Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Nee, ist er ja auch überhaupt nicht - bei Wölfen, die sich an die Regeln halten, weil es ihnen leicht gemacht wird, sich an die Regeln zu halten.
    Dass sich die Tierhalter einer Region theoretisch (!) ihre neu ankommenden Wölfis selbst erziehen könnten, indem sie in Sachen Herdenschutz an einem Strang ziehen, spricht sich leider in den noch-Wolfserwartungsregionen nie rechtzeitig rum.

    Fängt ja schon mit den Stromzäunen an. Klar, können die rüberhüpfen. Aber, wenn er beim ersten Mal gucken ordentlich eine gewummst bekommt und an der nächsten Weide bei dem selben Zaunmodell wieder, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er diese Dinger meidet. Aber, wenn Du dann so einen Depp in der Nähe hast, der seine Zäune nicht vernünftig unter Strom setzt oder sogar manchmal gar nix drauf hat ... :roll:

  • Genau dasselbe habe ich neulich in einem Beitrag über Wölfe gesehen: ein Schäfer in Sachsen, der sich nach anfänglichen Verlusten das ansässige Wolfsrudel mit HSH so gut "erzogen" hat, dass es einen weiten Bogen um seinen Bestand macht. Der hofft sehr, dass genau diese Wölfe noch lange ungestört heimisch bleiben und einwandernde Konkurrenten fernhalten.

    Ja - absolut verständlich. Man stelle sich vor, das ansässige "erzogene" Wolfsrudel wird entnommen und dann kommt da der Nachwuchs aus Cuxhaven, Goldenstedt oder Rosenthal hin.


    Das größte Problem in Sachen Herdenschutz ist, dass die politischen Vorgaben es nahezu unmöglich machen, rechtzeitig einen effizienten Herdenschutz flächendeckend aufzubauen und ja, ebenfalls, dass es immer Tierhalter dazwischen geben wird, die das auf die leichte Schulter nehmen und die Wölfe somit lernen können, wie praktisch Nutztiere doch so sind.


    McGyver war heute mit beim TA, Medis abholen - einfach zu Trainingszwecken.
    1 Katze und 2 Hunde waren im Wartezimmer. McGyver trug, ebenfalls zu Trainingszwecken seinen Maulkorb und legte sich, sobald ich sass, einfach hin. Das hab ich gemarkert und bestätigt. Als einer der wartenden Hunde beinahe den Katzenkorb vom Stuhl geholt hat, ist McGyver in Seitenlage gefallen und eingepennt. :lol: Der war schlicht "nicht im Dienst". Over and out. Unser letzter Ausflug ist über 6 Monate her gewesen. Soviel zur Erziehbarkeit "solcher" Hunde.


    Nicht falsch verstehen, ich bin wahrlich nicht der Meinung, dass man jedem Weidetierhalter HSH in die Hand drücken darf, aber mir ist es wichtig, dass dieser rumgrassierende Eindruck, diese Hunde seien so gut wie unerziehbar, ein wenig gemäßigt wird. Die sind in allem, was in Sachen Herdenschutz wichtig ist, sogar überraschend leicht erziehbar. Das, was wirklich stimmen muss, ist die Beziehung zwischen Hund und Mensch und das ist auch im Einsatz hinzubekommen, wenn der Mensch nun mal nicht 24/7 anwesend ist. Hunde aus sorgfältiger Aufzucht, mit bereits bestehenden Grunderfahrungen und Grunderziehung als Fördermaßnahme, wenn der Weidetierhalter eine Art Sachkundenachweis ablegt - sowas wäre z. B. eine praxisorientierte Lösung, die weiterhilft. Und immer wieder: der Auftrag von HSH lautet lediglich - Halte alles Fremde von der Herde fern, er lautet nicht: Murks alles ab, was sich nähert.


    LG, Chris

  • Ich stell es mir gerade bildlich vor und muss etwas grinsen. Gibt's eigentlich Fotos von den Mcs mit Maulkorb? Ich kann mich irgendwie nicht erinnern.


    Aber wenn unsere popligen HSH-Viecher vom Tierhof aus grottiger Aufzucht und Haltung lernen können, dass Besuch, den wir reinlassen, okay ist und wenn der Kaukase außerhalb vom Gelände beim Hundefriseur der gechillteste Teddybär aller Zeiten ist, dann mach ich mir um die wirklich gut gezogenen, sozialisierten und ausgebildeten HSH im Einsatz keine Gedanken. Da hab ich vor den Deppen mit den "Krassen Kangals" hier im Landkreis mehr Bedenken. ;)
    Was nun mit dem überfahrenen Goldenstedter Wolfsrüden ist, interessiert ich auch brennend; die von @mittendrin verlinkte Info habe ich als Facebookverweigerer vorher nicht gehört. Ich finde es ein bisschen merkwürdig und lausche auch gespannt dem Flüstern meines Aluhutes.

  • NRW wills momentan aber wirklich wissen:
    Wolf soll an der Straße gestanden haben


    Nix Wolf - eine interessante Reportage über die zunehmende Wildschweinproblematik, auch da ist vieles noch nicht geklärt, blöd, da die Schweinepest immer näher rückt:
    Wildschweine außer Kontrolle | 45 Min Video | ARD Mediathek


    Ein Kommentar dazu:
    Ein Lehrstück für Natur-Romantiker - Blog Natürlich Jagd


    Und mal so als Hinweis, was das für schweinehaltende Betriebe bedeuten kann, wieder grad die besonders tierfreundlich sind betroffen:
    ASP: Bund plant Verwendungsverbot für Gras, Heu und Stroh | agrarheute.com
    Ich bin ganz froh, dass wir keine Schweine mehr haben.


    LG, Chris

  • Guckt mal:
    http://www.cellesche-zeitung.d…rm-im-Celler-Kieferngrund
    Jetzt sind die Wölfe wieder in Celle angekommen. Und die CDU fordert doch tatsächlich einen Notfallplan von der Stadt. Schöne Worte.


    Im Artikel sind noch Örtlichkeiten genannt, wo der Wolf gesichtet wurde. Das hat da alles Dorfcharakter und ist problemlos durch Wald erreichbar. Der Kieferngrund ist ein sehr neues Baugebiet, wo, wie so oft, die Grundstücke noch längst nicht alle eingezäunt sind. Außerdem ist es ja sowieso heute modern, Vorgärten gar nicht einzuzäunen. Rundum-Zaun haben in Neubausiedlungen eigentlich nur noch Hundehalter. Ich schätze mal, der Trend wird sich wandeln.

  • Jetzt sind die Wölfe wieder in Celle angekommen. Und die CDU fordert doch tatsächlich einen Notfallplan von der Stadt. Schöne Worte.

    Wenn das so ist wie mit den Wildschweinchen aus der Reportage, dass sich die Stadt aber nicht für private Gärten zuständig fühlt.....




    Der Bericht bringt ganz gut die Probleme der Förderpolitik in Sachen HSH zum Ausdruck:
    Emma und Teddy in heikler Mission


    Am Sonntag, 25.02. ist der HSH-Wanderstammtisch in 91161 Hilpoltstein - falls wer Interesse hat, kann ich ihm per PN die Kontaktdaten zukommen lassen.


    Ist heutzutage keine große Überraschung, dass der Schweizer Jäger, der sich nach versehentlichem Abschuss einer Wölfin selbst angezeigt und der Öffentlichkeit gestellt hat, nun bedroht und angefeindet wird:
    Drohungen gegen Wolfsschützen | 1815.ch


    LG, Chris

  • Wenn das so ist wie mit den Wildschweinchen aus der Reportage, dass sich die Stadt aber nicht für private Gärten zuständig fühlt.....

    Ach, ich glaub da eh nicht dran. Fordern klingt immer hübsch. Aber das nun ausgerechnet in Celle da mal was bei rum kommt, ist eher nicht zu erwarten. Die haben ja schon Probleme mit einem simplen Kreisel und eingezäunte Zebrastreifen :roll:

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