Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ach, nein. Mißverständnis. Das ist nicht meine Straße, nur mein Wohnort.


    Ich wohne aber noch viel ruhiger.


    Der Wolf da auf den Bildern (waren zwei, hab ich bloß falsch verlinkt) kommt aus dem Ortskern und geht Richtung Aller. Dabei muß er gerade die Grundschule mit knapp 500 Schülern passiert haben und genau hinter dem Holzzaun liegt ein großer Kindergarten, auf der anderen Straßenseite wäre noch die größte Oberschule des LK mit über 1000 Schülern (und erst dahinter wohnen wir). Ich denke, Ihr könnt Euch vorstellen, was da morgens um die Zeit für ein Verkehr ist. Aber Wölfi trabt da ganz gelassen lang. Sieht doch nun echt nicht so aus, als wenn er es eilig hätte.


    Ich hab mir Sonntag grad erzählen lassen, dass wir hier noch ein Rudel haben sollen. Das wäre dann das Dritte und noch näher dran, als die anderen beiden.
    Ist natürlich nicht offiziell, das kann ja Jahre dauern...


    Ich ertappe mich immer wieder in Gedanken, was mal ist, wenn ein neuer Hund auf dem Plan steht. Fin ist jetzt grad 8 geworden, Geordy wird 9, Eddie ist schon 11. Ist ja eher nicht anzunehmen, dass in ein paar Jahren hier weniger Wölfe rumlaufen :hust:

  • Ach herrje...
    Ich finde Wölfe ja faszinierend, aber solche Situationen müssen nun wirklich nicht sein. Da würde selbst ich mich nur mit Magengrummeln auf die Straße trauen.

  • Da bin ich ja noch gut bedient, wenn man beim ganzen Spaziergang- 200- 500m von Häusern weg- weiß da ist irgendwo was und erstmal innerlich pfeifend sich unsichtbar zu machen versucht (mit zwei großen Hunden und Pony ganz easy :lol: ) wenn die Rehe vor einem panisch aus dem Wald kommen. |)

  • Während in NRW Wisente frei rumlaufen, in Brandenburg Elche und an vielen Stellen in D Wölfe - von den üblichen Wildtieren mal ganz abgesehen - die jederzeit den Strassenverkehr gefährden könnten, MUSS ein ausgebüxtes Schaf deshalb erschossen werden.....
    Schaf an der A20 soll abgeschossen werden| Nordkurier.de


    Was wird auf dieser Tour garantiert nicht passieren? :lol:
    Tour mit dem Wolfsberater in der Göhrde - Elbe-Jeetzel-Zeitung


    Wenn man die von @mittendrin eingestellten Fotos (und die zig anderen im Netz) anschaut, bekommt der häufig gehörte Satz, dass die Wahrscheinlichkeit, im Wald einem Wolf zu begegnen, äusserst gering ist, eine völlig neue Bedeutung: wie soll man dem Wolf auch im Wald begegnen, wenn der lieber durch die Dörfer trabt.....Die lügen gar nicht so dolle, wie ich immer dachte, ich habe die Hintergründe der offiziellen Aussagen bisher nur völlig falsch verstanden. :lol:


    LG, Chris

  • Chris, du gehst das falsch an. Du musst die PR-Maschine für deine Kühe in Gang schmeißen, Kuhkuscheln auf deinem Hof anbieten, rührseelige Geschichten von edlen Rindsviechern erzählen und auf Facebook posten, die emotionale Bindung der Gesellschaft zu deinen Tieren erhöhen. Selbiges sollte der Halter des ausgebüxten Schäfchens machen, dann interessieren sich die Tierschützer vielleicht auch mal für nicht-wölfische Tiere. :rollsmile:

  • Wenn man die von @mittendrin eingestellten Fotos (und die zig anderen im Netz) anschaut, bekommt der häufig gehörte Satz, dass die Wahrscheinlichkeit, im Wald einem Wolf zu begegnen, äusserst gering ist, eine völlig neue Bedeutung: wie soll man dem Wolf auch im Wald begegnen, wenn der lieber durch die Dörfer trabt.....Die lügen gar nicht so dolle, wie ich immer dachte, ich habe die Hintergründe der offiziellen Aussagen bisher nur völlig falsch verstanden.

    Ja, so kann man das interpretieren (ich weiß natürlich, wie Du das meinst). Wenn ich heute morgen besser drauf wäre, würde ich das auch genauso witzig finden. Aber es ist nun tatsächlich das erste Mal, dass ich es mitbekomme, dass ein Wolf im Kernort und quasi auf dem Marktplatz durch die Gegend trabt. Nicht irgendwo am Rand oder einem eingemeindeten Dorf, wo die Bürgersteige eh hochgeklappt sind. Für mich ist das grad mal wieder noch eine Stufe mehr.
    Und andererseits weiß ich ja von viel, viel mehr Begegnungen und Sichtungen im Wald. So eine Sichtung im Dorf ist also viel eher eine Spitze vom Eisberg.


    Und vorhin bei der Arbeit habe ich gedanklich dann auch erfaßt, dass vor einem neuen Welpen sich meine Hundezahl durch (hoffentlich noch weit entfernte) Todesfälle verringert und dass die dabei auch immer älter werden und dass das nicht mitsichbringt, dass sie unbedingt genauso fit und ohne Zipperlein sind. Und schlußendlich war ich dann da, dass Wolf sowas genau sieht und uU für sich nutzt.


    Heute ist also nicht unbedingt mein bester Tag. Heute sehe ich schwarz für das ländliche Leben mit all den Vorteilen, die wir mal hatten. Irgendwo auf FB (bei den Kommentaren zu der Bracke, die mit den Wölfen "spielt") habe ich gestern gelesen, der Jäger würde eine Ordnungswidrigkeit begehen, weil er den Hund im Wolfsgebiet frei laufen läßt und man solle das OA informieren. So ginge das ja nicht. Mal abgesehen davon, dass der mMn ganz sicher ne Vollmeise hat, ist es soweit trotzdem noch nicht. Aber wahrscheinlich kommt das bald. Wahrscheinlich ziehen wir dann auch überall die alten Stadtmauern wieder hoch und wer abends den Einlaß verpasst, muß draußen schlafen.

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