Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Komisch wie viele Hunde plötzlich Schafe reißen. Und das erst seit der Wolf da ist, vorher war das nie so ein Problem und es gab garnicht soviel Risse.
    Und die Hunde sieht auch nie jemand, keiner weiß was für Hunde das sind, die sind auch nie auf Kameras zu sehen.
    Die kommen spurlos und verschwinden spurlos, einzig ihre DNA lassen sie immer zurück.


    Oh, und sie tauchen auch immer nur in Wolfsgebiet auf.
    Das ist auch überhaupt nicht seltsam.


    Aber hey, wenn einen das zum Tragen eines Aluhutes qualifiziert, dann nehm ich son Hütchen.

  • Sorry, zu spät für Edit:


    Und DNA ist ja auch total erhaben über alle Zweifel. Klar. Besonders wenn die Proben von Wolfsberatern genommen werden, die ja üüüüüberhaupt nicht voreingenommen sind bei dem Thema.
    Kontamination ist ja absolut unmöglich und die Berater sind sicher top ausgebildet in Sachen Probenentnahme, Lagerung, Transport.
    Ganz bestimmt!

  • Hier kann man immer noch ein kleines Bild von dem Riß in Lengerich sehen. Da sind ja fast nur noch Knochen übrig.


    Selbstverständlich sind auch in Vor-Wolf-Zeiten gelegentlich Schafe durch Hunde zu Schaden gekommen. Zwar deutlich seltener als das heute angeblich der Fall ist, aber niemals habe ich irgendwo mitbekommen, dass die Hunde dann auch tatsächlich so viel genutzt haben. In aller Regel sind das ja eher übel gebissene Schafe, aber keine Skelette, die man findet.


    Wenns sein muß, nehme ich also auch gerne so ein Hütchen :pfeif:

  • OT: Ich hätte ja gerne mal letztens im Nachbarort beim Kindertheater Mäuschen gespielt. Da gab es nämlich eine Aufführung namens "Weihnachtstrubel mit Wolf und Schaf".


    Gestern beim NDR um 18.15 Uhr war eine Sendung über einen "Ö-Kuh-Hof". NaturNah: Der Ö-Kuh-Hof | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A-Z
    Da gab es Angler-Rinder, die draußen auf riesigen Weiden gehalten wurden. Als ich diese riesigen Weideflächen sah, habe ich mich gefragt, wie man diese Flächen wolfsicher einzäunen kann bzw. dachte mir, daß man diese Flächen gar nicht richtig wolfsicher einzäunen kann, da es solch große Flächen waren; und die Kosten alleine für eine einzige Weide dürften immens hoch sein.

  • Soll das jetzt so was andeuten wie, dass das Ergebnis der DNA-Untersuchung zugunsten der Wölfe gefälscht wurde?
    Falls ja: Aluhut gefällig?

    Man könnte das sicher auch bewußt extra machen - Proben verfälschen.


    Aber das muss ja gar nicht sein, um auch auf unklare oder falsche Ergebnisse zu kommen.
    Fängt an mit der richtigen Probeentnahme-Technik, geht über Wolfsberater, die ihre Hunde mit dabei haben, oder auch Herden, bei denen bereits HSH im Einsatz sind, oder der Hüti ist vor der Riss-Entdeckung mit auf der Fläche gewesen, weiter gehts mit in Teilen nicht vorhandener Rufbereitschaft am WE und der damit dramatisch absinkenden Wahrscheinlichkeit, überhaupt noch aussagekräftige Proben zu bekommen.
    Die sichere Abdeckung eines Kadavers, wenn der WB grad nicht sofort Zeit hat, ist im meist ja freien Feld nun auch nicht so einfach und mal angenommen, ein Hund nutzt einen Wolfsriss nach - an welcher Stelle würde der Hund wohl das Fressen anfangen? Doch vermutlich, weil am einfachsten, an einer Stelle, die vom Wolf bereits eröffnet worden ist. Zack, wäre da die Wolfs-DNA "aufgefressen" und durch Hunde-DNA ersetzt. Wahlweise auch Waschbär, Killer-Eichhörnchen oder Meise (die gehen auch gern an Kadaver).


    Kollegen von mir in der Intensivpflege haben es auch schon geschafft, bei bekannten MRSA-Patienten einen sauberen Abstrich hinzulegen - die haben nicht tief genug in der Nase des Patienten geprockelt mit dem Wattestäbchen.
    Wie häufig es GAR KEIN Ergebnis mittels DNA-Probe gibt, kann man sich z. B. beim Riss-Monitoring in Niedersachsen anschauen.


    Wenn man die Wolfsverbreitung in D über einen längeren Zeitraum verfolgt, stellt man schon interessante Dinge fest: Wenn in einer Region Risse losgehen, kommen immer erst die Hunde-Horden. Dann die Wölfe. Es wird sogar von Tierzuchtverbänden geraten, eigene Proben zu entnehmen und durch ein weiteres Institut untersuchen zu lassen. Ganz ohne Alu-Hut - es gibt ein paar (von vielen!) Wolfsberater (man lernt die Leute ja unterwegs in Sachen Herdenschutz kennen), die ich nicht auf meinen Hof lassen würde. Nahezu alle Wolfsberater, die diese Tätigkeit ehrenamtlich machen, stammen aus der absoluten Pro-Wolf-Szene. Liest man auf deren Seiten mit, hat man die Gelegenheit, festzustellen, dass dort jeder Riss pauschal erst mal als Wolfsriss negiert wird (so, wie andersrum Tierhalter immer erst mal alles dem Wolf in die Pfoten schieben) und immer wieder über die Dummheit der Tierhalter gelästert wird - ich halte es nur für pragmatisch und realistisch, da im dezenten Ausmaß eine gewisse Befangenheit zu unterstellen und ein gesundes Mißtrauen zu hegen.


    Bei einem derart abgefressenen Kadaver wie in Lengerich habe ich auch meine Probleme damit, das Ergebnis "Hund" zu akzeptieren, ja. Vielleicht fehlt da einfach auch eine gewisse Transparenz bei den Behörden, so dass nachvollziehbare Erklärungen, wie ein Hund ein Schaf nahezu komplett aufgefressen haben soll, nicht mitgeliefert werden. Aber das Bild, das @mittendrin oben auch schon verlinkt hat, mit der ergänzenden Info, dass Innereien danebenlagen, ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Wolfsriss aussieht. Rippen mitgefressen und nicht nur abgezutzelt, Innereien daneben und dazu die unglaubliche Fleischmenge, die fehlt.
    Ohne weitere Erklärungen von den offiziellen Stellen, wie sie sich das vorstellen, wie ein Hund DAS veranstaltet hat, erlaube ich mir, meine Zweifel an dem Ergebnis zum Ausdruck zu bringen.


    LG, Chris

  • Ich geh dann mal Alufolie kaufen, lasst uns doch ein lustiges Adventstreffen machen bei dem wir eine Menge Hütchen basteln.
    Vielleicht laden wir noch nen Wolfsberater ein und lassen uns aufklären wie sicher das mit der DNA ist. Weil so ein Berater viel besser ausgebildet ist im Probennehmen als ein richtiger Spurenermittler, das weiß man doch!


    Schließlich sind die Proben vom Spurenermittler oft genug wertlos oder nicht aussagekräftig, weil kontaminiert oder nicht genug echtes Material. Diese Luschen! Sollten alle mal bei den Wolfsberatern in die Schulung gehen, denn bei denen klappt das immer 1a.
    Und das nach den Hunderissen nach einiger Weile dann doch Wolfsrisse an die gleichen Orte kommen, das... Ach, das liegt daran der Wolf dem Hund folgt. Genau!




    Ernsthaft, kaum zu glauben wie viele Leute das einfach mal glauben. DNA ist nicht der heilige Gral. DNA ist scheiße schwer richtig zu sichern und die Proben werden oft allein durch falschen Transport kontaminiert bis zum sonstwohin.
    Davon ab das wir ja angeblich sowenig echte Wölfe und soviele Hybriden haben, was Speichelspuren nochmal schwerer macht. Man kann aktuell nicht mal wirklich sicher ne Hunderasse bestimmen lassen, aber Speichelproben unterscheiden ganz klar zwischen Wolf, Hybrid oder Hund? Jaaaaa, klar!

  • Ich nehme für den Fall Lengerich dann auch mal einen Aluhut. Dass Hunde Schafe gerissen haben, war tatsächlich immer ein Problem, zumindestens hier in der Gegend - aber SO abgefressen? Davon hab ich noch nie gehört, und da würde ich als Halter schleunigst noch eine Probe nehmen lassen.
    Reißende Hunde sind doch so gut wie immer Lustmörder, die höchstens mal an der Beute knabbern - und da hat offenbar jemand getötet, um richtig zu fressen.

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