Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Auch so ein Artikel - S-A, Altmark - der zeigt, wie schwierig es werden kann, so eng mit den Wölfis zusammen zu leben:
    Wölfe sorgen für Unruhe | Arendsee


    Selbst, wenn vorschriftsmäßig Wild gerissen wird: passiert das in unserer unmittelbaren Umgebung, kann es zu gefährlichen Situationen kommen, wenn sich Hund oder auch Mensch versehentlich dem Riss nähert. Da haben wir noch viel zu lernen, denke ich. Und einigen wird das schwerer fallen, als anderen.


    LG, Chris

  • @Rotbunte
    Ich finde das schon nachvollziehbar.
    Der Wolf als direkter Nachbar verändert das Leben nur eines Hundehalters (von Weidetierhaltern red ich mal gar nicht) ganz gewaltig. Wir Menschen sind nun mal auch so, dass wir uns da schwer tun. Da ignoriert man gerne mal was, bis es nicht mehr zu ignorieren ist.
    Dazu kommt dann noch, dass die Informationen und Meinungen bezüglich Wolf im Lebensraum so dermaßen auseinanderdriften, dass es für noch Unbeteiligte schwer ist, da herauszufiltern, was wohl an die Realität herankommt.



    Ich habe in 2013 zwei der ersten Wolfs-Informationsabende hier im Landkreis besucht. Damals hat Fr. Dr. Habbe zwar auch deutlich gesagt, dass für den Hund bei Begegnung ein Risiko da ist. Das hat sie weder verneint, noch irgendwie verniedlicht. Da war ich damals sehr dankbar für, denn der allgemeine öffentliche Tenor hat das seinerzeit noch für total albern gehalten. Da war man ja schon fast in der Klappse, wenn man sich darum Gedanken gemacht hat. Aber darüber hinaus hat niemand kommuniziert, wie nah der Wolf uns wirklich kommen wird. Da hat man uns eben gebetsmühlenartig die 6er-im-Lotto-Geschichte erzählt.


    Bis gestern habe ich dann keine solche Veranstaltung mehr besucht. Die haben in aller Regel halt nicht so ein gutes Klima, sondern sind geprägt von 2 emotionalen Lagern.


    Gestern aber habe ich zumindest einen Teil der Veranstaltung hier besucht. Ich bin nach etwa 2h gegangen, weil ich gesundheitlich momentan nicht so auf der Höhe bin.
    Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurde darauf hingewiesen, dass keine Statements der verschiedenen Lager gewünscht sind. Es sollte ausschließlich um die Fragen der Bürger gehen. Das hat zum großen Teil erstaunlich gut funktioniert.


    Es gab zwei kurze Vorträge der Herren vom Umweltministerium. Da war für den Thread hier nichts wirklich neues drin. Aber im Unterschied zu 2013 wurde die Tabelle bezüglich auffälliger Wölfe (die ich hier schon verlinkt habe) ausgepackt und besprochen. Es ging also ganz sicher nicht mehr um die 6er-Lotto-Geschichte, sondern darum, was alles ganz normal ist und was auffällig ist. Was normal ist, ist hinzunehmen. Wo etwas auffällig ist, wird erstmal das Monitoring intensiviert. Die Besenderungen, die Lies ja angekündigt hat, sind in der Vorbereitung. Aaaaber (ich sehe Chris schon mit dem Kopf an die Wand klatschen): das ist eine ganz aufwendige Geschichte, die nicht in 12 Monaten erledigt ist. Boah... die haben echt Zeit. Und da nunmal auch die Vergrämung eines auffälligen Wolfes extremer Vorbereitung bedarf und der dafür besendert sein muß, können wir da wohl noch eine Weile drauf warten. "Das kostet ja auch alles Geld!" hat einer der beiden Herren gesagt, welcher, weiß ich nicht mehr. Aber da hätt ich ihn eigentlich gern gefragt, ob er uns Bürgern das wirklich vorhalten will (oder auch deutlich unhöflicheres).
    Dass man die Wölfe nicht anfüttern darf, wurde ungefähr 3mal betont.


    Herr Tilk hat dann noch kurz über das Ostenholzer Rudel gesprochen. Er hatte auch eine kurze Filmaufnahme, wo alle 9 Tiere nacheinander die Wildkamera passiert haben. Aber das ist heute der 6er im Lotto. Das kommt so gut wie nie vor, dass alle gemeinsam unterwegs sind. (und wir hatten im Vortrag vorher schon gelernt, dass man mehrere Wölfe genauso vertreiben kann, wie einzelne Wölfe.... hahaha). Er sagte, dass er sich nach dem Tod der Fähe im November Sorgen um das stabile Rudelgefüge gemacht hatte. Die Sorge hat er inzwischen nicht mehr. Es gibt aus diesem Monat gesicherte Hinweise darauf, dass eine neue Fähe im Rudel ist (woher auch immer die kommt).


    Es gab diverse, teilweise sehr interessante Fragen, die ich nicht alle wiedergeben kann. Es ging dann um die Wolfsdichte hier im Landkreis und in direkter Umgebung. Da wurde mit keinem Wort erwähnt, ob es auch noch mehr Wolfsvorkommen außer die im Monitoring bekannten Rudel gibt. Ich habe dann Herrn Tilk gefragt, ob es stimmt, dass die residente Fähe keine einzelne Fähe ist. Das hat er bestätigt, obwohl er für den Bereich nicht zuständig ist. Weil ich meinte, dass ich mir ja dann keine Sorgen machen muß, dass die Fähe meinen Rüden den Kopf verdreht (war eine scherzhafte Überleitung, die er auch verstanden hat), hat er mich darauf hingewiesen, dass ich auch dort mit abwandernden Jungwölfen rechnen muß und Hybridisierung immer ein Thema ist, auf dass ich zu achten habe. Ähm, ja. Also das war sehr nett formuliert und ich habe das hauptsächlich als Info dafür genommen, dass es dort tatsächlich schon im letzten Jahr Welpen gab. Interessanterweise wußte davon aber nicht mal der Bürgermeister. Mich bestärkt das wieder darin, dass uns eben nur mitgeteilt wird, was nicht mehr zu leugnen ist und meinen Unmut darüber habe ich kundgetan. Aber das ist natürlich ganz einfach wegzuwischen: nur gesicherte C1-Nachweise werden auch öffentlich gemacht. Alles andere hat uns nicht zu interessieren. Auch wenn uns das betrifft.

  • Kalb aus Kälberhütte rausgezerrt und verletzt:
    War Es Ein Wolf Oder Hund? Achternholt: Kalb in


    Passend dazu, 30 km entfernt - Cappeln: Schaf gerissen:
    mt-news.de / Münsterländische Tageszeitung


    Weitere Vorfälle mit Wölfen gabs in Großenkneten, auf der Strecke, Garrel, Dötlingen und Goldenstedt ist auch nur 40 km entfernt.
    Laßt uns also mal überlegen, wie nahe es liegt, dass ein HUND das Kalb aus der Hütte gezerrt hat.




    Hui, Wölfi, das war aber verflixt knapp - Wolf in den Niederlanden beinahe von LkW überfahren:
    VIDEO: Wolf was bijna dood - Omroep Gelderland



    Es bleibt ein schwieriges Thema - man kann die Menschen, die unter den Wölfen tatsächlich leiden müssen, nicht einfach im Stich lassen:
    „Notwehr gegen Wölfe“ - MOZ.de
    Ab einem bestimmten Ausmaß bin ich persönlich der Meinung, dass der Nihilismus der Politik den größten Teil der Schuld trägt, wenn es zu illegalen Abschüssen kommt. Ganz ohne illegale Abschüsse zu befürworten.



    Bayern - ach schau an, da sprechen sogar Wolfsberater davon, dass Wölfe über 1,40-Zäune drüber gehen:
    Aicha: Der Luchs ist zumindest sporadisch in der Region unterwegs Wolfspaar bei Grafenwöhr
    Neue Ranzzeit - neues "Glück" - ob das Paar am TÜP Grafenwöhr wohl dieses Jahr Nachwuchs zustande bringt? oder es schon welchen hat, man es uns aber einfach nur "vergessen" hat, mitzuteilen?
    Ganz ernsthaft - wie oft kommt es wohl vor, dass Wolfspaare keinen Nachwuchs zustande bringen?


    LG, Chris

  • Hatten wir den schon?


    https://www.nwzonline.de/weser…th_a_50,0,4043169966.html


    Das ist nicht weit von hier - ich werde wohl vor allem Aragorn erstmal nicht ohne Leuchtweste laufen lassen. Der eine oder andere Jäger ist hier gerade recht angesäuert, und wenn da was großes graues unterwegs ist... (das soll kein Jägerbashing sein, ich habe nur den einen oder anderen Kommentar gehört)

    Was ich nicht so ganz verstehe (hab mir die Risskarte angesehen), warum die nicht in der Lage sind, klar und und deutlich zu kommunizieren:
    Verursacher konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, „weil Spuren von Canide, Marder, Waschbär etc. nachgewiesen wurden.“
    Ich mein, Canide werden sie doch wohl nachweisen können und unterscheiden können, von Mardern und ähnlichen.
    :ka:

  • Hab gerade einen Link zugeschickt bekommen. Der tote Jagdhund als Headline auf der Startseite von bild.de


    "BiLD liegt das GPS-Protokoll vor"....uuuh, war ja auch nicht frei im Artikel des Jägers abgebildet.... :mute:

  • Speziell an Chris - Achtung nicht schön anzusehen: das kann passieren, wenn 2 Kangals auf 7 Wölfe treffen...
    https://m.youtube.com/watch?v=AgRbMXEtKtk&sns=fb

    Ja, das kenn ich - das ist schon etwas länger im Netz unterwegs, auch wenn grad wieder wer so tut, als hätte er es erfunden.


    Dass 2 gegen 7 keine Chance haben, sollte keine grosse Überraschung sein.
    Zaubern können die Hunde nun auch nicht.


    Das gehört auch wieder zu den Dingen, die in D noch in den Kinderschuhen stecken.
    Hier wird die Anzahl der benötigten HSH nach der Herdengröße definiert, ohne auf die Anzahl der Wölfe überhaupt einzugehen.


    2 Hunde sind die absolute Not-Besetzung und es gibt immer noch genug Tierhalter in D, die mit einem 6-monatigem Jungspund als Einzigen anfangen. Da kann man nur drauf warten, dass da etwas passiert. Aber Hauptsache, die Hunde haben eine Hütte auf der Fläche - da kann man schon griffig werden.


    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!