Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ein sehr schönes Video!


    Besonders beeindruckend:


    - ab 9.58 die durchaus unangenehmen Berührungen durch einen fremden Menschen, wo den Hunden gut anzusehen ist, dass sie das jetzt nicht so toll finden. Sie stecken es aber locker weg. Bei 10.21 zeigt die Hündin ganz eindeutig, dass ihr das nicht angenehm ist, sie aber zu dem Zeitpunkt nicht vorhat, dagegen vorzugehen. Ganz schön coole Socken, die Hunde; Deren Stresspegel schägt kaum aus. Allerdings macht die Gutachterin auch einen guten Job - sie "macht ihr Ding", selbstbewusst, aber ohne die Hunde über Gebühr zu strapazieren. Gefällt mir in diesem Fall sehr gut.
    - bei 10.24 werden die Hunde von der Halterin gerufen. Was mir daran besonders gefällt?
    :D Dieser FREUDIGE Ruf der Halterin - da kommen die Hunde doch auch gerne und freudig ran :smile:


    Einziges Manko bei diesem Video: Nach Allem was ich bisher hier über HSH mitbekommen habe, sollte der Aspekt der Integration und der dafür benötigte Rahmen noch viel deutlicher in den Vordergrund gebracht werden.


    Es ist einfach nur menschlich, dass Probleme oft erst beachtet werden, wenn sie schon eingetreten sind. Dann muss es aber immer eine Sofortlösung geben, die auf Knopfdruck funktioniert.
    Wie fernab das der Realität ist, zeigt der jüngste Wolfsriss bei Hünxe :( :


    .......................


    Gestern wurde ich von einem Hundehalter beim Waldspaziergang angesprochen, ob ich auch etwas über die angebliche Wolfssichtung am Vortag hier im Wald etwas gehört hätte.
    Habe ich nicht ... ich kenne allerdings einen Halter eines grau-schwarzen malamuteähnlichen Hundes, der bei jedem Spaziergang immer mal wieder verschwindet, für längere Zeit ...


    Die sind immer in dem Waldbereich unterwegs...


    Manchmal geht der Halter auch alleine nach Hause, der Hund kennt den Weg ... bin gespannt, wann hier die ersten Berichte über eine Wolfssichtung im Ort kursieren :roll:


    Edit: Achtung, Ironie! Raubvögel müssen auch abgeschafft werden - geht ja gar nicht, dass diese Räuber an Geflügel-Nutztiere rangehen...

  • Ein bisschen was zum Schmunzeln zwischendurch; ich hab diesen Cartoon heute morgen gesehen und musste sofort an diesen Thread denken.


    942392682965372929

    :lachtot:


    ... ich habe auch mal geprüft, ob der Zaun bei den Pferden unter Strom steht, mit der Hand.
    Ganz zu Beginn, als ich mein Pferd hatte... manche Fehler im Leben macht frau nur ein Mal, und dann nie wieder.
    Ich sah dem Weihnachtsmann anschließend verdammt ähnlich - nur ohne rote Mütze :lachtot:

  • Okay, sorry, dann muss ich meine Aussage auch korrigieren. Ich hatte das Vorgehen mit den HSH in diesem Fall etwas anders verstanden/woanders anderes gelesen. Das die tatsächlich absolut Notfallmäßig in die Herde gesteckt wurden habe ich nicht so gewusst. Ich hatte im Kopf, dass notfallmäßig ein weiterer Hund zur Verstärkung dazu geholt wurde, zu bereits vorhandenen Hunden. Das wäre natürlich auch nicht optimal, aber dann hätten die Schafe zumindest das Prinzip an sich bereits gekannt. War wohl etwas übermüdet gestern (sorry für die Rechtschreibung von gestern!)
    Nun, abwarten wie es mit speziell dem Wolf weiter geht.

  • Lt. WND ist noch nicht klar, ob die Pony-Stute im Heidekreis ihre Verletzungen überlebt, aber Genaueres ist momentan nicht zu erfahren.


    Stellungnahme der FN zu dem Fohlen-Riss:
    Stöcken: Wolf tötet Ponyfohlen


    Schwarzbären werden sie uns nun nicht aufschwatzen können, aber die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen "Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit", bekommen da eine völlig neue Bedeutung..... 18:35 ist nun noch nicht die Zeit in Ortschaften, in denen die Bürgersteige hochgeklappt werden....
    Schwarzbär greift Frau an ihrem Haus an


    Bayern
    Kundgebung gegen den Wolf | BR24
    Ich frage mich, wann in BY verstanden werden wird, dass es keine wolffreien Zonen geben wird und dass die auch nix nützen werden. Solange alle noch so drauf sind, inclusive der Tierhalterverbände, wird sich in Sachen Herdenschutz/Förderung nichts tun.


    LG, Chris

  • Wie sähen denn deine Vorstellungen aus, @Chris2406?


    Ich sehe dich jetzt nicht in der Position derer, die den Wolf am Liebsten wieder komplett ausrotten würden. Dank deiner vielen sachlichen Informationen und auch Schilderungen aus dem Alltag eines Nutzviehhalters ist die Sicht der Halter von Schafen, Rindern und Co. auf den Wolf für mich durchaus nachvollziehbar, und gibt mir persönlich bei meiner romantischen Vorstellung von der Rückkehr des Wolfes eine durchaus realistischere Basis.


    Was also wäre geeignet, um die Rückkehr des Raubtieres Wolf überhaupt realistisch sein zu lassen?


    1. Finanzielle Unterstützung der Nutztierhalter, schnell und unkompliziert
    2. Sinnvoller Auf- und Ausbau von Herdenschutz durch Hunde
    3. Gezielte Verbrämung von Wölfen, um deren Scheu zu erhalten
    4. Entnahme - also schneller Abschuss - von Wölfen, die als Problemwölfe eingestuft werden, weil sie die ihnen normalerweise zu eigene Scheu nicht mehr im nötigen Maß zeigen
    5. Ganz klare Populationskontrolle der Spezies Wolf, was eben auch heißt dass diese zur Jagd freigegeben werden müssen


    Ich persönlich glaube ja, dass dies noch nicht ausreichen würde, ohne Kompromisse seitens der Nutztierhalter. So meine ich, dass bestimmte "Zonen" auch Nutztier-frei gehalten werden müssen, die derzeit noch frei genutzt werden können, quasi als Pufferzonen zwischen Wolfsrevier und Zivilisationsbereich.
    Aus meiner Pro-Wolf-Sicht würde ich auch das Monitoring und die Populationskontrolle lieber nicht in Jägerhand sehen, sondern ganz klar kontrolliert und ausgeführt durch einen klar begrenzten, kompetenten Personenkreis.


    Geht das so in etwa in Richtung deiner Vorstellungen?

  • Ich sehe dich jetzt nicht in der Position derer, die den Wolf am Liebsten wieder komplett ausrotten würden.

    Ich denk mal, wer auf eigene Kosten (und die übrigens nicht zu knapp) wirklich präventiv mit Herdenschutz anfängt, kann nicht noch deutlicher zeigen, dass er/sie es ganz offensichtlich versuchen will, mit dem Wolf klar zu kommen.


    Ich bin nicht für oder gegen den Wolf, aber ich versteh in Bezug auf meine Tiere sowas von überhaupt gar keinen Spass, dass ich natürlich Herdenschutz betreibe, damit ihnen nichts passiert.


    1. Finanzielle Unterstützung der Nutztierhalter, schnell und unkompliziert

    Nicht Unterstützung, sondern eine vollumfängliche Übernahme der Herdenschutzkosten incl. der damit verbundenen Arbeitszeit für Nutztierhalter, die davon leben müssen und vollumfängliche Übernahme der Herdenschutzkosten für Hobbytierhalter.
    Da, wo noch keine Wölfe sind, auch ab genau jetzt.


    Dazu gehört aber auch das Anpassen der rechtlichen Rahmenbedingungen - z. B. Baurecht im Aussenbereich, Tierschutzhundeverordnung in Bezug auf HSH, Aufklärung der Bevölkerung über HSH durch offizielle Stellen und auch die klare Aussage, dass HSH von der Regierung als effiziente Herdenschutzmaßnahme gewünscht und von der Bevölkerung entsprechend zu tolerieren sind.


    Herdenschutz muss machbar gemacht werden. Bisher muss da jeder Tierhalter seine eigenen Kämpfe führen. Das kanns nicht sein.


    2. Sinnvoller Auf- und Ausbau von Herdenschutz durch Hunde

    Da sind die Tierhalter jetzt solange mit allein gelassen worden, jetzt braucht sich da auch keiner mehr einmischen. :lol:


    Nee, Spaß beiseite - D könnte sich ein Beispiel an der Schweiz nehmen.
    Dort wird Herdenschutz ernst genommen, es gibt fachliche Ansprechpartner, fachliche Begleitung, fachliche Analyse von Herdenschutzproblemen. Der Herdenschutz-Jahresbericht der Schweizer ist die beste Fortbildung, die es gibt, die wissen, dass es keinen 0815-Herdenschutz gibt, suchen und finden zusammen mit den Tierhaltern Lösungen für besondere Probleme - dort werden Hunde bereitgestellt, die in anerkannten Ausbildungsbetrieben gross geworden sind, Herdenschutz ist da einfach eine staatlich unterstützte Angelegenheit. Auch da ist nicht alles Einhorn-Glitzer-Schiss, aber es ist um Klassen besser als hierzulande.





    3. Gezielte Verbrämung von Wölfen, um deren Scheu zu erhalten

    Ich würde mir wünschen, dass die Bevölkerung, inklusive der Weidetierhalter, da einfach mit einbezogen würde, als nämlich diejenigen, die unmittelbar Situationen erleben, in denen Vergrämungsmaßnahmen Sinn machen würden.
    Wir werden aber allesamt unter Pauschal-Vor-Verdacht gestellt, als wollten wir alle Wölfi nur ans Leder.
    Wollen wir gar nicht, jedenfalls lang nicht so viele, wie offensichtlich gedacht wird -
    wir wollen aber im Fall X eine gewisse Handlungsfreiheit haben, um Wölfi mal was auf die Mütze zu geben, wenn er es denn braucht.

    4. Entnahme - also schneller Abschuss - von Wölfen, die als Problemwölfe eingestuft werden, weil sie die ihnen normalerweise zu eigene Scheu nicht mehr im nötigen Maß zeigen

    Ich versteh da schon, dass man bei Jungwölfen da lieber noch etwas abwarten möchte, weil die auch Knete im Kopp haben und Dinge tun, die sie ein Jahr später nicht mehr tun - aber grundsätzlich seh ich das schon so, dass in Bezug auf Menschen "merkwürdige" Wölfe oder Wölfe, die in Sachen Herdenschutz Amok laufen, das Miteinander/Nebeneinander her unnötig verkomplizieren. Es gibt viele unauffällige Wölfe da draussen, Wölfe, die machbar geschützte Herden in Ruhe lassen und Wölfe, die nicht bei den Leuten im Vorgarten wohnen. Auch die unauffälligen Wölfe profitieren davon, wenn die Auffälligen ihre Daseinsberechtigung verlieren.
    Wenns wirkliche Probleme gibt, muss es schnell gehen, ja, unbedingt.

    5. Ganz klare Populationskontrolle der Spezies Wolf, was eben auch heißt dass diese zur Jagd freigegeben werden müssen


    Ob das nötig sein wird, weiss ich nicht, das ist nicht meine Branche.

    Ich persönlich glaube ja, dass dies noch nicht ausreichen würde, ohne Kompromisse seitens der Nutztierhalter. So meine ich, dass bestimmte "Zonen" auch Nutztier-frei gehalten werden müssen, die derzeit noch frei genutzt werden können, quasi als Pufferzonen zwischen Wolfsrevier und Zivilisationsbereich.

    Wie stellst Du Dir das in der Praxis vor?
    Zwangsenteignungen? Das klingt nur durch die Ein-Wort-Frage so "grob", ist aber gar nicht so gemeint.


    Da, wo Nutztiere z. B. in NSGs eingesetzt werden, erledigen sie Naturschutzaufgaben. Alles andere gehört irgendwem. So furchtbar viele Nationalparks, die dann fürs Wölfi übrig blieben, haben wir gar nicht in D. Dann wären es wohl jetzt schon zuviele Wölfe.



    Aus meiner Pro-Wolf-Sicht würde ich auch das Monitoring und die Populationskontrolle lieber nicht in Jägerhand sehen, sondern ganz klar kontrolliert und ausgeführt durch einen klar begrenzten, kompetenten Personenkreis.

    Klingt, als würdest Du Jäger als "wollen unbedingt Wolf abschiessen", definieren (ich lass mich aber gern korrigieren), klar gibts da solche und solche, wie in jeder anderen Branche auch.
    Wenn man aber die einen als möglicherweise zu "contra" einstuft, muss man so fair sein und entsprechend die anderen auch als möglicherweise zu "pro" einstufen, denn auch das könnte für Probleme sorgen.


    Entsprechend bleiben die Mitglieder des Klöppel-Vereins Gelsenkirchen Bulmke-Hüllen als absolut neutral übrig. :lol:


    Ich fänds am besten, wenn das bunt gemischt ist. Jägerschaft, Forstwirtschaft, Landwirtschaft - das sind nun mal die, die eh draussen vor Ort sind, die kann man doch alle ins Monitoring mit einbinden.


    Ich hab auch keine Patentlösungen - leider.


    LG, Chris

  • Ich hab auch keine Patentlösungen - leider.

    Mir geht es auch nicht um Patentlösungen.


    Es geht aber um vernünftige Lösungsansätze, und die scheinen ja derzeit nicht so wirklich vorzuliegen.


    Deinen Ausführungen nach, die ja auf meine Gedanken in dem post bezogen sind, sind wir doch da aber gar nicht so weit voneinander entfernt, finde ich.


    Die Lösungen zur Thematik Wolf - und da sind wir wohl einer Meinung - werden durch die massive Lagerbildung (pro und contra) aber derzeit wohl mehr verhindert. Zu "Pro" ist genauso unkonstruktiv wie zu "Contra".


    Momentan sehe ich da eine sehr starke Tendenz zu Panikmache, wirkliche Aufklärung geht irgendwie unter.



    Ich fänds am besten, wenn das bunt gemischt ist. Jägerschaft, Forstwirtschaft, Landwirtschaft - das sind nun mal die, die eh draussen vor Ort sind, die kann man doch alle ins Monitoring mit einbinden.

    Wird das etwa noch nicht gemacht?


    Das wäre - aus meiner Sicht - doch nur vernünftig?

  • Die Lösungen zur Thematik Wolf - und da sind wir wohl einer Meinung - werden durch die massive Lagerbildung (pro und contra) aber derzeit wohl mehr verhindert. Zu "Pro" ist genauso unkonstruktiv wie zu "Contra".

    Das ist unter Menschen immer so... Sie spalten sich lieber in zwei Lager anstatt auf einander zuzugehen und händchenhaltend in der Mitte zu kuscheln. Und die die schon in der Mitte Händchen halten, haben ganz wenig Freunde. :/ Sry, für das blumige.


    Ich bin übrigens dafür bei der Feststellung von einem Wolfsriss die Praxis des "nur"
    DNA-Tests durch ein Zwei-von-Dreien Systhem zu ersetzen. Siehts wie Wolf, Rissbild und DNA. Wenn zwei davon erfüllt sind gibt's Entschädigung für Weidetierhalter.


    Dieses ganze "nur DNA", wobei soviel schief gehen kann, stört mich echt ein wenig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!