Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Eine gestrauchelte Kuh mit gebrochenem Genick und Frassspuren sagt halt eindeutig "Da war ein Wolf dran, DNA ist vorhanden". Wie die Kuh nun tatsächlich umgekommen ist (hier fiktiv vom Hetzen und dem Sturz), ist "zweitrangig". Der Wolf war dran, war also zumindest vor Ort. Alleine vom Monitoring her ist es wichtig zu wissen.


    Und Rissbild, was auf Wolf hindeutet, aber nicht sicher nachgewiesen wird, was soll man da sagen? Ja war Wolf? Und wenn es dann tatsächlich "nur" ein Hund war? Deswegen wird gesagt "nicht nachweisbar". Da zwar alles darauf hinweist, abe rman es nicht sicher bestätigen kann.


    DNA ist keine Wudnerwaffe, die alle Fragen löst. Sie ist auch kein Mittel zu sgane "Der Grashüpfer hat das Tier gerissen". Sondern nur zu sagen "Ein Grashüpfer war am Tier".


    Und wenn ein Wolf am Tier war, ja dann war er zumindest am Kadaver dran. Was er, wenn es sich um eine geschützte Fläche (Grundschutz) handelt, ja rein "Propagandistisch" nicht tun würde.

  • Nur ist das Problem ja, dass wenn Wolf nicht nachweisbar es keine Entschädigung gibt und es für die Bewertung "eingedrungen in geschützte Weiden" auch nicht zählt. So kommt man nebst 100Volt zu wenig, in der Senke 15cm zu tiefer Zaun usw. immer gut auf einige Möglichkeiten, um das zweimalige Eindringen in Frage zu stellen. Zudem ist Senkenberg naja.. so unabhängig irgendwie doch nicht. Nicht umsonst nehmen die Landwirte, die es sich leisten können inzwischen eigene Proben und schicken die anderweitig weg.

  • Natürlich wird da alles mögliche von staatlicher Seite versucht, nicht zahlen zu müssen. Wird mir ja auch des öfteren vorgeworfen. :ugly:

  • Ich schreib das jetzt, weil bei mir vermutlich gut nachvollziehbar ist, dass ich im Fall X einen Haufen auf die Entschädigung setzen würde - sprich, mir ist die sowas von egal, ich will keine Entschädigung, ich will meine Tiere schützen dürfen.



    Und Rissbild, was auf Wolf hindeutet, aber nicht sicher nachgewiesen wird, was soll man da sagen? Ja war Wolf? Und wenn es dann tatsächlich "nur" ein Hund war? Deswegen wird gesagt "nicht nachweisbar". Da zwar alles darauf hinweist, abe rman es nicht sicher bestätigen kann.


    Nur ist das Problem ja, dass wenn Wolf nicht nachweisbar es keine Entschädigung gibt und es für die Bewertung "eingedrungen in geschützte Weiden" auch nicht zählt. So kommt man nebst 100Volt zu wenig, in der Senke 15cm zu tiefer Zaun usw. immer gut auf einige Möglichkeiten, um das zweimalige Eindringen in Frage zu stellen.


    Man könnte zumindest soweit Entgegenkommen zeigen, dass bei weiteren Indizien, die für einen Wolf sprechen, aus dem "Wolf nicht nachweisbar" ein "Wolf nicht auszuschliessen" gemacht wird und bereits letzteres dazu führt, dass für gerissene Tiere Entschädigungen gezahlt werden.


    LG, Chris

  • Ja, die Formulierungssache ist derzeit sehr stark dem Wolf zugewandt.

  • So kommt man nebst 100Volt zu wenig,

    Dazu noch was - bevor ich den Gallagher Fault Finder im Einsatz hatte und auch als ich ihn grad erst gekauft hatte, habe ich ja aus Neugier und Spieltrieb "Versuche" angestellt: mit meinen insgesamt 7 verschiedenen Zauntestern habe ich bei allen möglichen Messungen auch 7 verschiedene Ergebnisse gehabt.


    Auch heute noch sind die Messungen zwar möglicherweise recht genau, aber in kleinen Abstufungen immer noch von einem mir unbekannten Zufallsgenerator abhängig.
    Ich kann jetzt 7,9 kV messen, eine halbe Stunde später an eben dieser Stelle sind es 7,1 - und der Witz an der Sache ist, dass die gemessene Leistung am Zaun nicht das Geringste mit dem Impuls bei Tierberührung zu tun hat.


    Ich kann 2 kV auf dem Zaun haben und die Schlagstärke bei Tierberührung, die in Joule gemessen wird, ist genauso bei 5000 Joule, als wäre die Zaunleistung bei 6,4 kV.


    Mich wundert, dass da noch nie jemand, dem aufgrund geringfügiger Messabweichungen Entschädigungen verwehrt wurden, gegen geklagt hat.
    Was aber möglicherweise daran liegt, dass E-Zaun-Elektrik fast noch komplizierter ist, als "normale" Elektrik.


    LG, Chris

  • 21 tote Rinder im Jahr 2018 in einem Betrieb - plus 1 totes Fohlen und die Wolfsberatung kommt bei einer Flächengröße von 500 ha mit dem grossartigen Angebot der üblichen de-minimis-Förderung von sagenhaften 15.000,- Euro für den Herdenschutz - ich weiss nicht, ob ich mich vor Lachen auf den Boden werfen soll, in Tränen ausbrechen soll oder was sonst?
    22 tote Tiere nach offenbaren Wolfsangriffen in Rinderherde Treuenbrietzen


    LG, Chris

  • Ich kann mir halt auch nicht vorstellen, dass der Wolf dort sich von 1 bis 2 Litzen mehr abhalten lässt

    Mit einer Förderungsmaßnahme von bis zu 15 000 Euro ließen sich auf Herrn Högemanns Grundstück relativ einfach die Stromzäune zur Wolfsabwehr verstärken. Ein bis zwei Litzen mehr würden schon ausreichen.

    So viel Beute wie er auf dem Hof schon machen konnte braucht es doch sicherlich mehr, als ein bisschen mehr Zaun oder?


    Und dass die Summe für die Fläche reicht.. also das kanns ja wohl nicht sein.

  • Da zwar alles darauf hinweist, abe rman es nicht sicher bestätigen kann.

    Wie will man denn überhaupt mit einer DNA etwas sicher bestimmen? Also das Töten eines Tieres fällt ja zumindest raus. Aber trotzdem schein es das erste Mittel der Wahl zu sein um zu bestimmen, das ein Tier von einem Wolf getötet wurde. Gut für den Bullen der seine lästige Konkurenz losgeworden ist, schlecht für den Wolf der sich nach strickten "Moralischen Wolfsgrundsätzen" nur von bereits toten Tieren ernährt. :D Der wird nämlich nachgewiesen.

    Und wenn es dann tatsächlich "nur" ein Hund war?

    Das lässt mich nun darüber nachdenken, wieviele wilde Hunderudel oder wilde Einzelhunde durch Deutschland streifen. Ich galube ich habe in meinem Leben nur einmal gehört das ein "verwildeter Hund" ein Pferd angegriffen hat und nicht mal sehr erfolgreich war. Muss man sich jetzt zusätzlich zu den Wölfen auch noch Gedanken um wilde Hunderudel machen?

  • Das lässt mich nun darüber nachdenken, wieviele wilde Hunderudel oder wilde Einzelhunde durch Deutschland streifen.

    Ich verfolge auf Facebook eine Tierschutzseite in der auch entlaufene und vermisste Hunde gepostet wurden.
    Bis dahin dachte ich immer, dass, falls ein Hund verschwindet, der max ein paar Tage oder eine Woche unterwegs ist, ehe er gesichert werden kann.


    Falsch gedacht, bin doch erstaunt, wie viele Hunde zT Monate in Deutschland unterwegs sind, ehe die gesichert werden können und irgendwas müssen die ja auch fressen

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