Hallo, ihr Lieben
Ich wollte kurz berichten, dass ich mich endlich mit meiner Bekannten getroffen habe, um das Alleine-Problem zu besprechen.
Ich habe jetzt also einen neuen Plan und morgen startet das neue Training
Ganz sooo neu ist es nicht, aber ich habe jetzt konkrete Zielvorgaben, die mir neue Motivation und vor allem Struktur gegeben haben.
Morgen wird der Kennel, der immer noch in meinem Wohnzimmer ungenutzt herumsteht, abgebaut und in den Keller verfrachtet. Meine Bekannte meinte, wenn Hera den nicht von sich aus aufsucht, dann ist er nicht als Ruheort geeignet, was mir ja schon irgendwie klar war. Ich wollte den aber erstmal noch stehen lassen, falls sie jetzt sagt, dass der Kennel das Mittel der Wahl ist.
Das Wohnzimmer und damit der ehemalige Standort des Kennels wird unsere neue Trainingszone. Ich habe ein neues Hundekissen bestellt, das Hera noch nicht kennt und das jetzt neu als Sicherheitsbereich ganz von vorne aufgebaut wird. Das heißt, das Kissen wird nur im Training für sie dort liegen und ansonsten weggeräumt. Sie meinte, ich kann das Kissen mit zusätzlichen Signalen kombinieren, also z.B. mit einem Duft und/oder mit leiser Musik.
Erste Trainingsphase wird sein, dass ich den Hund auf dieses Kissen schicken kann und sie dort als Ziel 20 Minuten entspannt liegen bleibt. Aufstehen ist nur nach Auflösesignal erlaubt. Wir sollen mit Sekunden anfangen und langsam steigern, bis sie die 20 Minuten liegen bleibt. Sie sagte, ich soll darauf achten, dass das Ganze nicht mit Aufregung verbunden ist, sondern öde für den Hund ist.
Wenn sie das schafft, startet Trainingsphase 2, in der sie 20 Minuten liegen bleiben soll, obwohl um sie herum Unruhe herrscht. Ich soll also hektisch im Zimmer herumlaufen, gegen Möbel klopfen, klappern und solche Sachen. Ich muss mir was überlegen, wie ich 20 Minuten lang Lärm machen kann Das wird seltsam.
Naja, und dann arbeitet man sich in weiteren 20-Minuten-Schritten immer weiter voran, d.h. erstmal außer Sicht, dann Unruhe außer Sicht, dann bei geschlossener Zimmertür, dann zur Wohnungstür.
Dem Hund soll klar sein, dass das eine Übung ist. Und irgendwann soll sie nicht mehr zwischen Übung und Ernstfall unterscheiden können.
Parallel dazu soll ich Schlüsselreize desensibilisieren. Sie meinte, es sei mit Schlüssel klappern und Jacke anziehen nicht getan, sondern ich soll auch Reihenfolgen beim Fertigmachen abändern. Also z.B. die Schuhe mal erst außerhalb der Wohnung anziehen oder früh erst Kaffee trinken, dann duschen o.ä.
Außerdem soll ich im Alltag öfter Übungen zur Impulskontrolle machen. Zum Beispiel soll Hera bei unserer Leckerlisuche erst auf Kommando lossuchen dürfen. Da habe ich bisher nicht besonders drauf geachtet. Auch war mir nicht so wichtig, ob sie sofort beim Öffnen der Heckklappe des Autos in den Kofferraum springt oder sofort durch die Tür stürmt, wenn ich sie öffne. Hier soll sie ebenfalls warten lernen. Also erstmal z.B. Sitzen und dann auf Freigabe los.
Meine Bekannte hat mir noch so einen Übersichtszettel für allgemeines Verhaltenstraining mitgegeben, da sind aber viele Sachen dabei, die sich noch nach den alten Rangordnungsmustern richten, die ich für nicht richtig bzw. notwendig halten. Das heißt, ich werde mir da nur die Sachen raussuchen, die ich für logisch halte und von denen ich glaube, dass sie unser Training unterstützen können. Mein Hund darf jedenfalls weiterhin aufs Sofa und vor mir fressen
Soviel erstmal von uns. Ich hoffe, bei euch allen läuft das Training gut. Ich werde hoffentlich wieder etwas öfter berichten, wie es läuft. Momentan ist arbeitstechnisch die Hölle los. Ich kann die Ferien kaum abwarten.