Echte Wölfe und blöde Fragen

  • wah -.-


    also, bei der Aussage gings eher um meine eigenen Hunde, die die Wege nicht verlassen, nicht stöbern, nicht jagen, und so...


    Jagdhunde schon, die stören die Wölfe ja auch und bedrohen sie. aber uns gezielt auflauern, nebenher schleichen und von hinten die kleinen Hunde klauen und wegknuspern, das käme nicht vor, das machen die nicht.



    Ich trau den schlauen Viechern mittlerweile alles zu.

  • Jagdhunde schon, die stören die Wölfe ja auch und bedrohen sie. aber uns gezielt auflauern, nebenher schleichen und von hinten die kleinen Hunde klauen und wegknuspern, das käme nicht vor, das machen die nicht.

    In Scandinavien tun sie das durchaus.

  • Chris hatte doch vor kurzem einen Artikel verlinkt, wo ein Hund beim Spaziergang keine 20m von seinem Besitzer entfernt von mehreren Wölfen angegriffen wurde. Und in der Nähe von Görlitz wurden doch auch schon Hunde im eigenen Garten angegriffen (oder sogar getötet, weiß es grad nicht mehr genau).



    Ich seh auch keinen Grund, warum die Wölfe NICHT früher oder später gezielt Hunden auflauern sollten :ka: Snack to go, Menschen sind eh nicht gefährlich... Derzeit steigt die Zahl der Wölfe rasant an, wir züchten systematisch eine Population, die wenig Scheu vorm Menschen und eine Spezialisierung auf Weidetiere aufweist... Dass Hunde da niemals nicht in irgendeiner Weise gefährdet sein werden, ist doch wieder nur unrealistische "Bevölkerungsberuhigung" :muede:

  • Der Wolf hat den Hund gefressen.

    Wohlgemerkt einen Hund, der weit ausserhalb des Einflussbereichs des Halters hinter Wild her war. Ob in offizieller Jagdausübung oder nicht - darüber liesse sich sicher trefflich streiten, es gibt da sehr gegensätzliche Darstellungen.


    Dass Wölfe auch Hunde töten und fressen können, ist so.
    Darüber sollte man sich als HH recht rasch im Klaren werden.
    Die Frage ist, wie man ihnen diese Gelegenheit so selten wie möglich gibt.


    Hunde haben das Pech, dass sie doppelt gefährdet sind - entweder als Beute oder als Konkurrent.


    Wenn ich als HH in Wolfsregionen also meinen Hund bei mir behalte, sicher Einfluss auf ihn habe, um ihn auch in "komischen" Momenten abrufen zu können oder ihn angeleint lasse, ihn in Wolfsregionen nicht unbeaufsichtigt im Garten lasse, kann ich das Risiko, dass was passiert schon um Klassen mindern.


    Oben im MDR-Video sieht man eine Draussen-Hundehaltung mit einem recht niedrigen Stabmattenzaun - dort wurde der Wolf schon in unmittelbarer Nähe gesichtet - so würde ich in Wolfsregionen keinen Hund mehr halten. Ich würde da zumindest nach aussen hin eine E-Zaun-Sicherung anbringen. Da ist ein Wolf schnell drin sonst.


    Was ich international an Hunderissen bisher gesehen habe in diversen Berichten, waren etwa zur Hälfte Jagdhunde in Ausübung der Jagd, zu einem nicht unerheblichen Teil frei laufende Hunde, die sich nicht in unmittelbarer Halternähe aufgehalten haben, mit Sicherheit vom Wolf im Vorfeld ausgekundschaftete "Garten-Hunde", Herdenschutzhunde im Einsatz und auch vom Wolf im Vorfeld ausgekundschaftete Freilaufhunde, die jeden Morgen um 10 nach 7.00 ums Eck geflitzt kommen


    Was es bei angeleinten Hunden bisher gegeben hat, sind "Stalking-Aktionen" - da war Kurti ein gutes Beispiel für, der hat soweit ich weiss, ja sogar nach einem angeleinten Hund geschnappt, aber es gab auch die Frau mit den beiden Goldies, die von mehreren Jungwölfen gestalkt wurde (und hinterher als hysterisch dargestellt wurde, weil sie das merkwürdigerweise als bedrohlich empfand....)
    Irgendwo im Verlauf dieses Threads gibts aus Skandinavien Videos, wo eine HH mit Hund bis zum Haus vom Wolf verfolgt wird.



    Und in der Nähe von Görlitz wurden doch auch schon Hunde im eigenen Garten angegriffen (oder sogar getötet, weiß es grad nicht mehr genau).

    Dort wurden 2 Hunde von einem hochgradig von Räude befallenen Wolf getötet, ja.
    Einer der Hunde könnte aber noch leben, wenn er nach dem ersten erfolglosen Angriff nicht doch wieder allein im Garten gelassen worden wäre. Ich mein das nicht als Vorwurf an die Tierhalter, sondern einfach nur als Anmerkung.


    Der Wolf ist erschossen worden, übrigens.



    wo ein Hund beim Spaziergang keine 20m von seinem Besitzer entfernt von mehreren Wölfen angegriffen wurde.

    20 Meter sind bei sowas schon eine ziemlich grosse Distanz zwischen Halter und Hund.


    Ich vergleiche den Schutz, dem der Mensch dem begleitenden Hund bieten kann, gern damit, wie die Mc`s auf Spaziergänger-Hunde reagieren.
    Hunde, deren Silhouette eng beim Menschen mit der des Menschen "verschmilzt", interessieren sie nicht sonderlich in Sachen Herdenschutz, aber schon eine ausgefahrene Flexileine von 5 Metern ändert ihre Einstellung deutlich.


    20 Meter sind keine unmittelbare Nähe. Darüber muss man sich wohl als Erstes klar werden.


    LG, Chris

  • Jagdhunde schon, die stören die Wölfe ja auch und bedrohen sie. aber uns gezielt auflauern, nebenher schleichen und von hinten die kleinen Hunde klauen und wegknuspern, das käme nicht vor, das machen die nicht.

    @SaMaLa so hatte ich das mit der Beute gemeint. Also Wolf hat sich Hund nicht gezielt ausgesucht und gesagt "das wird jetzt mein Mittagessen".


    Wobei das was jetzt hier in den vorherigen Beiträgen steht natürlich auch stimmt. Besser machts das egal wie rum sowieso nicht aber mich würde es zumindest beruhigen wenn ich wüsste, dass die Gefahr geringer ist solange ich mit meinem Hund eben auf dem Weg bleibe und nicht quer durch den Wald marschiere aber wer will sowas schon wissen :verzweifelt:

  • Ich denke mal darf einfach nicht in Panik verfallen und muss versuchen die Gefahr realistisch einzuschätzen.
    Und das es wahrscheinlicher ist von Wildschweine angegriffen zu werden ist für mich persönlich kein whataboutism, sondern ein in Relation stellen der Wahrscheinlichkeiten.
    Das heißt für mich persönlich, es gibt diese Gefahr, ich muss sie ernst nehmen, aber will ich mich deswegen in meinem Zimmer verkriechen?
    Für mich heißt die Antwort einfach nein.


    Genauso wie es wahrscheinlich ist jeden Tag in einem Verkehrsunfall zu sterben, diese Wahrscheinlichkeit ist sogar ziemlich hoch.
    Geh ich deswegen nicht mehr raus? Nein.
    Lauf ich deswegen mit ner Augenbinde über die Straße? Nein.

  • 20 Meter sind bei sowas schon eine ziemlich grosse Distanz zwischen Halter und Hund.
    Ich vergleiche den Schutz, dem der Mensch dem begleitenden Hund bieten kann, gern damit, wie die Mc`s auf Spaziergänger-Hunde reagieren.
    Hunde, deren Silhouette eng beim Menschen mit der des Menschen "verschmilzt", interessieren sie nicht sonderlich in Sachen Herdenschutz, aber schon eine ausgefahrene Flexileine von 5 Metern ändert ihre Einstellung deutlich.


    20 Meter sind keine unmittelbare Nähe. Darüber muss man sich wohl als Erstes klar werden.

    Da hast du natürlich Recht, aber es ist für mein Verständnis schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein Hund angegriffen wird, der außer Sichtweite irgendwo durchs Unterholz hetzt oder einer, der ein paar Meter vor seinem Menschen läuft.


    Das bedeutet, weder Freilauf noch lange Leine sind im Wolfsgebiet sicher. Und da es langsam keinen Flecken in Deutschland mehr gibt, wo es KEINE Wölfe gibt, muss man also entweder das Risiko eingehen oder man kann eine artgerechte Hundehaltung vergessen. Das ist für mich jetzt nicht unbedingt "Hunde sind überhaupt nicht gefährdet"... :verzweifelt:

  • Nicht weit entfernt von unserem neuen Wohnort lebt auch ein Rudel und direkt vor Ort werden immer wieder einzelne Wölfe gesichtet.
    Die Familie meines Mannes lebt ja schon immer dort. Es ist noch nicht lange her, da war noch groß Trara "Hier gibt's keine Wölfe", "das auf dem Foto ist kein Wolf", "blablabla", aber plötzlich ist es Fakt.
    Dort wurden schon einige kleinere Herden von Nutztieren (fast ausschließlich Hobbyhaltung) angegriffen, auch direkt am Haus.


    Dass Wölfe dem Menschen nicht nahe kommen oder nur nachts agieren stimmt einfach nicht und ich finde es sehr kurios, dass das immer noch so verbreitet wird.
    Ich glaube auch nicht, dass das noch lange gut geht.

  • Hier sind einfach mal ein paar internationale Berichte über Wolfsübergriffe auf Hunde, damit man sich mal ein Bild machen kann, in welchen Fällen das passieren kann und in den Videos aus Skandinavien auch mal ein Bild davon machen kann, wie es aussieht, wenn man als HH vom Wolf gestalkt wird - die Behörden nehmen Wolfsübergriffe auf Hunde sehr ernst, fast immer gibt es unmittelbare Reaktionen darauf.


    Tatsächlich ein ganz seltener Fall - angeleinter Hund wird vom Wolf verletzt:
    Dog ban lifted following wolf attack near Tofino beach | CTV Vancouver Island News
    Bei soetwas kann ich mir aber gut vorstellen, dass es da im Vorfeld schon Annäherungsbegegnungen gegeben hat, die möglicherweise einfach nicht gemeldet worden sind.


    Lars (26) forsøkte å redde hunden Bonzo - ble omringet av ulveflokk


    Brandenburg
    Hündin bei Wolfsangriff in der Bücknitzer Heide verletzt


    Wolf verletzt Hund im Stadtwald


    Aus den Abruzzen - der herrenlose Hund hat verdammtes Glück gehabt, der Filmer ist nicht der Halter:
    10211308276684652


    Zu den Ereignissen in Görlitz:
    Kranker Wolf als Hundeschreck identifiziert | jagderleben.de


    Schreiben vom Landkreis Görlitz nach den Hunderissen



    Schweden - Wolf stalkt HH mit Kleinhund (während des Videos ist der Hund auf dem Arm)


    Familj i obehagligt vargmöte på tomten | Jaktjournalen


    Auch Schweden - HH mit Hund wird vom Wolf gestalkt
    Hon förföljdes av varg in på gårdsplanen - Svensk Jakt


    Schweiz - Flyer "Jagdhunde im Wolfsgebiet"
    Flyer_Jagdhunde_neu.pdf


    Ich finde, aus den Berichten kann man sich eine ganze Menge mitnehmen, worauf es bei Hundespaziergängen in Wolfsregionen ankommt.


    LG, Chris

  • oder einer, der ein paar Meter vor seinem Menschen läuft. Das bedeutet, weder Freilauf noch lange Leine sind im Wolfsgebiet sicher.

    Für mich bedeutet das eher, dass ich mir die Stellen, an denen ich die Schleppleine bis auf die vollen 20 Meter ausfahre oder den Hund tatsächlich im Freilauf laufen lasse, deutlich bewusster aussuche.


    Das wird nicht mehr der rechts und links von dichtem Unterholz begleitete Waldweg sein - aber das kann z. B. immer noch der Feldweg ein paar hundert Meter vom Waldrand entfernt sein, der mir rundum gute Sichtbedingungen bietet.


    Alles Konjunktiv, ich hab keine normalen Hunde mehr.
    Aber bis Anfang des Jahres habe ich mir auch meine Gedanken um meine Oldies gemacht.


    LG, Chris

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