Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

mein Pony ist ja auch da etwas ein Sonderfall. Er ist aufgrund eines Sehenschadens nicht mehr reitbar, kommt aber auf der Koppel wunderbar zurecht. Also er bewegt sich in der Herde ganz normal, trabt galoppiert.
Ich will ihn eben nur nicht mehr groß belasten. Daher ist es für ihn einfach schon schön, wenn er eine große Koppel, viel Platz und Artgenossen zur Verfügung hat.

Schimmel ist da ja sehr anspruchslos. So lange der sich täglich in Sand/Gras wälzen kann, ist der happy. Auf der Koppel rumrasen macht er nur wenn er Theater macht weil er rein will

Zitat von sabarta

Schimmel ist da ja sehr anspruchslos. So lange der sich täglich in Sand/Gras wälzen kann, ist der happy. Auf der Koppel rumrasen macht er nur wenn er Theater macht weil er rein will

Ich muss ja ehrlicherweise sagen, dass ich das immer super traurig finde, wenn du das vom Schimmel berichtest. Ich weiß, dass DU da nichts für kannst, bevor du das falsch verstehst.

Ich weiß echt, wie es ist, so ein Heimchen-Warmblut zu haben und kenne einige davon und finde das wirklich zunehmend "unpferdig". Wenn ich mir die Ponys dagegen angucke... das ist ein ganz anderes Leben, was die bevorzugen.

ja, das stimmt. Die ganze psychische Gesundheit der modernen "Sportpferde" ist tatsächlich eine Sache, die mir auch Sorgen macht.

Er ist im Stall schon als kleiner "Psycho" bekannt und ist ja auch deswegen aus dem Turniersport draußen. Wir haben bei ihm so unendlich Glück, dass er einfach nur lieb ist. Wenn der jedes Mal ernsthaft austicken würde wenn er sich aufregt - gute Nacht. So schnorchelt er ein bisschen rum, macht sich fest, wiehert, quietscht oder macht mal einen Schlenker mit dem Hals, das wars Für das Pferd sicher nicht toll, aber wenigstens für den Reiter nicht übertrieben gefährlich.

Und er hat schon Glück, dass seine heutige Besitzerin eine echt Nette ist, die, obwohl ihre Pferde aufs Turnier gehen, immer auch das Wohl der Pferde im Blick hat. So "darf" er ja auch als "turnieruntauglich" trotzdem bleiben, obwohl die Besitzerin ihn nicht mehr reitet.

Und obwohl er vermutlich seine Fohlenzeit bei einem Züchter auf der Koppel verbracht haben wird, wurde er 3-5 jährig schon verheizt und daran wird er ein Leben lang zu knabbern haben.

Das letzte Jahr hat er sich so zum positiven entwickelt, er hat es dieses Jahr auch das erste Mal länger auf der Koppel "ausgehalten". Ich hoffe dass er den Umzug schnell weg steckt und wir nicht wieder von Vorne anfangen.

Zitat von sabarta

Und obwohl er vermutlich seine Fohlenzeit bei einem Züchter auf der Koppel verbracht haben wird, wurde er 3-5 jährig schon verheizt und daran wird er ein Leben lang zu knabbern haben.

Da habe ich mich letztens auch erst mit einer Bekannten drüber unterhalten. Also über diese (teils riesigen) Jungpferdeherden und dass man häufig einfach eine Gruppe von überforderten und schissigen Halbstarken hat, die Aufgaben in der Herde übernehmen sollen, für die sie noch gar nicht bereit sind. Und dann auch gerne sehr distanzlos und unerzogen bleiben, da die Pferde einer Altersklasse ja häufig noch spielerisch miteinander sind.

Bei uns wachsen Fohlis immer in der bestehenden Herde auf oder werden später in eine andere gemischte Herde umgesiedelt. Meine Stute gehört vom Grundtypus auch eher zur Kategorie "aufgeregtes, schreckhaftes Sportpferd" aber wenn sie ihren "Onkel Fuchs" dabei hat und er cool ist, ist sie auch cool (reiten in fremden Ausreitgebieten mit vorheriger Hängerfahrt: kein Problem! Ins Wasser gehen: ja, Mei wenn es der Onkel macht! Militärhubschrauber direkt über uns? Na, wenn der Fuchs keine Sorge hat, habe ich es auch nicht). Das ist halt unheimlich praktisch, um neue Situationen zu üben - so langsam wird sie nämlich sogar selber richtig cool und souverän, auch ohne ihren Onkel. Sie ist jetzt fünf und wenn ich bedenke, dass viele viele Pferde ohne so eine Hilfe alles lernen müssen und dann noch auf dem Turnier verheizt werden, ist mir irgendwie klar, warum die Box das schönste und sicherste für diese Knaben ist.

Ich glaube übrigens (wenn du so von deinem. Schimmel schreibst), dass ihr sehr viel Spaß an der Bodenarbeit hättet aber du meintest ja schon, dass die Besi da nicht so aufgeschlossen wären?

Naja, ich würde mal behaupten, dass kaum einer noch ein Allroundwarmblut züchten möchte. Ziel ist in erster Linie Sportpferd und die Freizeitreiter sind dann eher mit dem unterwegs, was da aussortiert wird... nicht immer, aber immer öfter. Da hat der Schimmel schon viel Glück, dass da jemand mit seinen Macken lebt und ihn behält.

Ich hoffe ja, dass damit das Comeback von Haflingern und Schweren Warmblütern eingeläutet ist. Tolle und stabile Allrounder.

Gab letztens einen netten Beitrag auf Facebook „Kauft euch stabile Pferde“. Will ja kaum einer, es muss der Lusitano oder PRE sein... mal abgesehen von den heimischen überzüchteten Rassen, werden sie ja von überall auch noch importiert. Hauptsache spektakulär. Ich checke es nicht. So ein Pferd soll doch auch halten und der ganze Spaß kostet schon genug Geld (siehe Diskussion der letzten Seiten).

Nette Geschichte zu diesem Thema: als ich meine Stute gekauft habe, hat eine Bekannte entrüstet gefragt, warum ich mir kein "richtiges" Pferd kaufen würde.
Immerhin könne ich es mir doch leisten, ein "richtiges" Pferd zu kaufen!

Auf meine Nachfrage, was denn nun ein "richtiges" Pferd sei und was an meiner Stute "unrichtig" oder gar "falsch" sei (immerhin suchte ich ein gutes Freizeit Pferd und keines für eine bestimmte Aufgabe), kam "Na du könntest dir doch auch ein Pferd kaufen, das etwas her macht! Mit dem du etwas darstellst! Du musst dir doch kein so Allerwelts Pony kaufen!". (O-Ton! Das hat sich tief in meine grauen Zellen eingebrannt...)

Ich könnte mich stundenlang über diese Aussage aufregen und finde es beängstigend, wie manche Leute denken und welche Prioritäten man da anscheinend setzt...

Zitat von Fullani

Nette Geschichte zu diesem Thema: als ich meine Stute gekauft habe, hat eine Bekannte entrüstet gefragt, warum ich mir kein "richtiges" Pferd kaufen würde.
Immerhin könne ich es mir doch leisten, ein "richtiges" Pferd zu kaufen!

Auf meine Nachfrage, was denn nun ein "richtiges" Pferd sei und was an meiner Stute "unrichtig" oder gar "falsch" sei (immerhin suchte ich ein gutes Freizeit Pferd und keines für eine bestimmte Aufgabe), kam "Na du könntest dir doch auch ein Pferd kaufen, das etwas her macht! Mit dem du etwas darstellst! Du musst dir doch kein so Allerwelts Pony kaufen!". (O-Ton! Das hat sich tief in meine grauen Zellen eingebrannt...)

Ich könnte mich stundenlang über diese Aussage aufregen und finde es beängstigend, wie manche Leute denken und welche Prioritäten man da anscheinend setzt...

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Das ist ja übel! "Mit dem du etwas darstellst!" Wirklich krass irgendwie.. Aber wenn man sich in manchen Ställen umschaut, dann kann ich das leider nur bestätigen. Da geht es offenbar wirklich viel um die Außenwirkung.

Ich bin froh, dass das bei uns nicht so ist. Unser Stall ist eine ziemlich gemischte Truppe. Für richtige Turnierreiter bietet die Anlage keine gute Grundlage. Wir haben keine Halle und einen momentan leider richtig schlechten Reitplatz. Der wird wohl aber demnächst neu gemacht. Ich freu mich schon :)

Ich zahle übrigens 280 Euro für Offenstall mit 24h Heu aus Netzen in kleinen Gruppen. Im Sommer geht es tagsüber auf die Weide.
Mein alter Stall war haltungstechnisch für schwerfuttrige Pferde ein Traum. Riesige Flächen, Sommer- und Winterweide, 125 Euro :)
Für uns hat es da aber leider nicht mehr gepasst, weil mein Pferd fast geplatzt ist und wir im Winter kein Licht hatten.

Ich bin mittlerweile auch ziemlich entsetzt darüber was aus den Warmblütern geworden ist. Ich habe vor einiger Zeit versucht, einer Freundin mit ihrer hochgezüchteten WB Stute zu helfen, ich habs irgendwann aufgegeben weil ich an das irre Viech überhaupt nicht rankam, und eigentlich bilde ich mir schon ein, daß ich ein gutes Händchen für Problempferde habe (da tat allerdings auch die Umgebung in dem dortigen Stall das ihre dazu).

Früher war ich aber auch so, ich konnte überhaupt nicht begreifen, was man an diesen "nichtssagenden Allerweltsponys ohne Rittigkeit" finden konnte. Und alles unter 170 Stockmaß war unter meiner Würde.

Heute stöpsel ich glücklich und zufrieden auf meiner wirklich unrittigen, kleinen (144) Schwarzwälderin durch die Gegend und die WB Leute mit ihren ganzen Sorgen und Problemen, ständigen Sehnengeschichten und Spinnereien tun mir ziemlich leid.... (Ironie aus).

Diese stocksoliden, unerschütterlichen, für alles zu habenden Warmblüter von früher gibts wohl kaum mehr, das ist echt traurig.