Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Da kann man meine Rinderrasse prima als Beispiel nehmen - stark gefährdet lt. der roten Liste, Bestand Herdbuchkühe 2012: 2200
    Das Hinterwälder Rind ist eine alte Dreinutzungsrasse, bestens angepasst an mickerige Bedingungen in den Mittelgebirgslagen und bestens geeignet, um in der Landschaftspflege eingesetzt zu werden, weil sie problemlos auch Steilhänge beweiden können und auch vom magersten Aufwuchs noch dick und rund werden - eine ressourcenschonendere Fleisch- und Milchgewinnung kann es eigentlich nicht geben

    Ist mit unserer Rasse, dem Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind nicht anders. Als Bestand gibt es lt. Herdbuch noch 8 Bullen und 2722 Kühe (Stand 2013). Die sind einfach gefährdet. Die meisten stehen heutzutage in Ostdeutschland, was ihnen in Sachen Wolf nicht hilft. Und was ist mit unseren Bentheimer Schafen? Gelten nicht nach Auffassung des Artenschutzes. Ich finde es nicht vertretbar, diese Tiere nicht zu schützen, nur damit der Wolf seinen Lebensraum wieder bekommt.


    Dass der ehemalige Lebensraum inzwischen komplett verändert ist, scheint niemanden zu interessieren.

    Und jeder Mensch ist auf die Landwirtschaft angewiesen.

    Ha, wie oft habe ich schon gehört "Aber der Landwirt XY darf das auch! Der ist nichts besonderes!" Und das in Ostfriesland, in dem man eigentlich von der Wichtigkeit der Landwirtschaft weiß. :/

  • Ha, wie oft habe ich schon gehört "Aber der Landwirt XY darf das auch! Der ist nichts besonderes!" Und das in Ostfriesland, in dem man eigentlich von der Wichtigkeit der Landwirtschaft weiß.

    Manch einem täte da ein Szenario wie in "Black Out" beschrieben, ganz gut, dann wüssten grad Städter mit ihren 30 cm² Balkonkästen, wie dringend sie auf die Produktion von Nahrungsmitteln angewiesen sind.
    Rein statistisch - Bevölkerungszahl und landwirtschaftliche Nutzfläche in D - stehen uns für jeden Bewohner etwa 2.200 m² Fläche zur Nahrungsmittelproduktion und Bio-Energie-Erzeugung zur Verfügung. Das ist nicht allzu viel, zumindest nicht, wenn die derzeitgen Ernährungsgewohnheiten mit viel zu viel Fleisch weiter fortgeführt werden.


    Natürlich sind Landwirte etwas Besonderes, brauchen besondere Förderung und besondere Unterstützung und auch besondere Rechte - ohne Landwirtschaft stünden die meisten von uns nämlich ziemlich bescheiden da.


    LG, Chris

  • Hier ein besonders hübsches Beispiel für dezente ich nenns mal "Fehlinformationen" in einem Teil der Bevölkerung:
    1955469134717625


    Das muss doch weh tun.


    LG, Chris

    :shocked:


    Also wirklich, "schemen" sollten wir uns.

  • Manch einem täte da ein Szenario wie in "Black Out" beschrieben, ganz gut, dann wüssten grad Städter mit ihren 30 cm² Balkonkästen, wie dringend sie auf die Produktion von Nahrungsmitteln angewiesen sind.Rein statistisch - Bevölkerungszahl und landwirtschaftliche Nutzfläche in D - stehen uns für jeden Bewohner etwa 2.200 m² Fläche zur Nahrungsmittelproduktion und Bio-Energie-Erzeugung zur Verfügung. Das ist nicht allzu viel, zumindest nicht, wenn die derzeitgen Ernährungsgewohnheiten mit viel zu viel Fleisch weiter fortgeführt werden.


    Natürlich sind Landwirte etwas Besonderes, brauchen besondere Förderung und besondere Unterstützung und auch besondere Rechte - ohne Landwirtschaft stünden die meisten von uns nämlich ziemlich bescheiden da.


    LG, Chris

    Selbstverständlich braucht es Landwirtschaft - aus vielfältigen Gründen. Und wer sie betreibt, braucht auch besondere Förderung und Wertschätzung.
    Aber dieses unterschwellige Szenario, dass die heimische Versorgungslage gefährdet wird, wenn Landwirtschaft weniger gefördert würde, das halte ich dennoch für vollkommen überzogen, vor allem angesichts der Tatsache, dass Deutschland drittgrößter Exporteur von Agrarprodukten weltweit ist.
    M.E. sind die Fördermittel in der Landwirtschaft komplett falsch verteilt. Aber das ist jetzt auch OT.
    *edit: zum FB-Eintrag: soweit ich weiß, ist das ein Hoax.

  • Aber dieses unterschwellige Szenario, dass die heimische Versorgungslage gefährdet wird, wenn Landwirtschaft weniger gefördert würde, das halte ich dennoch für vollkommen überzogen, vor allem angesichts der Tatsache, dass Deutschland drittgrößter Exporteur von Agrarprodukten weltweit ist.

    Deine Annahme ist aber nur solange stimmig, wie es Im- und Export von landwirtschaftlichen Produkten gibt. In dem Moment, wo weder Ein- noch Ausfuhr noch nationaler Transport mehr möglich sind, wird es ganz schnell ganz eng. Ich halte es für einen grossen Fehler, gewisse Krisenszenarien im heutigen Zeitalter nicht zu berücksichtigen.


    Gut möglich, dass das ein Hoax ist - ich will es sogar hoffen - dennoch gibt es zahlreiche Beispiele im www dafür, wie herzlich wenig Hintergrundwissen Menschen zum Thema Nahrungsmittelgewinnung haben.


    LG, Chris

  • Ok, wenn ich dann also mal hochrechne:


    Bayern 330 Mio, Niederachsen ca 430 Mio, BaWü 250 Mio, Schleswig Holstein sicherlich auch mindestens 330 Mio, und dann Sachsen, Sachsen Anhalt, Thüringen, Meck-Pom doch sicherlich auch zusammen mindestens 600 Mio - da wäre ich dann bei einer Summe von 1.940 Milliarde Euro. Bei einer angestrebten Zahl von 440 Rudeln in Deutschland und 9 Wölfen pro Rudel sind das also insgesamt 1.320 Wölfe.
    Da kostet ein Wolf also 1.469.696,irgendwas €. Also knapp 1,5 Millionen Euro. Wenn wir erst die 440 Rudel haben. Da sind wir jetzt ja noch weit von weg, heißt, im Moment in jeder Wolf noch teurer....würden die Weiden komplett gesichert werden.

  • Und die Sicherung bedeutet auch nicht, dass es wirklich gesichert ist.


    Zudem, wie soll sich Wild in dieser Landschaft bewegen? Die sind ja ebenso vom Zaun ausgegrenzt. Hier würde es dann bedeuten, dass es kein Rotwild mehr gibt, weil alles eingezäunt ist. Die bewegen sich derzeit federleicht über die 1-Litzen-Zäune, welche villeicht 60 bis 70 cm hoch sind. Meist sogar ohne Strom.

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