack wenn das eine der ersten Fragen gewesen wär.


    Bei Apachi habe ich sogar gar nicht danach gefragt (meine ich). Warum nicht? Völlig unrelevant den Rahmen wusste ich, reicht doch.

  • Zitat

    Bei Apachi habe ich sogar gar nicht danach gefragt (meine ich). Warum nicht? Völlig unrelevant den Rahmen wusste ich, reicht doch.


    Kann aber auch merkwürdig rüberkommen. Ich habe ja einen 6 Monate alten Hund übernommen und da auch nicht nach dem Preis gefragt und beim Abholen einfach eine Summe mitgenommen. Da war die Vorbesitzerin (Züchterin) wohl etwas irritiert, da sie dachte ich würde davon ausgehen den Hund umsonst mitnehmen zu können ;)
    Bekommen habe ich meine Nele trotzdem, wir hatten uns aber eben auch vorher schon telefonisch und persönlich kennengelernt.

  • Jessica ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du demnächst DEINEN Welpen bekommst. :gut:
    Darf ich fragen was für eine Rasse du dir ausgesucht hast?

  • Ich hab bei unser künftigen Züchterin auch nach dem Preis gefragt und dann auch erfahren das es zum normalen Welpenpreis halt eine Röntgenkaution gibt. Sprich wenn der Hund auf HD/ED geröngt wurde, kriege ich diese Kaution wieder. Ich hab ihr gesagt aber gleich das ich die Preisspanne glaube zu kennen und nur gern wissen möchte ob die Einschätzung stimmt.


    Das mit dem vorher kennen lernen ist eigentlich normal, unsere Züchterin sagte auch sie gibt niemanden einfach so einen Welpen mit. Wir können auch jederzeit Anrufen und ankündigen das wir gerne auf Besuch kommen möchten.


    Das nun die Züchterin sich aber bis zum allerletzten Tag vorbehält ob du einen Welpen kriegst oder nicht, empfinde ich als schon als nicht fair. Überleg mal du kaufst die ganze Erstausstattung udn dann heißt es ätschi bätsch du kriegst doch keinen Welpen.


    Nicht aufgeben vielleicht wird doch noch alles wieder gut.

  • Ohweh, diese Odyssee hab ich auch gerade erst hinter mir.
    Habe mehrere Monate eine kleine Zwergspitzhündin gesucht und auch Einiges erlebt, wo ich mir nur an den Kopf fassen konnte (unter anderem eine VDH-Züchterin, die mir erzählte, im Vertrag wäre eine Bedingung, dass ich die Hündin bis zu ihrem 9. Lebensmonat kastriert haben und ihr eine Bescheinigung dafür geschickt haben muss, sonst müsste ich 1000 Euro extra zahlen [wohlgemerkt bei einem "Grund"preis schon jenseits der 2000 Euro :mute: und noch einige andere Knaller, die die Dame gebracht hat [von Kinderwagen für den Hund, bis Hundeklo im Haus, was ich mir anschaffen solle... Netterweise hat sie mir noch gesagt, ich solle sie zum Termin XX anrufen. Nur nicht gesagt hat sie mir, dass sie da gerade Urlaub im Ausland macht [mit den Welpen?!] und ich dann fröhlich fast ne Stunde mit ihr aufs Handy telefoniert habe. War das ne tolle Überraschung, als meine Rechnung kam :dead: ]).
    Nach dem Preis gefragt habe ich übrigens auch immer. Nicht sofort, aber die Frage kam dann doch immer irgendwann. Ich find es auch wichtig zu wissen, wo man sich da bewegt [denn es gibt extreme Schwankungen. Allein bei der Zwergspitzsuche jetzt gingen die Preise von 1600 bis über 3000 Euro und mehr]. An sich war der Preis nicht kaufentscheidend, aber für mich doch immer gut zu wissen, bevor ich mich in einen Hund verliebe.


    Aber von negativen Sachen bei der Züchtersuche hast du ja auch genug, deshalb einfach nur zum Mut machen: Kurz nach diesem Reinfall [und noch Vielen davor] bin ich dann doch noch ganz unverhofft auf die Züchterin unserer Buh gestoßen. Einfach weil ich aus Verzweiflung auf eine Kleinanzeige reagiert hatte, die zwar einen nur mäßig seriösen Eindruck gemacht hat, ich dann aber rein aus Frustration doch die 300km hingefahren bin und vor Ort sowas von positiv überrascht wurde und jederzeit wieder dort einen Hund holen würde!
    Also: Nicht aufgeben, vielleicht auch auf den ersten Blick ausscheidenden Zuchten eine Chance geben und irgendwann findet dich dein Traumhund!
    Ich drück alle Daumen! =)

  • Ganz generell finde ich nicht, dass man sich scheuen sollte, nach dem Preis zu fragen, denn der Züchter scheut sich ja auch nicht, nach den Lebensumständen ect. zu fragen. Offene und ehrliche Antworten, finde ich, können da beide Parteien erwarten. Was an der Frage nach dem Preis verwerflich sein soll, kann ich auch nicht sehen, denn wie bereits gesagt, ist der Preis ein wesentlicher Vertragsbestandteil.
    Im speziellen Fall heute habe ich aber auch aus rein "organisatorischen Gründen" nach dem Preis gefragt bzw. den Vertragsmodalitäten gefragt, denn ich bin davon ausgegangen, dass evtl. dann am dienstag Abend eine Anzahlung fällig wäre und wäre das die Hälte des Kaufpreises gewesen hätte ich auch morgen einfach zur Bank gemusst, denn meine EC-Karten hat ein Tageslimit und zumindest ICH habe nicht immer Zuhause hunderte von Euronen rumliegen :-)


    Und natürlich wird es wieder ein Westie, einmal Westie, immer Westie <3

  • Ich finde dieses Brimborium um den Preis einfach albern . :roll:
    Die TE hat doch offensichtlich nicht nur nach dem Preis gefragt,sondern auch von sich und ihren Lebensumständen erzählt ect.
    Wenn doch der Züchter ganz klare Angaben über das Einkommen und die Lebensumstände haben will,wo ist dann das Problem selber offen zu sein ??
    Ich denke man könnte als Züchter den Preis gleich von selber nennen und auch erzählen wie sich dieser zusammensetzt.So wüssten die potenziellen Käufer direkt worauf sie sich einlassen..und Menschen die das Geld nicht bezahlen können oder wollen würden sich dann auch gar nicht mehr melden.
    Letzendlich ist es ja ein Kauf den man da tätigt und bei allen anderen Dingen die man kauft informiert man sich ja auch über den Preis.

  • Gute Züchter ziehen mit viel Herzblut ihre Welpen auf und wollen sie dann auch in bestmögliche Hände vermitteln.


    Wenn dann jemandem vor jeden Persönlichem Kennenlernen der Preis das Wichtigste zu sein scheint oder gar zu viel ist auf den Wunsch nach einem Anruf zu reagieren, dann würde ich an deren Stelle auch auf sturr schalten. Die Preise für Rassewelpen bewegen sich bei den einzelnen Rassen immer in einem gewissen Rahmen, dass weiß man halt, wenn man sich vorab genügend informiert hat. Kommt trotzdem die Frage direkt beim ersten Kontakt, geht der Züchter meistens davon aus, dass derjenige ein "Schnäppchen" sucht


    Normalerweise wollen Interessenten ja auch ersteinmal den Züchter, die Umgebung und die Mutterhündin (evtl Vater) des Welpen kennenlernen und sich davon einen Eindruck machen. Da ich nirgendwo von dir lese, dass dies für dich wichtig zu sein scheint, kann ich die Züchter schon verstehen, dass sie direkt von Anfang an abblocken.


    Und ohne Kennenlernen des Interessenten wirst du wohl kaum einen seriösen Züchter finden, der so seinen Welpen ins "Blaue" vermittelt

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