Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich finde, aus den Berichten kann man sich eine ganze Menge mitnehmen, worauf es bei Hundespaziergängen in Wolfsregionen ankommt.

    Gibt es irgendwo einen Leitfaden was man beim stalkenden Wolf machen soll? Vertreiben oder ignorieren und im Blick halten?

  • Ich muss sagen, ich habe hier im Wolfsgebiet auch mehr Angst um meine Reitbeteiligung, als um meine Hunde.


    Aber: ich habe zwei erwachsene, intakte Dobermänner, die auch bei schwierigen Situationen im Gehorsam stehen. Wir sind bei Spaziergängen quasi immer zwei Erwachsene.
    Das einzige, was mich etwas nervös macht, ist der Junghund. Der ist aber sehr gut in der Körpersprache und würde sich eher an den Großen orientieren und zurück kommen.
    Ich bin allerdings froh, wenn er groß ist. Bei Standhitze der Hündin gehen wir inzwischen nur noch im Ort.



    Hätte ich nur einen Hund, oder kleine, oder alte, wäre ich da allerdings auch wesentlich vorsichtiger.

  • Das ist für mich jetzt nicht unbedingt "Hunde sind überhaupt nicht gefährdet"...

    Nee, da bin ich ganz bei Dir, für mich auch nicht.

    Gibt es irgendwo einen Leitfaden was man beim stalkenden Wolf machen soll?

    Nicht, dass ich wüsste.
    Wenn hinter mir und meinem imaginären Hund 5 aufgeregt tuschelnde Jungwölfe zum neugierigen Stalken hinterher wären, würde ich mir sicherheitshalber ein paar Wurgeschosse zusammensuchen, einen dicken Knüppel in die Hand nehmen, den Hund quasi an mein Knie pappen und versuchen, irgendwen telefonisch zu erreichen, der uns abholt. Ein paar Kilometer bis daheim möchte ich so nicht laufen müssen, ich würde einem Wildtier auch nur ungern den Rücken zudrehen.


    Und ich würde es dem Wolfsmanagement melden.


    LG, Chris

  • Genau das ist einem Nachbarn von mir passiert hier im Wald. Etwa Luftlinie 2km von uns entfernt. Er wurde auf einem Waldweg von einem großen Wolf gestalked. Er sagte, ihm wäre da schon ziemlich anders geworden, er hätte da schon Schiss gehabt. Der Wolf ist ihm ca. 10 Minuten im Abstand von 50-100 Metern gefolgt.
    Zuhause angekommen, hat Nachbar erstmal den Wolfsberater angerufen. Dieser hat das Ganze erstmal versucht runterzuspielen: "Naja, wie können Sie sicher sein, dass das ein Wolf war - war bestimmt nur ein streunender Schäferhund".
    Allerdings ist mein Nachbar Polizist und war zu der Zeit in der Nähe eines Truppenübungsplatzes und hatte da in dem Zeitrahmen recht viel mit einem Wolfsrudel Rudel zu tun - der konnte wohl schon einschätzen, was er da gesehen hat! Er hat dem Wolfsberater halt auch entsprechend geantwortet.
    Das Ganze ist vor 2 Jahren passiert.
    Hat man aber nix mehr von gehört.
    Also weder Nachbar vom Wolfsberater noch irgendeine offizielle Verlautbarung hinsichtlich Wolfssichtungen.

  • Chris, würdest du einen kleinen Hund ggf. hochnehmen? Macht es das sicherer für Hund/Mensch, deiner Einschätzung nach?

  • Macht es das sicherer für Hund/Mensch, deiner Einschätzung nach?

    Ich hab keine Ahnung. :lol:
    Ich hab da draussen auch noch nie nem Wolf gegenübergestanden.


    Aber vom Bauch her - ja, klar, Yorkie hätte ich auf jeden Fall auf den Arm genommen, vermutlich sogar unter meine Jacke gequetscht.


    LG, Chris

  • Ich denke fast am wichtigsten ist das man sich durch das Tragen nicht schwächt. Also was kleines, das man problemlos einarmig tragen kann macht bestimmt Sinn. Aber wenn man seine Beweglichkeit und Haltung einschränkt würde ich es lassen.

  • Ich frag mich bei sowas, wenn der Wolf MICH nicht als Beute sieht, als was dann?
    Entweder als merkwürdiges Etwas (wo ich gut mit leben könnte :lol: ) oder als ebenfalls so eine Art Beutegreifer.
    Wobei man eben auch nicht vergessen darf, dass Wölfe durchaus Bären ihre gerissene Beute abluchsen wollen oder gar Jungtiere. Auch, wenn sie bei sowas eher mit ihrer quantitativen Überzahl arbeiten.


    Ich würde dem Wolf nicht die Gelegenheit geben wollen, längere Zeit beobachtend hinter mir und Yorkie unter der Jacke her zu marschieren.
    Ich würde stehen bleiben, zusehen, dass ich was im Rücken habe und jede weitere Annäherung über ein situativ zu bestimmendes Maß hinaus verhindern, durch wirkliches Brüllen, Steine, Äste, sonstwas werfen. Ich würde erreichen wollen, dass sich Wölfi denkt, dass es sich nicht lohnt, sich mit mir anzulegen, um den kleinen Happen unter meiner Jacke abzustauben.


    Ich würde die Situation so auflösen wollen, dass der Wolf der ist, der sich aus der Situation hinausbegibt.


    Nur so aus dem Bauch raus.
    Und nach vielen vielen Videos, die ich mir angeschaut habe, wo es darum ging, wie Wölfe jagen oder eben auch Begegnungen zwischen Wölfen und Bären (sowohl letztere einzeln unterwegs, als auchletztere an Beute, als auch letztere mit Jungtieren dabei) oder Begegnungen zwischen Wolf und Luchs.


    Auch wehrige Beute verhält sich so - mir schwirrt da immer dieses "stand your ground" aus einem Wolfs-Video im Kopf herum.


    Hier nur mal als ein Beispiel - der Luchs lässt es auch nicht zu, dass ihm der Wolf nachsteigt (im Hintergrund sieht man die Jungtiere des Luchses)
    Seltene Begegnung: Wolf trifft Luchs - Wer zieht hier den Kürzeren? - Video - WELT


    LG, Chris

  • Jagdhunde schon, die stören die Wölfe ja auch und bedrohen sie. aber uns gezielt auflauern, nebenher schleichen und von hinten die kleinen Hunde klauen und wegknuspern, das käme nicht vor, das machen die nicht.

    Und ob die das machen.
    Irgendwo gibt es in youtube Filmchen von Überwachungskameras, auf denen das zu sehen ist (also Zufallsaufnahmen, die Kameras stehen nicht wg. dem Hund dort). Das sind Länder/Orte, in denen Wölfe Nachts umherstreifen.


    Was ich gesehen habe, waren 4 solcher aneinandergereihter Aufnahmen. Alle waren zu zweit, die Wölfe meine ich, auch wenn man Nr. 2 nicht unbedingt direkt sieht (der sichert vermutlich). Die Wölfe erbeuten die Hunde wie jedes andere Tier auch und schleppen ihn dann fort (und wenn man Nr. 2 vorher nicht auf dem Bild hatte, dann taucht er dabei auf). Ginge es nur darum, den Hund zu töten, würden sie ihn nicht mitnehmen.


    Das werden alle erst glauben, wenn es in Deutschland auch Realität geworden ist ... vorher sicher nicht.

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