Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

@TimmyAussieBeagle:
Leider kann ich dir,außer dich mal hier durchs Thema zu lesen, selbst nichts raten, sondern nur Glück wünschen.
Ich hab ich noch viel zu wenig damit beschäftigt.

Dein Beitrag hat mich aber auf etwas gestoßen, was mir bei Ayus Problem mit dem Alleinsein, bisher nicht so deutlich bewusst war und was mich daher grad ziemlich umtreibt:
Ayu wird direkt laut, wenn ich ihn in einem anderen Zimmer, oder dem Garten allein lasse.
Gehe ich aber aus dem Haus, duckt er sich, wird ganz steif und wartet in unserem Bett, bis wir wieder da sind.
(Auch wenn er in unserer Abwesenheit von anderen Menschen, die er gern hat, betreut wird mag er fast nichts essen oder auch nur trinken.)
Ich deute sein Verhalten jetzt mal so, dass er mich, wenn ich in seiner Nähe bleibe um Hilfe/Erbarmen anruft.
Wenn er aber weiß, dass ich ganz weg gehen werde, gibt er direkt auf, fügt sich in sein Unglück und leidet nur noch still.

Hat von euch jemand vielleicht Erfahrung mit Hunden die ähnlich speziell reagieren und einen Rat dazu, wie ich mich (dem entsprechend angemessen) verhalten sollte?

So, ich reihe mich hier nun auch ein... 8 1/2 Jahre lang war hier Alleinebleiben nie ein Thema. Auch nach Roonies Tod war der Plüsch auch schon ein paar Mal ganz alleine. Kurz vorm Umzug fing es an, dass ich keine Sekunde vor die Haustür konnte, ohne dass ganz schlimm geheult wurde. Wenn ich aber schon weg war und meine Mutter ihn alleine gelassen hat, ging es wohl.
Jetzt in der neuen Wohnung das gleiche Drama. Auch wenn ich gehe und meine Mutter noch da ist, kommt er mit zur Tür und starrt raus. Er lässt sich dann zwar ganz gut ablenken und wenn er es einmal "vergessen" hat, dann ist es wohl gut, aber der Anfang ist nun auch nicht entspannt, auch wenn er immerhin nicht heult.

In der neuen Wohnung war ich schon so weit, dass er im Schlafzimmer war (Tür zu) und ich im Wohnzimmer, Bad oder wo auch immer bin. War alles gut, er hat mit seiner Entspannungsmusik seelig gepennt.
Dann wollte ich einmal die Haustür auf und zu machen, damit er mal das Geräusch hört und bin dann direkt zu ihm hin.
Da saß er dann ganz angespannt direkt vor der Tür und hat gewartet.
Seitdem ist auch das Zimmertüren schließen nicht entspannt

Aaaalso 5 Schritte zurück.

Seine konditionierte Ruhezone ist mein Bett, von da aus startet jede Alleinebleib-Übung.
Es gibt seine Musik, ein Halstuch (was ich aber nur nebendran lege) und einen Keks als Ankündigung, danach wird der Hund ignoriert (=Trennungszeit). Wir sind jetzt immer hin schon so "weit", dass er entspannt im Bett liegt während ich mich im Zimmer bewege (oder einfach nur am Fenster stehe). Einmal kurz in den Flur laufen klappt auch meistens.

Parallel versuche ich die Erwartungshaltung etwas runter zu fahren, ziehe also so oft wie möglich meine Jacke an und wieder aus, oder mache einfach die Haustür auf und zu. Das mit der Haustür klappt schon ganz gut wenn er entspannt im Wohnzimmer liegt ohne dass er direkt aufspringt.

Der Kerl kann nur von Glück reden, dass es wettertechnisch passt und er den Rest im Auto mit kommt und somit nicht alleine bleiben MUSS. Allerdings geht bei mir Mitte April die Uni wieder los und ab da MUSS er bis zu 6 Stunden alleine sein

Dieser zeitliche Druck stresst mich ungemein, da wir einfach keinen Plan B haben. Kein Dogwalker, Huta und Co nimmt ihn und Nachbarn oder Freunde fallen auch raus

Wir haben es heute mal gewagt und sind abends ins Kino. Das erste Mal seit 3 Jahren Vorher waren wir 3h mit ihr unterwegs.
Das Video zeigt, dass sie die ersten 25 Min viel fiept und auch mal jault, sich dann aber hingelegt hat und schläft. Das ist natürlich positiv, aber die ersten 25 Min gefallen mir nicht
Insgesamt gab es bei uns eine leichte Verschlechterung, aber ich habe sie auch nicht so gut auslasten können, da ich durch mein Examen super wenig Zeit hatte. Ich werde nun an der Auslastung arbeiten und hoffe, dass wir somit wieder in die Spur kommen!

Wie läuft es bei euch?

Am Freitag war ich wieder richtig frustriert. Kaum war ich aus der Tür, ist er aufgestanden und hat sich vor die Tür gestellt und diese hypnotisiert (habe ja die Kameraüberwachung um das gut sehen zu können). Als er entspannt lag, bin ich dann 4x hintereinander aufgestanden, unser Ritual abzogen und bin raus und sofort wieder rein. Nach dem 2. Mal ist er zumindest mal liegen geblieben.

Den ganzen morgen ist er schon recht entspannt und daher habe ich es gewagt, trotz Handwerker ums Haus, weiter zu üben und bin ohne ihn kurz in den Keller. Lasst es 3 Minuten gewesen sein, aaaber er ist in seinem Körbchen liegen geblieben und hat sogar den kopf abgelegt

Bei ihm glaube ich ja, dass wenn er die ersten Minuten entspannt ist, das schon die halbe Miete ist. Also hoffe ich zumindest...

Zitat von sabarta

Wie läuft es bei euch?

Ich übe mit Molly aktuell nicht richtig sondern bin eben immer mal wieder für ein paar Minuten kurz weg (Hausflur wischen, Wäsche in den Waschkeller bringen, Müll wegbringen u.s.w.) und da merke ich schon eine Verbesserung.
Also sie legt sich relativ schnell aufs Sofa und guckt nur kurz hoch wenn ich wieder reinkomme. Das ist für sie schon ein ziemlicher Fortschritt.

Ich habe ja indirekt jetzt im Grunde auch eine zweite Baustelle mit dem neu zugezogenen Hund meiner Schwester. Hugo (8 Jahre) war bei der Vorbesitzerin sehr viel alleine. Und irgendwo kann er es auch. Seit ca. 1 Monat ist er jetzt bei uns.

Ich weiss nur nicht ob wir ihn vllt. überfordern...
In den ersten 10 min jault er 1-2 mal und fiept zwischendurch und steht eben vor der Tür rum. Dann legt er sich vor die Tür. Nach weiteren 10 min protestiert er nochmal und geht dann in Wohn oder Schlafzimmer zum schlafen.
Dann hört man ihn im Grunde 1-2 mal die Stunde meckern. Manchmal kurz jaulen. Aber nicht ständig. Umso mehr Zeit vergeht, umso weniger hört man ihn.
Inzwischen wird er bis 5 Stunden alleine gelassen.
Wir würden es sonst einfach weiter so machen. Er ist eben tierisch anhänglich und will rassetypisch immer mit dabei sein. Daher denke ich das es eher die Einstandsschwierigkeiten für ihn sind im neuen Zuhause.

Er hat momentan nämlich am nächsten Tag gegen Nachmittag Durchfall wenn er am Vortag alleine war.

Wir sind mittlerweile bei einer Stunde. Aktuell komm ich aber auch nicht wirklich zum richtigen Trainieren. Ich behelfe mir also vorerst damit immer mal wieder meinen Laptop unter den Arm zu klemmen und eine Etage drüber bei meinen Eltern ne Stunde zu arbeiten.

Da Herrchen jetzt längere Zeit Urlaub hatte und seine Hundefreundin (die von MO-FR tagsüber bei uns ist) auch im Urlaub ist, hat er aktuell ziemlich Umstellungsprobleme.
In der Regel ist unser Tag ja ziemlich durchstrukturiert, aktuell läuft hier nichts wie gewohnt. Das verunsichert ihn doch ein wenig und sorgt dafür das er jetzt Herrchen ein wenig hinterher jammert, wenn er zur Arbeit geht. Die Arbeitszeiten sind blöderweise auch noch so unterschiedlich in der Länge das er sich null drauf einstellen kann wann mein Bruder wiederkommt. Sonst ist das ganze über unseren Gasthund ja ein wenig eingerahmter. Das ich Abends mit Naikey zum Schlafen hochgehe ist ihm kein Wimperzucken mehr wert.

Ich hoffe sehr das er diese Woche noch gut übersteht ab nächste Woche Dienstag läuft dann ja Gott sei dank wieder der Alltag. Dann werden wir auch wieder richtig trainieren.
Bis zum Sommer fänd ich zwei Stunden ja doch ganz praktisch, dann fällt im Auto lassen weg. Ist zwar selten das meine Eltern nicht da sind aber für die seltenen Fälle wäre es schon nicht schlecht.

Bei uns ging es vor zwei Wochen plötzlich wieder bergauf, warum auch immer. Wilma blieb wieder echt gut eine Dreiviertelstunde alleine. Ich hatte auch nicht wirklich was geändert. Ich habe es einfach darauf geschoben, dass die Läufigkeit und die damit verbundenen Rückschritte jetzt länger her sind. Knapp zwei Wochen ging es einigermaßen gut. Vielleicht habe ich sie da auch wieder etwas zu viel alleine gelassen, aber es war echt nur die täglichen 45 min Einkaufen un einmal war ich anderthalb Stunden arbeiten.

Jetzt geht wieder gar nichts mehr. Ich glaube langsam da steckt auch etwas mehr dahinter. Angefangen hat es Dienstag. Morgens hat sie nicht gefressen. Ich habe es auf den Stress am Morgen geschoben. Abends hat sie auch kaum gefressen. Mittwoch gab es anderes Fressen, weil ich dachte es liegt daran. Donnerstag dann Nudeln mit Ei auch da kaum fressen. Da sie sich draußen normal lebhaft verhalten hat, und Leckerchen genommen hat bin ich dann erst Donnerstag zum Tierarzt. Ultraschall super (weil jetzt wäre Zeit für Gebährmutterentzündung), Blut ist eingeschickt. Die letzten Tage hat sie etwas Butter und Katzenfutter gegessen aber auch zu wenig. Keine Ahnung. Sie verfolgt mich wieder stark in der Wohnung und wir haben auch nicht mehr geübt die letzten Tage, weil es in der Stimmungslage eh keinen Sinn hat und ich langsam nicht mehr kann.

Mal schauen was die Blutuntersuchung sagt. Freitag fliegen wir eigentlich in den Urlaub. Nur 6 Tage statt zwei Wochen und daher nur in Europa obwohl es hier überall zu kalt ist für uns. Wegen Wilma. Die Hunde bleiben bei der Tagesmutter, heißt wenig Gassi und kein Freilauf aber immerhin gewohntes Umfeld.

Langsam weiß ich echt nicht mehr. Sie müsste nur drei vier Std schaffen, aber dass sie die nicht schafft kostet mich unendlich Zeit, Geld und Nerven. Auch im Auto geht nix mehr..

Über Abgabe kann ich nicht nachdenken, da es ein Vorkaufsrecht gibt. Das aber nicht öffentlich.

Letzte Hoffnung bleibt noch, dass da jetzt was gesundheitlich ist und sich das irgendwie lösen lässt.

@Laviollina Es kann natürlich auch was gesundheitliches sein... werden die Schilddrüsenwerte auch überprüft?

Ich habe die Vermutung das bei vielen Fällen das Problem diese Mischung aus

- Prädisposition der Rasse (Anhänglichkeit an den eigenen Menschen ist bei einigen Rassen einfach sehr typisch),
- Kontrollverhalten,
- Unsicherheit
und manchmal auch
- Gewohnheit, das der eigene Mensch immer zur Verfügung steht

eine große Rolle spielt.

Ich denke das diese Punkte es einfach soooooo schwer machen den Hund dazu zu bekommen entspannt alleine zu bleiben.

Hmm, finde es gut dass du sie mal durchchecken lässt.
Ich teste gerade übrigens das Sedarom, das wurde hier ja empfohlen, mal gucken, ob es was bringt, ich werde berichten. Vor allem für unser Autoproblem erhoffe ich mir eine Verbesserung... Vllt wäre das ja sonst ne Option für euch.
Ich habe Lilly heute 2,5 Std alleine gelassen (habe frei) und die sind gut gelaufen. Ich muss sie also wirklich wieder mehr auslasten (etwas schwierig, da ich noch Sorge habe nach ihrem Bandscheibenvorfall zu viel zu machen) und abends alleine lassen müssen wir wohl nochmal gesondert üben...