Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es Sacco bei der Wäscheleine nur um den Sicherheitsaspekt geht, dass Hund sofort auf Abruf kommt. Zur Not kann man den Hund dann ja angeln ;) Denn das wäre natürlich etwas, was ich sofort bei Wolfssichtung täte: die Hunde sofort in meinen Dunstkreis beordern und anleinen. Hingegen wäre kurzes Anleinen auf der gesamten Dauer eines Spaziergangs gar nichts mehr für mich. Wenn das die Devise wäre, ohne die gar nichts mehr geht, dann wäre Hundehaltung wirklich endgültig durch. Ich hab mich die letzten Tage bei den Freilauf-Threads ein paar Mal auf meine Finger gesetzt. Ich wollte da nicht die Spaßbremse sein. Aber ich denke tatsächlich, dass solche Entfernungen von 50m und mehr zwischen Mensch und Hund in Wolfsgebieten überhaupt nicht drin sind und Wolfsgebiete werden wir bald flächendeckend haben.

    Ja, so ungefähr. Um den Rückruf geht es mir gar nicht. Sie kommt sofort auf Abruf. Eher darum falls man den Wolf nicht sieht oder zu spät sieht. Das man dann noch, hoffentlich, helfen kann und das Verschleppen verhindern kann.
    Natürlich würde ich die Hunde sofort zu mir rufen. Dafür ist die Wäscheleine aber nicht gedacht, da sie sofort kommt.


    LG
    sacco

  • Es hätte doch (den Wolfs- und Herdenschutzexperten) klar sein müssen, dass es mit den Rindern auch nicht anders ist, als mit Schafen und Gehegewild. Wenn die Wölfe es erstmal gelernt haben, kommen sie wieder, auch, wenn man aufrüstet. Warum diese Erkenntnis sich in Sachen Herdenschutz-Förderung nicht durchsetzen kann - ich weiss es nicht.
    Dass es i-wann zu sowas wie hier kommen MUSSTE, nämlich, dass Wölfe trotz aufgerüsteter Zäune Kälber reissen, ist nun keine Überraschung:
    Angriffe auf Kuherde: Erster Antrag auf Wolfs-Entnahme | prignitzer.de


    Beim Cuxland-Rudel würde das mit Sicherheit genauso passieren - deshalb verstehe ich einfach nicht, wie man diese für Caniden völlig normalen "Lernvorgänge" durch den offiziellen Umgang mit dem Wolf auch noch verschärft. Herdenschutzförderungen kommen viel zu spät und auch das Bli-Bla-Blubb, dass Rinder und Pferde nicht gefährdet sind, ist schlichtweg Unfug. ALLE Weidetiere müssen geschützt werden - man bloss, hätte man das von Anfang an so klar geäußert, wären die Proteste weit stärker ausgefallen.


    Wenn jetzt auch noch überall viel zu junge HSH eingesetzt werden, weil der Druck auf die Tierhalter immer größer wird, geht es da genauso weiter: ein paar junge, unerfahrene Hund und zack, lernen die Wölfe auch das ganz schnell.


    Ich finds allmählich nur noch zum - Ihr wisst schon.
    Und ich meine nicht die Wölfe selbst.


    LG, Chris


  • Was für eine unfassbare Geschichte! :shocked:


    Letztlich sicher total naiv von mir gedacht, aber das kann doch einfach nicht sein? Wie können die sowas verbieten? Will mein Hirn nicht verstehen.


    In meinen Schafslehrgängen damals über die LWK wurde uns erklärt, dass wir in Notsituationen, wenn niemand sonst zu erreichen ist, eine Nottötung/Schlachtung durchführen dürfen...bzw. eher sogar müssen. Anderes Gebiet, beim Jägerkram ebenso, Tierschutz schwebt über allem...mal salopp gesagt.
    ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so eine Anordnung bzw. Verbot tatsächlich rechtens ist.....als Schäfer wird er sicher die Fähigkeit zur Nottötung gehabt haben....bzw. haben...der Schäfer ist ja noch da.



    Ich frage bei Gelegenheit mal meinen Schafs-Ta, was er davon hält bzw. wie das zu bewerten ist. Seine Frau ist Amts-Vet.

  • Erstaunlicherweise gibt es übrigens schon ein abschließendes Ergebnis zu den Rissen in Bargfeld.
    http://www.cellesche-zeitung.d…n-Bargfeld-verantwortlich
    Irgendwann vor gefühlt ewiger Zeit wurde ja mal angekündigt, dass Tierärzte eingestellt werden sollten und die Verursacher von Rissen dann auch ohne DNA festgestellt werden sollten. Dies ist jetzt der erste Fall, wo ich das mitbekomme.
    Allerdings ist der Zaun bei beiden Herden nicht wie vorgeschrieben, was bedeutet, dass keine Entschädigung gezahlt wird. (Vielleicht konnte man auch deshalb so schnell den Wolf als Verursacher feststellen? |) )
    Verblüffend finde ich aber die (in meinen Augen blauäugige Hoffnung) des Schäfers.
    "Ich gehe davon aus, dass meine Tiere von durchziehenden Wölfen gerissen worden sind", sagt Müller.
    Wie der darauf kommt, erschließt sich mir nicht. Eschede - Bargfeld -> knappe 10 km. Das läuft Wölfi vor dem Frühstück.

  • Bärenerwartungsland Deutschland:
    Deutschland: Bärenerwartungsland
    Wer noch dachte, dass sich das dann nur irgendwo weit weg in den Alpen abspielen soll, sollte genauer nachlesen.
    Leider kann man sich ja Klimawandel sei Dank nicht mehr auf die Winterruhe der Bären verlassen, das hätte den Herdenschutz dann leichter gemacht, aber gut, wie kommen ja allesamt allmählich in Übung mit diesen Dingen.


    Bayern hat immerhin schon einen Management-Plan für Bären:
    Managementplan Braunbären in Bayern - Stufe 1 - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung


    Lasst mich raten: Bären sind scheu. :lol:


    Da gehts mir gar nicht um den Zaun nach oben, sondern um die "Daten" für den Untergrabungsschutz:
    Minimum 60 cm tief und 2 Meter ins Gehege rein - die Empfehlungen für Wolfsabweiseversuchszäune sprechen von 40 cm Tiefe und 1 Meter "Umschlag", ich frag mich, woher da diese Differenz kommt - wer gräbt vehementer, ein hungriger Wolf mit dem Snack vor Augen oder ein gelangweilter Wolf?
    Wie man den Wolf zäunt!


    In einigen Regionen Brandenburgs liegen die Nerven blank:
    Boecke (Potsdam-Mittelmark) – Wölfe zwingen Rinderzüchter zur Aufgabe – MAZ - Märkische Allgemeine


    Belgien hab ich noch gar nicht so auf dem Schirm, aber ich mein, das ist die erste offizielle Wölfin dort, die sich gleich gut einführt:
    1147299


    LG, Chris

  • Dass es der erste Antrag auf Entnahme ist stimmt nicht. Nach der neuen Verordnung ja aber es gab schon vorher mindestens einen Antrag- abgelehnt natürlich und der Antragsteller musste "Bearbeitungsgebühr bezahlen". Wäre der Antrag zurück genommen worden, wäre es kostenfrei geblieben. Ein Schelm.. ich denk ich weiß auch, welcher Betrieb da diesmal den Antrag gestellt hat aber man kann bloß hoffen, dass er wirklich anonym bleibt, vor allem, wenn der Antrag wirklich Erfolg hat. Was ich aber nicht glaube. Zuerst einmal müssen doch die riesen Weiden richtig eingezäunt werden.. dann HSH.. Untergrabungsschutz nicht vergessen - ach nee darf nicht.. alles Außengebiet bzw sogar Naturschutzgebiet.. Rinder draußen wirds bei uns wohl bald nicht mehr geben.


    Zum Zaun und Stromthema.. mir heut ne Bekannte erzählt, deren Jagdhund gerne malallein unterwegs ist.. sie hatten erst immer gedacht, jemand lässt Tor ab und zu kurz offen, bis sie jetzt beobachten konnten, dass Hund über die 1,40 drüber hüpft. Also unter Strom gesetzt- hat der zwar eine gebretzelt bekommen aber weg war er trotzdem.. jetzt sind noch zwei Litzen oben drüber.. so jetzt stell ich mir mal Wolf vor, der drüber hüpft, was gebretzelt bekommt klar aber danach fette Beute. Meidet er danach die Zäune oder sagt er shit happens, gehört eben dazu?

  • Würd ma sagen: shit happens :ugly: ....


    (Den dröhnenden Schädel kann man ja auch nach nem Futtern ausschlafen und wenn man sich den Bauch gerade voll geschlagen hat, dann brauch man mit schmerzenden Knochen ja auch ned jagen gehen)

  • Das Thema einzäunen finde ich ja auch immer interessant.Wenn die empfohlenen Zähne ausreichen um Nutzvieh vor Wölfen zu schützen,warum sind Wölfe dann in jedem Zoo/Tierpark dann so hoch eingezäunt mit tausend Sicherungen?? Bemüht sich ein Wolf der raus will mehr als ein Wolf der rein will :ka:

  • Das Thema einzäunen finde ich ja auch immer interessant.Wenn die empfohlenen Zähne ausreichen um Nutzvieh vor Wölfen zu schützen,warum sind Wölfe dann in jedem Zoo/Tierpark dann so hoch eingezäunt mit tausend Sicherungen?? Bemüht sich ein Wolf der raus will mehr als ein Wolf der rein will :ka:

    Was für Zähne? Damit man die Wölfe beißen kann?

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