Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Das war seit Mittwoch so. :ka: Also einfach die letzten beiden Tage ganz plötzlich.Er wird im April 2 Jahre alt.
    Ich bin nachmittags ganz oft in die Küche, aufs Klo, zum Kopierer gelaufen und irgendwann hat er nicht mal mehr den Kopf gehoben.
    Als wir dann zuhause waren, ist er gleich auf seinen Platz gegangen und da einfach liegen geblieben.


    Waren vielleicht nur 2 doofe Tage. :bindafür:

    Sehr komisch dass es so plötzlich kam. Ich drücke euch die Daumen dass es nur zwei schlechte Tage waren. Ich würde dann wahrscheinlich einfach alles so weiter machen wie bisher.


    Wir haben gestern eine kurze Einheit eingeschoben (45Minuten). Ich hatte ziemlich Sorge weil Herr Hund mir gestern viel mehr hinterher gelaufen ist als sonst und ich irgendwie ein schlechtes Gefühl hatte. Aber er hat seinen Kong kurz bearbeitet und dann auf seinem Platz geschlafen. Kein Drama, alles gut. Ich hoffe dass wir dann auch nur einen schlechten Tag hatten und es jetzt wieder läuft.
    Generell mache ich mir schon weniger einen Kopf als früher. Er muss da eben einfach durch und er kann es ja eigentlich auch. Aber wir haben auch den Luxus eines freistehenden Hauses, also stört es keine Nachbarn oder so.

  • wenn es schief läuft dann so richtig.


    Nachdem es Mittwoch so semi bis schlecht gelaufen bin, wollte ich heute alles richt in machen. Ich bin morgens länger gegangen und es gab einen Mega super super Schinkenknochen für jeden Hund, einen Raum voller Adaptilspray und eine Dauerschleife von meiner Stimme als Tonband.


    Ich habe Anfang letzten August einen StudenPlan bekommen wie ich bis nächsten Juli arbeiten muss. Kurz drauf geschaut, gesehen, dass ich jeden 2. Freitag nur 2 Std habe und jeden anderen 7, immer im Wechsel. Seit dem bin ich immer so hin gegangen, es war immer so. Heute wäre nach dem 2 Wochenrythmus der kurze Freitag gewesen. Die Hunde bleiben also mit der ganzen Vorbereitung zu Hause. Auf der Arbeit angekommen erfuhr ich nach einer Std, dass es ein langer Freitag ist. In dem Plan , den ich vor 5 Monaten bekommen habe stand es auch so drin, dass es zwei mal hintereinander ist genau jetzt.


    Ich bin tausend Tode gestorben, hab schon überlegt, wegen plötzlicher Übelkeit zu gehen (weil frei bekommen sonst wie geht in meinem Job nicht).. Da ich aber schon einige Male genau Freitags (wegen wirklicher Krankheit) gefehlt habe ging das schlecht und ich hätte alle meine Kollegen anlügen müssen.. Also blieb ich.
    Wilma war genau 3:45 bis zur meiner Mittagspause alleine (in der ich eigentlich an dem Tag auch nicht hätte von der Arbeit gehen hätte dürfen). Da bin ich dann heim und habe es genau geschafft in den 45 min die Hunde einzuladen und zur Hundefrau zur fahren und wieder zur Arbeit.


    Wilma hat laut geheult als ich rein bin und gehechelt. Genau heute ist meine Videoaufnahme nach 35 min, die Wilma komplett mit dem Knochen beschäftigt war abgerissen, weil der Stecker nicht drin war und der Akku leer.


    Mir sind auf dem Weg zur Hundefrau die Tränen gekommen. Ich habe wahrscheinlich wieder monatelanges Training zerstört, sie hatte eh schon Rückschritte gemacht.. Ich kann langsam auch nicht mehr. Ich bin kurz davor sie einfach jaulen zu lassen.. Nachbarn gibts hier auch keine..


    Meinem Freund habe ich damals den Zweithund aufgeschwatzt. „Zwei Hunde machen auch nicht mehr Arbeit oder Schränken dauerhaft mehr ein als einer.. Alleine bleiben wird schon schnell klappen, es ist ja ein Zweiter Hund dabei..“ Joa, schief gegangen.. ich kann jetzt wahrscheinlich wieder Minutenweise üben, wieder nirgends mehr hin, bis zum nächsten Rückschritt.. der Hund ist jetzt schon neun Monate und ich übe seit 6 Monaten so gut wie täglich..


    Ich wäre echt bereit einiges dafür zu tun,dass es klappt.. den nächsten teuren Trainer, einen dritthund zu kaufen zu dem Wilma mehr Bezug hat (meine Hunde agieren so gut wie gar nicht mit einander), ein Gehege draußen zu bauen mit beheizter Hütte.. wenn ich nur wüsste, dass irgendwas sicher funktioniert..

  • @Laviollina Das ist wirklich doof gelaufen... manchmal kommt echt alles zusammen. Abe erst mal durchatmen und abwarten. Noch weißt du ja nicht ob das wirklich Rückschritte zur Folge hat. Ich würde erst mal normal weiter machen und nur kleinere Schritte machen wenn sie wirklich einen Rückschritt gemacht hat.


    Und das Märchen dass es mit Zweithund besser klappt mit dem alleine bleiben trifft glaube ich häufig nicht zu. Unserem Hund ist es auch ziemlich egal ob da ein anderer Hund ist oder nicht. Sonst hätten wir wahrscheinlich schon längst einen Zweithund angeschafft. |)

  • Fühl dich mal unbekannterweise in den Arm genommen :streichel:


    Ich kann das so gut nachvollziehen und war schon mehrmals an dem Punkt, dass ich weinend da saß und nicht mehr wollte und den Hund wirklich gehasst habe. So richtig. Keine Freiheit, kein gar nichts, in Gedanken nie wieder. Ich habe richtig gelitten und wusste nicht weiter.


    Ich habe mich irgendwie immer wieder aufgerappelt. Immer wieder neuen Mut gefunden, neue Energie. Ich habe viel viel eingesteckt, wir hatten bis vor Kurzem Rückschritte, es kam der Tag, da ging alles so schief, dass ich an dem Abend nach einer neuen Familie gesucht habe. |)


    Und dann steht da das Hundekind vor dir und irgendwie... Ich hab mir gesagt, du schaffst das. Du hast alles geschafft. Du hast diesen beschi.... Kerl so lange ertragen, hab ihm die ganze Schuld gegeben, ich hab den Absprung geschafft, eine neue Wohnung bezogen, kein Geld mehr gehabt. Trotzdem hab ich alles gewuppt, und wer war IMMER an meiner Seite? Genau, mein Hund. Und ab da habe ich wieder Minutenweise geübt, mich nicht mehr so schnell von Tiefschlägen frusten lassen.


    Und heute kann ich 1-1,5 Stunden wieder entspannt einkaufen gehen. Ich muss mich nicht mehr hetzen. Er bleibt einfach irgendwo in der Wohnung liegen, er rennt mir nicht mehr hinterher, interessiert ihn null. Es sind Kleinigkeiten für Außenstehende.


    Aber du schaffst das auch. Lass dich mal einen Tag hängen, geh dann schlafen und steh am nächsten Tag mit neuer Energie auf.
    Das wird. Ganz sicher.

  • Danke @StellinaLS und @hundekeks007 für die lieben Worte.


    Es klappt schon mit Zweithund besser als ohne, nur dass das hier heißt ohne Zweithund gehen Max 2 Minuten und mit hat sie immerhin schon mal 2 Std geschlafen (auch wenn das ein paar Wochen her ist). Ich übenallerdings auch nicht mehr ohne Zweithund. Zwar hatte ich mir das vorgenommen, aber es steht erst mal ein praktikabler Alltag als Ziel im Vordergrund und da ist mir gerade relativ egal was ist, wenn der ältere Zweihundert mal nicht mehr ist oder mal woanders ist..



    Das Kind scheint nicht komplett durch die fast 4 Stunden nicht da Aktion in den Brunnen gefallen zu sein. Ich war gerade 45 min Einkaufen. Wilma hat auf der Seite geschlummert. Allerdings ist sie auch krank. Sie hat den Knochen von gestern nicht vertragen und hängt nur rum heute und will nicht raus. Sie hatte also keine Energie um sich aufzuregen. Aber wenn sie jetzt komplett traumatisiert von gestern wäre hätte sie sich wohl anders verhalten.


    Einkaufen gehen hat aber auch bei gleichen Zeiten schon immer besser geklappt als arbeiten gehen. Ich habe natürlich versucht zu tricksen und die Arbeitsschuhe und Tasche mit zum Einkaufen genommen und umgekehrt bin ich zum Arbeiten in Turnschuhen und habe sie dort getauscht. Sie checkt den Unterschied trotzdem sofort und ist unruhiger wenn ich arbeiten gehe, da ich dann immer zwei Std weg bin.


    Ich übe morgen noch mal, wenn sie hoffentlich wieder fitter ist etwas über eine Std, und wenn das klappt, lasse ich sie Mittwoch wieder die knapp zwei Stunden alleine wenn ich arbeite.


    Mein Ziel ist es, dass so 2,5 Stunden immer gut klappen zu jeder Tageszeit und die irgendwann auch bei meinem Freund, wenn wir gleichzeitig gehen. Einfach mal ohne Hund entspannt Einkaufen, was Essen zum Arzt plus meine kurzen Tage abgedeckt. Mehr will ich schon nicht mehr. So lange mir meine Betreuung nicht abspringt, die fast immer kann und günstig ist und super für die Hunde ist, ist das mein einziges Ziel.. von meine komplette Arbeitszeit alleine bleiben wie mein anderer Hund es immer getan hat (an den längsten Tagen 5 Stunden und nach einer Std Pause noch mal 1,5 Std) oder Abends mal 6 Std weg träume ich gar nicht mehr..



    Zum Glück gibt es unter anderem hier aus dem Forum liebe Menschen, die meine Mädels mal einen Nachmittag bis nachts nehmen, wenn ich mal ausgehen will. Und zum Glück sind beide sonst verträglich und unkompliziert.


    Ich bin also wieder halbwegs zuversichtlich. Ich bin nicht wieder bei null. Meine Ziele sind nicht mehr unerreichbar und ich werde aufpassen, dass nix mehr schief geht und keine Experimente mehr machen auch wenn das heißt ich muss den Hund öfter mitschleppen und zumindest bei meinem Freund heißt üben nicht einfach einkaufen gehen sondern Zeit mit der Kamera vor der Tür sitzen in der Kälte..


    So sry fürs Zulabern, aber es ist irgendwie dass Thema was mich am meisten belastet und keiner kann es wirklich nachvollziehen..

  • Zum Glück gibt es unter anderem hier aus dem Forum liebe Menschen, die meine Mädels mal einen Nachmittag bis nachts nehmen, wenn ich mal ausgehen will. Und zum Glück sind beide sonst verträglich und unkompliziert.

    Das ist so Gold wert! Habe ich ja jetzt auch gefunden und da reicht teilweise schon mal ein Tag/Abend, frei zu haben, um sich entspannen zu können.

  • Das ist so Gold wert! Habe ich ja jetzt auch gefunden und da reicht teilweise schon mal ein Tag/Abend, frei zu haben, um sich entspannen zu können.

    Ich finde, wir bekommen das bisher ganz gut hin :D
    Das tut schon wirklich gut, wenn man einfach mal nen Tag Pause hat.
    Ich bin an dem Punkt, dass ich Henry auch einfach mal meckern lassen würde - aber mein einer Nachbar würde mich wohl direkt wieder bei der Hausverwaltung anzeigen und mich im Treppenhaus abfangen...

  • Generell mache ich mir schon weniger einen Kopf als früher. Er muss da eben einfach durch und er kann es ja eigentlich auch. Aber wir haben auch den Luxus eines freistehenden Hauses, also stört es keine Nachbarn oder so.

    da muss ich zustimmen: geht mir exakt genau so :ops: als ich noch in einer Mietwohnung im Mehrparteienhaus gewohnt habe, hab ich mir wirklich den Arsch aufgerissen und mir immer nen Riesen Kopf gemacht, ob irgendwas ist, ob sich Nachbarn beschweren... :/


    Seit ich wieder im Haus meiner Eltern wohne, bin ich da irgendwie entspannt und recht rabiat geworden. Selbst wenn mal einer bellt - juckt keinen. Oma wohnt mit im Haus aber die ist eh schwerhörig, das nächste Haus ist 20 Meter weiter und eigentlich alle in der Strasse haben selbst Hunde und es bellt immer irgendwo. Die meisten Hunde hier machen rabatz hinter der Haustür oder im Hof :tropf:


    Daher gab's nach dem Umzug aus Not heraus echt ne radikal kur für die Hunde: paar Tage das Arbeitszimmer als schönen Ruheraum angeboten, lockere Rituale aufgebaut, danach direkt allein bleiben. Beginnend mit 30 Minuten und dann über wenige Wochen bis 5 Stunden hoch. Nachbarn und Oma gefragt - niemand beschwert sich. Madame ist zwar immer ganz kribbelig wenn ich heim komme, aber nicht hysterisch. Ab und zu höre ich frodo bellen wenn ich heim komme, habe aber nie überprüft, ob er generell ab und zu bellt oder nur wenn er die Haustür hört :tropf:


    Motto: da müssen sie durch. Natürlich ist das nur in einer so genialen Situation möglich, in der man keine Nachbarn etc hat. Ein Grund warum ich jetzt auch ne eigene Wohnung im Elternhaus genommen habe statt wieder ganz aus zu ziehen.

  • Daher gab's nach dem Umzug aus Not heraus echt ne radikal kur für die Hunde: paar Tage das Arbeitszimmer als schönen Ruheraum angeboten, lockere Rituale aufgebaut, danach direkt allein bleiben. Beginnend mit 30 Minuten und dann über wenige Wochen bis 5 Stunden hoch. Nachbarn und Oma gefragt - niemand beschwert sich. Madame ist zwar immer ganz kribbelig wenn ich heim komme, aber nicht hysterisch. Ab und zu höre ich frodo bellen wenn ich heim komme, habe aber nie überprüft, ob er generell ab und zu bellt oder nur wenn er die Haustür hört :tropf:


    Motto: da müssen sie durch. Natürlich ist das nur in einer so genialen Situation möglich, in der man keine Nachbarn etc hat. Ein Grund warum ich jetzt auch ne eigene Wohnung im Elternhaus genommen habe statt wieder ganz aus zu ziehen.

    Das musste ich so mit genug Nachbarn auch machen. 2 Wochen wurde gebellt und gewinselt (ca 1 bis 2 Stunden, dann hat sie aufgegeben). Dann wurde es immer weniger. Irgendwann nur noch 20 Minuten, dann nur noch blöd schauen. Jetzt ist sie nach einem Jahr bei mir sein und Alleinsein nicht einmal mehr aufgeregt, wenn ich nach Hause komme. Kriecht entspannt vom Schlafplatz und begrüßt mich mit zartem Wedeln und darf mir das Gesicht abschlabbern. xD Kein Hochspringen, wir haben die Begrüßung aufs Bett verlegt. Ich hock mich runter und sie knutscht. Selbst wenn ich nicht sofort zum Bett gehe, wartet sie dort auf unser Ritual.


    Allerdings war der Anfang sehr prägend. Mir hats das Herz gebrochen, aber ich musste dann leider irgendwann wieder auf Arbeit... Also bin ich heute die Psycho-Mama mit Kamera, die es genießt, den schlafenden Wuff auf Arbeit zu beobachten.


    Ich glaube, dass der Crashkurs nicht schön war, aber mit der langsamen Taktik würde sie sehr wahrscheinlich heute immer noch Probleme haben... (nur ein Gefühl, belegen kann ich das natürlich nicht).

  • wir haben gute 4 Jahre mit der langsamen/"sauberen" Taktik rum gemacht ohne nennenswerte Erfolge ... Mit und ohne Kennel. Mit und ohne Ablenkung. Mit und ohne Rituale ...


    In meinen alten Wohnungen wäre vermutlich am zweiten Tag die Nachbarschaftskeule eingeschlagen, da hätte ich das echt nicht machen können :lepra:

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