Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ja, ich beschreibe was hier vor Ort zur Zeit passiert.
    Und NUR Bauern und Politiker KÖNNEN und MÜSSEN derzeit sinnvolle Maßnahmen ergreifen. Was sie unterlassen, weil sie lieber nach dem "wolfsfreien Südtirol" verlangen.
    Ich würde es sehr fair finden, wenn du meine Beiträge ganz lesen würdest, ehe du mir Vorwürfe machst Dinge zu schreiben, die sich nicht in meinen Beiträgen finden.

  • Gut, bei uns im Norden betrifft das Problem eben nicht nur Bauern. Wir haben halt schon mehr Wölfe offensichtlich. Und hier betrifft das Problem Tierhalter überhaupt als auch einfach Menschen, die auf dem Land leben. Es wäre im Grunde ja schön, wenn man aus gemachten Fehlern lernen können würde...

  • Ich denke, es kommt wohl drauf an, wo genau man wohnt und mit wem man Kontakt hat. Ich wohne in einem Dorf im Umland von Hannover, hier gibt es laut Karte einige Wölfe oder sogar Rudel und es interessiert hier niemanden. Hier sind aber auch "nur" Landwirte, keine Großtierzüchter. Also nur Felder. Und jeder läuft hier mit seinen Hunden herum und im Wald auch. Vor einem Jahr hing hier ja mal ein Schild, dass ein einzelner Wolf gesichtet wurde. Ist aber inzwischen schon lange wieder entfernt. Wenn ich hier mit dem Wolfthema anfange schauen mich alle nur groß an.

  • Hier ist es schon so, dass auch Landbewohner, die mit Nutztierhaltung nichts zu tun haben, im Wolfsthema drin sind. Mit oder ohne Hund. Da höre ich schon desöfteren, dass sich Leute überlegen, wo sie in Wald und Feld laufen/radeln möchten.
    Erfahrungsgemäß wird das im Winter aber wieder ein häufigeres und brisanteres Thema werden. Da gibt es halt mehr Sichtungen.


    Ich hab im Moment in meinem Hauswald an den Wegrändern recht viele Knochen. Also eigentlich so viele, wie ich noch nie gesichtet habe. Alle noch frisch, teilweise weich. Hüftschalen, Schulterblätter (?), Teile von der Wirbelsäule. Das finde ich irgendwie auch recht merkwürdig. Die haben da so sicher keine Wölfe verteilt, sondern eher Nachnutzer. Macht es aber nicht netter.

  • Wir leben hinterm Deich. Hier stehen Rinder auf offenen Flächen, oft nur durch Gräben getrennt. Auf dem Deich stehen Schafe, dazwischen oft Spaziergänger.
    Und wir haben bestätigte Wolfsrisse und Sichtungen.


    Die Weiden wolfssicher einzäunen? Wer soll das bezahlen? Und Untergrabschutz in diesem Boden?
    Und die Schafe? Sie sind auf dem Deich notwendig zur Pflege, das ist Küstenschutz und ermöglicht erst daß wir hier leben. Die Deiche einzäunen? Mit Herdenschützern dazwischen? Abgesehen davon, daß wir damit eher die Touristen vergrämen würden - bei Hochwasser flüchtet sich das Wild auf die Deiche, was dann nicht mehr möglich wäre.
    Effektiver Herdenschutz würde hier die gesamte Landschaft verändern, ich weiß nicht, wie das gehen soll.

  • Die Beiträge, die 'gegen mich' geschrieben worden sind sind schon sehr in die Richtung, die @Dickkopfweissling beschreibt, @hasilein75 und @Rotbunte. :ka:

    Ich habe dich überhaupt nicht gemeint, sondern @Dickkopfweissling.

    Auch Menschen die Autos fahren, machen Fehler... und Piloten, Ärzte..... und und und... denk mal drüber nach.

  • Und NUR Bauern und Politiker KÖNNEN und MÜSSEN derzeit sinnvolle Maßnahmen ergreifen. Was sie unterlassen, weil sie lieber nach dem "wolfsfreien Südtirol" verlangen.

    Was sollen die Bauern denn machen?
    Auf eigene Kosten alles einzäunen? Egal ob da Baurecht oder sonstiges im Weg steht? Selsbt wenns erlaubt wäre, das sind einfach Kosten die eben die meisten Bauern nicht stemmen können.
    Von der massiven Mehrarbeit in sachen Zaunpflege ganz zu schweigen.
    HSH? Gibt einfach nicht genug. Und auch hier wieder, wie schon so oft in diesem Thread gesagt: Nicht jeder Bauer ist auch Hundemensch. HSH brauchen da eben wen der sich damit beschäftigen möchte und wer Hunde nicht leiden kann, Angst davor hat oder sonstwas, dem bringt ein Herdenschutz mit Hunden genau mal eben garnix!
    Den Hunden bringt das übrigens auch nix.
    Ebenso ist da ja auch einiges noch an Graustufen im rechtlichen Brereich, mit den HSHs, soweit ich weiß. Das ist Politkersache sowohl hier als auch bei euch, aber hey, Politik eben...


    Was soll man als Bauer denn machen? Die Zeiten haben doch schon ganz deutlich gezeigt das du als Viehhalter am Arsch bist.


    Und jeder Wolfsbefürworter sollte doch wissen wie Wölfe ticken. Friedliches nebeneinander leben wird nie funktionieren.
    Entweder gehen viele Tierarten zugrunde, Weidehaltung wird komplett aufgeben, Hunde sind nur noch an der kurzen Leine im Park auszuführen, Hasen, Kanninchen, Meerschweinchen im Garten sind zu sichern wie Fort Knox oder abzuschaffen. Oder der Wolf bleibt.
    Für mich persönlich stellt sich diese Frage garnicht. Und ich mag Wölfe wirklich.
    Aber grade darum ist mir einfach absolut bewußt das es in unserem Lebensraum keinen Platz gibt für den Wolf. Nicht in so dicht besiedeltem Gebiet.
    Das geht einfach nicht gut, es wird immer mehr eskalieren. Und am Ende wird ein riesiger Schaden entstanden sein für sehr, sehr viele Menschen und Tiere.

  • Gesammelte Werke der letzten Tage.


    Bär - Schweiz
    Bärenspuren im Wallis gefunden - Haben jetzt die Walliser den Berner Bären? - News - SRF
    Unten im eingefügten Video vom Vorjahr die letzte Szene, ich glaub, da hätte ich mir in die Hose gepieselt.... |) :lol:


    NRW - LANUV bestätitgt Wolfssichtung am TÜP Senne
    LANUV: Details[tt_news]=1745&cHash=cf744f621697123fe220a75be9139920


    NS, Celle - die Überschrift stellt sich im nur anlesbaren Text als nicht ganz richtig raus:
    Cellesche Zeitung | Celler Sorgen werden gehört: „Notfallplan Wolf“ in Arbeit


    In diesem Thüringer Artikel kann man sich mal ganz gut das Dilemma der Weidetierhalter, die im Grunde Hilflosigkeit des Wolfsmanagements ("1,18 sind keine 1,20" - ein Aussage, die mathematisch korrekt ist, aber in Bezug auf den Wolf eine Lachnummer) und all die völlig unausgegorenen Zusammenhänge Wolf/Herdenschutz/Naturschutz anschauen:


    Was wird aus den Wölfen in Thüringen? | Thüringer Allgemeine


    Ob und wie welche Alm schützbar ist oder nicht, lässt sich jeweils nur vor Ort beurteilen - ab dem Punkt allerdings, wo man Dynamit bräuchte, um Schafsnetze in den steinigen Boden zu kriegen, dürfte "unschützbar mit Zaun" hinkommen.
    5b44db5aab5c3778ab000001


    Hier gibt es noch eine ganz gute Erklärung, warum die Almbeweidung so wichtig ist:
    Factsheet_Gruenerle.pdf


    LG, Chris

  • Wir leben hinterm Deich. Hier stehen Rinder auf offenen Flächen, oft nur durch Gräben getrennt. Auf dem Deich stehen Schafe, dazwischen oft Spaziergänger.
    Und wir haben bestätigte Wolfsrisse und Sichtungen.


    Die Weiden wolfssicher einzäunen? Wer soll das bezahlen? Und Untergrabschutz in diesem Boden?
    Und die Schafe? Sie sind auf dem Deich notwendig zur Pflege, das ist Küstenschutz und ermöglicht erst daß wir hier leben. Die Deiche einzäunen? Mit Herdenschützern dazwischen? Abgesehen davon, daß wir damit eher die Touristen vergrämen würden - bei Hochwasser flüchtet sich das Wild auf die Deiche, was dann nicht mehr möglich wäre.
    Effektiver Herdenschutz würde hier die gesamte Landschaft verändern, ich weiß nicht, wie das gehen soll.

    ja, da frage ich mich allerdings auhc, wie das gemacht werden soll
    also wirklich ehrlich


    was gäbe es für Lösungen für solche Gebiete?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!