Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Anfang September wurden bei uns am Schlern 7 Schafe gerissen, es wurde eine DNA Analyse gemacht, ob es ein Hund oder Wolf war. Heute kam raus, dass es ein Wolf war. Natürlich ist der Wirbel wieder groß.

  • Wenn sie von selbst kommen, ist das sozusagen Schicksal, aber wenn sie einem vor die Nase gesetzt werden, kann ich mir vorstellen, dass ich da auch energisch protestieren würde. Das ist ja nun noch mal ein anderes Kaliber als die Wölfis und als Hirte einem Braunbären gegenüber zu stehen, ist vermutlich nicht ganz so lustig:
    Proteste gegen geplante Auswilderung von Bären in französischen Pyrenäen


    Passend dazu - wie das so ist, wenn man als Tierhalter einem Braunbären gegenüber steht, Video aus Spanien, Obacht fiese Szene, in der ein Bär ein Schwein über den Zaun weg frisst. Das Schwein ist überraschend still:
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    Was willste da machen als Tierhalter?


    LG, Chris

  • Das Schwein erschiessen

    Das könnte den Bären reizen und er könnte den Schützen angreifen.


    Wenn ich an meine Schweine zurückdenke, was die für ein Theater nur beim Blutabnehmen für die TSK gemacht haben, gehe ich mal davon aus, dass dieses Schwein schon so angeschlagen ist, dass es kurz vor der Bewusstlosigkeit steht und hoffentlich nicht mehr ganz so viel mitbekommt. Adrenalin schützt ja auch vor unnötigem Leid, indem es das Schmerzempfinden beeinflusst.


    Bären kann man nach meiner Einschätzung nur aufhalten, BEVOR sie ein Tier reissen, wenn es bereits passiert ist, dürfte alles andere zu gefährlich werden.


    LG, Chris

  • Bei uns hier ist der Bär nicht so problematisch wie der Wolf.
    "Problembären" werden einfach abgeknallt und die Leute sind wieder glücklich.
    Im Trentino wurden ja eine Organisation gegründet, welche die Bären wieder angesiedelt hat.

  • Das könnte den Bären reizen und er könnte den Schützen angreifen.

    Vom Weitem auch?



    Mit dem Adrenalin hast Du sicher Recht. Vielleicht ist es einem Lebewesen auch einfach bewusst, wenn's vorbei ist.

  • Ich frag mich nur, sind die anderen Schweine nicht irgendwie "geschockt" (vermenschlicht ausgedrückt)
    Hab mal irgendwo gehört, dass Schafe nach einem Wolfsangriff nicht mehr auf diese Weide gehen wollten, eben wegen der angst.

  • Vom Weitem auch?

    Vor einiger Zeit gab es doch den spektakulären Fall in den USA, wo ein Jugendlicher einen Bären erschossen hat, der seine Familie angegriffen hat. In dem Kontext wurde darauf hingewiesen, dass man, wenn man auf einen Bären schiesst, auch richtig = sofort tödlich treffen muss, weil er sonst erst Recht angreift.


    Ob der Bär den Schuss aufs Schwein vom Schuss auf sich unterscheiden kann, ich weiß es nicht. Der Holzzaun dürfte den Bären ungefähr 0.003 Nanosekunden aufhalten.

    Bei uns hier ist der Bär nicht so problematisch wie der Wolf.

    Das Problem für Schafhirten wird sein, dass man sich dem Risiko oder meinetwegen auch dem freudigen Ereignis, einem Bären zu begegnen tagtäglich viele Stunden lang aussetzt, denn natürlich "locken" die Schafe einen Bären eher an, als ein paar Wanderer. Das Risiko ist einfach höher. Und einem angreifendem Bären steht man als Mensch recht schutzlos gegenüber. Da dürfte die Gefühlslage nochmal eine völlig andere sein.
    Die Anzahl toter Schafe bei einem Bärenangriff ist im Durchschnitt deutlich kleiner als bei Wölfen - oft "begnügen" sie sich mit einem Schaf, aber auch bei Bären kommt Surplus-Killing vor.


    Das gabs hier schon - der Urschrei eines Schweden bei einem Bärenangriff:
    Schwede wird von Bär angegriffen - doch er weiß, wie er sein Leben retten kann - Video - FOCUS Online


    Vielleicht sind wir HH da anderen gegenüber im Vorteil, weil wir es gewöhnt sind, ab und an auch mal einen beherzten Brüller von uns zu geben.... :lol:



    Ich frag mich nur, sind die anderen Schweine nicht irgendwie "geschockt" (vermenschlicht ausgedrückt)

    Ich sehe das so, dass grad die "Ruhe" der überlebenden Schweine ein Anzeichen für den Schock ist. Schweine sind schon ziemlich stressanfällig. Wenn sie über das Stadium des lautstarken Quiekens hinaus sind, heisst das schon was.
    Oder aber das Gegenteil - sie sind schon so an Bärenangriffe gewöhnt, dass sie sich verhalten wie Wildtiere z. B. Antilopenherden nach Löwenangriff, solange der Löwe den ehemaligen Kollegen frisst, herrscht Ruhe. Da weiden die Antilopen auch im unmittelbaren Umfeld einfach weiter.


    LG, Chris

  • Also ich hab grad für mich beschlossen, dass sich die Bären ruhig noch etwas Zeit lassen dürfen.
    Ich will mich erst an die Wölfis gewöhnen dürfen und dann können wir meinetwegen eine Nummer größer weitermachen.


    LG, Chris

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