Vor 150 Jahren gab es auch noch massive, regelmäßig Hungersnöte in Europa, und jahrelange Kriege, von denen die Wölfe profitierten - also nicht gerade ein Vergleichsparameter, das ich besonders anziehend finde.
Und die Kosten für die Wölfe werden auch diesmal total auf den Tierhalten hängenbleiben: Verbraucher werden angesichts der billigen Alternative aus Massentierhaltung dahin ausweichen, und die öffentliche Hand wird den Teufel tun, Weidetierhalter zu unterstützen. Sieht man ja jetzt schon an den Diskussionen um eine Weideprämie.
Es wird, wenn es so weitergeht, so laufen, dass die nicht industriellen Tierhalter aufgeben müssen (was die Mehrzahl der Verbraucher schlicht einen kalten Kehricht schert) und die Landschaft zunehmend dem Mais, den Wölfen und den Sauen gehören wird. Das wäre mir eine einzelne hochgehypte Tierart absolut nicht wert.
Mal ganz abgesehen davon, dass der teure Schutz - wie hier schon - zigmal erwähnt - an vielen Stellen schlicht nicht möglich ist. Meine Ponys zum Beispiel stehen in einem extensiv beweideten kleinen Naturparadies, auf Koppeln von etwa 20 Hektar. Die haben noch ein besonderes Plus: Sie sind rundum, innen wie außen, mit landschaftstypischen uralten Eichen umgeben. Würden wir da den in der Theorie vorgeschriebenen Untergrabeschutz einbuddeln, würden wir dafür ein Massaker an diesen herrlichen, geschützten Bäumen anrichten müssen. Muß der Wolf das wert sein?
Wir können also nur beten ,dass der tiefe unterste Elektrodraht die Wölfe fernhält. Tut er es nicht, wird das keine Sau kümmern: Alle Pferde, die da stehen, gehören Hobbyhaltern - und von denen wird ja eh erwartet, dass sie ihre Tiere entschädigungslos fressen lassen.