Sensibles Thema: Border Collie-Haltung

  • Hallo ihr da draußen,


    ich bin neu hier im Forum und habe gleich ein "Attentat" auf euch vor.


    Es geht mir um die allgemeine Haltung eines Border Collies.


    Ich bin kurz davor mir einen anzuschaffen - bin mir durchaus bewusst, dass es Arbeitstiere sind und sie verdammt viel Beschäftigung brauchen. Leider bin ich aber auch sehr unsicher, ob ich den Bedürfnissen eines Borders gerecht werden kann.


    Deswegen wollte ich das Thema hier im Allgemeinen einmal durchsprechen.


    Wie halte ich einen Border Collie ohne Schafe und in einer Wohnung?? Ist das möglich, wenn ja, WIE?
    Was sind gute Beschäftigungsmethoden (Agility, Dogdance, Sport, ...) für einen Border und wieviel/wie oft sollten diese Hobbys angewandt werden?
    Hält ein Border es auch mal aus, einen Tag nur normale Spaziergänge (mit z.B. Ballwerfen) auszuüben?
    Kann ein Border es für ein paar Stunden in einer Wohnung aushalten?
    Wie sollte der Tagesablauf eines Borders aussehen, damit er kein Fehlverhalten entwickelt?


    Ich weiß, es gibt *SOLCHE* und *SOLCHE* Border Collies, die einen sind zum Hüten geboren, die anderen "etwas" ruhiger. Mir ist bewusst, dass es einer der "ruhigeren" Sorte sein müsste, ABER ich würde gerne eure Erfahrungen hören.


    Gibt es überhaupt ruhige Border Collies, die keinen Hof benötigen?
    Ich hoffe, ihr versteht worauf ich hinaus will!


    Freue mich total auf jegliche Antworten und Tipps.


    Liebe Grüße,
    Simon

  • Hallo,


    hier lebt ein 11monatiger Border-Bub. Er ist aus Arbeitslinie und trotzdem ein toller Familienhund.
    Was die Beschäftigung angeht ist er gut zu händeln. Wir sind viel unterwegs und in einem Verein. Da gibt es viele Möglichkeiten, vor allem zur Beschäftigung des Hirns.
    Er kam mit 4 Monaten zu uns, hatte schon für einige Wochen einen Vorbesitzer wo er eigentlich an Schafe sollte. Es passte irgendwie nicht, warum wissen wir aber nicht.
    Hier hat er sich prima eingelebt und war von Anfang an unkompliziert. Seine Intelligenz hat mich faszieniert und er scheint eine hellseherische Ader zuhaben. Er hat aber als erstes Ruhe gelernt. Unterwegs will er gerne beschäftigt werden, aber Ballspiele gibt es nicht. So eine stupide Rennerei finde ich für alle Hunde blöd. Wir machen Übungen zum Gehorsam, auch auf Entfernung und da ist er voll dabei. Flitzen um Bäume und Tricks lernen ist sein Ding. Mit anderen Hunden versteht er sich super, geht aber sofort wenn es nicht passt.
    Langsam fangen wir mit Agility an, aber wohl dosiert, sonst fährt er so hoch das er hektisch wird. Obedience macht er auch gerne, aber das ist mir irgendwie zu langweilig.
    Ein Hüteseminar hatten wir vor ein paar Wochen. Interesse an Schafen hat er und Kommandos scheint er in den Genen zu haben. Wir schauen mal und werden den tollen Kontakt wohl nutzen und dort mit ihm ab und an arbeiten.
    Ansonsten ist Clickern sein Ding und er kann sie prima konzentrieren. Viele Tricks hat er schon gelernt.
    Ansonsten ist er sehr ausgeglichen und mal ein paar Stunden alleine bleiben ist auch kein Problem.
    Er lebt aber nicht alleine, sondern mit zwei anderen Hunden zusammen.
    Ich denke das man schon einen Border Collie ohne Hof und Schafe halten kann, aber ein Anfängerhund ist es nicht, gar nicht. Wir haben durch den Hundesport viele Bekannte, gerade mit dieser Rass, und können jederzeit fragen und bekommen kompetente Antworten und Hilfe.
    Gezielt einen ruhigen Border bekommen, daran glaube ich nicht. Die Schau-Linie soll da einfacher sein, aber da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Der Hund wird so wie man ihn sich macht. Leider gehen diese tollen Hunde oft in Anfängerhände und das geht scheinbar selten gut.


    LG Terrortöle

  • Hallo Terrortöle,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Also ist das Tagesprogramm deines BC's ganz schön gut gefüllt. Kann mir das nur nicht richtig bildlich vorstellen, wie ein Tag aussieht.. muss man einem Border so viel an einem Tag bieten? Agility, Clicker, Tricks beibringen, das alles kann man doch nicht jeden Tag machen. Irgendwann gehen doch die "Tricks" aus, oder denkt man sich da Tag für Tag neue Tricks aus?
    Ich würde einfach gerne wissen, ob man einen Border WIRKLICH "TÄGLICH" so ungemein fördern muss?


    Deine Antwort hat mir kaum Ansatzpunkte geliefert für eine Antwort/ein Resultat. :???: :p


    Aber schön, dass immerhin jemand antwortet. Hatte eine höhere Resonanz erwartet.
    Vielleicht sind die User ja nachtaktiv.. :lol:


    Liebe Grüße,
    Simon

  • Hier lebt ein 7 monate alter bc rüde
    Noch machen wir keinen hunde sport wir gleichen es mit kopfspiele und Tricks zurzeit aus laufen tun wir auch sehr viel .
    Aber da meine anderen hunde auch erst 3 jahre 2 jahre und 11 monate sind hat er sehr viel Beschäftigung und wir wohnen auf dem Land besitzen auch Schafe falls er mal doch hüten sollte
    Er ist ein super Familien Hund etwas stur und hibbelig ich hab 2 jahre für die entscheidung gebraucht mir einen border anzuschaffen .

  • Ace will jeden tag seine Beschäftigung
    Wenn er mal einen Tag nix macht ist es auch okay und er dreht nicht gleicht durch xD
    Aber er ist dann schon etwas hibbelig und braucht ein zwei Aufforderungen mehr um zur ruhe zu kommen

  • Also erstmal finde ich, dass das häufigste Problem bei Border Collies ist, dass ZUVIEL mit ihnen gemacht wird. Natürlich sollte man sich mit ihnen beschäftigen und beachten, dass sie gerne ihren Kopf benutzen, doch sie brauchen bei weitem keine Dauerbespaßung, eher im Gegenteil, da sie eher stressanfällig sind.



    Ich persönlich halte nicht viel von Flyball und Agility mit einem Border Collie, dadurch drehen die meisten hohl. Lieber ruhigere Sportarten wie Mantrailing für den Kopf und z.B Joggen oder Fahrradfahren für den Körper.


    Selbstverständlich kommt auch ein Border Collie mal damit klar 1-2 Tage nichts zu tun und Langeweile zu schieben (oder besser esagt, er sollte es können), genauso das Alleinebleiben kann er lernen!



    Zum Alltag mit einem Border kann ich dir nicht viel sagen, nur zum Aussi, dem ja ein ähnlicher Bewegungsdrang zugeschrieben wird.


    Wir haben einen Hauptspaziergang von ca 1 Stunde. Dabei machen wir ein wenig Antijagdtraining, sie suchen mal einen Dummy oder wir blödeln einfach so mal rum. Davon haben sie ein paar Stunden "zu knabbern". Am späten Nachmittag wird ihnen dann meistens nochmal langweilig, da machen wir dann Bespaßungsprogramm. Entweder noch eine kleine Gassirunde (30min), oder ein paar Tricks, ein bisschen im Garten über Hürden hüpfen oder einfach nur kuscheln und z.b Fellpflege. Wenn wir viele Wildsichtungen am Morgen hatten schlafen sie auch den ganzen Tag durch. Ab und an gehen sie noch Fahrradfahren oder joggen.

  • Sehr schöne Links zu dem Thema:
    http://www.abcdev.de/artikel/QuoVadis.html
    http://www.planethund.com/hund…lie-problemhund-2808.html
    http://nomro.de/yapp-yapp/


    Ich habe selbst einen Border Collie, eine ziemlich unbedachte Anschaffung. Ich wollte was "zum Arbeiten", was, das gut aussieht und gefallen will. Es hätte ungefähr xtausend Rassen gegeben, die geeigneter gewesen wären, als ein Border.
    Ich würde mich niemals von ihr trennen, aber sie ist nicht einfach - dabei ist sie einfach nur typisch Border, mit ordentlich Jagdtrieb, einem riesigen Hang zum Wahnsinn und hypersensibel. Bei der Arbeit ist sie geil, im Alltag... sprechen wir nicht drüber ;) Sie hütet übrigens nicht, sie macht Dogdance. Ursprünglich wollte ich mal Agi mit ihr machen, das kann man aber vergessen.
    Ich persönlich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass Border Collies nicht für einen normalen Alltag gemacht sind. Viel zu sensibel, viel zu sehr darauf gezüchtet, auf jeden kleinsten Reiz zu reagieren.
    Für ein bisschen tricksen braucht es keinen Border und für Agility sind die allermeisten sowieso nicht zu gebrauchen.
    Da gibt es andere Rassen, die damit viel glücklicher werden - und auch dich glücklicher machen, weil man sie nicht wie einen Patienten (bloß keinen Reiz, bloß kein Stress) behandeln muss, sondern wie Hunde.
    Showlinienborder sind auch keine Garantie für keinen Hütetrieb und es stößt mir sehr auf, dass in einer Zucht, die doch eigentlich "der Verbesserung der Rasse" dienen soll, bei einem Hütehund auf einmal nicht mehr auf die Arbeitseigenschaften geachtet wird, ja, diese bewusst weggezüchtet werden sollen.
    Ich werde mir keinen Border Collie mehr holen.

  • Hier leben 2 Border, wir haben allerdings auch Schafe. Einer braucht sie, die andere nicht. Wir machen noch Mantrailing mit ihnen.


    Vielleicht schaust du mal bei Border Collies in Not, da gibt es auch welche die nicht zwingend hüten müssen.


    Aber, es gibt 1000 tollere und einfachere Rassen.

  • Hallo,


    unser Border bekommt nicht jeden Tag Programm. Dafür habe ich gar keine Zeit. :roll:
    Agility gibt es max. 2x in der Woche und da fangen wir gerade erst an. Da er einen super Gehorsam hat, üben wir die einzelnen Geräte und arbeiten an der Führtechnik. Alles nur so weit wie er ruhig mitmacht. Dreht er zu sehr auf, ist Schluss. Übungen wie Bäume umlaufen - rechts und links herum, auf Entfernung warten, Dinge holen usw. binden wir einfach in die Spaziergänge ein. Das macht allen Spaß und keiner hat Langeweile. Treffen wir bekannte Hunde ist auch mal Spielen angesagt und es wird über die Wiesen geflitzt. Da kann er dann mal so richtig Gas geben. Ich kann ihn aber auch mit in die Stadt nehmen oder mal irgendwo etwas essen gehen.
    Clickern ist meist abends angesagt, bissel Kopfarbeit vor dem Schlafen gehen. ;) Da machen dann alle drei mit.
    Er kann auch ganz gut mal gar nichts machen, nur ganz normal spazieren gehen und daheim chillen. Wir bieten halt Abwechslung und das mag er, aber das braucht er auch nicht Stunden lang. Dadurch das wir noch zwei andere Hunde haben und er mit dem Jungspunt gut klar kommt haben wir es leicht. Die beiden spielen viel miteinander und er nimmt uns einiges an Erziehungsarbeit ab. Es ist auch kein Problem ihn mal ein paar Stunden alleine zu lassen. Die Zeit verpennt er.
    Er fordert auch nicht. Er macht dann mit wenn man ihn auffordert. Dann ist er allerdings zu 100% dabei und lässt sich durch nichts ablenken.
    Ich denke es ist Erziehungssache, ob ein Border ein Nervenbündel wird oder nicht. Ein reiner Familien- und Gassigeh-Hund ist er allerdings nicht.
    Seine Anschaffung war gut überlegt.


    LG Terrortöle

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