Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Da wäre interessant zu wissen, was für ein Kindergarten das ist.
    Ob das ein normaler Kindergarten ist oder ob das ein Waldkindergarten ist.

    die online-artikel scheinen überarbeitet worden zu sein. gestern habe ich noch gelesen, dass der kindergarten mitten in der siedlung sei. das finde ich heute so nicht mehr.


    SZ-Online: Wolf reißt Ziege in Uhsmannsdorfer Kita


    in dem artikel heißt es zumindest noch "..., dass der Wolf bis in menschliche Siedlungen vordringt, um sich seine Beute zu holen.".



    man kann aber nach der adresse des kindergartens googlen. der kindergarten heißt "Gummistiefelchen", wie man gestern auch noch lesen konnte. es ist mittendrin, was halt mittendrin in einem 700-seelen-ort so heißt.

  • Ich finde ineinem der Artikel hier einiges sehr merkwürdig. Ich zitiere Mal:

    Wenn man also ... ich sage mal theoretisch ... Wenn man als Politiker dafür sorgt das die Zäune nicht sicher genug sind, zumindest scheint es mir so das sie es nicht sind, und dann so eine Landeswolfsverordnung unterstützt, dann könnte man doch sein Fähnchen in den Wind hängen wie man möchte. Starker Druck durch Wolfslobby - man könnte wenn man wollte, ist ja nur ein Zweiaugengespräch, einen Doppelriss ... Ich sage Mal unter den Tisch kehren. Wird der Druck der Öffendlichkeit speziell der Landwirte immer größer(Größer als der der Wolfslobby) - kann man den Wimpel in Richtung Abschuß hängen. Garnicht doof, die Politiker ... Theoretisch.
    Egal wie, es werden noch sehr viele Menschen leiden durch das hin und her schlängeln der Politikschlange.


    Tschuldigung Schlange.


    Diese Wolfsverordnung klingt in der Theorie ganz hübsch und hat deshalb vermutlich auch schon einige aufgeregte Gemüter wieder ruhig getätschelt, aber wer sich mal die Frage stellt, wie sie in der Praxis umgesetzt werden soll, wird ziemlich schnell erkennen, dass der Abschuss eines bestimmten Wolfes nach zweimaligem Reissen in geschützten Nutztierherden so unwahrscheinlich ist wie der Motorrad-Führerschein für meine Mc`s.


    Die dafür erforderlichen Prozeduren sind viel zu langatmig - man muss ja erstmal die DNA dieses Wolfes haben, dazu gehört etwas mehr an DNA, um einfach einen WolfsRISS zu bestätigen, oft reichen die gewonnen Proben noch nicht mal aus, um zwischen Rüde und Fähe zu unterscheiden.
    Und dann hat man die DNA DIESES Wolfes vllt. gemütlich ermitteln können - aber wie zum Teufel soll man dann wissen, wenn da 5 rumlungern, welcher davon zur DNA des "ich habe 2 x geschützte Herden angegriffen"-Wolfes passt?
    Die Variante, dann mal sicherheitshalber alle abzuschiessen und dann gemütlich DNA zu entnehmen um postmortem festzustellen, wer es war, wird wohl eher nicht vorkommen.


    Also mal ernsthaft - wie wahrscheinlich ist es, dass es in D irgendwann mal dazu kommen wird, dass ein Wolf aus obigem Grund erschossen wird?
    Voraussetzung dafür wäre eine konsequente Besenderung. Die wird es nicht geben - dabei wäre diese konsequente Besenderung möglicherweise sogar ein wichtiger Herdenschutz-Beitrag, weil man die Sendedaten auch in aktiven Herdenschutz umsetzen könnte.



    Bayern - das ging aber fix:
    PM 39/18: Landesamt für Umwelt: Wolfnachweis im Landkreis Oberallgäu / Entschädigung wird ausbezahlt / Aktionsplan Wolf geht in Verbändeanhörung- Internetangebot - LfU Bayern


    LG, Chris

  • Da habt ihrs auf den Punkt gebracht und deswegen gibt es in Brandenburg immer wieder illegal erschossene Wölfe, bzw wird es schon immer gegeben haben. Im Normalfall wird man dafür sorgen, dass das Corpus Delicti nicht gefunden wird. Was bleibt einem auch anderes übrig? Ich heiße es nicht gut aber ich kann es sehr, sehr gut verstehen.

  • Da habt ihrs auf den Punkt gebracht und deswegen gibt es in Brandenburg immer wieder illegal erschossene Wölfe, bzw wird es schon immer gegeben haben. Im Normalfall wird man dafür sorgen, dass das Corpus Delicti nicht gefunden wird. Was bleibt einem auch anderes übrig? Ich heiße es nicht gut aber ich kann es sehr, sehr gut verstehen.

    Man kann das ja sogar noch weiterspinnen.
    Im Grunde könnte ein 5-köpfiges Wolfsrudel insgesamt 10 Mal in geschützten Herden zuschlagen, ehe überhaupt mal angedacht wird, dass ein Abschuss ganz eventuell vielleicht in Frage käme. Das Rudel müsste sich beim "Spuren hinterlassen" nur hübsch abwechseln. So Marke "Heute bist Du als Letzter mit Fressen dran, Deine DNA haben sie noch nicht...." |)


    Wenn man dann noch bedenkt, dass oft DNA-Spuren durch Nachnutzer vernichtet werden, wenn quasi Fuchs, Meise (ja auch die fressen Fleisch) oder Krähen das Fitzelchen Fleisch mit Wolfsspucke dran vertilgen, erkennt man erst, was da für ein langer, langer Prozess hintersteckt und dass die Realität bedeutet, dass für 2 nachgewiesene Risse wahrscheinlich gut das zwei- bis dreifache an erfolgten Rissen stattfinden müsste....Edit: Macht im 5-köpfigen Beispielrudel mal eben 20 - 30 Rissereignisse.,,,


    Was macht ein Tierhalter wohl nach dem 6., 7. Riss in seiner eigentlich doch geschützten Herde?


    LG, Chris

  • Wer weiß, dDas ging bestimmt erst so fix, nachdem der eigene Untersuchungsantrag in das Wiener Labor geschickt worden war. :roll: Aber gut, dass das Ergebnis nun da ist und entschädigt wird.


    Voraussetzung dafür wäre eine konsequente Besenderung.

    Genau meine Gedanken bei deinen Worten davor. Aber warum wird es die nicht geben?

  • Weil dann jeder Riss eindeutig zuzuordnen wäre, jeder Ausbruch von Weidetieren aus ihrer Weide und ihnen dann der für die Normalbürger gern genutzte Satz "es gibt Entschädigung" ganz schnell im Halse stecken bliebe. Diese Transparenz ist überhaupt nicht gewollt.
    Diese Transparenz würde handeln und Entscheidungen treffen erzwingen und dass will keiner in den Amtsstuben. Es soll der Schein von "die Wölfe sind scheu und die paar Übergriffe auf geschützte Herden sind zwar ärgerlich aber werden entschädigt und am Rest sind die Tierhalter selbst schuld" aufrecht erhalten werden und Lieschen Müller sollte auch besser nicht wissen, dass der Wolf nachts auch gern mal an ihrer Mülltonne gucken geht, die im Berliner Vorort steht.

  • Wenn man dann noch bedenkt, dass oft DNA-Spuren durch Nachnutzer vernichtet werden, wenn quasi Fuchs, Meise (ja auch die fressen Fleisch) oder Krähen das Fitzelchen Fleisch mit Wolfsspucke dran vertilgen...

    Hmm, es könnte also im Labor herauskommen das die gerissene Kuh von Krähen gerissen wurde?


    Mal abgesehen davon das ich generell nicht allzuviel von Gentests halte... da sind mir zu viele Unwahrheiten, Halb-Wahrheiten und Schwachsinn unterwegs... Von den Dingen die dabei nicht in mein Weltbild passen ganz abgesehen. :/

  • Wenn ein Labor, neben dem Sample für Wölfe, auch genug Material für Krähen/Füchse/Hunde hat, dann kann differenziert werden, was da nun dran war.


    Ein Labor kann das reissende Tier NICHT bestimmen, sondern lediglich die Tiere, die mit der Probe in Kontakt gekommen sind. Das Ergebnis vielleicht Wolf/kein Wolf wird mithilfe der Probe, aber nicht nur mit der Probe gestellt. Lediglich "ganz sicher Wolf" basiert rein auf der Probe.


    Deshalb gibt es auch "Wolf nicht nachweisbar", was bedeutet, dass zwar viele Faktoren (Rissbild, Vorgehen, Verhalten der ggfs. unverletzten Tiere) auf einen Wolf deuten, eine Probe als weiterer Beweis jedoch nicht aussagekräftig genug ist. Gleichzeitig konnte aber mit der Probe nicht einwandfrei bewiesen werden, dass kein Wolf da war (schlechtes Material, Verschmutzung, unsachgemäßes Handling beim Einsendeprozess,...)

  • Ein Labor kann das reissende Tier NICHT bestimmen, sondern lediglich die Tiere, die mit der Probe in Kontakt gekommen sind. Das Ergebnis vielleicht Wolf/kein Wolf wird mithilfe der Probe, aber nicht nur mit der Probe gestellt. Lediglich "ganz sicher Wolf" basiert rein auf der Probe.

    Das ist eine Sache die ich nicht nachvollziehen kann. Wie kann man "ganz sicher Wolf" nur mit der Probe bestimmen und "vielleicht Wolf" nicht nur mit einer Probe.


    Da habe ich in meinem Kopf das Bild einer gestrauchelten Kuh mit gebrochenem Genick und Frassspuren von Wolf im Kopf. Und die DNA Probe sagt dann "ganz sicher Wolf" ...


    Und andersherum ein Rissbild das auf Wolf hindeutet und eine WolfsDNA+KrähenDNA+GrasshüpferDNA und dann ist es nur noch vielleicht Wolf...


    Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. : ( Es sei denn Grasshüpfer können eine Kuh genauso erlegen wie ein Wolf. - Und darüber möchte ich garnicht nachdenken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!