Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Von "menschlichen Fehlern" zu sprechen, wenn Tiere verenden (oder getötet werden müssen) ist etwas verharmlost, finde ich. Auch wenn viel Gutes getan wird hebt das doch die Fehler, die begangen wurden und die, sich im System eingeschlichen haben, nicht auf. Nur weil man laut genug über das "Fehlverhalten" anderer brüllt und alle möglichen und unmöglichen Klagen einreicht und Zeitungsartikel schreiben lässt wird die eigene Weste nicht weißer...


    Und das ein ganzer "Verein" nur soviel taugt wie der Mensch vor Ort ist doch überall so. Ich war als DPD-Zustellerin unterwegs - für die Menschen die ich beliefert habe war ich DPD - wenn ich Scheiße gebaut habe war auch der Verein Scheiße. War ich zuverlässig war´s auch der Verein. Ist doch ganz normal... und menschlich

  • Von "menschlichen Fehlern" zu sprechen, wenn Tiere verenden (oder getötet werden müssen) ist etwas verharmlost, finde ich. Auch wenn viel Gutes getan wird hebt das doch die Fehler, die begangen wurden und die, sich im System eingeschlichen haben, nicht auf. Nur weil man laut genug über das "Fehlverhalten" anderer brüllt und alle möglichen und unmöglichen Klagen einreicht und Zeitungsartikel schreiben lässt wird die eigene Weste nicht weißer...


    Und das ein ganzer "Verein" nur soviel taugt wie der Mensch vor Ort ist doch überall so. Ich war als DPD-Zustellerin unterwegs - für die Menschen die ich beliefert habe war ich DPD - wenn ich Scheiße gebaut habe war auch der Verein Scheiße. War ich zuverlässig war´s auch der Verein. Ist doch ganz normal... und menschlich

    Dein letzte Absatz spricht aber doch Bände.
    Bist Du denn DPD?
    Anders: ist die Ortsgruppe, die sich schlecht um eine Herde gekümmert hat, der NABU? Bestimmt nicht.
    Aber jetzt wird es ja irgendwie OT.
    Als Nachtrag trotzdem: warum werde ich der Verharmlosung bezichtigt, wenn ich das absolut schwerwiegende Fehlverhalten einer Ortsgruppe nicht aufs Ganze hochrechnen will?

  • Die Toten Heckrinder in unserem Landkreis waren ein Landesprojekt. Die Tiere sind nicht nur auf den Feldern ersoffen, es gab auch schwere Fehler in der Haltung (verschimmeltes Heu, Egel im Magen, Kälber sind aufgrund der Mangelernährung ihrer Mütter gestorben, es wurde nicht richtig entwässert, Kontrollen fanden nur sehr sporadisch statt, amtliche Anordnungen der zusätzlichen Fütterung wurden nur sehr spät durchgeführt)


    Ist der Landesverband dann auch nicht NABU? Nur der Bundesverband?

  • Hab ich genauso geschrieben wie ich´s gemeint habe: Für die Menschen vor Ort war ich DPD. Ich war das der/die/das Einzige was sie von diesem Verein gesehen haben...


    Zum Nachtrag:

    ...Für mich passieren dort zwar Fehler, was normal ist für alle von Menschen geführten Gruppierungen...

    finde ich verhungerte Rinder, die nur von einer einzigen Person betreut wurden, die keine Erfahrung, Ahnung was auch immer im Umgang mit Rindern hat, und nicht, bzw. über Wochen und Monate nicht, kontrolliert wird, nicht normal. Das ist grobe Schlamperei und nicht ein normaler Fehler in von Menschen geführten Gruppierungen. Das Kontrollsystem hat versagt :ka: . Und wiedersinnige Klagen, die einzig und alleine erreichen das die Zeitung darüber berichtet, hinterlassen für mich persönlich schon mehr als einen Hauch von Querulanz - unabhängig davon das es wirklich viele NABU-Projekte gibt, die sinnvoll sind...

  • Ich hab grundsätzlich nichts gegen den NABU - aber es muss doch offen gesagt werden, wenn da was schief läuft.


    Eine Bekannte von mir ist seit Jahren aktiv dabei. Sie kümmert ich um ein Schutzprojekt für seltene Wild-Orchideen. Sie bietet geführte Wanderungen an, kümmert sich um Entschädigungen für Landbesitzer, damit die nicht mähen usw. Sie war lange pro Wolf (brav NABU konform) - bis Wölfe bei ihren Nachbarn einige Schafe rissen. Trotz Schutzmaßnahmen. So direkt betroffen zweifelt auch sie nun offen am unbedingten Schutzstatus und hält die "der will doch nur spielen" Kommunikation für großen Schwachsinn. Tja.

  • S-A - es ist bekannt, dass Wölfe prima Schwimmer sind, dennoch darf nicht pauschal die Wasserseite mit eingezäunt werden, oft erst, wenn wie hier jetzt bereits Schafe gerissen wurden. Die Schuld liegt also nicht immer ausschliesslich bei den Tierhaltern, sondern oft an Verordnungen und Umständen, die sich noch nicht an den Wolf angepasst haben: Obacht, Rissbilder:
    Wolf greift Schafe bei Burg an | MDR.DE


    Brandenburg - Hickhack um Gen-Tests:
    Streit um Gentest an Wildtieren: Hund oder Wolf oder Hybrid? | svz.de


    Ein Bericht über die Leistungen der Schafbeweidung im Küstenschutz - der Betrieb Seebürger arbeitet übrigens auf zahlreichen Flächen mit HSH
    Küstenschutz: Schafe sorgen für feste Deiche | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A-Z - Nordmagazin


    Zur Nabu-Diskussion - für mich (!) ist`s deshalb DER Nabu, weil sich von eklatanten Fehlern Einzelner unter dem Nabu-Schirm nicht ausdrücklich distanziert wird, bzw. vom Über-Nabu nicht nach Lösungen gesucht wird, solche Fehler künftig zu vermeiden.
    Bei manchen Dingen bin ich mir auch nicht sicher ob es wirklich "Fehler" sind, oder ob es nicht tatsächlich bewusst so gewollt ist. Das Konzept, Tiere unversorgt zu lassen, passt ja dann, wenn man diese Tiere als Mittel zum Zweck sieht und als Teil der Natur (was menschengemachte, eingezäunte Nutztiere nie sein können).
    Und in der Wolfsdiskussion bin ich mittlerweile sicher, dass die Scheu- und Rotkäppchen-Geschichten einer gezielten Irreführung der Bevölkerung dienen sollten und nicht einer Fehleinschätzung entsprungen sind. Die Irreführung war deshalb nötig, weil Aussagen wie "Richtet Euch als Tierhalter drauf ein, dass Ihr Herdenschutz betreiben könnt noch und nöcher, es aber trotzdem immer wieder zu Rissen kommen wird" nicht sonderlich akzeptanz-fördernd gewesen wäre.
    Scheu und Lottogewinn und 90-cm-Netze klingen da gleich ganz anders.....


    Pauschalisierungen sind menschlich - das DPD-Beispiel finde ich da ganz passend. So gut wie jeder von uns dürfte irgendwo einer Gruppe angehören, die gern pauschalisiert wird. Die Frage ist doch mehr, wie man damit umgeht. Beide Seiten.


    LG, Chris

  • Wölfe sind sehr vorsichtig und meiden Menschen gewöhnlich. Selbst Wissenschaftler, Förster und Jäger bekommen sie nur selten zu Gesicht. Und doch: Es kann Einzelfälle geben, in denen ein Wolf Schafe reißt. Um dies zu verhindern, reichen in aller Regel einfache Schutzmaßnahmen, wie Elektrozäune oder Herdenschutzhunde, aus. Wird trotzdem ein Schaf gerissen, wird der wirtschaftliche Schaden erstattet.

    Der NABU schreibt auf seiner Internetseite genau das.


    Einzelfälle. Was irgendwann als Einzelfall gilt und was schon eine Ansammlung ist, kann man glaube ich für sich selbst entscheiden. Wenn ich sehe, was Chris hier mit steter Mühe postet, kann es ja nicht ganz so selten sein.


    Einfache Schutzmaßnahmen und Herdenschutzhunde? Ich habe immer gedacht, Herdenschutzhunde sind sehr schwierig zu bekommen, sind teuer in der Anschaffung und Haltung und für ein paar hundert Schafe braucht man ja auch mehr als nur einen HSH.


    Ersatz des wirtschaftlichen Schadens. :lachtot: So einfach ist das auch nicht.



    Ich kann einer Internetseite mit dem Projektnamen "Willkommen Wolf" und der Aufforderung, eine Patenschaft abzuschließen, bei einer solchen Informationslage nicht gutheißen. Das geht für mich an der Realität vorbei.

  • Einfache Schutzmaßnahmen

    "Einfach" liegt ja immer im Auge das Betrachters. Vom Großstadt-Büro aus, wo solche Zeilen verfasst werden, sind das doch wirklich einfache Maßnahmen. Die Tierhalter dürfen sich doch glücklich schätzen, nun einen Grund zu haben, sich ganz viele tolle Hunde anzuschaffen... :hust:
    Und ansonsten - Schwund ist immer und die Besitzer bekommen ja sogar Geld dafür. Das nenne ich mal :respekt: Tieren und Haltern gegenüber.


    Und in der Wolfsdiskussion bin ich mittlerweile sicher, dass die Scheu- und Rotkäppchen-Geschichten einer gezielten Irreführung der Bevölkerung dienen sollten und nicht einer Fehleinschätzung entsprungen sind.

    Das sehe ich absolut genauso - siehe unsere Bibi und Tina Folge. Nur dass meine Kinder schonungslos über die Wahrheit aufgeklärt werden. |)

  • Die Tierhalter dürfen sich doch glücklich schätzen, nun einen Grund zu haben, sich ganz viele tolle Hunde anzuschaffen...

    Also ich bin das tatsächlich. :lol: Das ist aber auch immer das Einzige, was mir spontan auf die Frage "was finden Sie gut an der Rückkehr der Wölfe" einfällt: Dass ich jetzt Kangals halten kann und zwar in einer Art und Weise, die sie ihre allerbesten Seiten zeigen läßt.


    Aber ernsthaft jetzt - ein Betrieb, wie der Herkunftsbetrieb meiner Mc`s steht mit mindestens 16 aktiven HSH da, da sind Rentner auf ruhigen Posten und Azubis noch nicht mit eingerechnet.


    Ich habe hier ja Übungs-Probeläufe mit Netzen und Flatterband-Überbau gemacht - dazu die Touri-Litze, bzw. die Innenlitze, die die behörnten Rinder vom Schafsnetz fernhält - das ist ein enormer Aufwand und kein Vergleich zu früheren 3 Reihen Litzen, die per Haspelpfahl in Windeseile aufgestellt waren. Von so Kleinigkeiten abgesehen, dass das berühmte Flatterband sich in windigen Lagen auch ganz schnell aus den Pfosten flattert oder aber so fest gespannt werden muss, dass nix mehr flattert, was auch am Thema vorbei geht.
    Und da bin ich bei einem Besuch von einem Dingens-Mitglied noch gefragt worden, warum ich aussen keinen Untergrabungsschutz habe..... :pfeif: Was dann 3 Zäune wären und 3 x Mähen bedeuten würde. Allerdings ist meine Antwort dann jeweils: Die Hunde SIND der Untergrabungsschutz.


    @CharlieCharles - über das "ein (!!!!!) Schaf" kichere ich immer noch. Selbst DAS hat niemand im Vorfeld ehrlich kommuniziert. Dass das surplus killing auf eingezäunten Flächen der Normalfall ist und nicht die Ausnahme.


    Ich bewundere mich ja fast selbst ein wenig dafür, dass ich es immer noch schaffe, meinen Zorn nicht dem Wolf an sich zuzulenken, sondern ihn auf das Wolfsmanagement und auf das absolut bescheiden laufende Drum-Rum zu lenken.


    LG, Chris

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