Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich bestelle auch hin und wieder bei amazon. Den Spendenzweck kann man sich aussuchen, auch pro Bestellung. Das ist aber nicht der Grund. Manchmal muss es eben sehr, sehr schnell gehen. Da bin ich einfach leider Kind der Zeit.


    Das verlinkte Buch interessiert mich jetzt weniger- Welche Erkenntnis soll man daraus gewinnen wenn nicht die schon vom Klappentext bekannte des Autoren? Und was soll diese Meinung bringen?
    Ich glaube nicht, dass man etwas gegen die Wiederansiedlung oder auch nur Durchwanderung von Wölfen hierzulande tun kann. Schießt man sie ab, kommen die nächsten, nebenbei hat man oft ziemlich viel "waidmännischen Mist" produziert.
    Es hilft doch eigentlich nur, genügend Geld in die Unterstützung der Tierhalter, deren Herden bedroht sind, zu stecken und/oder Vergrämungsaktionen zu starten und schließlich im Extremfall abzuschießen.

  • vielleicht reicht es ja schon, interessierter Hundehalter zu sein, um sich ein Bild zu machen über die genetische Varianz, die Intelligenz, die Lernfähigkeit und die Problemlösungsstrategien der Caniden.
    Ich bin immer wieder fassungslos über die Naivität mancher "Wolfsexperten", die offensichtlich noch nie mit einem halbwegs intelligenten Hund zu tun hatten.
    (Nein, springen tun die nicht - Die sind ja sooo scheu - Man kriegt sie nieee zu sehen - Mensch gehört nicht in ihr Beuteschema und so weiter und so fort...)


    Ich meinte ja schon am Anfang dieses Threads, dass man nur ein Jahrzehnt warten muss, bis der Wolf gelernt hat, dass Mensch harmlos ist - und dann schaun wir mal ...


    LG

  • Es hilft doch eigentlich nur, genügend Geld in die Unterstützung der Tierhalter, deren Herden bedroht sind, zu stecken und/oder Vergrämungsaktionen zu starten und schließlich im Extremfall abzuschießen.

    Wenns denn so wäre, wäre das fein.


    Aber doch genau diese paar Eckpunkte funktionieren ja eben nicht.


    Fängt an damit, dass die Förderkulissen für den Herdenschutz überall viel zu spät ausgerufen werden - etwas, das doch grad die Experten besser wissen müssten, wie wichtig es nämlich ist, dass sich neu ansiedelnde Wölfe gar nicht erst auf den Nutztiertrip kommen.


    Ausser Niedersachsen hat z. B. noch kein einziges weiteres Bundesland bei der EU die Aufstockung der de-minimis-Regelung beantragt. Das scheint ja zu funktionieren, sonst ginge es in NS nicht.
    Und wenn man bedenkt, dass in den maximalen €15.000,- Förderung in 3 Jahren auch noch einige andere Komponenten drin sind (Agrardiesel, Unterstützung für TSK-Untersuchungen, sonstige Förderungen) weiß man, dass diese Fördergelder für den Herdenschutz eine Lachnummer sind. Grad im Hinblick auf die Rinderhaltungen.
    Da komm ich ja schon mit meinen paar Vierbeinern demnächst ran.


    Ich hab bisher noch nie "Zur Hölle mit den Wölfen" gedacht, ich hab aber schon des Öfteren "Zur Hölle mit dem deutschen Wolfsmanagement" gedacht.


    Grundsätzlich sehe ich es aber tatsächlich so, dass grad "Quereinsteiger" in einer Thematik neue Impulse bringen können. Weil da Vieles an "das ist nun mal so" und "das haben wir schon immer so gemacht" fehlt und eben der Raum für neue, andere, vllt. zielführendere Gedankengänge bleibt.
    Für mich ist es wirklich mittlerweile so, dass ich grad den s. g. Wolfsexperten nicht mehr von der Tapete bis zur Wand traue, weil ich bei denen nicht mehr weiss, ob sie tatsächlich so wenig vorausschauend sind oder ob sie uns Bevölkerung tatsächlich so verkackeiern wollen. Beides ist nicht wirklich ruhmreich. Und was mich angeht, auch in keinster Weise akzeptanzfördernd.


    Kaufen werde ich das Buch nicht - aber ich würde es mit Sicherheit lesen, wenn es mir zur Verfügung gestellt würde.



    LG, Chris

  • Also, der, der die ganze Zeit behauptet, wir hätten nur Hybriden in D, heißt Wilkens. Das hab ich jetzt wieder gefunden.
    Aber ansonsten hat offensichtlich auch noch niemand von diesem Autor gehört. Das war ja die Kernfrage. Nicht, ob der was sagen oder meinen darf.

  • Auch das ist eine Unterstützung der Tierhalter, die es in dieser Form in D nie geben wird:

    Zitat

    Aufgrund von Fotos, die aus grosser Entfernung aufgenommen wurden, vermute man tatsächlich einen Wolf, heisst es in dem Communiqué. Für eine sichere Bestimmung genüge die Qualität der Aufnahmen jedoch nicht.


    Die kantonale Fachstelle für Herdenschutz informierte daraufhin die Schafhalter im Gebiet See und Gaster per SMS-Alarm über die Beobachtung. Bisher gingen keine Meldungen von gerissenen Nutztieren ein. Auch gibt es keine weiteren Hinweise, wohin der Wolf seine Wanderung fortgesetzt hat.

    Streift ein Wolf durch das Linthgebiet? | NZZ


    Hier bei uns werden selbst gesicherte Erkenntnisse möglichst lang zurückgehalten, die Tierhalter erst spät informiert und schon mal überhaupt nicht nur auf den Verdacht hin, dass es ein Wolf, noch dazu "nur" ein Durchzieher sein könnte.
    Und bei einer reinen Sichtungsmeldung käme als Erstes die Frage "Sicher, dass das kein Fuchs war???" :lepra:


    Thüringen:
    Wölfe bei Ohrdruf: Morddrohungen gegen Jäger | MDR.DE
    Petitionen gegen Abschuss der Wölfe in Thüringen - Ministerium sieht Vorschlag kritisch -TH 24


    Ein Bericht über die Veranstaltung "Coexisting with large carnivores – Challenges and Solutions" im europäischem Parlament in Brüssel:
    1860198734008058



    Und ein älterer Artikel von U. Wotschikowsky zum Thema "Hybriden":
    Hybriden im Visier


    Bemerkenswert finde ich ja diesen Satz:



    Zitat

    Für die deutschen Wölfe stellt sich das Hybridproblem nicht, weil es keine frei herumstreifenden Hunde gibt wie z.B. in Italien oder Griechenland.

    Ach.
    Halt so, wie es gebraucht wird.
    Beim Thema Hybridisierung gibts keine umherstreifenden Hunde, wenn unbequeme Nutztierrisse auftreten waren es aber genau diese.....Jep.


    LG, Chris

  • Sind die jetzt von allen guten Geistern verlassen, darüber überhaupt nachzudenken?
    Zwei Hundezüchter wollen alle sechs Wolfsmischlinge retten | Thüringer Allgemeine


    LG, Chris

    Schlimm, schlimm, schlimm. Mir tut es um die Welpen sehr Leid, ich fände es auch schön, wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihr Leben nicht zu beenden, so kurz nachdem es überhaupt begonnen hat. Aber: ich kannte zwei gezielt "produzierte" Wolfshybriden, die im Haus geboren und aufgezogen wurden. Sie wurden nie zu "normalen" Hunden, es gab immer gewisse Schwierigkeiten. Wölfe und ihr genetisches "Material" gehören in die Natur, nicht in Privathaushalte.

  • Ja und diese hier sind jetzt schon 5 Monate alt - und eben nicht im Haus geboren und aufgezogen.


    Man hat doch schon bei dem krank aufgefundenen Wolfswelpen in Niedersachsen berichtet, dass der in seinem Genesungsgehege panisch war, obwohl der die Menschen, die ihn betreut haben, nie zu Gesicht bekommen hat.


    LG, Chris

  • Das ist eben die Sorte Tierschützer, die die Eigenheit von Tieren vollkommen aus den Augen verloren haben. Wie traurig. Sollte der Plan gelingen, dann werden diese Welpen m.E. kein schönes Leben als erwachsene Halbhunde oder Halbwölfe haben. Bleibendes Restmisstrauen gegenüber Menschen, steitige Wachsamkeit in Sachen Geräusch-, Bewegungs-, usw-Kulisse in der Umgebung menschlicher Behausungen. Zu wenig Verständnis für das angeborene und inzwischen auch schon erlernte Verhalten eines Wildteires, das für sich selbst zu sorgen hat.


    edit: den Beitrag von Wotschikowsky zu den Hybriden finde ich trotz allem sehr interessant, vor allem dahingehend, wie "gefährlich" diese Hybriden sind, je nachdem ob der Vater oder die Mutter Wolf bzw Wölfin ist und wie die Welpen heranwachsen.
    Und da der Artikel aus dem Jahr 2014 ist und darauf hinweist, dass man der Hybridiesierung schon in den Anfängen entgegentreten muss: bin ich d'accord.

  • Hybridisierung meine ich natürlich.
    Immer wieder anstrengend, dass man geschriebene Texte nur in einem gewissen Zeitfenster editieren darf, ich bin kein Tastaturtipp-Profi und habe so manchen Fehler drin....
    Sorry fürs OT.

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