Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Aber zwischen Invasiven Tierarten und Heimischen Tierarten gibt's ja noch ein Unterschied.

    Wenn man in größeren Dimensionen denkt, sind die s. g. invasiven Tier- und Pflanzenarten aber evtl. auch einfach Teil der Evolution - die Eroberung neuer Lebensräume, die durch klimatische Veränderungen begünstigt wird, ist z. B. ein überaus natürlicher Vorgang.
    Betrachtet man auch noch den Menschen als Teil der Natur, sind auch versehentliche oder absichtliche Einschleppung ein natürlicher Vorgang. Solche "Verschleppungen" finden ja auch durch Zugvögel oder Pflanzenfresser statt, denen z. B. Samen im Fell hängen bleiben.


    Natur ist immer Wandel, niemals etwas statisches. Ich finde die Sache mit den s. g. "invasiven" Arten deshalb gar nicht so einfach in der Beurteilung.



    Niedersachsen:
    Im Goldenstedter Raum ist in Sachen Wolf i-was im Busch:
    Zahl der Wölfe in Barnstorf und Goldenstedt hat sich offenbar reduziert | Barnstorf


    Bayern - ist der Wolf im Ostallgäu doch noch da, oder nicht, oder ists evtl. ein anderer?
    Keiner weiss es, mal schauen, was die DNA spricht:
    DNA-Analyse: Hat der Wolf ein Rehkitz in Marktoberdorf gerissen? - Marktoberdorf und Region


    Das www ist voll von solchen Bildern (Obacht, Riss-Szene), die klar machen, dass die Sache mit dem Kehlbiss eine Mär ist:
    42592191_1359517597516557_2703585065614442496_n.jpg?_nc_cat=100&oh=1b2f003402a281e472ba655a5aa80d69&oe=5C2186CC
    Behauptet wird es aber immer wieder, auch von offiziellen Stellen und es wird z. T. gar so weit gegangen, den fehlenden Kehlbiss als Ausschluss-Kriterium für einen Wolfsriss zu nehmen. Wahlweise ist das Beutetier eh schwach und wehrlos, da brauchts das nicht oder aber es ist vorne gut bewehrt, da wäre ein Kehlbiss gefährlich.


    LG, Chris

  • Aber zwischen Invasiven Tierarten und Heimischen Tierarten gibt's ja noch ein Unterschied.
    Nicht das ich das Töten von Tieren gutheiße aber in Freiheit sollte keine Invasive Tierart Rum rennen...

    Ich find's immer witzig, dass ausgerechnet der Mensch andere Tierarten als "invasiv" bezeichnet, die ganz dringend dezimiert werden müssen :xface: Ich meine, wenn es um uferlose Vermehrung und Verdrängung oder sogar Ausrottung anderer Arten geht, sollten wir doch vielleicht lieber bei uns anfangen, statt Waschbären und Co die Daseinsberechtigung abzusprechen... |)


    Artenschutz durch den Erhalt von Lebensräumen immer gern, das tut keinem weh. Aber wenn Mensch dann in einen natürlichen und schon immer dagewesenen Prozess eingreift (nämlich schlichte natürliche Auslese), indem er fröhlich Individuen bestimmter Tierarten umbringt, um die Natur auch noch nach seinen Vorstellungen zu formen... Das geht einfach in die völlig falsche Richtung!


    Sorry fürs OT, jetzt bin ich auch schon wieder still :pfeif:

  • Ich find's immer witzig, dass ausgerechnet der Mensch andere Tierarten als "invasiv" bezeichnet, die ganz dringend dezimiert werden müssen :xface: Ich meine, wenn es um uferlose Vermehrung und Verdrängung oder sogar Ausrottung anderer Arten geht, sollten wir doch vielleicht lieber bei uns anfangen, statt Waschbären und Co die Daseinsberechtigung abzusprechen... |)
    Artenschutz durch den Erhalt von Lebensräumen immer gern, das tut keinem weh. Aber wenn Mensch dann in einen natürlichen und schon immer dagewesenen Prozess eingreift (nämlich schlichte natürliche Auslese), indem er fröhlich Individuen bestimmter Tierarten umbringt, um die Natur auch noch nach seinen Vorstellungen zu formen... Das geht einfach in die völlig falsche Richtung!


    Sorry fürs OT, jetzt bin ich auch schon wieder still :pfeif:

    das mein ich nicht aber wen eine Tierart eine andere hier Heimische verdrängt muss man sich ein weg suchen durch zb. Kastration oder zb eine andere Unterbringung (zb vill Tierpärke oder Zoos).
    Die Tiere einfach umzubringen ist auch für mich der Falsche weg.
    Aber die da draußen rum laufen lassen und andere Tierarten auszurotten geht auch nicht

  • Aber auch das ist Evolution, der Stärkere setzte sich durch...das passt nur uns Menschen nicht.

  • RLP
    Der Wolf am TÜP Daaden scheint resident zu sein:
    Ministerin: Ein Wolf lebt wohl dauerhaft in Rheinland-Pfalz


    NRW - die Wölfin bei Schermbeck führt sich ja richtig "gut" ein - die Fähe stammt aus dem Schneverdinger Rudel in NS:
    Ein Wolfs-Riss mehr in Schermbeck-Gahlen: LANUV bestätigt weiteren Nachweis im Kreis Wesel - Wesel - lokalkompass.de


    Ich krieg ja Pickel, wenn Touris als Argument gegen Herdenschutz herangezogen werden - denen muss man einfach nur mal klar machen, dass sie nicht der Nabel der Welt sind:
    „Hunde und Zäune taugen nichts im extremen Gelände“ | Tiroler Tageszeitung Online - Nachrichten von jetzt!
    Übrigens haben es HSH an solchen Wanderwegen mit 150 Wanderern am Tag viel leichter als meine Mc`s, die im JAHR nicht auf 150 Wanderer kommen. Die gewöhnen sich da sehr schnell dran, weil es ihr normaler Alltag ist.



    Schweiz - Herdenschutz ist wesentlich komplizierter, als Manche denken:


    Beim Herdenschutz hapert es in Nidwalden | Luzerner Zeitung


    Und auch in der Schweiz, die in Sachen Aufklärung bzgl. HSH großartige Vorarbeit leistet, muss immer noch die Bevölkerung über die Hunde aufgeklärt werden.


    NS - und überall da, wo sich Wölfe grad erst ansiedeln - es ist unglaublich frustrierend als informierter Tierhalter, wie zäh das alles läuft, wie lahm die Herdenschutzförderungen in die Pötte kommen, wie überall die Wölfe erst einmal auf Nutztiere konditioniert werden:
    Neustadt am Rübenberge: Minister kündigt Hilfen für Nutztierhalter an


    Umweltminister Olaf Lies ergreift Initiative zum konsequenten Umgang mit dem Wolf | Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz


    Schweiz - Jungwolf abgestürzt
    Jungwolf auf der Trinser Alp abgestürzt | suedostschweiz.ch


    LG, Chris

  • Position der Deutschen Wildtier Stiftung zu Rotwildbezirken › Rothirsch.org


    Ist sowas auch für den Wolf denkbar?


    Ich finde es ja genial, dass das Rotwild in Deutschlands stellenweise ausgerottet werden MUSS, aber der Wolf darf alles.
    Da schaut keiner nach, wie @Lendril schon anmerkt. Beim Wolf regt sich die breite Masse auf, wenn er irgendwo unerwünscht ist. Dieser Social-Media-Tierschutz ist einfach extrem nervig.


  • Wenn man in größeren Dimensionen denkt, sind die s. g. invasiven Tier- und Pflanzenarten aber evtl. auch einfach Teil der Evolution - die Eroberung neuer Lebensräume, die durch klimatische Veränderungen begünstigt wird, ist z. B. ein überaus natürlicher Vorgang.Betrachtet man auch noch den Menschen als Teil der Natur, sind auch versehentliche oder absichtliche Einschleppung ein natürlicher Vorgang. Solche "Verschleppungen" finden ja auch durch Zugvögel oder Pflanzenfresser statt, denen z. B. Samen im Fell hängen bleiben.


    Natur ist immer Wandel, niemals etwas statisches. Ich finde die Sache mit den s. g. "invasiven" Arten deshalb gar nicht so einfach in der Beurteilung.

    Ich habe mal so ein erleuchtendes Erlebnis zum Thema Artenschutz gehabt...
    Vor so 25 Jahren war ich auf einem kleinen Kongress zum Thema Wiedereinsiedlung von Auerhuhn und Birkhuhn im Südosten von Polen.
    Zwei Punkte haben bei mir Kopfschütteln hervorgerufen.
    Der Leiter der Aufzuchtstation plädierte für weiteres Zufüttern von Antibiotika nach der Auswilderung, ich habe mich gewundert, dass man es überhaupt macht...
    Die Praktiker plädierten auch für "dauerhafte Entfernung vom Raubzeug" im Gebiet, wo die Vögel ausgewildert werden sollten.
    Geht nicht - finde ich; es werden ständig Tiere nachziehen. Und mal ehrlich, wenn die Vögel ohne Hilfe nicht überlebensfähig sind, ist für mich die Sinnigkeit der ganzen Aktion in Frage gestellt.
    So ein ähnliches Beispiel ist Handaufzucht bei seltenen und gefährdeten Papageien. Ich kann die Versuchung, den Bestand zu vergrößern, irgendwie verstehen, aber für Überleben der Art sind nur Vögel wertvoll, die auch einwandfreie Brutpflege betreiben, wenn man nicht in diese Richtung selektiert, scheitert man am Ende vielleicht...
    Noch so ein "schönes" Beispiel - habe mal eine Doku über eine Auffangstation für u. a. Geparden gesehen. Den Dauerinsassen wurden Peilsender unter die Bauchhaut eingepflanzt, damit die spendewilligen Touristen "Wildnis pur" genießen können. DAS fand ich richtig pervers! :kotz:


    Mittlerweile sehe ich einige Maßnahmen zum Artenschutz, wie z. B. exzessive Reproduktionsmedizin, skeptisch und betrachte die Veränderungen der Verbreitung als natürlichen Vorgang...
    Was mich stört, ist, dass tatsächlich fast immer Artenschutz vor dem Tierschutz gestellt wird, und dass für diesen abstrakten Gedanken, der den Wert einiger Tiere höher stellt als der anderen, unzählige "minderwertige" Tiere leiden und sieben müssen.


    Ich finde, wir brauchen generelles Umdenken im Artenschutz, er soll nicht um jeden Preis durchgesetzt werden!

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